Sonntag, 18. September 2016

Byzantinische Gedanken: Merkels Ikone - die Autokratin Katharina die Große



Byzantinische Gedanken: Merkels Ikone - die Autokratin Katharina die Große

In Merkels Kanzlerbüro befindet sich ein eigens von ihr dort installiertes Portrait. Es ist die Ikone dessen, was unsere Regierungschefin anstreben könnte.
Das Bild zeigt Katharina die Große (1729-1796), die Zarin und Alleinherrscherin Russlands, die deutscher Herkunft war, ihren Mann Peter III. vom Thron gestürzt hat und für ihren Machterhalt mit einer perfekt berechneten Geschicklichkeit vorging. Ein solches Politik-Vorbild sollte uns eigentlich alle wachrütteln. Wer diese Ikone Merkels bedenkt, wird ihre Politik umgehend anders beurteilen, als es in einer geradezu erschütternden Naivität oder sogar Infantilität bis dato fast flächendeckend geschieht.

Die „Intelligenz“ Deutschlands schläft nicht den Schlaf des Gerechten. Sie schläft wie in einer Narkose. Helmut Kohls Regime gab einigen das Gefühl, es läge „Mehltau“ über dem Land. Jetzt haben einige wenige den Eindruck, auf einem Gespensterschiff unterwegs zu sein, dessen Mannschaft ein nächtliches Fest feiert, das sich in das Nichts grausamer Überreste eines Totenschiffes auflösen muss, sobald das helle Morgenlicht der Vernunft aufzieht.
Merkels Party wird quer durch die Lager gefeiert, von den Günstlingen der Nacht. Es ist eine bipolare Störung, mal „himmelhochjauchzend“, mal zu Tode betrübt, es strotzt vor euphorischer Willkommenskultur und klammheimlichem Verkauf der Fremdenseelen an einen Diktator, Atomausstieg im Lande und sofortigem Einkauf von Atomenergie aus dem Ausland, Abschaffung der Wehrpflicht und geplanter Wiedereinführung angesichts der gewachsenen Unsicherheit im Land und eitler Selbstbeweihräucherung. Sind wir nicht endlich die Besten, wir Deutschen samt allen Neudeutschen?

Das Volk wendet sich zwar momentan mehr von ihr ab, aber man sollte dieser Bewegung nicht allzu viel Zielsicherheit zutrauen. Unser Volk ist rein emotional aufgestellt und schwankt je nach Wind, ganz wie die Kanzlerin. Aber das Volk schwankt ohne Sinn und Ziel, willenlos und in einem Dämmerzustand. Merkel schwankt zielgerichtet und berechnend.
Sobald Merkel für die derzeitige kippende Stimmung des Volkes gegen ihre inkonsistente Politik ein wirksames Dope gefunden hat, wird sie es skrupellos verabreichen, und das, was sich derzeit abzeichnet, wird auch wieder rückwärts gehen.
Zur Zeit beschuldigt Merkel ja das Volk, an dem Desaster schuld zu sein, das wir erleben. Wir kennen das – wir sind potenzielles Pack und ein einziger Mob angesichts ihrer hehren Größe, und flugs überschlagen sich einige der Untertanen und fast alle der Höflinge, nicht zum autokratisch definierten Pöbel zu gehören, indem sie jeden Diskurs aufgeben und sich an Merkels Busen durch die Welt tragen lassen, über Stock und Stein, in eisige Höhen und am Ende den glühenden Abgrund. Wer dieses Himmelfahrtskommando nicht mitmacht, wird nach allen Regeln der Kunst verhetzt. Derzeit flutet diese Verhetzung aller Kritiker etwas zurück, denn das, was dem Volk zugemutet wurde, nämlich massenhafte sexuelle Nötigung, keinerlei Schutz durch die Polizei, Ermordungen und schwere Verletzungen im zivilen Raum, Ladendienstähle und schließlich doch eine für jeden sichtbare vermehrte Polizeipräsenz in allen Ballungszentren, ins Wahnsinnige hochschnellende Energiepreise, der weitere Niedergangs des Bildungs- und Gesundheitswesens schaffen ein vergiftetes Klima.
Aber das Volk wird das vergessen, sobald sechs Monate ohne Terror- oder Gewaltakt vergangen sind. Das Volk wird vergessen gemacht mithilfe vieler Tricks, und wenn es sein muss, womöglich auch bald mit Gewalt – warum auch nicht? Putin hat es längst vorexerziert, wie man das macht, Erdogan macht die aktuelle Vorhut, warum nicht auch Merkel? Wer sagt uns, dass wir davor gefeit sind? Warten wir es ab, was Merkel mit diesem Land noch macht. Ihr Politikstil ist potentiell gewaltsam, denn sie macht, was sie will, erklärt nichts, hört auf keine nachvollziehbare Beratung, offenbart ihre Ziele nicht und hat mehrfach Personen, die ihr haushoch überlegen waren, ohne triftige Gründe eiskalt gestürzt und dabei den Medien zum Fraß vorgeworfen, während sie einem Herrn von Guttenberg auch nach Bekanntnwerden seines Plagiatsbetruges öffentlich ihre Gunst schenkte. Gewalt und Kriminalität ist wieder „normal“ in mehrfachem Sinn. Einerseits durch die Normalisierung der kriminellen Entgleisungen hochgestellter Politiker. Aber auch insofern, als man aufgrund des unberechenbaren Islam, den wir uns aufgebürdet haben, mit ihr immer und überall im zivilen Raum rechnen muss. Gewalt ist auch inzwischen eingezogen auf der verbalen politischen Ebene. Aber nicht primär bei der AfD, bitte scharf hinsehen!
In den vielen geschwätzigen Fernsehdebatten klagen hochbezahlte Intelligenzler darüber, dass sich durch die AfD der Ton so widerlich verschärft hätte. Ich sehe das anders. Wer sein Volk zu einem großen Teil ohne Argumente in seinen Beklemmungen pauschal als „Mob“ und „Pack“ bezeichnet, der verschärft den Ton. Wer alle Bedenken und jede Kritik aus den Reihen der Bürger als „Populismus“ beschimpft, der hat sich dem Hetzstil angenähert, der alle diktatorischen Regime kennzeichnet! Das ist unser Problem!
Und wer gar nicht mehr mit den Menschen redet und ihnen alltäglich die Folgen der eigenen rechtsbrecherischen Politik aufbürdet, der ist ein Autokrat oder ist gerade dabei, eine autokratische Herrschaft zu etablieren. Es spricht leider sehr vieles dafür, und hier liegt auch die große Gefahr für uns. Weder ist die AfD eine objektiv beschreibbare Gefahr, noch die vielen besorgten und verunsicherten Bürger, die in diversen Pegida-Spaziergängen ihre Befürchtungen demonstrieren, noch eine größere (aber keine unbegrenzte und wahllose) Zahl Fremder. Das alles würde ein Land verkraften, wenn endlich eine vernünftige und menschliche Politik einzöge.
Doch davon entfernen wir uns immer mehr.

Man kann die Salondebatten in den Medien nicht mehr hören. Gepflegt schwadronieren hochdotierte Personen beiderlei Geschlechts und aus allen Migrationshintergründen eine Apologetik der Situation in Deutschland zurecht. „Migration“ wird zu einer Art virtuellem „Reality-Spiel“ für gelangweilte deutsche Singles ohne Migrationshintergrund. Sie machen ihr neurotisches Verhältnis zu ihren Eltern und der deutschen Geschichte zum Dreh- und Angelpunkt politischer „Konzepte“. Daneben formieren sich im Internet immer mehr und immer stärker „alternative“ Plattformen und Zeitschriften, die zu einem großen Teil von antiamerikanischen oder antikapitalistischen Verschwörungstheorien ausgehen, die die „Hochfinanz“ als Drahtzieher hinter den aktuellen politischen Vorgängen beschwören. Russland – vor wenigen Jahren bei denselben Personen als eine Art satanische Bärenhöhle angesehen – ist ihnen nun das „Licht aus dem Osten“, insbesondere vertreten durch den ehemaligen KGB-Chef Putin, dessen Läuterung behauptet wird, ohne dass er selbst sie selbst je kundgetan hätte. Zahlreiche Veröffentlichungen über Verschwörungen und eine geplante „Neue Weltordnung“, die man alleine aus dem „liberalen“ Westen her kommend, vermutet, werden unters Volk gebracht, stets unter dem Label „Streng geheim, aber wir wissen es und warnen euch“. Es gibt ganze Verlage, die von solchen Büchern leben und Vortragsreisende, die mit diesen fantastischen Themen ihr Brot verdienen. Man nennt die öffentlichen und etablierten Medien „Lügenpresse“ und bietet eine „alternative“ Presse an, deren Wahrheitsliebe gleich mitpropagiert wird, und sehr viele Menschen fallen auf dieses plumpe Manöver herein.

Mir scheint aber, dass sich im Windschatten all dieser Verblödungen und Ablenkungsmanöver andere Formationen bilden könnten.

Wie eine blökende Herde auf Futtersuche starren die einen, seit einem Jahr sogar auf das dreiste Kommando aus der Schaltzentrale im Berliner Kanzleramt, auf die Erfolge der AfD und beschwören immerzu einen „Rechtsruck“ herauf, als wäre es illegitim, wenn in einer Demokratie Kritik an der Regierungspolitik formuliert wird und versucht, ein parteipolitisches Gegengewicht zu bilden. Unsere Regierung versucht verzweifelt, die „German Angst“ zu bedienen, indem sie den Bürgern bald täglich erzählt, wie gefährlich doch die „Rechtspopulisten“ seien. Und „Rechtspopulisten“ sind einfach alle, die ihre Politik kritisieren – ganz einfach.

Man greift bei diesem Manöver auf ein Paradigma zurück, das vielleicht 1952 noch nachvollziehbar war, inzwischen aber jeden Sinn verloren hat. Mein ganzes Leben lang kenne ich dieses ewige Lamento über den angeblichen „Rechtsruck“ und die geradezu erleichtert-freudige Entdeckung von „rechten Terrorzellen“, die man allerdings in Jahrzehnten an einer Hand abzählen kann, während es wesentlich mehr linke und seit einigen Jahren geradezu gigantisch viel mehr islamische Terrorzellen gibt. So wie man bei irgendwelchen Kanalarbeiten alle paar Jahre alte Fliegerbomben ausgräbt, die nicht geplant hatten, demnächst von sich aus hochzugehen, entdeckt man ab und zu mal einen aktiven Altnazi und jubelt: Hurra, unser deutsches Weltbild stimmt wieder! Ganze Medienzüge durch das Blechdomizil eines Hänflings, der das Konterfei Hitlers überm Büffet hängen hat und mit seinem deutschen Schäferhund am Rande der Gesellschaft zusammenlebt, melden gehorsamst und sensationell, dass man mal wieder einen gefunden hat, einen vom vielbeschworenen „braunen Bodensatz“. Hach… . Man lechzt geradezu danach, schlafende Hunde zu wecken, ja selbst tote Hunde genügen schon, um künstliche Angst zu erzeugen. Das Volk hat auf dieses pathetische Getöse irgendwie „keinen Bock“. Unsere Rechtsradikalen- und Populistenjäger sind einfach zu sehr von gestern, die Ärmsten, aber wie schafft man es, sie ins Hier und Jetzt zu versetzen?

Ja - wo ist der statistisch und geistig relevante „Rechtsruck“ nur in der Wirklichkeit? Bisher konnte ich ihn nicht bemerken, jedenfalls nicht außerhalb seiner Fiktion und Beschwörung. Und dass es in einem 80-Millionen-Volk vielleicht auch den einen oder anderen blonden Hitler-Fan gibt, sollte uns nicht weiter erschrecken, vor allem dann nicht, wenn es noch viel mehr islamische Hitler-Fans gibt, die den Antisemitismus im Verein mit linken Antizionisten und traditionalistischen Piusbrüdern im Land der Shoah wieder salonfähig gemacht haben. Aber darüber schwiegen all unsere Spürhunde für „rechte“ Verschwörungen seltsamerweise eisern. Ihre hysterische „Wachsamkeit gegen rechts“ war und ist ein bürgerliches, inzwischen anachronistisches Spielchen, nichts weiter. Mit dem Islam zieht objektiv soviel Rechtsradikales in unsere Gesellschaften ein, wie seit 1945 nicht mehr, und die angeblich „Linken“ und Liberalen sind die ersten, die sich geradezu darum reißen, dies schönzureden. Das verstehe wer will. Die AfD jedenfalls vertritt offiziell Dinge, die in meiner Kindheit noch von der CDU vertreten wurden. Ich bin alt genug, um das noch zu erinnern. Wegen des Versuchs, in der AfD durch einzelne Männer antijüdische Ideen anzureichern, erleben wir dagegen harte Auseinandersetzungen und Parteiausschlüsse. Was ist dagegen zu sagen? Objektiv jedenfalls nichts.
Und in der islamischen Community sind solche und noch viel schlimmere antijüdische Gedankenwelten selbstverständlich zahlreich vorhanden, und kein Hahn der bürgerlich-wohlbehüteten Tugendwächter kräht danach. Auch das verstehe wer will.

Es gibt also keinen „Rechtsruck“, sondern den Versuch einer Neuformierung heimatlos gewordener Konservativer nach einem gewaltigen „Linksruck“, den ich allerdings mit anderen Worten beschreiben würde. Ich sehe das etwas anders und würde es so benennen:
Es gibt eine Zunahme schwankender, relativistischer und opportunistischer Einstellungen, und dieselben findet man in allen Lagern. Das ist das eigentlich Verwirrende. Mit Rechts-Links-Kategorien alten Zuschnitts kommt man heute nach vielen Jahren merkelscher Nivellierungspolitik ohnehin nicht mehr zurecht. Im Klartext: Heute steht jeder unter Verdacht, der irgendeine fassbare, klare Position vorträgt und dieselbe auch in drei Jahren noch vertritt. „Permanent-Dekonstruktion“ ist die unideologische Ideologie, die man als das unaussprechliche Credo auf der Ebene des Instinktverhaltens einfordert.
Man hat uns dressiert wie Pawlow’sche Hunde, denen der Geifer aus dem Maul läuft, sobald einer das Stichwort „rechts“ klingeln lässt. Und es ist eine Schande, dass unsere “Intelligenz“ sich über dieses hündische Verhalten definiert.
Ob ich nach vernünftiger Prüfung etwas für „rechts“ halten muss – das möge man bitte mir selbst und meinem prüfenden Geist überlassen. Und ich bin weder dumm noch „rechts“.
Jedenfalls ist die Zeit unverhohlener ideologischer Kämpfe vorbei. Diktatorische Gemüter haben aus der Geschichte gelernt und schleichen sich anders ein. Wir sehen es doch wie in einem Bilderbogen in der Türkei. Der gepriesene Dekonstruktionsprozess hat alles Abendländische, das geformt und identifizierbar war, erfasst – auch das „Rechtsradikale“.
Ich jedenfalls bin in diesem Gewölle immer noch frei und denke, was ich will!

Während man medial und politisch die realen, gut erkennbaren Vorgänge im Land mit allem Mitteln ignoriert, spielt man seine Sandkastenspielchen weiter, stellt seine schwarz oder braun angemalten Zinnsoldaten auf die Gegnerseite, baut die eigene regenbogenfarbene Engelstruppe dagegen auf und schreit allezeit „Piffpaff“. Unsere „Intelligenz“ erinnert darin frappierend an den unglücklichen Zaren Peter III., der ebenso mit seinen Püppchen spielte und nach langen Jahren der Vorbereitung eiskalt von seiner Gattin gestürzt wurde, indem sie zuvor eine fiktive „Polarisierung“ vornahm: Russland müsse vor Preußen „gerettet“ werden. Sie polarisierte in einem beigelegten und dramatisierten Konflikt und fand damit Gehör bei den Militärs. Ähnliches tut auch Merkel programmatisch, wie sie diese Woche sagte: „Wer richtungsweisende politische Entscheidungen zu treffen hat, muss das tun, auch wenn sie polarisieren“, sagte Merkel dem „Tagesspiegel“.“ So las man es im am 13.9.2016 in der FAZ. Ist diese Botschaft in den Köpfen angekommen?

Wie immer – ich habe keine Lust mehr auf die erwähnten, albernen bürgerlichen Spielchen im Umgang mit Merkel! Merkel wird wie ihre Ikone Katharina die albernen Zinnsoldatenspielchen nur solange mitspielen, bis die Stunde kommt, wo sie sie in den Container werfen kann!
Ich nehme an, dass Merkel bewusst durch dieses unideologisch-ideologische Dekonstruktionsprogramm ein geistig-politisches Vakuum schaffen will, in das sie, wenn sie wiedergewählt wird, dann ein sehr wohl klares Programm einsetzen wird, für das das inzwischen verwirrte und verängstigte Volk und die taumelnde, im Dekonstruktionsprozess delirierende „Intelligenz“ sie frenetisch feiern wird. Und es ist nicht sicher, dass dieses Programm inhaltlich noch dem Schlingerkurs mit seinen pseudolinken Versatzstücken gleichen wird, die sie heute noch den ehemals linken Parteien gezielt „raubt“ und instrumentalisiert, und dies unter dem fast einhelligen Applaus unserer „linken“ Schickeria.

Es wäre allen notwendig, in der Realität anzukommen und die spezifische Lage, in der wir sind, als eine singuläre historische Situation aufzufassen. Der Reflex auf allen Seiten, das, was wir erleben, mit irgendeinem „Früher“ des 20. Jahrhundertes zu parallelisieren, macht uns blind für das, was geschieht. Die Deutschen sind nicht „fremdenfeindlich“ und stecken natürlich auch nicht voller „Ressentiments“ und „Hass“. Diese neueste übelste Verleumdung aus Merkelmund – im selben Interview mit dem Tagesspiegel, ist an Perfidie nicht zu überbieten, wo doch sehr viele Deutsche ehrenamtlich Merkels Migrationsdesaster aufgefangen haben! Wo sind denn die Ressentiments und der Hass? Ja, es brennen immer wieder leere Häuser, weil die Anwohner hier keine neuen Nachbarn haben wollen, vor allem nicht in diesen astronomisch hohen Zahlen.
Wie viele Flüchtlinge sind denn nun definitiv durch Deutsche verletzt, angegriffen, beraubt und aufs Gröbste beleidigt worden? Wie viele Frauen der Fremden wurden von unseren Männern sexuell genötigt und vergewaltigt? Die Antwort ist klar: kaum welche oder eigentlich keine.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: ein erschreckend hoher Anteil unserer Gäste ist deutschen- und vor allem christenfeindlich und hat keinerlei Achtung vor uns. Ein erschreckend hoher Anteil, sage ich, das sind natürlich nicht alle, aber das hat auch nie einer gesagt.
Vielmehr beschwören die Propagandisten für die Merkel-Politik eine deutsche Verfehlung förmlich herauf. Bevor auch nur ein Deutscher einen „Generalverdacht“ ausgesprochen hat, wurde dem gesamten Volk unterstellt, es habe einen „Generalverdacht“, und das wieder und wieder, bei jedem neuen Terroranschlag mit vielen Toten kam diese Leier. Ich erinnere mich, wie de Maizière gleich nach den islamischen Terrorakten von Paris mit den vielen Toten nichts Besseres wusste, als dem deutschen Volk einen „Generalsverdacht“ zu unterstellen. Das ist Hetze gegen das eigene Volk.
Ob die Abwehr mancher Deutscher gegen solche potentiellen Probleme mit den „neuen Nachbarn“ da wirklich so unverständlich ist? Wir haben 2016 nun auch in Deutschland viel zu viele gravierende Gewaltverbechen seitens der Fremden gegen uns und vor allem auch gegen andere Fremden erlebt. Das letztgenannte Problem der Gewalt Fremder gegen Fremde interessiert unsere Dekonstruktions-Liga nicht. Es sind halt doch bloß Fremde, einer mehr oder weniger misshandelt, vergewaltigt oder sogar ermordet, denn auch das ist statistisch erfasst – interessiert dann nicht, wenn sein Peiniger selbst ein Fremder war. Und am meisten bestürzt daran, dass Gewalt gegen Frauen von jenen verteidigt und beschönigt wird, die doch einst antraten, sich für Frauenrechte starkzumachen.

Merkels weites Herz für Verfolgte hat ein abruptes Ende, sobald sie sie dem Diktator am Bosporus in die Hände gespielt hat. Vorsorge für diese heranrollende Welle hatte sie zuvor gar keine getroffen, obwohl sie wusste, dass diese Welle kommt… erkennbare humanitäre Regungen waren auch angesichts vieler Toter im Mittelmeer schon vor Jahren bei ihr nicht zu sehen. Viel eher drängt sich angesichts solcher Hitze- und Kältewellen aus einer und derselben Person der Eindruck auf, dass Merkel Situationen für ihre unbekannten Ziele mal ausbeutet, mal von sich weist, je nach Nutzen für den eigenen Machterhalt. Im vorliegenden Fall scheint es nicht zuletzt um den globalen Machtgewinn Deutschlands zu gehen. Wer die Hand auf vielen Bürgern fremder Länder hat, hat damit automatisch Macht über diese Länder, wenn man nicht sogar davon sprechen muss, dass mit der millionenfachen „Aufnahme“ von „Flüchtlingen“ (deren Status als solche ja noch längst nicht erwiesen ist!) derzeit ganze Länder regelrecht ausbluten. Es entwickelt sich das Szenario einer postmodernen „Politik der verbrannten Erde“: Man unterstützt verschiedene Parteien in Bürgerkriegsgebieten, die man zuvor teilweise selbst installiert hat, nachdem man die Länder wirtschaftlich ausgebeutet hat, entzieht ihnen durch die mitfinanzierte Verwüstung und Ermordung oder Fluchtbewegung viele Menschen und hinterlässt eine menschenleere oder eine zivilisatorisch verwahrloste Staatsruine, die niemand mehr aus eigener Kraft aufbauen kann. Eine solche zynische Politik wird vonseiten Amerikas, Europas und Russlands seit langem betrieben, die Linien reichen in die Kolonialzeit zurück, aber das, was derzeit mit diesen gigantischen Wanderbewegungen geschieht, hat bisher unser Vorstellungsvermögen überstiegen. Eine vorausschauende, wohlwollende Politik hätte sich aus den Bürgerkriegen herausgehalten und humanitäre Zentren vor Ort schon vor Jahren prophylaktisch aufgebaut. Doch davon konnte seitens unserer Regierung keinerlei Rede sein. Oder lässt die Realpolitik mit ihrem wirren Verstrickungsmuster nur zynische Wege zu?

Doch zurück zu unserer anfangs erwähnten Ikone der Kanzlerin:

Merkel hat also das Portrait Katharinas der Großen in ihrem Büro. Und das ist ein Bekenntnis zu etwas Bestimmtem. Darüber will ich nachdenken.

Katharina II. war Deutsche. Sie wurde 1729 als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst geboren. Ihre Vermählung mit dem späteren Zaren Peter III., der ein Cousin zweiten Grades von ihr war, geschah auf Wunsch und Vorschlag von dessen Tante, der Zarin Elisabeth Petrowna und Friedrichs des Großen. Deren Vorgängerin, Zarin Anna Iwanowna, hatte kurz vor ihrem Tod 1740 den neugeborenen Iwan Antonowitsch zum Nachfolger designiert. Peter (I.) der Große hatte ihr diese Freiheit in seinem Testament eingeräumt, auch einen Thronfolger zu bestimmen, der nicht der direkten Erbfolge entsprang. Iwan VI. jedenfalls war von 1740-1741 nominell Kaiser von Russland – als Säugling. Über der Streitfrage, wer denn nun die Regentschaft für den Baby-Zar übernehmen sollte, kam es zum politischen Umsturz und das Kind Iwan wurde in Gefangenschaft verbracht. Die Tochter Peters des Großen, Elisabeth Petrowna, Sophies künftige Schwiegertante, stürzte den Kinderkaiser und seine Anhänger. Elisabeth riss die Macht an sich und regierte 20 Jahre lang. Der Thronberechtigte Iwan VI. war in der Schlüsselburg bei St. Petersburg inhaftiert, wuchs gewissermaßen im Kerker auf und sollte ihn nie mehr verlassen.
Sophie kam wenige Jahre nach dem Sturz Iwans VI. und seiner Eltern 1744 an den russischen Hof und integrierte sich schnell und voller Ehrgeiz. Anlässlich ihrer Hochzeit 1945 konvertierte sie zum russisch-orthodoxen Glauben. Sie verstand sich mit ihrem Mann, dem Großfürsten Peter Fjodorowitsch nicht, und er hatte kein Interesse an ihr. Er wird als kindischer und unernster Mann beschrieben.
Katharina gärte viele stille Jahre zu ihrem späteren Tun heran. Nachdem Zarin Elisabeth Petrowna 1762 gestorben war, wurde der Großfürst zum Zar erhoben. Als Peter III. bestieg er den Thron.  Nur wenige Monate des Kaisertums waren ihm beschieden. Er beendete als großer Preußenfreund und Bewunderer Friedrichs des Großen in seinen wenigen Amtstagen den siebenjährgen Krieg mit Preußen in einem Vertragsbündnis, das Katharina, die alles Preußische hasste, ablehnte.
Katharina, die inzwischen Liebhaber, Günstlinge und Höflinge aus dem Adel um sich gesammelt hatte, putschte noch im selben Jahr 1762 gegen ihren Mann und stieß ihn vom Thron. Sie ließ seine Absetzung verkünden. Vom Metropoliten der orthodoxen Kirche ließ sie sich zur Alleinherrscherin Russlands erklären und wenig später wurde sie in der Kathedrale des Kremls zur Zarin gekrönt. Zuvor war Peter III. durch ihre Vertrauten umgebracht worden. Er hatte seine eigene Abdankung unterschrieben und sie um sein Leben gebeten, aber Katharina war eiskalt. Sie ließ nicht nur mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihren Mann ermorden, sondern auch Iwan VI. Der bedauernswerte Iwan, der doch in seinem elenden Zustand kein ernsthafter Konkurrent war, wurde in seinem finsteren Kerker in der Schlüsselburg nach 23jähriger, lebenslanger Haft ermordet. Katharina hatte ihn in seiner Haft noch begutachtet. Katharina ist die mutmaßliche Auftraggeberin des Mordes, hat aber auch, wie es aussieht, für eine perfekte Verwischung der Spuren gesorgt. Man kann ihr nur in Indizien nachweisen, dass sie hinter den Morden steht. Andererseits hatte nur sie ein existenzielles Interesse an der Ermordung der beiden Männer.
Innenpolitisch ist zu verzeichnen, dass sie eine Verwaltungsreform durchführen ließ. Sie rief Ausländer ins Land, vor allem auch in die eroberten südlichen Gebiete in „Neurussland“, unter anderem die Deutschen, die uns als „Wolga- und Schwarzmeerdeutsche“ bekannt sind. Ihre Absicht war, das Land zu „modernisieren“. Aber die herbeigerufenen Menschen landeten zu ihrer großen Enttäuschung nicht in gehobenen Berufen, sondern in der Landwirtschaft. Ebenfalls enttäuschend waren falsche Versprechungen, der Konkurrenzkampf gegen russische Neusiedler und Überfälle durch nomadisierende Turkvölker auf die Siedler, die – ohne dass ihnen dies vorher gesagt worden war - in deren Wandergebiet eingedrungen waren. Ihnen wurden für einige Zeit Privilegien versprochen. Es handelte sich zunächst um ca. 30 000 Einwanderer.
Katharina gründete Volksschulen und hatte theoretische, gewissermaßen „gepflegte“ aufgeklärte Bedenken gegen die Leibeigenschaft. Praktisch tat sie jedoch kaum etwas für die Bauern. Das Los der vielen russischen Leibeigenen verschlechterte sich unter ihrer Herrschaft so sehr, dass es schwere Unruhen und Aufstände gegen sie gab. Bekannt ist der Aufstand der Ural-Kosaken, der sich zu einem Flächenbrand unter dem Bauern-Führer Pugatschow ausweitete. Pugatschow gab sich als Peter III. aus, den „wiedererstandenen“ ermordeten Ehemann Katharinas. Sie ließ ihn nach heftigen, bürgerkriegsähnlichen Kämpfen grausam hinrichten. Die Kosaken hatten ihrerseits viele Adlige ermordet. Bezeichnend an der Sache ist, dass Zar Peter III. tatsächlich noch eine große Reform geplant hatte, in der die Leibeigenschaft aufgehoben werden sollte. Durch seinen Sturz und seine Ermordung und die Inthronisation Katharinas wurden diese Pläne – trotz gepflegter Aufgeklärtheit – nicht umgesetzt.
Katharina stärkte den Adel, weil sie von dessen Unterstützung abhängig war. Zur Seite stand ihr Fürst Potjomkin, der unter ihren vielen Liebhabern derjenige war, zu dem sie in einer besonders engen Beziehung stand. Potjomkin führte Katharinas ehrgeizige außenpolitische Ziele durch: die Eroberung des Südens, um einen Schwarzmeerzugang zu bekommen, die Krim und die Eroberung Konstantinopels und die Wiedererrichtung des Byzantinischen Reiches unter russischer Herrschaft.
Die ersten beiden Ziele konnte sie erreichen, das letzte nicht. Die neueroberten Gebiete im Süden nannte sie „Neurussland“ und ließ dort durch Potjomkin Ausländer aus vielen Nationen ansiedeln, viele davon zweifelhafte Existenzen und Desparados.
Katharina herrschte 34 Jahre lang, pflegte ein ausgiebiges sexuelles Leben, das ihr drei Kinder mit unklarer Vaterschaft bescherte und hatte nur ein Ziel: Ihre Macht zu erweitern und zu festigen. Sie starb mit 67 Jahren. Ihr ältester Sohn wurde der Zarennachfolger.

Was kann man nur daraus schließen für Angela Merkel? Geht es einfach nur um eine starke Frau, an der sie sich orientieren will? Hätte es da nicht edlere und unverfänglichere Vorbilder gegeben? Oder offenbart sich darin, wohin Merkel neigt – eben nicht nach Westen, sondern nach Russland hin, wie die Landsmännin Sophie, aus der eine russischere Zarin wurde als es eine Russin hätte sein können?

Eine interessante Verbindung kann zwischen Putin und Katharina gezogen werden. Putins wiederholte Rede von „Neurussland“ im Bezug auf die pro-russisch besetzten Gebiete der Ukraine im Süden und Osten und seine Ansprüche auf die Krim lassen sich historisch kaum anders erschließen als über die Eroberungspolitik der Zarin.
Was hat Merkel damit zu tun?
In der Ukraine-Krise hielt sie sich verbal stets in einer ihrer üblichen Schweben. Nun ist sie jüngst wieder mit Putin zusammengetroffen und sprach mit ihm über die Ukraine und Syrien.
Man habe in Hangzhou auf dem G20-Gipfel miteinander geredet, „sehr konkret“ sogar, wie Regierungssprecher Seibert ohne weitere Erläuterung mitteilte. Die Beziehung zwischen Merkel und Putin ist undeutlich, nach wie vor. Der Artikel im „Handelsblatt“ vom 4. September 2016 ist so nichtssagend wie voller Andeutungen. Das Verhältnis zwischen den beiden „gelte als gestört“ seit der Annexion der Krim, die Putin, der so gerne von „Neurussland“ spricht, nun wie seine große deutsche Vorgängerin auf dem Zarenthron einverleibt hatte… Im „Spiegel“ vom 10. September 2016 wird ein neues Treffen der vier Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine für den 1. Oktober angekündigt.

In jedem Fall ist die Meinung vieler, Merkel stehe Putin entgegen, mit großer Wahrscheinlichkeit falsch. Die allgemein günstige Stimmung für einen offenen Schulterschluss mit Russland ist schlicht und einfach noch nicht gekommen. Und Merkel nutzt immer die Gunst bestimmter Stunden für ihre dunklen Ziele.

Gibt es Parallelen zwischen Katharina der Großen und Merkel?
Es ist der unbedingte Drang zu herrschen und die alleinige Macht zu haben. Aber während Katharina zahlreiche intelligente Männer geschickt an sich zu binden verstand, gelingt Merkel gerade das nicht. Und das könnte sie am Ende auch – im Gegensatz zu ihrer Ikone – scheitern lassen. Katharina war nicht beratungsresistent. Sie hörte auf Ratschläge, sorgte aber dafür, dass sie immer am Schalthebel saß. Merkel tut etwas Ähnliches, aber sie tut es unberechenbar. Sie belauscht gewissermaßen „die anderen“ und raubt ihnen bei guter Stimmung für eine Haltung oder Meinung das Thema und schreibt es sich alleine auf die Fahnen. Sie lässt sich nicht in die Karten sehen.
Verbunden ist sie mit Katharina sicher durch die große Eiseskälte und den rücksichtslosen und egomanischen Regierungsstil, den wahllosen Austausch von Menschen und Kulturen, wenn es ihren Interessen diente, die Sammlung von Günstlingen aus einer stabilisierenden begüterten Kaste und eine Selbstinszenierung und Verschleierung ihrer wirklichen Motive und Handlungen. Katharina war Monarchin und niemandem Rechenschaft schuldig. Merkel ist nur eine Kanzlerin, verhält sich aber wie eine Monarchin, die auch über dem Gesetz steht: Deutschland, das bin ich. „L’Allemagne c’est moi!“ Einschließlich eines „Wer Deutscher ist, das bestimme ich!“
Merkel hat eindeutig autokratische Züge und man muss sie eher Putin zuordnen als irgendeinem anderen. Sie erprobt den Umgang und den Schulterschluss mit einem solchen Mann an Erdogan, könnte man vermuten. Oder ist auch das nur ein hintergründiges Manöver? Will sie untergründig ganz nebenbei auch Macht gewinnen über den türkischen Hybriden und ihn irgendwann, wenn die Stimmung günstig ist, mit Putin zusammen erledigen und Katharinas alten Traum von der Rückgewinnung des byzantinischen Reiches angehen? Wer sagt uns, dass die Träume vom byzantinischen Reich, das von Russland aus regiert wird, wirklich ausgeträumt sind? Von hie aus klingt das bizarr, aber uns klang noch vor kurzem vieles bizarr.

Es sind viele Szenarien denkbar, aber eines scheint mir intuitiv sicher: Merkel ist keine Aufziehpuppe der Amerikaner. Sie will die USA eher an den Rand drängen, wo sie aus europäischer Perspektive nicht nur geographisch hingehören, und sich auf Europa konzentrieren. Was spricht dagegen, dass die Amerikaner sich einfach für ein Weilchen auf ihren schönen , großen Kontinent zurückziehen wie vor 200 Jahren? Sie verlören dadurch, wenn sie zuvor ihre Handelsbeziehungen geschickt ordnen, nicht viel. Und sie sind darin nur schwer angreifbar. Wir aber sind angewiesen auf europäischen Zusammenhalt auf dem eurasischen Kontinent. Und es ist durchaus nicht sicher, dass Merkel an einem „Ausverkauf“ arbeitet. Es könnte auch ganz anders sein.
Das jedenfalls könnte uns Merkels deutsch-russisches Vorbild lehren.
Wir werden sehen, was die nächste Zeit bringt.

© by HMJ