Weder
Scheibe noch Kugel — der Katechon
Das alberne
Gezänk sowohl des Mainstreams als auch der alternativen Medien gegen die
Flacherdler-Bewegung, dem jede Gelassenheit, jeder Humor und auch jedes
Bewusstsein dafür fehlt, dass die moderne Astrophysik und Kosmologie in
Wahrheit auf keinerlei wissenschaflich zu nennender, wirklich haltbarerer Basis
steht, sondern im Prinzip das technisch aufwendige Fortspinnen einer Traumidee
ist, die ja niemals irgendeinen Beweis in der Realität antreten muss, den
jedermann überprüfen könnte, nimmt inzwischen entlarvende Formen an.
Ein großer
Teil der Streitenden v.a. auf der Seite der Globusgläubigen kann offenbar
Theorie nicht mehr von Empirie unterscheiden und hält Filmanimationen und
SciFi-Hollywoodproduktionen für Realität. Gerade auf deren Seite ist es nahezu
unmöglich, noch klarzumachen, dass das Argument, wenn die empirische
Wahrnehmung der Theorie widerspreche, müsse einem vernünftig denkenden Menschen
doch weniger die Wahrnehmung als die Theorie fragwürdig erscheinen,
intellektuell zu vermitteln. Die globalistische Seite ist euphorisch: ja, wir
sehen alles verkehrt, Gott sei Dank hat die moderne Astronomie uns gelehrt, wie
man alles richtig sieht. Dass aber auch im verkehrt-richtiggestellten Modell
Winkel falsch sind, Berechnungen nicht hinhauen, der Nordstern niemals für alle
sichtbar sein dürfte und v.a. nicht so, wie er es tut, dass man den Eindruck
hat, jede Unstimmigkeit wird hechelnd durch einen Anbau an das monströse Gebäude
schnell ausgebessert — das alles weist uns drauf hin, dass das Gebäude
inzwischen seine statische Stabilität trotz größter medialer Anstrengungen
verloren hat und demnächst zusammenbrechen dürfte. Und überhaupt: wenn "uns" (also uns Menschen) unsere empirische Wahrnehmung hier stets grundsätzlich trügt, welches Superhirn kann sich dann so sicher darüber sein, welcher wie immer definierte Blick auf das "All" nicht trügerisch ist?! Wer kann dann mit Berechtigung aussteigen und es "richtig sehen"?!
Ich möchte
daher für die kommende, dringend notwendige, wissenschaftliche Debatte einen
Gedanken in die Runde werfen:
Kopernikus
argumentierte seinerzeit ja nicht mit empirischen Fakten — genauso wenig tat
das Bruno, genauso wenig Galilei (wobei letzterer eigentlich ein Hanswurst war
und überhaupt keine echten Konzepte hatte), erst recht nicht Newton.
Alle gingen
sie von theoretischen Annahmen aus, die sie der wahrnehmbaren Realität
überstülpen wollten. Dabei wurde nebenbei mal eine andere Schöpfung, genannt
„Universum“ erschaffen. Der Begriff ist neumodisch, denn die Alten kannten nur
die Schöpfung, die Natur. Der Begriff „Weltall“ taucht im Deutschen laut
Grimmschem Wörterbuch erst im 18. Jh auf. Auch das kürzere „All“ im selben Sinn
taucht erst im selben Zeitraum allmählich auf. Auch das lateinische „Universum“
wurde nicht als „Weltall“ verstanden, sondern als das Allgemeine oder Gesamte.
Man sprach bei den Alten vom „Kosmos“, aber auch der meinte weniger das
„Weltall“ als das „Weltsystem“ des „Äons“. „Kosmos“ wurde dabei auch politisch
verstanden, als Herrschaftssystem.
Kopernikus
also war wie manche andere der Meinung, der Kosmos — immer eingedenk dessen,
dass das Bedeutungsfeld dieses Begriffes durchaus variabel sein konnte — müsse
sich in ideale geometrische Figuren gebettet haben Er behauptet in seinem
Hauptwerk ausdrücklich, dass die Himmelskörper deswegen Kugeln sein müssten,
weil die Kugel die ideale geometrische Figur sei. Sei Argument stützte sich
also gerade nicht auf eine empirische Beobachtung, sondern vollzog eine
Geometrisierung der Welt, die schon zuvor von manchen Kreisen aus begonnen
worden war.
Nun erkennen
wir in der Natur tatsächlich idealiter solche geometrischen Gestalten: Kreise,
Dreicke, Fibonacci-Kurven (Schnecken), die Swastika, Spiralen, Sternformen,
Senkrechte, Geraden etc.
Nur haben wir
eine kleine, aber wichtige Tatsache inzwischen verlernt:
Nirgends in
der Natur finden wir wirklich diese ideale Form. Wir legen sie nur den Formen,
die wir vorfinden, als Ideale zugrunde, weil wir diese ideale darin zu erkennen
glauben.
Faktisch steht
aber kein Halm, kein Baum senkrecht auf der Erde, wir werden nirgends eine
echte Kugelform finden, auch nicht im berühmten Wassertropfen, der zwar
irgendwie ein Tropfen ohne jede Kante ist, aber eben keine Kugel. Der Mensch
sieht aus wie achsensymmetrisch gespiegelt, und doch stimmen seine beiden
Hälften tatsächlich überhaupt nicht überein. Man könnte endlos so fortfahren,
um am Ende zu fragen, ob diese scheinbar ideale geometrische Form nicht die
einzige wirkliche Wahrnehmungstäuschung ist, während die empirisch
wahrgenommene Welt sogar extrem real ist ohne diese zugrunde liegend gedachten
Reduktionen? Die Geometrisierung der Dinge beruht auf einer Denkstörung. Denn
alle Geometrisierung ist Reduktion, Vergrauung des Farbigen, Tötung des
Lebendigen.
Kopernikus’
Thesen basieren — sagen wir es doch mal krass — auf einem veräußerlichenden,
herabwürdigenden Zwangsgedanken und haben keinerlei Berechtigung, anstelle der
wahrgenommenen Realität als „Wahreres“ gesetzt zu werden.
Anders herum
wird ein Schuh draus: genauso wenig, wie irgendwo in der Natur ein Dreieck ist,
das dem Ideal entspricht, genauso wenig sind dort Kugeln. Das alles gibt es nur
in der abstrakten Welt, nicht in der Wirklichkeit.
Was immer
äußerlich ein wenig geometrisch wirkt, ist nach innen zwar schon relational,
aber nicht mathematisch — wie unsere beiden Körperhälften. Und so, wie
überhaupt außen und innen nicht einfach nur äußerlich beschreibbar sind, und
Physik ist nichts als Äußerlichkeit, die an ihrem grundsätzlich verwehrten
Zugang zum Inneren scheitern muss. Es wäre an der Zeit, dahin zurück zu finden.
Was immer also im Kosmos dieses Äons ist, ist genauso wenig geometrisch ideal wie alles, was wir sonst in der Natur vorfinden! Daraus kann natürlich nicht geschlossen werden, dass es keine Ordnungen gibt. Das wäre falsch gedacht. Es gibt Ordnungen, aber sie bestehen wesentlich aus einer Übereinstimmung von Außen (zeitlich Manifestiertem) und Innen ("Herz"). Die kopernikanische Konzeption nimmt sich dagegen lächerlich und schizoid aus, weil sie Lebendiges in sich aufspaltet und anschließend das Ewige zur Unterfunktion des Zeitlichen macht.
Was immer also im Kosmos dieses Äons ist, ist genauso wenig geometrisch ideal wie alles, was wir sonst in der Natur vorfinden! Daraus kann natürlich nicht geschlossen werden, dass es keine Ordnungen gibt. Das wäre falsch gedacht. Es gibt Ordnungen, aber sie bestehen wesentlich aus einer Übereinstimmung von Außen (zeitlich Manifestiertem) und Innen ("Herz"). Die kopernikanische Konzeption nimmt sich dagegen lächerlich und schizoid aus, weil sie Lebendiges in sich aufspaltet und anschließend das Ewige zur Unterfunktion des Zeitlichen macht.
Die gesamte
moderne Astrophysik basiert auf diesen zwanghaften „Idealfiguren“ und kann
daher nicht sein. Da draußen im „All“ sind weder Kugeln noch sonst etwas, das
man mathematisch berechnen könnte. Man kann nur seine eigenen Schöpfungen und
Maschinen berechnen, nicht aber die Natur. Ich gehe davon aus, dass die
allermeisten diesen einfachen, aber unabweisbaren Gedanken intellektuell nicht
mehr verstehen werden und sofort wieder losballern mit ihren materialistischen
„Argumenten“.
Ich empfehle
daher, erst einmal nachzudenken.
Und natürlich
ist die Erde dann auch keine „Scheibe“, denn auch das ist nur ein geometrischer
Idealbegriff.
Ich finde den
alten Begriff des „orbis terrarum“ hier am meisten treffend. Hebräisch nennt
man es „tewel“: den „Erdkreis“. Dieser Kreis ist nicht einfach äußerlich geometrisch
gemeint, sondern als ein Gegenstand, in dem ein Außen mit einen Innen verbunden
ist. Man spricht auch von „chug“, einem Kreis oder Gewölbe, vor allem einem
„Horizont“, den Grenzen, keinesfalls einer „Kugel“, wie inzwischen
bibelverfälschend auf evangelikaler Seite zB von Roger Liebi und vielen anderen
ohne jede Hemmung durch die Wahrheit behauptet wird. Dabei hat noch niemals
einer der älteren Übersetzer hier einen Übertragungsfehler gemacht. Alle
wussten, dass der „Erdkreis“ keine Kugel ist und auch die LXX wäre niemals auf
die absurde Idee gekommen, dies so zu übersetzen, ebenso wenig Hieronymus! Denn
„Kugel“ heißt hebräisch „kaddur“ und nicht „chug“. In der Schrift gibt es für
das kopernikanische Weltbild nicht einen einzigen validen Hinweis, im
Gegenteil, denn ich habe noch einen erschütternden Fund gemacht bei meinen
Recherchen:
Hochinteressant
ist, dass in Jes 40,22 in der LXX, wo das Reizwort von der angeblich
„chug“-Kugel steht, auch der berühmte „Katechon“ auftaucht, der im NT im 2
Thess 2,6f als der bzw das benannt wird, der die Entschleierung des
Geheimnisses des Bösen und den Antichristen noch aufhält.
Die LXX
übertrug hier so, dass dieser „katechon“ den Horizont der Erde kontrolliert bzw
zusammenhält, ja es ist dieser „katechon“, der überhaupt mit seinem Thron die
Grenzen dieses Erdkreises setzt.
Man kann
daraus schlussfolgern, dass die Beiseiterückung des „katechon“, von der der
Thess spricht, den Antichristen heraufbringen wird also nun auch insofern als
zuvor die Grenzen der Erde nicht mehr ihm, sondern einer abstrakten
geometrischen und extrem unanschaulichen Figur zugeordnet werden: auf der Kugel
gibt es weder oben noch unten, weder Ost noch West, keiner weiß, wo er wirklich
ist, und eine Horizontlinie kann niemals mit der des „katechon“
zusammenschmelzen. Der griechische „katechon“ ist hebräisch „hajoschev“, der
Sitzende, der Draufsitzende gewissermaßen, höchst anschaulich, und ja, er muss
weg nach 2 Thess, damit der andere kommen kann. „Hajoschev“ saß aber im
gesamten AT nie auf einem Gymnastikball, dessen Unterseite er damit auch noch
gequetscht und vor allem nicht gesehen hätte, sondern auf einer Kuppel und gab
mit seinem Thron der Erde ihre Form.
Damit wäre,
theologisch gesprochen, angedeutet, dass das moderne Weltbild die notwendige
Grundlage für die Hervorbringung des Antichristen ist.
Hanna
Jüngling, 16. Februar 2020 (Zuhause auf dem Erdkreis)
Tagebuchfolgen bisher:
21.11.2019: Wo
ist die Natur? – Tagebuch einer Suche: Morgendämmerung, später November
24.11.2019: Wo ist die Natur? - Tagebuch einer Suche: Räume. Flächen. Strecken.
24.11.2019: Wo ist die Natur? - Tagebuch einer Suche: Räume. Flächen. Strecken.
27.11.2019: Wo
ist die Natur? - Tagebuch einer Suche: Schuhwerk, Urbane Schönheit und der
Wahnland-Code
24.12.2019: Wo
ist die Natur? — Tagebuch einer Suche: Etsi Deus non daretur oder Deus sive
natura. Oder beides nicht?
25.12.2019: Wo
ist die Natur? — Tagebuch einer Suche: Augustinus oder von der Unmöglichkeit
eines Schlusses