Samstag, 11. Januar 2020

Trinitätslehre auf dem Prüfstand — Brief XV. an Unitarier und Trinitarier IV: Das Fehlen eines Vatergottes im Alten Testament

Trinitätslehre auf dem Prüfstand — Brief XV. an Unitarier und Trinitarier: Das Fehlen eines Vatergottes im Alten Testament

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IV

Das Fehlen eines Vatergottes im Alten Testament

Mit dem Begriff „Vater“ als „Titel“ lässt sich noch viel schwerer so unbesorgt um historische und literarische Zusammenhänge in der Schrift argumentieren. Es wurde vielfach festgestellt, dass das Heidentum einen ausgeprägten Vaterbegriff, als phallische Gottheit verstanden, und die Herrschaft der Väter als dessen Abbild, kennt, und Israel sich mit dem Exodus gerade davon radikal trennt: im AT wird Gott grundsätzlich nicht „Vater“ genannt. Auch wenn Juden sehr spät im hellenistischen Umfeld und bis heute gelegentlich ebenfalls in Gebeten auch von Gott als „Vater“ sprechen, findet sich dies im AT noch nicht. Diese Anrede und Konstellation kommt erst mit Jesus fast „schwallartig“ ins Spiel. Davon später.

Der Pharao verstand sich als einziger Mittler und Gottessohn auf einer Zwischenebene zwischen Volk und Göttern, und glaubte, dass Gott als Vater nur mit diesem seinem Sohn, dem König der Ägypter, ausschließlich nur mit ihm, der seine Herrschaft vollziehen sollte, kommunizierte. Es war nicht vorstellbar, dass Gott auch mit anderen sprach. Vielleicht haben die hebräischen Sklaven in Ägypten deshalb vollkommen auf ihre Väter Abraham, Issak und Jakob vergessen. Denn mit ihnen hatte Gott gesprochen und sogar gerungen, ein Gedanke, der in Ägypten undenkbar war.
Die merkwürdige Abstinenz im AT von einem Gott als „Vater“ ist auffallend und ungewöhnlich in einer Umwelt, die sich den Gott nicht anderes als einen (phallischen, zeugenden) Vater vorstellen konnte, gerade in Ägypten in einem komplex gedachten System von „Vater und Sohn“ (Sonnengott bzw Osiris-Horus) mit universalem Anspruch:

In der Ägyptologie und Theologie ist heute zwar — und das könnte Gerbers Theorie bestärken — umstritten, ob die Pharaonen bzw Könige Ägyptens direkt als „Götter“ aufgefasst wurden oder nur als Mittler zu Gott und in dem Sinn „Gottessöhne“ (auch Gottestöchter) als „Amtsträger“, aber nicht dem Sein nach.[1] Es spricht viel dafür, dass hier moderne Gedanken rückprojiziert werden von denen, die diese Auffassungen vertreten. Die antike Denkweise unterschied noch keine bloßen „Ämter“ vom Sein des Trägers. Der feine Unterschied liegt in der Differenz zwischen „Beruf“ und „Berufung“: Modern gedacht kann man sehr wohl Berufe ausüben, die nicht zu einem passen, man weist auf einem Stück Papier aufgrund einer „Ausbildung“ nach, dass man „qualifiziert“ ist. Man kann den Beruf auch ständig wechseln — das ist unerheblich.
Eine Berufung aber ist etwas gänzlich anderes: in ihr verschmilzt Aufgabe mit Sein so tief, in der tiefsten Tiefe mit dem Jawort Gottes zu diesem Menschen, dass niemand darüber von außen über Papierstücke, die mehr oder weniger starre und oberflächliche und befangene oder voreingenommene Meinungen ausweisen, urteilen kann. Die biblischen Berufungen sind sehr häufig überraschend, weil der gewöhnliche Mensch ausgerechnet diesen Mann, diese Frau niemals für den oder die „Richtige(n)“ gehalten hätte für die Aufgabe.
Bei der Berufung bezeugt alleine die Frucht des Wirkens, ob sie vorliegt. Im Wort „Beruf“ steckt noch ein Hauch des alten und aus meiner Sicht wahren Verständnisses der Berufung.
Ein Amt musste einem Sein entsprechen oder eine Vollmacht mitliefern, das Amt tatsächlich zu verkörpern, die manifest wurde. Mose bewies seine Berufung vor dem Pharao daher nicht nur mit der Behauptung, er sei beauftragt vom Gott der Fronarbeiter. Die Relevanz dieses Gottes musste sich erweisen. Daher die „Kunststücke“, die Mose vorführte im Wettstreit mit den Magiern. Auch die Vollmacht Jesu erwies sich zunächst in seiner Wundertätigkeit vor aller Augen. Auf die verstörte Frage Johannes des Täufers, der im Gefängnis schmachtete, ob Jesus denn wirklich der sei, den er erwartet hatte, antwortet Jesus ihm mit dem Verweis auf die Wunder:

Geht hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt! (Lk 7,22)

Man kann sicher sagen, dass im Altertum eine göttliche Vermittlerrolle anders konnotiert war als heute, wo man Mediatorenrollen funktional und „amtlich“ versteht und die alte Idee, dass Geweihte tatsächlich ein Wesensmerkmal erhalten haben, in den Hintergrund rückt.
Die Königsrolle war nicht auf Zeit gedacht, sondern seinshaft: man wurde schon als König geboren oder irgendwann in einem auch spirituell gedachten Akt dazu erhoben und füllte das Königtum aus, solange man lebte. Königtum wird im Orient, aber auch bei uns, solange wir Könige hatten, mit einer Salbung bzw Weihe „übertragen“. Wir kennen noch aus der katholischen Kirche die Überzeugung, dass man mit der sakramentalen Taufe (und Firmung) und Priesterweihe durch die Chrisamsalbung und das Ritual selbst ein regelrechtes „Wesensmerkmal“ eingeprägt bekommt: man ist danach mit einem anderen Sein versehen als zuvor und kann dies auch nicht mehr verlieren, nur noch verraten. Der Gläubige und in gesteigertem Maße der Priester erhält damit seinshaft Anteil am Königtum Jesu Christi. Die Salbung der Könige hatte einen quasi-sakramentalen Charakter, beteiligte auch sie in einer herausgehobenen Weise (Gottesgnadentum) am Königtum Christi und war dem Prinzip nach unverlierbar.
In Resten ist etwas von diesem alten Denken also auch noch bei uns lebendig.
Es erscheint mir darum als modern „betriebsblind“, wenn man heutige „Ämtervergaben“ auf alte Verhältnisse rückprojiziert. Immer, wenn in irgendeiner Weise ein göttliches Wesensmerkmal in einem Menschen offiziell und rituell beglaubigt manifest gedacht wird, kann es sich nicht mehr nur um eine bloße, nüchterne Amtsvergabe eines „Präsidenten“ oder „Chefs“ handeln.

Dafür möchte ich einige Beispiele geben:
Amenophis I. (Regierungszeit 1525-1505 v. Chr.) wurde zweifellos posthum als Gott verehrt.[2] Amenophis III. (14. Jh v. Chr.) hat zu Lebzeiten Opfer vor seinem vergöttlichten Ich dargebracht. Hatschepsut bewies ihre königlich-göttliche Legitimation dadurch, dass sie sich als Abkömmling des Gottes Amun Re und ihrer menschlichen Mutter darstellte, also als direkt von Gott Gezeugte.[3] Im Tempel von Deir el Bahari ließ sie ihre göttliche Geburt verewigen.[4] Ein König wurde als Manifestation des Sonnengottes verstanden. Er ist (Adoptiv-)Sohn des vorherigen Königs, der im Jenseits als Sonnengott ist und im Diesseits in seinen Sohn „inkarniert“ agiert.[5] Die Mittelstellung eines amtierenden Königs bedeutet nicht ein Weniger-sein dem Sein nach oder „Untertänigkeit“ unter einen Vater im Jenseits, sondern eine Rolle auf der Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits. Der regierende Pharao ist auf der Schwelle das, was sein Vorgänger im Jenseits ist.[6] Wenn man sagen will, der Pharao stehe im dreistufigen ägyptischen Modell dem Sein nach zwischen dem Gott und der Diesseitswelt, dann geht man aber trotzdem davon aus, dass er, im Jenseits endgültig vergöttlicht, vorher die noch nicht vollständig aktual entfaltete Potenz zum Göttlichsein hatte.
In der Zeit der Könige David und Salomo hatte sich diese gottkönigliche Idee in Ägypten sogar noch verstärkt, an dessen Staatsspitze nicht nur

„ein Herrscher als Sohn und Stellvertreter des Sonnengottes stand, wie es die übliche Konstruktion des pharaonischen Sakralkönigtums vorsah, sondern (…) der Gott Amun selbst, der den Staat durch Orakelentscheidungen regierte. Der weltliche Regent (…) diente als Hohepriester des als König herrschenden Gottes. Im 8. Jahrhundert wurde das System dahingehend verändert, dass an der Spitze des Gottesstaates nun eine Prinzessin der in Tanis und später in Sais herrschenden Dynastie als ‚Gottesgemahlin’ stand. Die Gottesgemahlinnen waren als Gemahlin des Gottes Amun zum Zölibat verpflichtet und bestimmten im Einvernehmen mit dem weltlichen Herrscher ihre Nachfolgerin durch Adoption.“[7]

In der Auseinandersetzung um die Trinitätslehre ist die Fortsetzung der Motive in der Zeichnung der Gestalt Jesu auffallend: auch er gilt nach dem NT als einziger „Mittler“, auch er ist nach dem NT „Sohn Gottes“ und gilt in der Trinitätslehre aufgrund einer bestimmten Interpretation des Johannesprologs als „inkarnierter König“, der posthum erhoben wird auf den Thron Gottes.  Dass im Judentum jede solche Vorstellung, die an „Ägypten“ erinnert, abgelehnt wird, kann man nachvollziehen. Mit dem Judentum tut dies der Islam. Dass auch Unitarier im Christentum Bauchweh haben bei einer Annäherung an ägyptische Vorstellungen, kann man ebenfalls nachvollziehen. Aber auch wenn man die Idee einer „Inkarnation“ als „unbiblisch“ verbannt, bezeugt die Schrift doch eine wunderbare Geburt Jesu, die durch einen Schaffensakt Gottes durch den heiligen Geist, der Maria umschattet, vollzogen wird. Über diesen Punkt muss noch nachgedacht werden.

Es ist unter Trinitariern üblich, die Zeit des Alten Bundes „Zeit des Vaters“ zu nennen.[8] Ihnen ist dabei völlig entgangen, dass gerade das AT ein ausgesprochen zurückhaltendes Verhältnis zur Benennung Gottes als Vater aufweist. Die Männer müssen vor dem Eintritt ins Heilige Land am Phallus beschnitten werden — ein Symbol, könnte man meinen, diese väterlich-patriarchale Macht zu brechen. Die alte abrahamitische Beschneidung der Männer als Bundeszeichen war ganz offenbar nicht mehr vollzogen worden. Oder aber die Wüstenzeit sollte eine Zeit der Reinigung einer ägyptischen Auffassung von Beschneidung sein, bei der Frauen verstümmelt und in Lebensgefahr gebracht wurden. Anders als in Ägypten mit seiner Beschneidung (die bis heute auch von den Christen und Muslimen dort fast flächendeckend praktiziert wird!) lässt man Frauen im AT ganz unbeschnitten und intakt.[9]

Auch wenn im AT „Patriarchen“ berufen werden und die jüdischen Gelehrten zur Zeit Jesu auffallend häufig von ihrem „Vater Abraham“ (erst in zweiter Linie von Gott als ihrem Vater) sprechen (im AT noch nicht), was sowohl Johannes der Täufer als auch Jesus (Lk 3,8; Diskussion in Joh 8) brüskieren (!), offenbart doch das AT eine radikale Kritik am antiken Patriarchalismus, der direkte Folge der orientalischen Religionen ist. Anders als in jeder anderen altorientalischen Literatur spielen neben den „Patriarchen“ deren Frauen im AT Schlüsselrollen oder werden sogar ohne Bezugnahme auf einen Ehemann ebenfalls berufen wie Miriam, die nicht nur offenbar eigenständig ihren Bruder Mose nach seiner Auffindung durch die Pharaonentochter auf dem Nil der eigenen Mutter als Amme wieder zuführt, sondern auch von Gott zur Führung Israels in der Wüste mitberufen wurde (Micha 6,4). Das ist im damaligen Kontext außergewöhnlich und durchbricht bereits das patriarchalische Prinzip. Immer wieder tauchen Sätze und Szenen auf, die ein „Problembewusstsein“ für die Ungerechtigkeit der Zurücksetzung der Frau offenbaren, nicht zuletzt in Gen 3,16, das ausdrückt, dass die Unterordnung der Frau nicht der ursprünglichen Schöpfungsordnung entspricht, sondern Folge und Ausdruck der Sünde ist.

Um nachzuwesien, wie kritisch schon das AT in dieser Frage ist, möchte ich ein Beispiel etwas ausführlicher zeigen:

Gleich auf den ersten Seiten der Genesis überrascht uns der Autor mit einer Erzählung, in der die von Abraham und Sara sexuell missbrauchte und anschließend verstoßene Sklavin Hagar mit ihrem Sohn Ismael in der Wüste ist, das Kind verschmachten sieht und weinend zusammenbricht. Nun geschieht — ähnlich wie später bei Mose und dem „Gott der Fronarbeiter“ etwas Außergewöhnliches: Gott wendet sich Hagar zu und sagt ihr zu, sie und den Knaben zu retten. Er habe das Schreien des sterbenden Knaben gehört. Sie solle ihn fest an der Hand nehmen, denn er, der Gott, wolle aus ihm ein großes Volk machen. Gott habe, so heißt es, Hagar die Augen geöffnet, so, dass sie plötzlich einen Brunnen sah und das Kind tränken konnte. Gott sei mit dem Knaben gewesen, heißt es abschließend (Gen 21,9ff). Doch dies war nicht die erste Ansprache Gottes an diese niedrige Frau. Sie war als Schwangere wegen der Konkurrenzsituation zwischen ihr und ihrer „Herrin“ Sara, die noch kein Kind hatte, von jener auf die ausdrückliche Zustimmung Abrahams hin so hart schikaniert worden, dass Hagar geflohen war. Sie rannte in die Wüste zu einer Quelle und wurde dort von Gott angesprochen und aufgefordert, zurückzugehen. Gott sagt ihr den Segen für ihr Kind zu, verheißt ihr ein großes Volk, das er aus ihm machen wird, und auch hier kommt ein außergewöhnlicher Satz, der von ferne schon an Marias Begegnung mit dem Engel Gabriel erinnert:

„Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Ismael [„Gott hört“] geben, denn der HERR hat auf dein Elend gehört.“ (Gen 16,11)

Diese Begebenheit ist ungeheuerlich in der alten Weltordnung, in der ein Sklave nichts war. Gott beauftragt hier eine Niedrige, Missbrauchte, hat Erbarmen mit dieser Situation des Missbrauchs und der Demütigung und spricht mit einer solchen Frau. Man halte die Haltung Abrahams dagegen, um zu erkennen, dass hier eine Kritik formuliert wird: Abraham hatte die Frau der Willkür und dem Zorn seiner eigentlich Frau Sara überlassen, war feige, knallhart, ja: herzlos, er, der sie doch geschwängert hatte. Solange das Kind nicht sichtbar war, war sie im völlig gleich. Erst in der späteren Szene, als Ismael schon da war, fragte er Gott, was er tun soll, aber nicht wegen der Situation Hagars, sondern deswegen, weil Ismael sein Sohn war. Gott durchbricht dieses damals — in einer herzlosen patriarchalischen Welt normale — Verhalten Abrahams und wendet sich dieser Frau zweimal direkt zu. Hagar scheint nicht zu wissen, welcher Gott es ist, mit dem sie es zu tun hat und gibt ihm daher einen eigenen Namen. Sie nennt ihn daher „El-Roi“, der „Mich Sehende“ und den Brunnen, an dem dies geschah benennt sie ebenfalls nach diesem Gott „Brunnen des Lebendigen, der nach mir schaut“ (Gen 16, 13f). Erstmals schimmert hier auf, dass der Gott, der „Lebendige“ ist, der echte Gott, der, der auch auf die Geringsten sieht und hört. Und Hagar ist es auch, die den Namen für das Kind im Auftrag Gottes weiß und darum bestimmt. Der Patriarch Abraham muss das passiv annehmen.
Wer einmal genauer hinhört, entdeckt eine Ungeheuerlichkeit um die andere in der Schrift.

Aufseiten vieler Christen liegt hier mE eine Art „blinder Fleck“ vor, v.a. in der Postmoderne, in der sie sich umlagert wähnen von einem „unbiblischen“ Feminismus. An der Stelle möchte ich bemerken, dass ich die Begriffe „biblisch“ und „unbiblisch“ nur in Anführungszeichen gesetzt verwende. Die Begriffe sind kontaminiert, verdorben von einem inflationären Gebrauch durch allzu viele Rechthaber, die ihn als Kampfbegriff gegen ihre Meinungsgegner einsetzen. Damit kann ich nicht ernsthaft argumentieren — Argumente müssen der Sache nach, entweder mit einigermaßen plausiblen Schriftbeweisen oder auch logischen Schlussverfahren dargelegt werden. Beides reicht aber nicht für ein tiefes Wortverständnis. Dinge einfach als „biblisch“ auszugeben oder als „unbiblisch“ abzuschmettern offenbart ein meistens unredliches und oft gewaltsames Umgehen damit, dass wir alle Tastende und Irrende sind und nur Vorschläge machen können, wie man es recht verstehen könnte. Wir haben alleine an dieser Untersuchung hier gesehen, wie schwer es ist, mit den vielschichtigen und widersprüchlichen Aussagen in den biblischen Büchern umzugehen.

In aller Regel zieht das Patriarchat eine Göttinnenverehrung nach sich, um einen Ausgleich zu schaffen, wenn es nicht völlig veröden will. Der etwas freakige, aber sehr originelle Frank Engelmayer weist immer wieder darauf hin, dass das einst fruchtbare und grüne Land der arabischen Halbinsel und Nordafrikas vor allem mit dem Islam als einer extrem einseitigen, patriarchalischen Religion, die aber einen Vatergott ablehnt (!) und das Weibliche tief herabwürdigt, endgültig desertifiziert und heute nur noch eine erbarmungslose und lebensfeindliche Wüstenei ist. Diese größtmögliche Abstraktion einer vaterlosen, aber dennoch patriarchalen oder besser maskulin-aggressiven Struktur ist, wenn sie radikal umgesetzt wird, unmenschlich in ihrer Wirkung. Tatsächlich weisen große Teile des heutigen islamischen Herrschaftsbereiches buchstäblich eine Verödung und Desertifizierung des Landes auf, wo einst Feuchtigkeit und grünes Land war.[10] Engelmayer bezieht sich auf die These des Geografen James de Meo[11], der die patristischen Kulturen als Ergebnisse des Desertifizierungsprozesses ansieht. Bei Engelmayer wird der Zusammenhang auch umgekehrt erwogen.

In der Rückschau von Jesus her wird manches im AT zugelassen um der Verhärtung der Menschen willen (wie etwa das Recht des Mannes, seine Frau zu verstoßen und der Ehefrau beliebig viele Mätressen und Nebenfrauen zuzumuten — nicht anders trieben es die ansonsten verachteten Gojim), aber es erfährt mE bei genauem und aufmerksamem Lesen sehr oft subtil eine Umwertung und trotz der Legitimation in der Torah harte Kritik durch Propheten. Nicht erst Jesus stellt sich hinter die Würde der Frau, sondern auch schon einige Propheten wie zB Mal’achi wie auch die Schöpfungsaussage in Gen 2, dass der Mann der Frau folge (und nicht umgekehrt), die Jesus selbst ausdrücklich als Argument gegen die Verstoßungspraxis anführt (Mt 19,4ff); Mk 10,6ff). Bei aller Anpassung an den sozialen Zeitgeist, der in den späteren Briefen des NT zum Ausdruck kommt, verweist doch der Epheserbrief auch auf diese ursprüngliche Ordnung vor dem Fall (Eph 5,31).

Das Argument Gerbers, ein Sohn müsse seinem Vater in Gottes Ordnung ja auch untertan sein, und darum könne das so auch für Jesus gegenüber seinem Vater gelten, was bedeutet: darum ist „Vater“ auch ein Herrscher-Titel und Jesus dem Gott seinshaft subordiniert, hält mE einer sorgfältigen und v.a abwägenden Untersuchung schwerlich stand. Dieses Argument stolpert in die Falle eines schon im AT kritisch abgewickelten Vaterbildes, das allerdings, wie eben dargelegt, aus den Köpfen nicht herauszubekommen ist bis heute.
Daraus folgt umgekehrt nicht, dass „Wesensgleichheit“ vorliegen müsse. Zwar ist ein Vater mit seinem Kind immer wesensgleich unter irdischen Bedingungen. Viele missverstehen das, weil sie „Wesen“ mit dem Charakter oder einer mentalen Verfassung, Begabungen oder Aufgaben verwechseln. Dem Wesen nach sind alle Menschen gleich, Mann und Frau, und genuin Eltern und Kinder: ein Mensch bringt immer nur wieder einen Menschen hervor.
Um aber auf Wesensgleichheit im Rahmen einer Metapher zu schließen (und es ist mit Gewissheit eine Metapher, weil das, was wir unter Vaterschaft verstehen im irdischen Sinn, auf den unsichtbaren Gott des NT buchstäblich nicht zutreffen kann, bildhaft aber schon) bräuchte man wiederum validere Argumente und vor allem einen vollständigen Einblick in die Sphäre Gottes, den wir nicht haben können. Wenn man auf dieser philosophischen Ebene denken will, stellt sich die Frage, wie die Schöpfung, die doch von Gott kommt, nicht sein Wesen in sich tragen kann … Der Denkansatz ist vermutlich als solcher unpassend, um die Relation Gott-Schöpfung zu erkennen. In diesem Rahmen kommt man kaum weiter und landet bei Formeln und Festlegungen, die an irgendeiner Stelle immer wieder aufs Neue Widersprüche aufbrechen lassen.
Die Kirche hat sich diesbezüglich auf dogmatischer Ebene selbst belogen: Wenn sie 1215 auf dem IV. Laterankonzil feststellt, dass alles, was wir analog (zur Schöpfung) über Gott sagen können, ihm immer unähnlicher als ähnlich ist, dann war es eine Grenzüberschreitung, überhaupt ein Gottesbild festzulegen — es ist dabei gleich, ob trini-, bini- oder unitarisch. Sie hatte sich damals mit diesem Lehrsatz gegen eine Aussage des Joachim von Fiore zur Trinitätslehre gewandt mit genau diesem Argument. Joachim war der Meinung, wenn man die Dreifaltigkeit Gottes annehme und sage, er zeige sich in drei „Hypostasen“ bzw „Personen“, dann müsse man aber auch noch den Oberbegriff der Gottheit als vierte Größe dazu denken, quasi eine Viereinigkeit, was er für Wahnsinn hielt und bei Petrus Lombardus ausgedrückt sah. So wie etwa ein Volk aus Einzelpersonen bestehe, dessen Volksbegriff aber unabhängig von den Einzelnen gebildet werden müsse, weil er sich nicht selbstverständlich einfach so ergebe, nur weil mehrere Personen irgendwo zusammenleben. Eine frühe mengentheoretische Debatte, könnte man sagen, aber die Kirche wehrte dies ab, weil sie eine zu starke Analogie Gottes zur Natur nicht anerkennen wollte. Wie hatte sie sich dann aber selbst einst so weit vorgewagt mit ihren trinitarischen Definitionen, zuletzt auf demselben Konzil 1215, auf dem sie endgültig feststellte, dass der Heilige Geist auch aus dem Sohn gleichermaßen wie aus dem Vater durch Hauchung hervorgehe, was die Ostkirche bis heute ablehnt?

Das Denkproblem wäre hier hinsichtlich einer Rangordnung zwischen Vätern und Söhnen:
Wenn die Vater-Sohn-Relation metaphorisch gemeint ist, gilt für sie kaum „alles“, was diese Relation im irdisch-sozialen Kontext meinen kann. Metaphern, auch Gleichniserzählungen, wollen immer nur einen bestimmten Aspekt des Bildvergleiches hervorheben.
Um ein — heidnisch-patriarchales — Herrschaftsverhältnis auszudrücken hätte es genügt, ein Herr-Knecht-Verhältnis zu skizzieren. Einer mag einwenden, dass Jesus sich aber doch in den NT-Texten eindeutig als „gehorsam“ erweise. Wir assoziieren damit automatisch „Untertänigkeit“ in einem ganz bestimmen hierarchischen Sinn, etwa so: Er ist sowieso untergeordnet und „Gehorsam“ heißt, dass er diese Subordination auch anerkennt und nicht — wie der gefallene Mensch sonst — dagegen aufbegehrt. Hinter einer solchen Auffassung steht der unreflektierte Glaube, man müsse überall nur das Aufbegehren gegen den eigentlich niedrigeren Rang wittern und entlarven. Es ist ein wahrhaft absurdes Argument, denn auch die, die sich berufen glauben zum höheren „Rang“ offenbaren nichts anderes als Herrschsucht. Die quälende Reibung an Rängen selbst muss Folge der Sünde sein — die Vielfalt der lebendigen Phänomene sollte aus sich selbst heraus stabil und gerecht sein und nicht durch Herabsetzung oder Erhebung der einen unter bzw über die anderen. Es ist doch wiederum Folge der Herabsetzung, dass der Herabgesetzte unter dem Dirigat eines anderen nicht mehr das sein kann, was er ist und dagegen entweder aufbegehrt oder in einem Akt der Autoaggression seinen Dominator rechtfertigt, um die Lage seiner Ohnmacht erträglicher zu machen. Ein Priesteramtsanwärter sagte einmal zu mir: „Ich verstehe nicht, dass niemand heute mehr anerkennen will, dass es Leute gibt, die über ihm stehen…“ (Er ging davon aus, dass er dazu berufen ist, über anderen als Hochwürden zu stehen, war 20, ich mehr als doppelt so viele Jahre alt…)
Dazu muss aber angemerkt werden, dass „Untertänigkeit“ vielleicht in dem Verständnis, das wir davon haben, irreführend ist. Es heißt zwar immer wieder, Jesus habe sich selbst zum Sklaven gemacht, aber er ist kein Sklave. Er nahm diese teuflische Rangordnung der Welt auf sich, stammte aber nicht daher. Alle Versuchungen, Aufforderungen oder Gelegenheiten, in diesem Rangsystem die Macht zu übernehmen, lehnte er ab und das NT benennt sie mehrfach als satanisch (Mt 4; Lk 4; Mk 1,12; Mt 16,23).
Wir müssen umdenken: Man kann sehr wohl jemandem gehorchen, dem man wesenhaft nicht untergeordnet ist, in dem Sinn, dass man ihm zuliebe und weil man ihm seinen Wunsch erfüllen will, auf ihn hört: „Gehorchen“ heißt eigentlich „(auf jemanden/etwas) hören“, ähnlich wie das Wort „Vernunft“ von „vernehmen/hören“ kommt. Man tut, was man vernommen hat, wenn man es aus Einsicht vertreten kann. Das bedeutet: Aus Jesu „Gehorsam“ kann man nicht schließen, dass er dem Wesen nach subordiniert war. Und vielleicht erinnern wir uns noch an die Formulierung Gottes an Hagar, an Mose, der das Elend dieser Menschen "gehört" hat, der es gesehen hat, der sich in seinem Handeln davon bestimmen lässt, dass auch er auf das hört, was sie rufen und schreien und stöhnen - nicht weil er ihnen "untergeordnet" wäre, sondern ganz einfach weil er sie liebt. Und weil er gerecht ist und in bestimmten Situationen die Ungerechtigkeit durchstößt, wo es heilswirksam sein kann für alle.

Wenn die Vater-Sohn-Relation jedoch in irgendeiner Weise auch buchstäblich gemeint ist, ist sie in jedem Fall seinshaft  aufzufassen und wird darum einer irdischen Sozialordnung sowieso enthoben. Der Sohn ist dann — wie beim Pharao — im Diesseits die Manifestation des Vaters und darum mit ihm auf der Seinsebene identisch, nur „an einem anderen spirituellen Ort“. Gänzlich anders und „unägyptisch“ ist dann aber die Folge der Auferweckung und Aufnahme in der Himmel und Platznahme zur Rechten des Vaters, genauso wie die Aussicht, dass alle, die sich auf diesen Jesus berufen, mit ihm auferweckt und erhoben werden: das gab es in Ägypten nicht!

Es ist darüber hinaus die Frage, was Ordnung Gottes und was menschliche, der Sünde geschuldete (Un-)Ordnung ist. Leider unterscheiden viele Christen das nicht voneinander. In der Sphäre Gottes muss man mit Maßen und Ordnungen rechnen, von denen wir nicht einmal die leiseste Ahnung haben. Auch deswegen ist es für uns unmöglich, hier irgendetwas zu „definieren“ oder festzulegen.
Viele Menschen (nicht nur Christen) identifizieren den „kosmos“ (das System) der gefallenen Welt mit Gottes Ordnungen. Das Missverständnis wird scheinbar gerechtfertigt durch einige Aussagen in neutestamentlichen Briefen, die auf das damals gängige Bild der sozialen Ordnung sowohl im Heidentum als auch im Judentum Bezug nehmen und in einigen klaren Hinweisen offenbar im Hinblick darauf argumentieren, in der heidnischen Umwelt möglichst auf sozialer Ebene keine Unruhe zu stiften, um das wichtigere Amt der Evangelisierung nicht zu behindern. Wie in Gal 3,26-29 ausgesprochen, gelten die sozialen Rangunterschiede zwischen Juden und Griechen, Sklaven und Freien, Frauen und Männern „in Christus“ nicht mehr. Sie sind aufgehoben. Wenn dann doch aufgefordert wird, Herren (auch Vätern) und Ehemännern „untertan“ zu sein, kann dies nur als Rücksichtnahme auf die soziale Realität gewertet werden und nicht als „Gottes Ordnungen“. Dieses Motiv wird besonders deutlich in den Worten des Apostels Petrus, die unter folgender, zusammengefasster Überschrift stehen: „Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung.“ (1 Petr 2,13) Anschließend folgen die „Haustafeln“. All diese Unterordnungsappelle sind „menschliche Ordnungen“ im System dieser Welt, das noch eine Gnadenfrist zur Errettung vieler hat.

Es werden im NT immer wieder einige Sichtweisen des zur Zeit Jesu verschobenen Bildes aufgegriffen, das aber den tatsächlichen Aussagen im AT ganz offen widerspricht, etwa die Behauptung, nur der Mann sei Ebenbild Gottes (1 Kor 11,7) oder nur Eva sei verführt worden (1 Tim 2,14). Beide Aussagen sind nicht vereinbar mit Gen 1-3, auch Gen 5, die Mann und Frau gleichwertig als Ebenbild zeichnen, und zwar ohne Rangfolge, und Adam sogar als den Hauptverantwortlichen des Sündenfalls darstellen, weil Gott ursprünglich ihm das Gebot direkt zur Bewahrung gegeben hatte und er freiwillig und ohne Not — nicht einmal die Not einer verbalen Verführung —  dagegen verstoßen hat und noch dazu Gott danach, wesentlich stärker und dreister als Eva, feige und aufsässig gegenübertritt und es wagt, nicht nur die Frau, sondern v.a. Gott verantwortlich zu machen für den eigenen Fall. Die entsprechenden NT-Stellen sind identisch mit den Argumenten, die damals im Judentum herrschten.
Es gehört einiges dazu, den Befund aus Gen 3 so zu verzerren, wie das zur Zeitenwende üblich war, und auch im NT an den genannten Stellen (aber nicht generell!) behauptet wird. Alle möglichen „Erklärungen“ seitens konservativer Ausleger, etwa dass Eva hätte „still sein müssen“ und mit der Schlange nicht hätte sprechen dürfen, sind hineingesponnen in den Bibeltext: dort steht nichts dergleichen, wie auch im gesamten AT nirgends steht, dass Frauen schweigen müssten und im übrigen weder schweigend dargestellt werden noch fürs Reden generalisiert je kritisiert worden wären. Selbstverständlich reden Frauen im AT genauso wie im NT, und Paulus hat in seinen zahlreichen Grußadressen an Frauen, seiner Hochachtung vor Apostelinnen und Diakoninnen, die er sogar selbst sandte wie die Diakonin Phoebe, die er mit seinem Brief nach Rom sandte, absolut nicht den Eindruck erweckt, als teile er diese zeitgeistigen Auffassungen.

Dieses Beispiel tragisch-missverstehender Lesart ist gut, um die Problematik „biblischer“ Argumentation zu zeigen: heutige konservative christliche Vertreter der Zurücksetzung der Frau nehmen einseitig Bezug auf diese damals, zur Zeit Jesu allgemein übliche Behauptung über die Stellung der Frau und ordnen sie, die doch nur Ausdruck sozialer Realität ist, den grundlegenden Aussagen der Genesis über. Eine redliche Argumentation müsste die widersprechenden NT-Stellen am ursprünglichen Text des AT prüfen und nicht umgekehrt den alten Text anhand neuerer Meinungen verzerren.
Redlichkeit würde auch beinhalten, Jesu Vorbild als maßgebend anzusehen gegenüber einigen eigentümlichen und missverständlichen Briefstellen. Es wäre richtiger zur Kenntnis zu nehmen, dass Jesus durchweg mit Frauen gesprochen hat wie mit Männern und sie auch über theologische Fragen reden ließ (im damaligen Judentum und bei den orthodoxen Juden bis heute ein Unding!) — er hat offenbar nichts gewusst von einem „göttlichen“ Gebot, dass Frauen „schweigen“ und „in aller Stille lernen“ oder gar „ihre Männer zu Hause fragen sollen“.
Er hat sicher berücksichtigt in seinem Berufungsverhalten, dass die ganze Umwelt, insbesondere das römische Recht, aber auch jüdische Zusatzgesetze es so praktizierten. Da es ihm auch hinsichtlich seines eigenen Königtums nicht um einen politischen Umsturz ging, muss man seine Zurückhaltung hinsichtlich aller möglichen politischen und sozialen Probleme von daher verstehen. In seinem persönlichen Verhalten hat er aber durchweg diese politische Realität übergangen und teilweise sogar brüskiert.
Er selbst sprach Frauen ebenso an, wie er sich von ihnen ansprechen ließ, und dies unabhängig von einem bevormundenden Mann (Frauen mussten immer einen Vormund haben), und unterstützte sogar, dass auch eine Frau die theologische Kontemplation der angeblich gottgewollten Frauenrollenarbeit vorzieht (Lk 10,38ff).
Uns ist überliefert, dass die männlichen Jünger darüber verwundert waren (Joh 4,27), sich aber eine Infragestellung dieses (ungewöhnlichen) Verhaltens „verkniffen“. Im Fall der Salbung Jesu durch eine unbegleitete, unabhängig agierende Frau waren die Jünger jedoch verärgert über deren Verhalten und vor allem darüber, dass Jesus dieses Verhalten nicht nur nicht behinderte, sondern sogar lobte (in allen Evangelien, zB Mt 26,1-16). Diese Frau tat dabei das, was den „Messias“ symbolisch buchstäblich auch seitens der Menschheit wirklich zum „Gesalbten“ qualifizierte: sie salbte ihn mit kostbarem Öl. Auch dies ist eine Ungeheuerlichkeit, wenn man es genau bedenkt, ähnlich ungeheuerlich wie die Begegnung Moses mit dem „Gott der Fronarbeiter“.

Diese Überlegungen sind wichtig im Hinblick auf die folgende Reflexion darüber, wie der Gott im AT denn tatsächlich dargestellt wird, wenn nicht als „Vater“, wie man damals Väter verstand. Was nach langer Vater-Abstinenz in der Vater-Sohn-Beziehung zwischen Gott und Jesus erkennbar wird, wird die daran anschließende Frage sein.


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[1] Das wird auf Wikipedia mit Literaturangaben so referiert: https://de.wikipedia.org/wiki/Pharao
[2] Er wurde als Schutzgott in der Ramessidenzeit und danach noch Jahrhunderte verehrt. Sethos I. ließ für ihn einen Tempel bauen. Baker: Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs. Band 1, London 2008, S. 38
[4] Im Hatschepsuttempel auf der ersten Terrasse und dem zweiten Portikus: „Der zweite Portikus besteht linksseitig aus der Punthalle, in der die Wandmalereien eine Handelsexpedition nach Punt im neunten Regierungsjahr der Hatschepsut (entweder nach Helck: ca. 1459 v. Chr. oder nach Krauss: ca. 1471 v. Chr.) darstellen und rechts aus der Geburtshalle, in der die göttliche Geburt der Hatschepsut dargestellt ist.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Totentempel_der_Hatschepsut
[7] Jan Assmann: Exodus. Die Revolution der Alten Welt. München 2019: C.H. Beck. S. 70
[8] Zurückgehend auf die Drei-Zeitalter-Lehre des Joachim von Fiore, die, ausgehend von Augustinus, der die dreigliedrige Struktur auch im Wesen des Menschen wiedererkennen wollte, diese trinitarische Struktur auch in der Schöpfung insgesamt aufzuspüren gedachte, etwa in der (Heils-)Zeit.
Diese Idee wird heute wieder besonders aufgegriffen. So schreibt zB die evangelische Theologin Sabine Pemsel-Maier: „Denn die neuere Theologie setzt nicht länger beim inner­göttlichen Leben Gottes und auch nicht bei einer philosophisch-spekulativen Reflexion über das Verhältnis von Dreiheit und Einheit an, sondern bei der Offenbarung der Dreieinigkeit in der Heilsgeschichte. Ein solches Vorgehen ist insofern berechtigt, als das christliche Bekenntnis zur Dreifaltigkeit gerade nicht aus philosophischer Spekulation erwachsen ist, sondern in der Offenbarung Gottes in der Geschichte gründet: Der Gott, an den Christen glauben, erschließt sich im Verlauf der Heilsgeschichte als dreifaltiger Gott, im Alten Bund als Vater, im Neuen Bund in seinem Sohn, durch die ganze Geschichte hindurch im Geist.“
Ein sedisvakantistischer Priester schreibt auf seinem Blog, dass diese Lehre bedenkenswert und schon von Heiligen und Lehrern zuvor immer wieder mit dem Segen des Lehramtes aufgegriffen sei und führt einige Beispiele an: https://antimodernist.net/2014/06/10/die-drei-zeitalter/
[10] Dass Arabien vor der Islamisierung ein fruchtbares, grünes Land gewesen sein muss, belegen zahlreiche archäologische Funde. https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/arabien-zauberreich-zwischen-den-welten-100.html
Frank Engelmayer äußerte seine Theorie immer wieder in mündlichen Aussagen, zB hier https://www.youtube.com/watch?v=K9XsovccGJo wo er Thesen von James de Meo referiert
[11] Nach Reich: Neue Forschungen zur Orgonomie, hrsg. v. James DeMeo und Bernd Senf, Zweitausendeins, Frankfurt 1997