Sonntag, 16. Februar 2020

Wo ist die Natur? - Tagebuch einer Suche: Weder Scheibe noch Kugel — der Katechon

Weder Scheibe noch Kugel — der Katechon

Das alberne Gezänk sowohl des Mainstreams als auch der alternativen Medien gegen die Flacherdler-Bewegung, dem jede Gelassenheit, jeder Humor und auch jedes Bewusstsein dafür fehlt, dass die moderne Astrophysik und Kosmologie in Wahrheit auf keinerlei wissenschaflich zu nennender, wirklich haltbarerer Basis steht, sondern im Prinzip das technisch aufwendige Fortspinnen einer Traumidee ist, die ja niemals irgendeinen Beweis in der Realität antreten muss, den jedermann überprüfen könnte, nimmt inzwischen entlarvende Formen an.
Ein großer Teil der Streitenden v.a. auf der Seite der Globusgläubigen kann offenbar Theorie nicht mehr von Empirie unterscheiden und hält Filmanimationen und SciFi-Hollywoodproduktionen für Realität. Gerade auf deren Seite ist es nahezu unmöglich, noch klarzumachen, dass das Argument, wenn die empirische Wahrnehmung der Theorie widerspreche, müsse einem vernünftig denkenden Menschen doch weniger die Wahrnehmung als die Theorie fragwürdig erscheinen, intellektuell zu vermitteln. Die globalistische Seite ist euphorisch: ja, wir sehen alles verkehrt, Gott sei Dank hat die moderne Astronomie uns gelehrt, wie man alles richtig sieht. Dass aber auch im verkehrt-richtiggestellten Modell Winkel falsch sind, Berechnungen nicht hinhauen, der Nordstern niemals für alle sichtbar sein dürfte und v.a. nicht so, wie er es tut, dass man den Eindruck hat, jede Unstimmigkeit wird hechelnd durch einen Anbau an das monströse Gebäude schnell ausgebessert — das alles weist uns drauf hin, dass das Gebäude inzwischen seine statische Stabilität trotz größter medialer Anstrengungen verloren hat und demnächst zusammenbrechen dürfte. Und überhaupt: wenn "uns" (also uns Menschen) unsere empirische Wahrnehmung hier stets grundsätzlich trügt, welches Superhirn kann sich dann so sicher darüber sein, welcher wie immer definierte Blick auf das "All" nicht trügerisch ist?! Wer kann dann mit Berechtigung aussteigen und es "richtig sehen"?!

Ich möchte daher für die kommende, dringend notwendige, wissenschaftliche Debatte einen Gedanken in die Runde werfen:

Kopernikus argumentierte seinerzeit ja nicht mit empirischen Fakten — genauso wenig tat das Bruno, genauso wenig Galilei (wobei letzterer eigentlich ein Hanswurst war und überhaupt keine echten Konzepte hatte), erst recht nicht Newton.
Alle gingen sie von theoretischen Annahmen aus, die sie der wahrnehmbaren Realität überstülpen wollten. Dabei wurde nebenbei mal eine andere Schöpfung, genannt „Universum“ erschaffen. Der Begriff ist neumodisch, denn die Alten kannten nur die Schöpfung, die Natur. Der Begriff „Weltall“ taucht im Deutschen laut Grimmschem Wörterbuch erst im 18. Jh auf. Auch das kürzere „All“ im selben Sinn taucht erst im selben Zeitraum allmählich auf. Auch das lateinische „Universum“ wurde nicht als „Weltall“ verstanden, sondern als das Allgemeine oder Gesamte. Man sprach bei den Alten vom „Kosmos“, aber auch der meinte weniger das „Weltall“ als das „Weltsystem“ des „Äons“. „Kosmos“ wurde dabei auch politisch verstanden, als Herrschaftssystem.

Kopernikus also war wie manche andere der Meinung, der Kosmos — immer eingedenk dessen, dass das Bedeutungsfeld dieses Begriffes durchaus variabel sein konnte — müsse sich in ideale geometrische Figuren gebettet haben Er behauptet in seinem Hauptwerk ausdrücklich, dass die Himmelskörper deswegen Kugeln sein müssten, weil die Kugel die ideale geometrische Figur sei. Sei Argument stützte sich also gerade nicht auf eine empirische Beobachtung, sondern vollzog eine Geometrisierung der Welt, die schon zuvor von manchen Kreisen aus begonnen worden war.

Nun erkennen wir in der Natur tatsächlich idealiter solche geometrischen Gestalten: Kreise, Dreicke, Fibonacci-Kurven (Schnecken), die Swastika, Spiralen, Sternformen, Senkrechte, Geraden etc.
Nur haben wir eine kleine, aber wichtige Tatsache inzwischen verlernt:
Nirgends in der Natur finden wir wirklich diese ideale Form. Wir legen sie nur den Formen, die wir vorfinden, als Ideale zugrunde, weil wir diese ideale darin zu erkennen glauben.
Faktisch steht aber kein Halm, kein Baum senkrecht auf der Erde, wir werden nirgends eine echte Kugelform finden, auch nicht im berühmten Wassertropfen, der zwar irgendwie ein Tropfen ohne jede Kante ist, aber eben keine Kugel. Der Mensch sieht aus wie achsensymmetrisch gespiegelt, und doch stimmen seine beiden Hälften tatsächlich überhaupt nicht überein. Man könnte endlos so fortfahren, um am Ende zu fragen, ob diese scheinbar ideale geometrische Form nicht die einzige wirkliche Wahrnehmungstäuschung ist, während die empirisch wahrgenommene Welt sogar extrem real ist ohne diese zugrunde liegend gedachten Reduktionen? Die Geometrisierung der Dinge beruht auf einer Denkstörung. Denn alle Geometrisierung ist Reduktion, Vergrauung des Farbigen, Tötung des Lebendigen.
Kopernikus’ Thesen basieren — sagen wir es doch mal krass — auf einem veräußerlichenden, herabwürdigenden Zwangsgedanken und haben keinerlei Berechtigung, anstelle der wahrgenommenen Realität als „Wahreres“ gesetzt zu werden.

Anders herum wird ein Schuh draus: genauso wenig, wie irgendwo in der Natur ein Dreieck ist, das dem Ideal entspricht, genauso wenig sind dort Kugeln. Das alles gibt es nur in der abstrakten Welt, nicht in der Wirklichkeit.
Was immer äußerlich ein wenig geometrisch wirkt, ist nach innen zwar schon relational, aber nicht mathematisch — wie unsere beiden Körperhälften. Und so, wie überhaupt außen und innen nicht einfach nur äußerlich beschreibbar sind, und Physik ist nichts als Äußerlichkeit, die an ihrem grundsätzlich verwehrten Zugang zum Inneren scheitern muss. Es wäre an der Zeit, dahin zurück zu finden.
Was immer also im Kosmos dieses Äons ist, ist genauso wenig geometrisch ideal wie alles, was wir sonst in der Natur vorfinden! Daraus kann natürlich nicht geschlossen werden, dass es keine Ordnungen gibt. Das wäre falsch gedacht. Es gibt Ordnungen, aber sie bestehen wesentlich aus einer Übereinstimmung von Außen (zeitlich Manifestiertem) und Innen ("Herz"). Die kopernikanische Konzeption nimmt sich dagegen lächerlich und schizoid aus, weil sie Lebendiges in sich aufspaltet und anschließend das Ewige zur Unterfunktion des Zeitlichen macht.

Die gesamte moderne Astrophysik basiert auf diesen zwanghaften „Idealfiguren“ und kann daher nicht sein. Da draußen im „All“ sind weder Kugeln noch sonst etwas, das man mathematisch berechnen könnte. Man kann nur seine eigenen Schöpfungen und Maschinen berechnen, nicht aber die Natur. Ich gehe davon aus, dass die allermeisten diesen einfachen, aber unabweisbaren Gedanken intellektuell nicht mehr verstehen werden und sofort wieder losballern mit ihren materialistischen „Argumenten“.

Ich empfehle daher, erst einmal nachzudenken.

Und natürlich ist die Erde dann auch keine „Scheibe“, denn auch das ist nur ein geometrischer Idealbegriff.

Ich finde den alten Begriff des „orbis terrarum“ hier am meisten treffend. Hebräisch nennt man es „tewel“: den „Erdkreis“. Dieser Kreis ist nicht einfach äußerlich geometrisch gemeint, sondern als ein Gegenstand, in dem ein Außen mit einen Innen verbunden ist. Man spricht auch von „chug“, einem Kreis oder Gewölbe, vor allem einem „Horizont“, den Grenzen, keinesfalls einer „Kugel“, wie inzwischen bibelverfälschend auf evangelikaler Seite zB von Roger Liebi und vielen anderen ohne jede Hemmung durch die Wahrheit behauptet wird. Dabei hat noch niemals einer der älteren Übersetzer hier einen Übertragungsfehler gemacht. Alle wussten, dass der „Erdkreis“ keine Kugel ist und auch die LXX wäre niemals auf die absurde Idee gekommen, dies so zu übersetzen, ebenso wenig Hieronymus! Denn „Kugel“ heißt hebräisch „kaddur“ und nicht „chug“. In der Schrift gibt es für das kopernikanische Weltbild nicht einen einzigen validen Hinweis, im Gegenteil, denn ich habe noch einen erschütternden Fund gemacht bei meinen Recherchen:

Hochinteressant ist, dass in Jes 40,22 in der LXX, wo das Reizwort von der angeblich „chug“-Kugel steht, auch der berühmte „Katechon“ auftaucht, der im NT im 2 Thess 2,6f als der bzw das benannt wird, der die Entschleierung des Geheimnisses des Bösen und den Antichristen noch aufhält.
Die LXX übertrug hier so, dass dieser „katechon“ den Horizont der Erde kontrolliert bzw zusammenhält, ja es ist dieser „katechon“, der überhaupt mit seinem Thron die Grenzen dieses Erdkreises setzt.
Man kann daraus schlussfolgern, dass die Beiseiterückung des „katechon“, von der der Thess spricht, den Antichristen heraufbringen wird also nun auch insofern als zuvor die Grenzen der Erde nicht mehr ihm, sondern einer abstrakten geometrischen und extrem unanschaulichen Figur zugeordnet werden: auf der Kugel gibt es weder oben noch unten, weder Ost noch West, keiner weiß, wo er wirklich ist, und eine Horizontlinie kann niemals mit der des „katechon“ zusammenschmelzen. Der griechische „katechon“ ist hebräisch „hajoschev“, der Sitzende, der Draufsitzende gewissermaßen, höchst anschaulich, und ja, er muss weg nach 2 Thess, damit der andere kommen kann. „Hajoschev“ saß aber im gesamten AT nie auf einem Gymnastikball, dessen Unterseite er damit auch noch gequetscht und vor allem nicht gesehen hätte, sondern auf einer Kuppel und gab mit seinem Thron der Erde ihre Form.
Damit wäre, theologisch gesprochen, angedeutet, dass das moderne Weltbild die notwendige Grundlage für die Hervorbringung des Antichristen ist.

Hanna Jüngling, 16. Februar 2020 (Zuhause auf dem Erdkreis)


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