Montag, 1. März 2021

Neuerscheinung im Zeitschnur Verlag zur Trinitätslehre und ihrer Kritik als Beitrag zur Anthropologie verstanden

Neuerscheinung zur Trinitätslehre im Zeitschnur Verlag

Hanna Jüngling

In der Gestalt Gottes

Überlegungen zur Christologie und christlichen Anthropologie

HOROLOGIUM HISTORICUM ET PHILOSOPHICUM, Band 3

304 Seiten

Softcover/fadengeheftet

Mit einer kolorierten Tuschzeichnung der Autorin

ISBN 978-3-940764-25-6

Ladenpreis 18,00 €


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Klappentext:

Von Anbeginn des Christentums an gab es heftige Auseinandersetzungen darüber, wer Jesus Christus war und ist.
Mit dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 nChr wurde ein Prozess der Dogmatisierungen in Gang gesetzt, der sowohl das trinitarische Gottesbild entfaltete als auch die Gestalt Jesu Christi in Lehrsätze fasste, die bekannt werden mussten, wenn man nicht ausgeschlossen werden wollte. Anhand dieser Prozesse entzweiten sich die alten Kirchen ebenso voneinander wie spätere reformatorische Kirchen und moderne Sekten anhand der Frage der Christologie aneinander geraten konnten.
Die Debatte hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen, seitdem der Westen stark mit dem Islam konfrontiert ist und die innere und äußere Auflösung der Kirche voranschreitet. Wenn man in früheren Jahren den Eindruck haben konnte, dass die Trinitätslehre für die meisten Christen blass und unfassbar blieb, scheint sie in jüngster Zeit das zu sein, worauf sich die meisten einigen können, allerdings nur in der Hinsicht, dass Jesus als eine Inkarnation Gottes aufgefasst und bekannt wird. Doch geben die biblischen Basistexte dies her?
Die Autorin Hanna Jüngling, Magister Artium und Musikerin, geht einzelnen Fragen zur Christologie nach und handelt sie in der offenen Form von sechs Briefen an alle Gottsucher ab, ohne neue Dogmen aufzustellen oder eine Apologetik für bestimmte historische Positionen zu betreiben, und macht dabei überraschende Entdeckungen für hier und heute.

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Die Hauptthesen der sechs Briefe:

1. Die Herkunft Jesu ist in der Schrift anders geschildert als in der Trinitätslehre.

Es geschieht daher ein Versuch, diese biblische Beschreibung herauszuarbeiten und mit der dogmatischen Entwicklung seit Nicäa zu konfrontieren. Dabei kommt auch die Frage auf, warum die Apostel und Evangelisten und die frühen Väter ganz offenbar diese Lehre nicht nur nicht formulierten, sondern auch nicht in anderer Gestalt kannten.

2. Gott kann weder mathematisch noch in Zahlenrelationen erfasst werden

Eine Erinnerung daran, dass die Newton'sche Behauptung, die Naturgesetze - die Mathematik eingeschlossen - müssten im ganzen Universum gelten, eine neuzeitliche Setzung und kein biblischer Sachverhalt ist. Kann man über Gott im Rahmen eines kirchlichen Theorems überhaupt angemessen reden? Ist er durch Zahlenrelationen erfassbar?

3. Der Johannes-Prolog ist kein Nachweis einer göttlichen "Inkarnation", aber eine Aussage über den Menschen und Gottes Relation zu ihm

Was sagt der Prolog wirklich aus, wenn man einmal alle "gelernten" Lesarten und hermeneutischen Zirkelschlüsse vergisst und den Text selbst genauer ansieht? Welche alt- und neutestamentlichen Bezüge gibt es und welche nicht und vor allem: was sagen sie aus?

4. Die Namen Gottes entfalten sich im AT in einem langen Prozess der Präzisierung auf den Vater Jesu Christi hin

Insbesondere die Berufung Abrahams und Saras (aber auch die Verheißung an Hagar und Ismael), Isaaks, Jakobs und seiner Söhne, später Moses und der Exodus aus Ägypten werden hier hinsichtlich der Differenz zur umweltlich-heidnischen, vor allem der ägyptischen Lebens-, Denk- und Glaubenswelt ebenso wie hinsichtlich der geläufigen Behauptung, das AT sei "monotheistisch", untersucht. Dabei wird die Selbstoffenbarung des Gottes Israels unter verschiedenen Namen nachvollzogen. In diesem Rahmen geschieht eine Reflexion über die Bedeutung von Eigennamen.

5. Die Schrift führt uns in einen vollkommen umgestalteten Gottes- und Vaterbegriff.

Fast das komplette AT weicht jeder Identifizierung Gottes mit einem "Vater" aus und weist ihm eher sogar mütterliche Eigenschaften oder die eines Liebhabers zu. Erst durch Jesus Christus wird er konsequent als Vater angesprochen und angebetet. Es wird der vor allem tief ins Hebräische hineinhörende Versuch unternommen, dieses biblische Phänomen zu erklären und zu verstehen. Damit verknüpft sind Konsequenzen aus diesem Verstehen.

6. Die biblische Umgestaltung des Gottesbegriffs führt uns über Jesus Christus zurück in die "innere und äußere Gestalt Gottes", in der der "adam" (Mensch) am Anfang "männlich und weiblich" geschaffen wurde, und die dem "Vater" zugeordnet werden muss.

Nach dem Rundgang durch die ersten 5 Briefe scheint ein vollkommen neues bzw erneuertes oder restauriertes Menschenbild auf, das weder den dogmatischen Trinitarismus noch den christlichen Unitarismus zulässt, aber auch beides nicht einfach zur Gänze zu verwerfen erlaubt.