Montag, 29. März 2021

Meditationen über das Grundgesetz: Firnis der Zivilisation

Meditationen über das Grundgesetz: Firnis der Zivilisation



"Die Zivilisation ist eine ganz dünne Kruste über einem Vulkan." (Ernst Cassirer)

 

Audio "Firnis der Zivilisation"

Video "Der Firnis der Zivilisation blättert ab"

Es mehren sich die verstörten Stimmen im Land, die es nicht fassen können, wie innerhalb von einem Jahr ohne Wirksamkeit der verfassungsmäßigen Schutzmechanismen die Grund- und Freiheitsrechte in Deutschland nach dem Fiasko von 1933 erneut derart brutal beschädigt und verraten werden konnten und können. Nicht nur in der „alternativen Szene“, sondern auch vereinzelt im sogenannten „Mainstream“. So sagte der FDP-Abgeordnete Wolfgang Kubicki kürzlich in einem Interview:


Ich finde es wirklich verblüffend, wie groß in Teilen der deutschen Bevölkerung die Sehnsucht nach Bevormundung ist. Jeder der darauf hinweist, unsere verfassungsmäßig verbürgten Freiheitsrechte so schnell wie möglich wiederherzustellen, wird dafür zum Teil auch noch beschimpft. Außerdem wird der Pandemiekrise von manchen mit der Behauptung begegnet, Recht und Gesetz seien völlig egal, wir müssten alles dem Gesundheitsschutz unterordnen. Was natürlich Unsinn ist.“1


Der fast totale Zusammenbruch der demokratischen, den Menschen- und Grundrechten verpflichteten Zivilisation erscheint manchen abrupt, manchen lange vorbereitet.

Ich würde sagen, dass beides zutrifft.


Der Untergang zivilisierten und respektvollen Umgangs miteinander ist aus meiner Sicht und Erfahrung eine notorisch lauernde Gefahr. Ich habe zeit meines Lebens mit nicht wenigen Menschen zu tun gehabt, die eine freiheitliche Gesellschaft zutiefst hassen. In aller Regel führen sie bestimmte Missstände und Misserfolge im Rahmen der Freiheit nicht auf das Verfehlen der Freiheit, ein Scheitern des einzelnen an sich selbst oder gar auf unfreie Systembildungen innerhalb der eigentlich freiheitlich konzipierten Gesellschaft zurück, sondern auf die Freiheit an sich.

Sie assoziieren mit Freiheit Zügellosigkeit und Willkür, Umständlichkeit, weil man über alles diskutieren müsse, und Unsicherheit. Sie glauben, das Richtige könne nur unter Zwang und Kontrolle gewahrt werden. Sie trauen dem anderen Menschen vor allem anderen das Schlechte zu und fühlen sich von ihm gefährdet. Sich selbst sehen sie als potenzielle Opfer der anderen an. Ihr Gesellschaftsbild ist notorisch gespalten in Gute und Böse. Dem Nebenmenschen wird nicht unter allen Umständen, auch bei unterschiedlicher Meinung, zunächst Wohlwollen entgegengebracht. Dafür hat man Schutzinstinkte gegenüber Schreihälsen und Gewalttätern aller Art, die man mit dem Label „Schwache“ versieht, deren man sich verteidigend erbarmen kann gegen die „Starken“, die man abwehren muss, gegen die man neidgetrieben agiert, obwohl sie in aller Regel liberal und freigebig, konstruktiv und rechtstreu sind. Diese unguten Instinkte habe ich überproportional häufig bei Christen erlebt. Daneben den Typus des Konservativen, der in seinen Nächsten stets nur gefährliche Sünder sieht, die in Schach gehalten werden müssen. Der „Schwache“ muss kontrolliert und domestiziert werden, den starken und unabhängigen Geist hasst man ebenso, weil er sich jeder inneren Kontrolle entzieht. Beide Typen treten natürlich auch bei den Juden oder säkular auf. Im Islam treffen wir v.a. letzteren Typus an. Natürlich gibt es in allen Religionsgruppen auch aufrechte, redliche und freiheitliche Menschen. Ich würde aber vermuten, dass sie jeweils in der Minderheit sind.

In gewissem Sinn bleiben die Freiheitshasser lebenslang kindisch und suchen nach einem Beschützer und Bestrafer, leben eine traumatische sado-masochistische Struktur aus, die sie nicht reflektieren können. Der damit verbundene Leidensdruck wird in immer neuen Projektionen auf je neu entdecktes „Bewährtes“, „Tradiertes“ oder wahlweise „Neues“, „Innovatives“, das wie alle neuen Besen bald enttäuscht wird und in der Verdächtigung der anderen als persönlichen oder generalisiert allgemeinen „Gefährdern“ entladen. Die massenhafte Anwesenheit solcher Menschen mitten unter uns ist den meisten, die seelisch gesünder und gereifter sind, aufgrund ihrer freieren inneren Haltung nicht wirklich bewusst oder sie unterschätzen die massive Anfälligkeit dieser Menschen für jede Art von totalitärer Instrumentalisierung und werden davon nun jäh überrascht.


Woran liegt diese in Deutschland weit verbreitete infantile und retardierte seelisch-geistige Verfassung?


Man war als Deutscher von den Obrigkeiten nach 1945 permanent daran gewöhnt worden, die Bedürfnisse irgendwelcher Minderheiten zu „schützen“. Ob die Anfälligkeit der Deutschen fürs Funktionärstum wirklich erst nach dem 2. Weltkrieg forciert wurde, wage ich zu bezweifeln.

Schon Hölderlin beschreibt das Volk als unmenschlich. Er lässt seinen Hyperion sagen: „Ich kann kein Volk mir denken, das zerrissner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, aber keine Menschen (…) ist das nicht, wie ein Schlachtfeld (…)“2

Es ist, wie er selbst schreibt, ein „hartes Wort“, aber dennoch sagt ers. Dieses „Funktionieren“ im System, diese Vorlagerung der Systemkonformität vor den Menschen und seine Faktizität, dieses „Hinterherdenken“ hinter den Machthabern und Anführern, das wie eine sichere Bank wirkt, den nötigen Windschatten für eine Selbstermächtigung zum Großtun bedeutet und die bekannte Obrigkeitshörigkeit erzeugt, klingt hindurch. Eine ungute deutsche Hinterseite, die sich verschanzt in Pflicht und Gehorsam und jeden hasst, der sein Menschsein frei lebt. Wobei Menschsein immer eine selbstdisziplinierte ethische Gestalt hervorbringt und keinen gesetzlosen Barbaren, wie nun sofort der Funktionärsgeist einwenden würde. Die Gesetzlosigkeit und Barbarei findet sich vielmehr aufseiten der Funktionäre, weil sie nicht nach dem Vorrang des Gesetzes des Menschlichen fragen.


Johann Georg August Wirth (1798 - 1848), ein Freiheitskämpfer des Vormärz, wurde nach den Zeugnissen seines Sohnes Max oft von genau diesem deutschen Funktionärstyps in Gestalt etwa eines Bierbrauers bedroht mit den Worten: „Sind Sie der Wirth, welcher es wagt, unserer gnädigen Obrigkeit den Gehorsam aufzukündigen?“ Und Wirth kontert mit einem Satz, der auch heute wieder unter Bedrohung gesagt werden muss: „Ich bin es, der die verfassungsmäßigen Rechte der Bürger gegen willkürliche Verletzung verteidigt.“ Ich sehe förmlich Anselm Lenz vor mir auftauchen, der genau diesen Kampf seit einem Jahr unerschrocken und heldenhaft in Berlin führt. Man hat das Gefühl, das alles spreche von den heutigen Auftritten brutaler Polizisten in Berlin und den vielen Blockwarten, die sich zum Vollstrecker der Willkür machen wie dieser Bierbrauer, denn er sagt, parasitär von der Arroganz der Obrigkeit zehrend, deren Autorität er sich hier anmaßt: „Sie werden das künftig bleiben lassen!“ Natürlich endete das Wortgefecht zur Schande des Brauers und zur Ehre Wirths.3

Auch Heinrich Heine lässt in seinem langen Gedicht „Deutschland. Ein Wintermärchen“ von 1844 einen deutschen Mitreisenden ganz im Sinne dieser menschlichen Dumpfheit sagen:


Der Zollverein“ - bemerkte er -

Wird unser Volkstum begründen,

Er wird das zersplitterte Vaterland

Zu einem Ganzen verbinden.


Er gibt die äußere Einheit uns,

Die sogenannt materielle;

Die geistige Einheit gibt uns die Zensur,
Die wahrhaft ideelle -


Sie gibt die innere Einheit uns,

Die Einheit im Denken und Sinnen;

Ein einiges Deutschland tut uns not,

Einig nach Außen und Innen.“4


Die ersehnte Einheit, verstanden als ein „Lockstep“ der vielen in einem politischen Konstrukt, und eben nicht als eine echte liberale Verfassung, deren Gemeinsinn die Eigentümlichkeit des Individuums als den Samen des gemeinsamen Erfolges ansieht, scheint durch Kampf für das Unum, nicht etwa für die Freiheit oder das Recht, erreicht werden zu sollen, wie wir gleich auch vor allem bei den Führern der Grünen heute sehen werden.


J. G. A. Wirth formulierte damals, dass die Zensur, die angeblich einheitsstiftende, das Symbol für Gesprächsverweigerung, Arroganz und Unterdrückung der Vielfalt, der „Fluch Deutschlands“ sei. Wir sind wieder soweit wie damals. Wahrlich die Zensur ist der Fluch Deutschlands: denn sie dient nur dazu, alles Große, Schöne und Edle zu stören; sie ist das Mittel, im feigen Hinterhalte die Kämpfer für Recht und Wahrheit niederzuwerfen und einer finsteren Gewalt, die vor dem öffentlichen Urteile zittert, noch ein kurzes Dasein zu fristen.“5


Was hier auf die im 19. Jh zunächst erst noch zu findende nationale Einheit projiziert wird, wird heute globalistisch in ein Welt-Unum verlängert und spiegelverkehrt wahrgenommen. So schrieb der grüne Spitzenpolitiker Robert Habeck 2016 in seinem Blog folgende Sätze, die heute geradezu lächerlich verdreht wirken, weil die Ängste, die er vor den angeblichen „Rechtspopulisten“ schürt, nun, nach fünf Jahren von seinesgleichen inzwischen mehr als erfüllt werden:


Die Erfolge der Rechtspopulisten sind auch eine Reaktion auf die liberale, offene – grüne – Gesellschaft. Um diese Gesellschaft zu bewahren, um sie wieder stärker werden zu lassen, müssen wir mehrheitsfähig werden.  Das werden wir nicht durchs Rechthaben, sondern indem wir  uns in Haltung und Argumentation als Fürsprecher der Gesellschaft verstehen. Wenn wir das nicht hinbekommen, geht es uns wie den Demokraten in den USA. Der amerikanische Traum von Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung ist auf die Formel gebracht „e pluribus unum“ – Aus vielen Eins. Er heißt aber auch umgekehrt, die Vielfalt in einem zu bewahren. Für die progressiven Kräfte lautet der Befund, dass sie ihre Mehrheitsfähigkeit zu verlieren drohen. Die Niederlage der Ostküsten- und Westküstenliberalen in den USA, der global ausgerichteten, gebildeten Eliten hat auch eine Botschaft für die Grünen, für uns. Wenn wir uns nur auf uns selbst konzentrieren, schießen wir uns ins Abseits. Wenn wir nicht mehrheitsfähig werden, dann verlieren wir am Ende alles. Wenn wir uns nur an unser Milieu richten, haben wir keine Chance. Wir müssen um „Unum“ kämpfen.“6


Inzwischen kämpfen große Teile der AfD, die Liberalen der FDP und wenige Linke um den Erhalt der Freiheit des Individuums, während die Grünen ganz maßgeblich von wenigen abgesehen, die CDU (die „Werteunion“ ausgenommen), die SPD und das Gros der Linken genau das „Unum“ erzwingen wollen, von dem auch Heines deutscher Spießer spricht, und dies mithilfe von „Zensur“ und Gleichschaltung alias „Einheit nach Innen und Außen“, diesmal nicht mehr nur national, bei Heine eine frühe Benennung künftiger Totalitarismen. Genau solche Zensur erleben wir derzeit wieder breit, auf dass alle für den heldenhaften Weltkrieg gegen eine Pandemie eingeschworen werden, die durchaus den Tod auf dem Feld vorhersieht. Nur an Corona selbst, „an oder mit“, darf nicht einfach mal so frei gestorben werden, es sei denn man hat die Krankheit durch die Impfung7 und exzessiven, erzwungenen Maskenmissbrauch erworben8 – dann ist es ebenfalls ein Heldentod.

Heine beschreibt eine unheimliche Begebenheit, die man als eine Vision auf den künftigen Faschismus – einen globalen Faschismus deuten kann. Zunächst erwähnt er, dass Napoleon einen Dämon gesehen habe vor jedem wichtigen Schritt, einen „roten Mann“. Heine erzählt, auch er habe oft, wenn er schrieb, einen „vermummten Gast/ unheimlich hinter (sich) stehen“ sehen. Dieser dunkle Mann habe in seinem Umhang ein Richtbeil getragen. Jahrelang hatte er ihn nicht mehr gesehen, solange er außerhalb Deutschlands war. Doch nun, zurück im Rheinland zu Köln, stand der Maskierte wieder da und verfolgte ihn ruhig und schattenhaft auf einem Spaziergang. Der Dichter dreht sich irgendwann abrupt um und fordert den Verfolger auf, zu erklären, was er wolle. Er reflektiert die eigene deutsche Rolle satirisch und dialektisch:


Ich treffe dich immer in der Stund,

Wo Weltgefühle sprießen

In meiner Brust und durch das Hirn

Die Geistesblitze schießen ...“


Der dunkle Geselle bleibt gelassen und erklärt, er sei „kein Gespenst der Vergangenheit“, sondern der praktische Vollstrecker der Gedanken des Dichters. Über Jahre verwandle er dessen Gedanken in Wirklichkeit.


Du bist der Richter, der Büttel bin ich ...“


Und nun folgt der Schatten auf den nationalen und globalen Faschismus, der damals noch nicht im Gespräch, aber als destruktives und tückisches Schreckgespenst im Dichter gespiegelt wird:


Dem Konsul trug man ein Beil voran,

Zu Rom, in alten Tagen.

Auch du hast deinen Liktor, doch wird

Das Beil dir nachgetragen.


Ich bin dein Liktor, und ich geh

Beständig mit dem blanken

Richtbeile hinter dir – ich bin

Die Tat von deinem Gedanken.“9


Der Liktor im alten Rom, der den Amtsträger als Diener begleitete, ihm dabei vorausging, und als Ausweis seiner Befugnisse und seines Status, ein Rutenbündel, die „fasces“ über seiner linken Schulter trug, aus dem ein Beil hervorschaut, wurde das Bild künftiger Faschismen und der Bündelung korporativer Gewalt gegen das Volk, dem man vorgaukelt, es sei Bestandteil der Herrschaftsbündelung. Das Zusammenbinden, die Vereinheitlichung des Bündels, symbolisiert das politische „Unum“, die „Einheit“ und ihre physische Richtergewalt, ein schauerliches „ius vitae necisque“. Die merkwürdige Wendung in Heines Bild, bei der dieser Liktor ihm nicht voraus, sondern hinterhergeht, lässt eine verschleierte Machtdemonstration, etwas Geheimbündisches assoziieren, macht den Liktor zu einem Getriebenen seiner eigenen Widersprüche. Er stellt hier die dunkelste Seite des Deutschen dar.

Nach einem ironischen Exkurs über weiche, deutsche „Federbetten“ und das „Luftreich des Traumes“, in dem die Deutschen die „Hegemonie“ haben, versinkt der Dichter in tiefen Schlaf. Hier begegnet ihm wieder sein schwarzer Verfolger, mit dem er eine gespenstische Wanderung durch Köln bis in den Dom macht, wo er die Gerippe der heiligen drei Könige besucht und verflucht. Mit blutendem Herzen sieht er, wie das Beil des schwarzen Liktoren die Gerippe zerschlägt: „Blutströme schossen aus meiner Brust,/ Und ich erwachte plötzlich“. Zuvor hatte der träumende Heine mit dem bereits austretenden Herzblut Haustürpfosten markiert wie einst die Israeliten ihre Türpfosten mit dem Blut eines geschlachteten Lammes markiert hatten, damit der Würgeengel in Ägypten an ihrem Haus vorbeigehe. Sobald Heine ein Haus markiert hatte, ertönte von fernher ein Sterbeglöckchen. In der surrealen Szene wird die Problematik spürbar, dass Altes und Neues nicht einfach voneinander zu scheiden sind und jede Markierung des Erhaltenswerten den sofortigen, unberechenbaren und ungerechten Tod an anderer Stelle provoziert … Eine tiefe Skepsis gegen alles Eifern und jegliche Radikalität der physischen Gewalt klingt an und die hohe Anforderung an eine wirkliche Erneuerung der Dinge.

Später in Hamburg lässt sich der Dichter von der Göttin Hammonia die deutsche Zukunft voraussagen. Er darf in einen Zauberkessel hineinsehen, in dem die magischen Kräfte brauen. Heine soll den Kopf hineinstecken, dann sehe er, was auf Deutschland zukomme. Miasmen, übelster Gestank schaudert ihm entgegen. Er sagt, er verrate nicht, was er gesehen habe, aber


Entsetzlich waren die Düfte, o Gott!

Die sich nachher erhuben;

Es war, als fegte man den Mist

Aus sechsunddreißig Gruben. ---10


Möglicherweise spiegelt sich hier die Erinnerung an die Legende von den 36 Gerechten, auf denen die Welt stehe, und deutet deren Verderben, eine unsägliche Gewalt und Finsternis in Deutschland und der ganzen Welt an, die von niemandem mehr getragen wird und unter der Knute eines destruktiven Unum kollabiert, standen doch die 36 Gerechten stets auch für Vielfalt und Dezentralität. Hannah Arendt, wie Heine aus jüdischem Hause, schrieb mehr als 100 Jahre später:


Die alte jüdische Legende von den 36 unbekannten Gerechten, die immer da sind und ohne deren Anwesenheit die Welt in Scherben fiele, sagt letztlich darüber etwas aus, wie notwendig solch ‚edelmütiges‘ Verhalten beim normalen Gang der Dinge ist. In einer Welt wie der unseren, in welcher die Politik in einigen Ländern es längst nicht mehr bei anrüchigen Seitensprüngen beläßt, sondern eine neue Stufe der Kriminalität erklommen hat, hat jedoch die kompromißlose Moralität plötzlich ihre alte Funktion, bloß die Welt zusammenzuhalten, verändert und ist zum einzigen Mittel geworden, mit dem die eigentliche Realität – im Gegensatz zur von Verbrechen entstellten und im Grunde nur kurzlebigen Faktizität – erkannt und planvoll gestaltet werden kann.“11


Sechsunddreißig Gruben voller Miasmen anstelle von sechsunddreißig Gerechten bestimmen die Zukunft, und Deutschland als Hegemonialreich der Lüfte zentral im Geschehen?


Doch dieser deutsche Zukunftsduft

Mocht alles überragen,

Was meine Nase je geahnt -

Ich konnt es nicht länger ertragen ---


Mir schwanden die Sinne ...“


Erkennen wir uns wieder? Als Grab der 36 Gerechten mit unserem Zensur- und Einheitswahn, mit der Gründlichkeit eines halluzinatorischen Wahns, in dem ein fiktives Böses ausgerottet werden soll, solange, bis alles untergegangen ist? Ist es nicht das, was wir wieder hören, die Rede von „zero Covid“, der totalen „Ausrottung des Virus“, erst dann können wir wieder normal, als hätten wir nicht seit Menschengedenken mit winterlichen Grippen gelebt ohne all den Irrsinn an „Maßnahmen“, Kampfhandlungen „en guerre“, wie Macron sagte, eines Krieges, der gegen die angeblichen Wirte des Virus geführt wird, faktisch gegen die gesamte Menschheit. Das ist so wahnwitzig, so geisteskrank wie bösartig, zeugt von einem inneren Unfrieden sondergleichen, einem Misstrauen ins Leben und bietet den perfekten Thronsaal für psychopathische Politkarrieristen und tyrannische Geister. Ja, es sind derzeit wieder schaurige geistige Miasmen, die alle freiheitsliebenden Menschen in Deutschland erdulden.


Hören wir diese älteren Zeugnisse deutscher Autoren, haben wir kaum Anlass zu glauben, was wir derzeit erlebten, sei unerwartet und abrupt. Offenbar gehen wir seit mindestens 200 Jahren an einem Abgrund der Barbarei entlang und sind durchaus nicht zum ersten Mal abgestürzt. Oder besser gesagt: haben uns stürzen lassen, die Befehle des Luftschlosses umsetzend, schwanzwedelnd, selbst geistlos und ohne Bewusstsein als Menschen, wie Hölderlin beklagte. Vielleicht als dumpfe Liktoren im Auftrag unsichtbarer Mächte, über die wir niemals kritisch nachdenken wollten.


Doch was ist zuletzt geschehen im Land und wahrscheinlich nicht nur hier?


Wenn es zunächst um nachvollziehbare Problematiken ging, etwa politisch Verfolgte, Opfer des NS-Regimes oder tatsächlich von Ausländerfeindlichkeit Betroffene, verschob sich die Aufmerksamkeit immer mehr auf alle möglichen Problemfelder, deren Substanz in einem allgemeinen „Diskriminierungs-Opfer-Täter“-Wischiwaschi stets zugunsten des von vornherein als „Opfer“ Präsentierten bestand. In jedwedem deklarierten „Opfer“ sollte man den verfolgten Juden sehen, als hätte der NS-Staat nicht Millionen anderer Menschen genauso ermordet … deren Opfer-Schema wurde sorgfältig unterdrückt, so sehr, dass sehr häufig die Opfer der Nationalsozialisten nun erneut Opfer der angeblichen Antifaschisten werden.

Mancher Ausländer etwa, der in Konflikte wegen ganz anderer Dinge mit den Behörden kam, schob seine gerechte strafrechtliche Verfolgung auf „Diskriminierung“. Opfer der Gewalttätigkeit durch Migranten haben dagegen keinerlei Anwälte im gesellschaftlichen Bewusstsein. Die Autorin weiß wovon sie spricht, selbst aus einer Familie mit Opfern durch das NS-Regime stammend, musste sie sich gerade jüngst von einem ihr vollkommen unbekannten Afrikaner in Telefonterror seit Wochen als „deutsche Fotze“ beschimpfen lassen. In einem umgekehrten Szenario wäre die Hölle losgetreten worden …

Fälle, in denen etwa Abschiebungen verfügt wurden, die tatsächlich als sachlich fragwürdig anzusehen waren, wurden in einem linkspopulistischen Impuls nicht einem erst noch zu untersuchenden Versagen der Behörden zugerechnet, sondern einer allgemeinen Fremdenfeindlichkeit, die den Betroffenen zum geborenen Opfer stilisierte. Dass er Opfer eines Justizirrtums sein könnte wie es jedem geschehen kann, zieht man nicht in Betracht.

Eine ähnliche Dialektik tat sich hinsichtlich der Frau in der Gesellschaft auf: So sehr es zutrifft, dass sie jahrhundertelang zurückgesetzt wurde aufgrund ihres Geschlechtes, so wenig ist jeder Konflikt eines Mannes mit einer Frau Folge frauenfeindlicher Einstellungen. Man vermengte dies je nach Bedarf immer stärker, blendete es aber in politisch unerwünschten Fällen systematisch aus, etwa wenn echte Frauendiskriminierung wiederum bei Zugewanderten geschah und geschieht. Auch die mir zugefügte Ehrverletzung als Deutsche und als Frau, wird gesellschaftlich abgewiegelt, weil der Migrant per se als Opfer gilt und mein Deutschsein, das qua Geburt mit „Tätersein“ assoziiert wird, auch dann, wenn man einer einstmals verfolgten Familie entstammen sollte, in diesem Fall den Opferstatus als Frau annulliert. Es wird sogar der konkrete Familienhintergrund annulliert zugunsten der allgemein-fiktiven deutschen Identität. Was in unserer Kultur intern kulturbedingt überwunden werden muss, darf in der Kultur der Zugewanderten bestehen, ja, es muss sogar geschützt werden, aus „Kultursensibilität“, wie man sagt. Man kommt in seichteste Gewässer, denn hier stoßen Diskriminierungsfelder an Diskriminierungsfelder und fressen sich gegenseitig auf. Opfer werden in noch ungünstigeren Fällen als dem meinen an einem Punkt in Haftung genommen dafür, um an anderer Stelle nicht zum Opfer zu werden. Eine Frau mit Migrationshintergrund etwa muss sich häusliche Diskriminierung als Frau beispielsweise antun lassen, damit sie nicht einer Kulturdiskriminierung ihres Volkes Vorschub leistet. Dass man Frauen unter diesen Umständen faktisch immer vorschreibt, was sie als Frau jeweils zu wollen haben, wird völlig ignoriert. Dabei macht es im Ende kaum einen Unterschied, ob man nun zum abhängigen Hausfrauendasein oder zum auf dem Markt ausgebeuteten Karriereweib verdonnert wird. Mit Freiheit hat beides nichts zu tun.

Immer wieder wurde gefragt, was man allen abverlangen kann in einem Gemeinwesen, und wo man Vielfalt zulassen muss. Versuche einer differenzierten Klärung, zum Beispiel im Konzept der „Leitkultur“ (Bassam Tibi), wurden mit Begriffen wie „deutsche Leitkultur“ (Friedrich Merz) oder „Multikulti“ (grüner Neusprech) gekontert und gegeneinander aufgefahren, als gäbe es nichts, was außerhalb denkbar wäre. Eine sachlich angemessene und fruchtbare Debatte wurde vor allem durch die mediale Berichterstattung und die skandalöse Instrumentalisierung der Themen durch sämtliche Parteien mit Ausnahme der FDP, die als einzige bei problematischen anderen Einstellungen durchweg für freie Bürgerrechte und Bürgerpflichten für alle stand, verhindert. Als schließlich Thilo Sarazzin (SPD) mit den alten zynischen Heilgiften der englischen Eugeniker und technokratischen IQ-Studien in „Deutschland schafft sich ab“ aufwartete, war das Geschrei groß – eine echte Auseinandersetzung fand indes nun erst recht nicht statt. Die Gesellschaft spaltete sich immer mehr, man igelte sich in seinen Wagenburgen ein und verlernte gänzlich, niveauvoll und lösungsorientiert zu streiten. Weder wurde anerkannt, dass ein Problem vorliegt, das benannt und analysiert werden muss noch war auch nur eine Seite bereit, von ihrer Ignoranz und Rechthaberei abzulassen. Der Debattenraum wurde nicht nur immer enger, sondern auch immer vulgärer. Alles originelle Denken und Argumentieren wurde bekriegt und untergepflügt mithilfe von Verleumdung und vorsätzlicher Verzerrung dessen, was tatsächlich vorgetragen worden war. Die Feindbilder wurden zementiert, und insbesondere das Merkel-Regime ist eine Zeit der Stigmatisierung aller, die nicht auf Kanzlerlinie tanzen. In einer geradezu monströs-narzisstischen Manier hat diese Kanzlerlinie aber keinerlei Konsistenz. Die Kanzlerin ist ein lebendes Kippbild, mal sieht man A, mal nonA, aber immer verlangt sie alternativlose Gefolgschaft. Es ist schizophren und krankmachend.

Merkels verfassungswidriger und forcierter, großspurig erlaubter Zustrom von Millionen Migranten, nachdem ihre Flüchtlings-Politik im Vorfeld völlig versagt hatte und an den eigenen Widersprüchen und Fehlleistungen erstickt war, konnte nach Jahrzehnten der Unschärfe, Polemik und moralischen Erpressung der politischen Gegner dann überhaupt nicht mehr sachlich diskutiert werden. Übles Fernsehgekeife, dümmlich-infantiles „Refugees welcome“-Geplänkel im „Wir gegen rechts“-Modus, postwendend folgende, faktisch-totale Gleichgültigkeit der Teddybärwerfer und „Bahnhofsklatscher“ gegenüber den vielen in Deutschland Gestrandeten, die bald extrem häufig mit Kapitalverbrechen straffällig wurden, stellten sich unter den Scheinheiligenscheinen ein. Die Zugewanderten wurden offenkundig als Spielmasse narzisstisch gestörter Deutscher missbraucht und reagierten entweder mit Depression, Zorn oder Gewalttätigkeit. Die Deutschen erwiesen sich als willfährige, großkotzige Willkommensfunktionäre , aber keine Menschen, wie Hyperion es schreiben würde („Wir schaffen das!“ Und nach üppigem Gelage: „Wir sind die reichste Nation der Welt, da müssen wir helfen!“) … Wäre man Mensch, verstünde man, dass die, die kommen, auch lebendige Menschen, Einzelmenschen sind, wüsste man, dass man niemals auf einmal mehrere Millionen Fremde als Menschen menschlich aufnehmen kann. Die Fremden wurden vorsätzlich angeworben, mit Billigung der Politik nach Europa geschafft und vielfach um ihr ganzes kleines Vermögen für die Reise gebracht, auf der viele umkamen. Es verschwanden Migranten-Kinder in großer Zahl, die Zwangsprostitution in den Multikulti-Bordellen wuchs wundersamerweise sprunghaft nach oben, aus allen Nachbarländern reisten Männer zum bunten Vögeln nach Deutschland, aber da hatten sich die Deutschen längst wieder abgewandt von den Objekten ihrer narzisstischen Selbstbespiegelung.12 Die Drogengaben der Mindcontrolfabriken für ein erhobenes Einheitsgefühl mussten offenbar immer mehr erhöht werden. Die Halbwertszeit der Wirkung verblasste gar zu schnell.


Fortan galt jedenfalls: Wer sich profilieren wollte, machte sich zum Mentor neu entdeckter „Opfer“ gesellschaftlicher Diskriminierung. Man legte Menschen in bestimmten persönlichen Problemsituationen nahe, sich vor allem anderen als Opfer einer Diskriminierung anzusehen, anstatt ihre Situation ehrlich und umfassend zu klären. Eine sachliche Auseinandersetzung fand auch hier immer weniger statt. Es wurden einfach Behauptungen und Dogmen gesetzt. Ein Beispiel ist die Entwicklung des Umgangs mit Homosexualität. So sehr es zu begrüßen war, dass man diese Menschen nicht mehr kriminalisierte wie zu früheren Zeiten, so wenig ist der Verlauf der Entwicklung nach der Liberalisierung und Abschaffung der entsprechenden früheren Gesetze sachlich angemessen weitergegangen. Das Empfinden der vorigen Gesellschaft, dass Homosexualität „irgendwie“ nicht natürlich und darum auch nicht gut sei, dass sie dem Betroffenen langfristig zum Problem werden könne, an dem nicht einfach „die Gesellschaft“ schuld ist, ist nicht gekoppelt an die Frage, ob man Homosexuelle kriminalisiert oder schikaniert. Es kann dies miteinander verwuchern, bedeutet aber dennoch zwei unterschiedliche Fragestellungen. Noch als ich meine Psychiatrie-Prüfung an der Universität im Jahr 1996 machte, galten Homosexualität und Transsexualität als weitgehend nicht wissenschaftlich valide untersuchte und verstandene sexuelle Anomalien.13 Die inzwischen erfolgte totale Gleichstellung der Betroffenen nicht auf der Ebene des Bürgers im Staat, der den Schutz der Grundrechte genießt und sein Leben leben kann, sondern mit der traditionellen Ehe und Heterosexualität basiert ausschließlich auf einer ideologisch, nicht sachlich begründeten Kehrtwende. Es gibt weder ein Grundrecht auf Ehe noch auf Elternschaft bzw Kinder, ebenso wenig übrigens wie es ein Grundrecht auf Gesundheit gibt. Sorgfältige Studien existieren immer noch nicht. Eine sexualethische Diskussion, die philosophischen und wissenschaftlichen Kriterien genügen würde, erfolgte ebenfalls nicht. Vor allem die Frage, was es für die Entwicklung von Kindern in homosexuellen Beziehungen bedeutet, eben keine zweigeschlechtige Identiätsentwicklung zu erhalten, die, wie man doch bislang stets glaubte, für die gesunde und ausgewogene Ich-Entwicklung unerlässlich sei, wurde standhaft nicht in Langzeitstudien und vor allem nicht neutral und ergebnisoffen beforscht, ähnlich wie wir es jetzt bei den überstürzt erzeugten Impfstoffen erleben. Die Kinder werden ohne Forschung, ob es ihnen gut tut, von homosexuellen Adoptiv-Eltern erzogen zu werden, einem Risiko ausgesetzt. Auch hier wird ein Menschenversuch gesellschaftlich erpresst und gesetzlich verankert, ohne die Bedenken dagegen ernstzunehmen oder gar abzuwägen. Ein anhaltender bürgerlicher Protest gegen die Einführung der „Homo-Ehe“ und vor allem eben das damit einhergehende Adoptionsrecht aufgrund der entwicklungspsychologischen Bedenken im Interesse der Kinder, aber auch eine Verletzung der inneren Überzeugungen vieler aufgrund der jahrtausendealten Tradition und der natürlichen Evidenz, dass „Ehe“ immer als Bund zwischen Mann und Frau angesehen worden war, wurde medial und politisch diskriminiert, ignoriert, oft regelrecht verhetzt, teilweise sogar versuchsweise (aber erfolglos) kriminalisiert, obwohl er ausdrücklich nicht gegen die allgemeinen Persönlichkeitsrechte der Betroffenen gerichtet war.14 Es ging dem öffentlichen Protest um Verhältnismäßigkeit und Angemessenheit, um eine saubere Trennung von Grundrechten und persönlichen Wünschen ohne grundrechtliche Fundierung, nicht um eine Restauration früherer Zustände. Tatsächliche Drohungen und strafrechtlich relevante Anfeindungen gegen Homosexuelle aus radikalen religiösen Kreisen vor allem auch der Migranten mit islamischem Hintergrund ließ man dagegen völlig unbeachtet und verharmloste sie. Auch hier wird wieder mit zweierlei Maß gemessen: Die offene Bedrohung eines Mannes etwa, weil er homosexuell empfindet oder auch lebt durch solche fanatischen Kräfte, ist etwas, das er zu ertragen hat, weil die „Kultursensibilität“ für den, der ihn bedroht mehr wert ist als sein Recht darauf, nicht diskriminiert zu werden. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit mag dabei gewahrt bleiben, nicht aber seine Ehre. Kommt aber sachliche Kritik an einer unzulässigen Analogiesetzung der heterosexuellen mit einer homosexuellen Relation, wird blindlings gefeuert.

Die völlig evidente Tatsache, dass die Elternschaft nicht in das Wesen einer homosexuellen Beziehung gehört, weil sie aufgrund der natürlichen Gegebenheiten biologisch unfruchtbar bleiben muss, wurde zunehmend abgewiegelt und schließlich sogar marginalisiert und geleugnet. Mit einem reduzierten, biotechnokratischen Glaubenseifer behauptete man, da könne man Abhilfe schaffen. Die Probleme durch diese „Abhilfen“ zogen ethische weitere Dramen nach sich, etwa die der Praxis homosexueller Männer, eigene Kinder dadurch zu schaffen, dass einer von beiden im Ausland ein Kind durch eine Leihmutter austragen lässt, da solche menschenverachtende Vorgehensweise hier immer noch verboten ist. Die bloße Erwähnung der natürlichen Phänomenologie der Homosexualität als einer grundsätzlich unfruchtbaren Sexualität, wurde als „Diskriminierung“ empfunden oder damit in eins gesetzt, dass es ja schließlich auch heterosexuelle Paare gebe, die keine Kinder bekämen. Offenbar wurde es zunehmend unmöglich zu verstehen, dass dieses Paar aber dem Prinzip der Natur nach fruchtbar sein könnte, auch wenn es im Einzelfall zur schmerzlichen Kinderlosigkeit kommen kann, etwa so, wie es Menschen gibt, die blind sind, deren Auge deswegen aber dennoch prinzipiell und singulär dafür geschaffen wurde, zu sehen. Eine zunehmende Begriffsverwirrung und Sprachverwahrlosung griff um sich. Und vor allem wurde jede andere Meinung zu einem Thema sofort als persönlicher Angriff gewertet und gejagt, sobald man Mehrheiten für die eigene Vorstellung aufbringen konnte.

Ebenso trieb die ideologische, politisch, aber nicht wissenschaftlich fundierte Genderisierung von Sprache und Gesellschaft absurde Blüten, so sehr die Autorin ganz sicher hinter der Gleichwürde der Geschlechter steht und die rechtliche Gleichbehandlung von Mann und Frau vollkommen unterstützt. Wenn etwa jede Stellenanzeige für „männlich, weiblich, divers“ ausgeschrieben werden muss, frage ich mich, warum man den Zusatz dann nicht einfach weglässt. Das wäre doch der einfachste Weg, jede Überbetonung des Geschlechtlichen zu vermeiden. Stattdessen gibt man der Geschlechtlichkeit einen geradezu plakativen Raum mithilfe solcher Strategien. Welcher Begriff überhaupt dem „Geschlecht“ noch zugrunde liegen soll, wenn er nicht in der natürlichen Biologie wurzeln darf, ist nicht mehr fassbar. Der Begriff des Geschlechtes beruht doch einzig und alleine auf der Fortpflanzungsfähigkeit und nichts anderem! Konsequent wäre an sich nur die totale Aufhebung alles Geschlechtlichen, was ja andererseits auch sprachlich bereits umgesetzt wird. Da man aber an der Realität scheitert, in der immer noch jedes Kind von einer Frau und definitiv nicht von einem Mann oder einem sonstigen Diversen geboren werden muss und viele Menschen nicht bereit sind, ihre geschlechtliche Identität natürlicherweise aufzugeben, wie zB ebenfalls die Autorin dieser Sätze, die auch Mutter ist, kam man nicht umhin, nun einen schizophrenen Wackelkurs zu fahren, der an Absurdität kaum zu überbeiten ist. Mich deucht, das Geschlechtliche sei noch nie dermaßen überstrapaziert und verkrampft dauerproklamiert worden.

Ähnlich absurd wirken Todesursachen wie „an oder mit Corona verstorben“. Vor allem dann, wenn man nicht auch sagt „an oder mit Krampfadern verstorben“, „an oder mit Haarausfall verstorben“, „an oder mit einer Haushaltsleiter verstorben“, „an oder mit wirtschaftlichem Bankrott verstorben“ etc. Nur das Phantom „Corona“ schafft es, sich jeder anderen Todesursache mitursächlich zu assoziieren, ein Phänomen, das freilich in der Realität in dieser exponierten Weise nicht auffindbar ist. Frei nach Pinocchio, der sich die kalten Hände an einem an die Wand gemalten Kamin wärmt: „Wer Phantasie hat, braucht keine Kohlen“.

Wir leben immer mehr in Wahnwelten und wärmen uns am künstlichen Feuer der abstrusen Einfälle irgendwelcher Public Opinion-Klempner.

Das ultimative „Opfer“ des Jahres 2020 ist der „Risikopatient“, für dessen Überleben um wenige Lebenstage unbedingt eine gesamte Volkswirtschaft geschreddert werden muss und die Gesundheit der Jungen und der Arbeitenden. Niemand muss derzeit mehr geschützt werden als Omi und Opi, jedenfalls wenn es um eine Atemwegsinfektion „an und mit Corona“ geht, die allerdings auch die meisten Alten locker überleben, wenn man sie nicht gerade an Beatmungsmaschinen hängt oder mit Masken quält oder vollpumpt mit einer sinnlosen und gefährlichen Übermedikation und dauerverängstigt. Zum Rundum-sorglos-Paket der Omis gehört das elende einsame Verenden aus Rücksichtnahme, die Vorenthaltung von Sterbebegleitung, die liturgische Panik durch ARD und ZDF samt den Privatsendern und das heilige Sakrament der Impfung, das inzwischen so zahlreiche Todes- und Krankheitsopfer unter Heimbewohnern fordert, dass man nur noch von einem menschenverachtenden Zynismus reden kann. Der Risikopatient kann gerne abkratzen – es darf aber nicht Corona sein, denn vorher muss man an ihm noch Geld mit lebensgefährlichen Tests, Masken und Impfungen, am besten auch Beatmung und teuren Medikamenten verdienen. Wenn ich hier auf den Straßen diese vielen Omis und Opis an ihren Rollatoren herumwackeln sehe, fast alle im FFP2-Modus, schweratmend und unsicher auf den Beinen, böse Blicke auf mich schießend, weil ich in Freien, unter liebstem Sonnenschein, 10m entfernt und im übrigen gerade pumperlgesund keine Maske trage, könnte ich schreien: Wer sagt diesen armen Menschen endlich, dass sie dieses verdammte Folterinstrument abnehmen sollen, endlich mal wieder frei durchatmen und anschließend gesunden sollen?! Was haben sie eigentlich die verganenen 80 Jahre getan? Ihren Atem gefiltert wie ihren Morgenkaffee? Was ist das für eine Generation, die sich mit Kindereien und Ammenmärchen gegen ihre Ernährer aufbringen lässt, vollgesogen mit Angst um ihr kleines bisschen Leben? Es fällt schwer, eine geistig so desolate ältere Generation zu achten, man muss an sich halten über so viel Unmündigkeit. Die Maskenpflicht ist insbesondere für Leute ab 60 Jahren und unter 21 Jahren einfach nur als kriminell einzustufen. Weil sich die Atmung des älteren und sehr jungen Menschen am besten nicht stören lassen sollte – allein: Gerade die Alten tragen mit besonderer Inbrunst dieses Beschleunigungswerkzeug auf ihren Tod hin, oder was hatten sie gedacht? Dass man einfach mal so ständig den Atem blockieren kann ohne krank zu werden? Wenn ich diese Menschen schwanken und wanken sehe, offenkundig kreislaufgestört, dies aber mit ingrimmigem oder kindischem Fiduzialglauben an ihro gottselige Hochwohlgeborenheit zu Berlin, dann könnte ich verzweifeln. Diese Generation war nicht nur vater- sondern auch offenkundig mutterlos angesichts dieses Desasters. Alexander Mitscherlich sah nur die Hälfte.


Was zuvor in Satire-Romanen, Kinderbüchern, Fantasy-Erzählungen, Märchen, dystopischen Horror-Filmen und Science Fiction-Thrillern vorkam, ist gesellschaftliche Phantom-Wirklichkeit geworden.

Wir spüren, dass all das schon lange auf dem Grat eines kriminellen Abgrundes und einem Versacken vieler Bürger in den Traumwelten der Netflixserien und PC-Spiele, aber auch der abendlichen Seichtshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gefährlich wankte. Man kann behaupten, dass ein Großteil der Menschen in einer virtuellen Realität ohne irgendwelche stabilen Verankerungen in Tradition, Glaube oder einer persönlichen Reifeentwicklung lebt.

Unter Merkel trieb dieser groteske Zirkus Sumpfblüten, die kaum mehr zu überbieten sind. Und diese Frau ist es auch, die unseren Grundrechten den entscheidenden Todesstoß versetzt hat. Die alte Generation hält diese duckmäuserisch-mafiose Gouvernante dabei – nach meinen Erfahrungen - offenbar häufig für den Inbegriff mediokrer, weiblich-grauer Besonnheit, die dem Mann den Boden unter den Füßen wegzieht, ohne dass er es realisiert, modernisiert um einen schlecht sitzenden Hosenanzug. Die Borniertheit verkennt allerdings die Patin und ihr mafioses Prinzip, von dem Gertud Höhler wenigstens der grundsätzlichen Phänomenologie nach sprach.15 Die veraltete Gesellschaft hat es nie zur Freiheit der Geschlechter gebracht, aber die Weggabelung des Ressentiments hat es in die falsche Abzweigung hin erreicht.


Wolfgang Kubicki sagte zutreffend: Wir brauchen Menschen, die vordenken und nicht anderen nur hinterherlaufen. Das ist doch auch ein Ergebnis von 16 Jahren Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel – dieses Einschläfern der Bevölkerung, dieses moralische Verächtlichmachen von abweichenden Meinungen und Fragestellungen.“

Aber es geht ja nicht nur um andere Meinungen. Nicht jedes Geschwätz verdient es tatsächlich, als eine Meinung bezeichnet zu werden, denn Meinungen müssen auch gut begründet werden, bevor sie diskursfähig sind, und genau daran hapert es besonders den sogenannten „Eliten“. Es geht essentiell auch darum, überhaupt zu einer eigenständigen und reifen Urteilsfähigkeit zu kommen, woran der Großteil der Bürger scheitert, ja, nicht einmal Interesse zu haben scheint und deshalb leichte Beute für diese pathologischen Eliten ist, die die Menschen derzeit – narzisstisch gespiegelt wie kranke und lahmende Beutetiere verschlingen können. Das Gespräch mit Kubicki betrifft über weite Strecken die geplanten Coups der Bundesregierung und der Landesmedienanstalten, die Pressefreit und Meinungsfreiheit im Netz noch weiter zu kontrollieren als es im NetzDG schon so empörend grundgelegt wurde..

Er bekräftigt: Meinungsfreiheit darf nicht eingeschränkt werden, es sei denn die Grenze zu kriminellen Handlungsweisen wurde überschritten. Jeder, der das anders sieht, steht nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes. Bereits im NPD-Urteil des Bundesverfassungsgerichts wurde erklärt, selbst wenn Meinungen eklig und schwer zu ertragen sind, müssen sie nicht nur geduldet werden, sondern sind in einem breiten Meinungsspektrum auch gewünscht. Denn nur aus der Fülle der Meinungen könne etwas Konstruktives erwachsen. Wer das eingrenzen will, verstößt gegen das Grundgesetz und demokratische Grundwerte.“

Er bestätigt eine Angst der Parlamentarier, überhaupt noch offen ihre Meinung vorzutragen aus Angst vor Denunziation und Ächtung und sieht die Hauptverantwortung dafür bei Merkel:

Das hat etwas mit der Politik der asymmetrischen Demobilisierung von Angela Merkel zu tun. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Kanzlerin hätte es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen mental einzuschläfern. Unter dieser Bräsigkeit leiden wir derzeit in der politischen Auseinandersetzung.“

Der Fairness halber muss man sagen, dass zu diesem Horrorszenario durchaus immer zwei Seiten gehören. So wie es schon immer war in diesem Land. Wenn der Bierbrauer im Vormärz sich ohne jede Not zum Sprachrohr des autoritären Willkürregimes macht, so wie dies heute ebenfalls vielfach geschieht, ist nicht nur der Fürst schuld an den Zuständen. Welche Achtung soll ich vor Abgeordneten haben, die nicht nur zu dumm, sondern auch zu feige sind, eine missliebige oder originelle Meinung zu vertreten, wenn sie denn eine haben sollten. Wes das Herz voll ist, geht bekanntlich der Mund über, aber wo nichts ist, kann auch nichts vertreten werden. Aber wir drehen uns im Kreis – das ist diese Mentalität, die sich im notorischen „Opfer“ spiegelt und darin Täter wird, ohne es zu realisieren, ein Feigling und Verräter.


Gewiss suggeriert das verfassungsfeindliche und faschistoide Merkelregime den Bürgern Ohnmacht und Ausweglosigkeit durch ihre zwanghaft-dümmliche Formel von der „Alternativlosigkeit“ (Es gibt immer mindestens eine Alternative!) und der entsprechenden, narzisstischen Double Bind-Strategie, mit der sie den Bürgern entweder Rätsel aufgibt oder ständiges Gedankenschlingern. Ich habe viel mehr den Eindruck, dass die tiefe Psychopathologie vieler Bürger in diesem Jahr ausgebrochen ist, und dies die eigentliche Seuche ist. Ein seelisch zu großen Teilen krankes Volk wird von offenkundigen PsychopathInnen regiert. Der gesunde Menschenverstand und jeder Respekt im Umgang miteinander scheint abrogiert. Ich fühle mich wie auf einem Narrenschiff, das immer mehr die Züge eines Gespensterschiffs annimmt.


Auch wenn ich pessimistisch bin, weil mir klar ist, dass diese ausgebrochene Pathologie so schnell nicht geheilt werden kann, wenn es denn überhaupt noch geht, möchte ich daran mitwirken, dass wir uns neu und nun erst wirklich freiheitlich formieren können. Die bevorstehenden Unruhen und Verwerfungen sind für die Wachsamen und um Objektivität Bemühten schon zu spüren.

Wahren wir die Gelassenheit, wenn es uns möglich ist. Denn eines ist ganz sicher: Dieser Unfug, der derzeit zelebriert wird, mit ritueller Inbrunst und einer bestürzenden Realitätsvergessenheit, kann keinen Bestand haben.

Ich wünsche mir, dass der Weg zum Zusammenbruch des Wahns kurz ist, ein Ende mit Schrecken.


"Die Zivilisation ist eine ganz dünne Kruste über einem Vulkan." Dieser Satz stammt von Ernst Cassirer und wurde schon zuvor ähnlich von vielen formuliert. Ich hoffe, dass diese dünnen Kruste nicht gänzlich zusammenbrechen wird, befürchte es aber.


Die Reue wird im besten Fall sehr lang werden.

1https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/wolfgang-kubicki-im-te-interview/

2Friedrich Hölderlin: Hyperion oder der Eremit in Griechenland. Zürich 1941. S. 224f

3Michael Krausnick: Johann Georg August Wirth. Eine Biografie. Vorkämpfer für Einheit, Recht und Freiheit. Mannheim (Wellhöfer Verlag) 2011. S. 66

4Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen. Frankfurt a.M. (insel taschenbuch) 1983. S. 17

5a.a.O., S. 61

6Robert Habeck Blog: Wir müssen um das Unum kämpfen. 9. November 2016. Link: https://www.robert-habeck.de/texte/blog/wir-muessen-um-unum-kaempfen/

7Eine Sammlung von Berichten in regionalen Massenmedien über Komplikationen und Tode nach den Impfungen, darunter auch viele durch die Impfung erst erzeugte Erkrankungen an Covid19: https://corona-blog.net/tote-im-zusammenhang-mit-der-covid-impfung/

8Dazu die ausführliche und gut belegte Studie von Prof. Dr. Arne Burckhardt: Pathologie des Maskentragens. Die Maske: „Devil in Disguise“ - heimlicher Pandemiebetreiber? Reutlingen, März 2021. Digitalisat: https://www.epochtimes.de/assets/uploads/2021/03/Pathologie-des-Maskentragens-Prof.-Dr.-A.-Burkhardt-Reutlingen.pdf

9a.a.O., S. 28ff

10a.a.O., S. 84

11Hannah Arendt: Frieden oder Waffenstillstand im Nahen Osten? In Hannah Arendt: Israel, Palästina und der Antisemitismus, Wagenbach. Berlin 1991, S. 39–75, S. 68

12Manfred Paulus: Menschenhandel und Sexsklaverei. Organisierte Kriminalität im Rotlichmilieu. Promedia 2020

13Vgl. Rainer Tölle: Psychiatrie. Einschließlich Psychotherapie. Berlin Heidelberg: Springer, 10. Auflage 1994, S. 132 ff

14Als Beispiel mag der Umgang mit der katholischen Autorin Gabriele Kuby stehen, deren Anliegen zu keinem Zeitpunkt die angebliche Diskriminierung der Schwulen oder Transen war, sondern der auch grundgesetzlich garantierte besondere Schutz der Ehe und der Heterosexualität, weil nur sie Nachkommen hervorbringen kann und das Recht und Bedürfnis der Kinder unbedingt mitbedacht werden muss.

15Gertrud Höhler: Die Patin. Zürich 2012

Samstag, 20. März 2021

Ägypten, Rom, Technokratie – Überlegungen zur Geschichte der aktuellen Krise

Ägypten, Rom, Technokratie – Überlegungen zur Geschichte der aktuellen Krise


Ich muss zugeben, dass mich der Name des angeblich pandemischen „Virus“ von Anfang an misstrauisch gemacht hat. Wieso heißt es „Corona“, so wie man etwa unsere Herrscherhäuser nannte? Im Auftrag welcher Majestät ist es unterwegs, und sei es nur als mediales Botenspektakel und adliges Phantom? Keine Sorge, ich weiß, dass der Name schon etwas älter und nicht gerade eben aus der Taufe gehoben worden ist. Aber wir wissen, dass gewisse elitäre Kräfte langfristige Pläne haben.

Jeder, der das offensiv und ungeprüft leugnet, muss als unwissed oder unehrlich, vielleicht zu schwach für das Anbranden der Realitäten bezeichnet werden, als in einer Vogel-Strauß-Haltung befindlich. Es sind Tatsachen und Fakten, die uns dies sehr klar und deutlich vor Augen führen. Nicht nur, dass Autoren aus diesen Eliten schon vor Jahrzehnten über die bestehenden Pläne Vorträge gehalten, Bücher verfasst und sogar Romane darüber geschieben haben, wie zB George Orwell, H.G. Wells, D.H. Lawrence, Leo Perutz oder Aldous Huxley – auch Denker und Philosophen, nicht zuletzt der Vatikan im 18./19. Jh mit seiner unverhohlenen und teilweise grotesken Freimaurerpanik, die im 20. Jh unter Pius X. zum Ausbau eines mehrstöckigen globalen Geheimdienstes namens „sodalitium pianum“ führte, dessen Verbindungen zum politischen Faschismus vielfältig waren und sind, haben uns seit langem darauf aufmerksam gemacht, dass etwas im Busche ist. Dabei ist es gleich, ob sich diese Denker und Institutionen pro oder contra dazu verhalten. Sie haben entweder gewarnt oder herbeigerufen, wie herum auch immer, und nicht selten sind die Frontlinien dabei mehr als verworren. Man weiß nicht, ob sie nicht von ihren eigenen Dämonen gejagt wurden und werden. Ich denke an Rudolf Steiners Vorträge zur Mensch-Maschine-Verschmelzung und einer Universalimpfung zur Abtötung oder Modifikation der menschlichen Seele von 1917, der frühen Formulierung dessen, was wir heut erleben, die jeder, der nur ein bisschen recherchiert, leicht finden und nachlesen kann.1 Die Idee des Menschen als eines entwicklungsfähigen Apparates ohne Geist bzw mit einer „Intelligenz“, die den Geist ersetzt hat und quantifiziert werden kann, ist uralt und stammt aus Ägypten.2 Ich denke an die Bücher der Eugeniker wie H. St. Chamberlain, Francis Galton oder Arthur Gobineau und die eugenische Menschheits-Optimierungspolitik der Nationalsozialisten, die auf dem Gedankengut dieser und weiterer Technokraten, Evolutionsgläubigen und Szientisten basierte. Ohne deren materialistische Weltanschauung wäre es niemals zu den Genoziden des 20. Jh gekommen. Zwar ist die bis heute etablierte biologistisch-darwinistische akademische Provinz von den Grundlagen dieses Denkens geradezu glaubensfromm überzeugt, aber sie leugnet den logischen und letztendlich auch kaum vermeidbaren Exzess der Eugenik als Folge dieser verengten und verkrampften, geistleugnerischen Denkvoraussetzungen. Wenn das Leben aus einer materialistischen Evolution kommt, liegt es absolut nahe, dass man in diese Prozesse eingreift – alles andere wäre realitätsfern. Wer Saatgut und Hunderassen optimiert oder meint zu optimieren, greift über kurz oder lang auch in den Menschen ein. Wir wissen zwar, dass dies nur unter Bluttat, Mord und Gewalt geschehen kann, daher erlaubt weder das Völkerrecht noch ein nationales Recht solcherlei Dinge, aber faktisch wird seit langem an der Zerstörung dieses Tabus gearbeitet. Unter dem Vorwand einer angeblichen Krankheitsgefahr jubelt man den großenteils ahnungslosen und ahnungslos gehaltenen und inzwischen bewusst und willentlich ahnungslos bleiben wollenden Menschen nun erste Menschenversuche mit einer solchen genetischen Therapie gegen ein nicht vorhandenes Problem unter. Es ist eines der schwersten menschheitsweiten Verbrechen, die es je gegeben hat und muss in Den Haag und am Ende vor dem Richterstuhl Christi untersucht werden. Angesichts der gezielt inkauf genommen Todesopfer der Maßnahmen muss in Erwägung gezogen werden, ob hier nicht ein vprsätzlich genozidales Handeln vorliegt.

Postmoderne Autoren wie Peter Sloterdijk machen uns seit langen Jahren die biologische Züchtung des Menschen auch von philosophischer Seite schmackhaft („Menschenpark“)3 und knüpfen dabei an ältere Entwürfe wie den von Nietzsches Übermenschen an4. Ein weiteres unleugbares Faktum ist die gezielte Inszenierung der Massenpropaganda und der Erzeugung einer Öffentlichen Meinung durch Autoren des 19. und 20. Jh wie Gustave Le Bon oder Edward Bernays oder Josef Goebbels. Hinzu kommt die gezielte Etablierung und der Missbrauch der Psychologie als eigenständigem Forschungsgebiet, die in Nazi-Deutschland vor allem Zwecken der Wehrmacht dienen sollte, später, wie ebenfalls unstrittig ist, in unethischen, menschenverachtenden Mind-Contol-Programmen verschiedener Militär- und Geheimdienste verfeinert und erprobt wurde und außerdem fester Bestandteil einer manipulativen Werbetechnik wurde. Natürlich möchte ich damit den vielen sehr guten und ethisch extrem feinen und guten Psychologen nichts unterstellen. Aber dieses Fach eignet sich für einen gigantischen Missbrauch und bedarf daher vielleicht auch einer besonderen inneren ethischen Diszipin. Eine wachsame ethische Disziplinierung täte auch allen Fächern gut, die sich rund um die Biologie gruppieren, ebenfalls sehr junge Studiengänge.


Was häufig von den wachsamen und kritischen Geistern übersehen wird ist, dass diese gesamte Vorstellung eines defizitären Menschen, der optimiert, dessen angeblicher Evolution dringend nachgeholfen gehört, und dies technokratisch und im Rahmen eines „Unum“, maßgeblich eine doch pseudo-spirituelle Fundierung hat, die seit langem virulent ist und ihre Quelle in der sichtbaren Kirche hat, von der Pius XII. in „Mystici corporis“ (1943) behauptete, sie müsse zwangsläufig materiell gesehen werden und aus ihrer Physis heraus geistig wirken können, also ein Politikum sein. Er schreibt dort:


Daß die Kirche ein Leib ist, sagen die Heiligen Bücher des öfteren "Christus ist das Haupt des Leibes der Kirche" (Kol l, 18). Wenn aber die Kirche ein Leib ist, so muß sie etwas Einziges und Unteilbares sein nach dem Worte des heiligen Paulus: "Viele zwar, bilden wir doch nur einen Leib in Christus" (Röm 12, 5). Doch nicht bloß etwas Einziges und Unteilbares muß sie sein, sondern auch etwas Greifbares und Sichtbares, wie Unser Vorgänger sel. Anged. Leo XIII. in seinem Rundschreiben Satis cognitum feststellt: "Deshalb, weil sie ein Leib ist, wird die Kirche mit den Augen wahrgenommen" (A.S.S., XXVIII, S. 710). Infolgedessen weicht von der göttlichen Wahrheit ab, wer die Kirche so darstellt, als ob sie weder erfaßt noch gesehen werden könnte; als ob sie, wie man behauptet, nur etwas "Pneumatisches" wäre, wodurch viele christliche Gemeinschaften, obgleich voneinander im Glauben getrennt, doch durch ein unsichtbares Band untereinander vereint wären.“5


Die Vehemenz, mit der aus der Kirche gegen die Überordnung der Transzendenz der Kirche geschossen wird, ist bemerkenswert für eine religiöse Institution. Pius betont zuvor, dass die ganze Menschheit eine Familie sei (was in einem neutralen Sinne sicher stimmt!), aber er definiert die Menschheitsfamilie in dieses Unum des "Leibes Christi" hinein, das er radikal abgrenzt von Jesu Worten, das Königtum Gottes, die „basileia tou Theou“ könne man nicht sehen. Pius XII. widerspricht Jesus hier ausdrücklich, denn Jesus sagte sehr klar und deutlich:


"20 Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte;

21 auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch." (ELB Lk 17)


Diese Übersetzung ist bereits etwas tendenziös, denn in früheren Zeiten, etwa in Luthers erster vollständiger Übersetzung von 1545 hieß es noch korrekter und getreuer am griechischen Text Das reich Gottes ist inwendig in euch6. „Entos hymon estin“, „es ist innerhalb von euch“, eben nicht außerhalb. Ihr habt es „intus“, dieses Reich, wie man lateinisch, abegleitet von griechisch „entos“ sagt. Ihr tragt es in euch. „Mitten unter“ ist auf Deutsch bereits eine Verschiebung ins Äußere, das sicher nicht gemeint ist. Das Göttliche und Geistige kommt aus einem Innen, das Äußeres erst beseelt, sichtbar macht, und nicht umgekehrt.


Die Ankunft des Königtums Gottes setzt Jesus in Mt 12, 28f in Zusammenhang damit, dass er die Dämonen austreibt, deren Reich offenbar das Reich dieser Welt, dieses Äons ist.


28 Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen. 29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus berauben.“ (ELB)


Wir sind in einer völlig anderen Dimension mit diesen Worten Jesu: Er bindet die Dämomen und übernimmt ihren Herrschaftsbereich. Aber auch ihr Herrschaftsbereich ist nichts, was man sehen könnte, das hier oder da ist und als Politikum dastünde, das als Äußeres irgendwelche zwingenden Wirkungen nach Innen haben könnte. Auch das Dämonische ist „inwendig“, kann allenfalls an äußeren Folgen abgesehen werden, aber kaum dingfest gemacht werden. Mit den inneren Sinnen kann man es erkennen. Im Außen kann man es verwechseln mit anderem. Genauso ist es mit der „Basileia tou Theou“, dem Königtum Gottes: Allzuleicht wird es verwechselt mit dem Reich der Dämonen, oder einzelne Elemente darin sind sich – äußerlich betrachtet zum Verwechseln ähnlich.


Pius XII. schlägt diese eindeutige Warnung Jesu wie alle seine pianischen Vorgänger übrigens in den Wind und setzt noch eins drauf: Der Leib Christi wird „gebunden“ und für das Äon und den einzelnen grundlegend und zwingend materiell sichtbar und wirksam in Sakramenten:


Wie aber der menschliche Leib offensichtlich mit eigenen Werkzeugen ausgerüstet ist, mit denen er für das Leben, die Gesundheit und das Wachstum seiner selbst und der einzelnen Glieder sorgen kann, so hat der Heiland der Menschen in seiner unendlichen Güte wunderbar für seinen mystischen Leib vorgesorgt, indem Er ihn mit Sakramenten bereicherte, um dadurch die Glieder gleichsam in ununterbrochener Gnadenfolge von der Wiege bis zum letzten Atemzuge zu erhalten und zugleich für die sozialen Bedürfnisse des ganzen Leibes reichlich zu sorgen. Durch das Bad der Taufe werden die in dieses sterbliche Leben Geborenen nicht nur aus dem Tode der Sünde wiedergeboren und zu Gliedern der Kirche gemacht, sondern auch mit einem geistlichen Merkmal gezeichnet und dadurch befähigt und instand gesetzt, die übrigen heiligen Sakramente zu empfangen. Durch die Salbung der Firmung wird den Gläubigen neue Kraft verliehen, daß sie die Mutter Kirche und den Glauben, den sie von ihr erhielten, tapfer schützen und verteidigen. Durch das Sakrament der Buße wird den Gliedern der Kirche, die in Sünde fielen, ein wirksames Heilmittel geboten, womit nicht nur für deren eigenes Heil gesorgt, sondern zugleich von den andern Gliedern des mystischen Leibes die Gefahr der Ansteckung ferngehalten und ihnen überdies ein Ansporn und ein Tugendbeispiel gegeben wird. Doch noch nicht genug: durch die heilige Eucharistie werden die Gläubigen mit einem und demselben Mahle genährt und gestärkt, sowie untereinander und mit dem göttlichen Haupte des ganzen Leibes durch ein unaussprechliches, göttliches Band geeint. Und zuletzt steht die liebevolle Mutter Kirche dem Todkranken bei, um ihm durch das heilige Sakrament der Ölung, wenn Gott will, die Genesung dieses sterblichen Leibes zu spenden; wenn nicht, so doch der wunden Seele ein himmlisches Heilmittel zu reichen und so dem Himmel neue Bürger und sich selbst neue Anwälte zu schenken, die Gottes Güte für ewig genießen.

Für die sozialen Bedürfnisse der Kirche hat Christus sodann durch zwei von ihm eingesetzte Sakramente noch in besonderer Weise Sorge getragen. Durch die Ehe, in welcher die Brautleute sich gegenseitig Spender der Gnade sind, wird die äußere und geordnete Zunahme der christlichen Gemeinschaft und, was noch wichtiger ist, die rechte religiöse Kindererziehung gewährleistet, ohne die der mystische Leib aufs schwerste bedroht wäre. Durch die heilige Priesterweihe aber werden jene Gott völlig zum Dienste geweiht, welche die eucharistische Hostie opfern, die Schar der Gläubigen mit dem Brote der Engel und mit der Speise der Lehre nähren, sie mit den göttlichen Geboten und Räten leiten und mit den übrigen himmlischen Gaben stärken sollen.

Dabei ist dies zu bedenken: wie Gott zu Beginn der Zeit den Menschen mit einer überaus reichen körperlichen Ausstattung bedachte, kraft deren er die Schöpfung sich unterwerfen und sich vermehrend die Erde erfüllen sollte, so hat Er am Anfang des christlichen Zeitalters die Kirche mit den nötigen Mitteln ausgestattet, daß sie nach Überwindung schier unzähliger Gefahren nicht nur den ganzen Erdkreis, sondern auch den Himmel erfülle.“

Pius XII. formuliert hier neben anderem klar und deutlich, dass das materielle Sakrament der Taufe die Voraussetzung für eine geistige Zeichnung, ein „Wesensmerkmal“ eingesetzt wird. Auch alle anderen materiellen Sakramente schaffen entweder zusätzliche Wesensmerkmale oder geistliche Nahrung, Heilung oder Zukunft. Die materielle Teilhabe ander Kommunion substituiert gewissermaßen wie ein Medikament oder eine Droge den ansonsten krank gedachten Menschen. Sobald er nicht mehr daran teilhat, muss er krank verwelken. Der Geist, von dem im NT soviel die Rede ist, scheint keinerlei eigentümliche Heilwirkungen zu besitzen. Daran ist weniger anstößig, dass der Leib Christi natürlicherweise auch „irgendwie“ organisch sein wird. Anstößig daran ist, dass hier eine Organisation beschrieben wird, die faktisch aus materiellen Akten und Zeichen besteht, die dem Geist überwertig sind, und die Ambition symbolisieren, den gesamten Erdkreis zu unterwerfen. Der Materialismus, der zugrunde liegt, ergibt sich aus dem Automatismus, der hier angenommen wird. Die Sakramente bewirken geistig etwas aufgrund ihres physischen und rituellen Vollzugs, und dies notwendig. Wie immer man es in der Kirche drehen und wenden mag – es ist genau so gedacht und begründet.

Nun bin ich weit entfernt davon zu glauben, geistige Dinge müssten nicht auch sichtbar oder in Folgen erkennbar werden.

Aber ich bin in der Tat skeptisch bei jedem Automatismus, der auf eine offene oder verborgene technokratische Grundhaltung weist. Die Kirche mag anfangs erst getauft haben, wenn der Katechumene eine lange Einführung und Prüfung seines Glaubens durchlebt hatte. Wir wissen, wie bald sie dies aufgegeben hat und keinerlei Probleme mit Taufen ohne das Einverständnis dessen, der getauft wurde, hatte. Sie baute aber enorme Ängste davor auf, dass jemand etwa ungetauft sterben könnte, denn dann sei ihm mehr oder weniger immer der Ausschluss aus dem Himmel oder ein letztendlich nicht menschenwürdiges Umkreisen des verschlossenen Himmels bei freundlicherweise garantierter Leidlosigkeit garantiert (limbus puerorum).

Wie Gott die Seinen erhält, kann keinem solchen materialistisch konzipierten Automatismus unterworfen sein, der noch dazu eine Zwischenebene an hierarchischen Geschäftsführern einzieht, die den Zugang zu Gott auf- oder zusperren können, je nach Bedarf.

Bemerkenswert ist auch die Aussage Pius XII., man müsse mithilfe des Sakramentes der Buße die anderen Menschen im Unum vor „Ansteckung“ durch den Sünder schützen, als seien sie wiederum pauschal verstanden willenlose und anfällige Vorerkrankte. Uns tritt ein gespenstisch magisches, abergläubisches Bild von Kirche vor Augen, ein durch und durch materialistisches Gebilde, das den Geist trotz anderer Lippenbekenntnisse in den Gläubigen leugnet. Betrachtet man die kirchlich gelehrten sieben Gaben des Heiligen Geistes, die Weisheit, die Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit, Gottesfurcht, dann basieren auch sie wiederum auf den zuvor gesetzten materiellen Sakramenten und nicht auf einem freien Geschenk, das Gott Menschen frei und unberechenbar gibt. Was unter Weisheit, Einsicht etc. zu verstehen ist, bestimmt wiederum die Kirche. Erkenntnis hat letztendlich nur sie als Unum, das sich eingeschmolzen im letzten Wort des Papstes findet, nicht etwa im Rat der Glaubenden oder der besonderen Erkenntnis einzelner, die Gott sich frei aussucht. Die neutestamentlichen Listungen von Charismen zeichnen dagegen ein wesentlich freieres Bild. Unter anderem gehören die Gabe der Unterscheidung oder die prophetische Rede zu den Gaben, die Gott nicht an materielle Ämter bindet, aber die Kirche hat dies geflissentlich kassiert und in den Bereich der „privaten“ Offenbarung oder des „Pneumatischen“ verschoben, wo es in jedem Fall nachrangig ist gegenüber der Macht des Unum. Eine entsprechende Abwehr des Geistigen finden wir daher auch in unserem Zitat von Pius XII.

In jedem Fall ist in der Sakramentenlehre eine quasi-spirituelle Struktur des Unum vorgezeichnet, die ihrer Natur nach ein Politikum ist, ein sehr irdisches und vordergründiges, und den einzelnen Gläubigen förmlich aus dem Selbststand zwingt, den er zweifellos vor Gott hat und haben muss, wenn man nicht die gesamte Logik über den Haufen werfen will. Das Einzelmensch ist ohne jeden zweifel ein Organismus, der sich selbst erhält und erhalten kann. Jedes Konzept eines Unum ist dagegen virtuell. Die Aufhebung des Individuums zugunsten des Unum macht das Unum von vornherein obsolet und verurteilt es zum Scheitern, zum Absturz ins Nichts. „Du bist nichts, die Gemeinschaft ist alles“ lautete das Leitmotto aller Kollektivismen, seien sie nun nationalistisch oder globalistisch, säkular oder religiös konzipiert. In der Kirche lautet es unausgesprochen „Du bist defizitär (ein Niedermensch, ein Sünder und unvollkommen), Christus (der Gottmensch) hat dich „erworben“, also „gekauft“, und die Kirche stellt den Christus dar, dessen gekaufter Sklave du bist, ob du es weißt oder nicht. Dein Heil hängt von ihr ab, die dir die Türen öffnet oder verschließt. Durch sie ist der Christus für dich im Selbststand unerreichbar geworden. Du hast einen einzigen Freiheitsakt, nämlich den, dem zuzustimmen. Falls du nicht zustimmst, gilt es trotzdem, aber gegen deinen Widerstand und zu deinem Untergang.“ Die Unterwerfungs-Terminologie in der Enzyklika spricht für sich. Es ist das alte „Extra muros ecclesiae nulla salus“.


Wie sehr die Kirche den Selbststand des Menschen hasst und beschädigt, hat sie jahrhundertelang durch ihre gewalttätige Verfolgung aller, die auf dieser ihrer Freiheit bestanden, bewiesen. Jedem, der sich seiner Sache in Gott allzu gewiss war, hieb die Kirche daher dazwischen. Kein Christ sollte sich frei in Gott geborgen und ganz gewiss und ohne jeden Zweifel an Gottes direkter Zuwendung in Heilung befindlich ansehen. So stellten die Bischöfe schon Jeanne d‘Arc (1412-1431) die Fangfrage Bist du im Gnadenstande?“ Und sie parierte sehr klug: Ich hoffe, daß ich im Gna­den­stande bin und daß Gott mich darin erhal­ten möge. Aber wenn ich nicht darin bin, bitte ich ihn, mich in den Gna­den­stand zu ver­set­zen.“ Hätte sie gesagt, sie befinde sich gewiss im Gnadenstande, wäre sie als Häretikerin verurteilt worden. Aber sie antwort raffiniert, unendlich weise. Sie umgeht hier klar und deutlich ein Bekenntnis zur Abhängigkeit von Sakramenten und dem Wohlwollen der Hierarchie, proklamiert aber auch keine Selbstgewissheit ihres Heils. Dennoch formuliert sie eine direkte Gottesbeziehung, die ihr ermöglicht, in den Gnadenstand zu kommen, falls sie es nicht ist. Die ca 100 Jahre später erfolgte protestantische Retourkutsche, die ihre Schafe damit unter Druck setzt, dass sie ihnen einflößt, sie müssten unbedingt ganz sicher sein, dass sie im Gnadenstande sind, in protestanischer Verkennung übrigens mit „Heilsgewissheit“ fehlgedeutet, andernfalls stimme bei ihnen etwas nicht, dreht den Spieß zwar um, gelangt aber nicht zu den klugen Worten Johannas. Kein Katholik wird bezweifeln, dass Gottes Heilszusage für ihn gilt. Aber die Frage, ob er dem gerade gerecht wird, ob er nicht aus dem Stand der Gnade gefallen sei, auch die demütige Erkenntnis, dass es Gott überlassen müssen, wie er uns beurteilt, war es und ist es, die bis heute von der Kirche ausgenutzt wird, um Menschen zu verunsichern und von ihren materiellen Zeichen, den Sakramenten und deren Spendung, um wieder in den Gnadenstand zu gelangen, abhängig zu machen. Es erinnert dieses Treiben an die ständigen Testungen an eigentlich gesund erscheinenden Menschen. Selbst die Technik des PCR-Tests mit seinen „Amplifikationen“, die solange gemahlen werden, bis ein bedeutingsloses Schnipselchen an Gewebematerial zu einer „Gefahr“ oder „Infektion“ aufgeblasen werden kann, erinnert an diese Motive aus dem kirchlichen Bereich. Der Mensch wird unter Druck gesetzt damit, dass er nicht in die letzten Tiefen seiner Seele schauen kann und dort für etwas verantwortlich gemacht werden kann, was ihm selbst und allen andern schadet. Welch ein diabolisches Spiel der permanenten unversiegbaren Anklage gegen jeden einzelnen! Der Glaube beruht so wesentlich und im Ausgangspunkt auf Angst, einer tiefen Krankheits-, Sünden- und Todesangst. Man mag zwar scheinheilig betonen, dass die Bußfertigkeit aus reiner Christusliebe die höchste Ausgestaltung des Herzens sei, aber auch hier bleibt die Abhängigkeit von den materiellen Sakramenten bestehen und schürt natürlich Angst, man könnte sich zu sehr verfehlt haben, wenn keiner einen „losspricht“, der wiederum geweiht sein muss. Damit will ich allerdings dem Druck, der aufseiten der Protestanten zur „Heilsgewissheit“ besteht, nicht unbesehen rechtgeben, zumal er theologisch auch dort unterlaufen wurde und wird, etwa in den Lehren Calvins. Ob die Prädestinationslehre hier wirklich besser ist? Ich würde sagen: noch schlimmer! An ihr wurde Franz von Sales zu seiner Studienzeit in Paris irre, als Calvin ihm begegnete, weil die Aussicht, womöglich von Anbeginn der Welt verworfen und heilsunfähig zu sein, noch erheblich grausamer ist als das, was die römisch-katholische Kirche tut.7

Immer geht es darum, die Menschen aus ihren Selbststand vor Gott zu zerren und durch Fangfragen und Angstmacherei zu verunsichern und in Zweifel zu stürzen.

Es ist weder hie noch da etwas von dem Geist der Propheten und Apostel sichtbar, die mit aller Deutlichkeit wussten, dass sie es direkt und ohne irgendwelche „amtlichen“ oder zwingend notwendigen Lehrer und Vermittler mit Gott zu tun hatten, der sie allerdings in seiner großen Liebe niemals in dauerhafter Unsicherheit halten würde. Eine innere Warnung vor Übermut und Hochmut gehört jedoch dazu, wenn wir es mit Gott zu tun haben – wer von uns kann hier stolz sagen, dass er nicht mehr fallen und abstürzen könnte? Gottes Heilswille mir gegenüber ist gewiss, aber ist mein Heilungswille wirklich mit allem, was ich bin und habe, vorhanden? Keiner von uns, der hier nicht immer mehr wachsen müsste. Keiner von uns, der die Frage nach der Willensfreiheit mit einer schnellen jesuitischen Pro- oder lutherischen Contra-Formel beantworten könnte. Gott sieht unsere Herzen und wird uns alle gerecht beurteilen, dessen bin ich mir in der Tat gewiss. Und diese Gerechtigkeit wird uns niemals einfach so überrumpeln, auch dessen bin ich mir ganz gewiss. Denn das tun doch sogar schon wir Menschen so, wenn wir einigermaßen um Gerechtigkeit bemüht sind und Liebe und Wohlwollen zu unseren Nächsten uns anspornen. Wieviel mehr wird das bei Gott so sein!


Aber das ist nicht Sache des Unum, aus dem sich autoritäre Lehrer und Seelsorger wie Schatten aus der Finsternis lösen, dies zu beurteilen, also quasi eine Rolle zu übernehen, die der des Anklägers sehr nah kommt, sondern alleine Gottes. Wenn Gott dagegen frei einen Menschen sendet, den niemand vorher institutionell berufen und geweiht haben muss, der mir etwas zu sagen hat, ist das etwas anderes. Das AT führt uns zahlreiche Menschen vor Augen, die ohne irgendeine menschliche Legitimation von Gott berufen und beauftragt werden, Propheten und einzelne Beauftragungen für alle möglichen Situationen. Gott brüskiert dabei all zu oft die menschliche Erwartung und Festlegung. Von Anfang an sollte man nicht darauf schauen, wen Gott beauftragt, sondern darauf, ob das, was derjenige vorträgt, wahr ist, ins Herz trifft. Und über das, was ins Herz trifft, ins Innerste, gibt es keinen Zweifel. Denn die Lüge kennt den Weg ins Innerste nicht. Sie zerrt alles ins Äußere und will ihm dort Lust-Schlösser bauen, die mehr Verließen und Gefängnissen ähneln.


Doch zurück zum Ausgangspunkt dieser Überlegungen.


Die Fixierung auf materialistische Zeichen und Voraussetzungen für alles Geistige stellt das Problem dar, mit dem wir es auch jetzt zu tun haben. Der scholastische Satz „gratia supponit naturam et perficit eam“, zusammengedacht mit der Rede von der „Unterwerfung der Natur durch den Menschen“ und davon abgeleitet „des ganzen Erdkreises durch die sichtbare Kirche“, als müsste sie irgendwie verbessert werden, was konsequent bedacht auch die menschliche Natur miteinschließt, klingt quasi „transhumanistisch“ oder kann so gedeutet werden, wenngleich hier oft eingewandt wurde, der Satz heiße doch korrekter gratia non destruit, sed praesupponit et perficit naturam". Was man noch als Gegenstand des Erbarmens Gottes durchgehen lassen könnte, der den „glimmenden Docht“, wie es in Jesaja 42 heißt „nicht auslösche“. Die kirchliche Realität sieht allerdings anders aus: Mit Gewalt und Hinterlist agierte sie und trieb die Schafe in den Stall, in dem es den Glauben zum Anfassen, aber nicht zum Freiwerden gab, denn Schafe brauchen stets den Hirten, als den die Kirchenmänner sich selbst ausgaben und den direkten Zugang zum Hirten Jesus Christus nur noch mit Eintrittkarten ermöglichten. Man fragt sich, wie im Alten Bund soviel direkte Ansprache durch Gott möglich war, bei Menschen unterschiedlichster Herkunft und aller möglichen Stände, wenn dies im Neuen Bund außer in den stets abgewerteten „Privatoffenbarungen“ gar nicht mehr denkbar ist.


Man kann nicht umhin, darin eine Agenda der totalen Abhängigmachung des Menschen von und in diesem Unum zu vermuten. Es ist zur Freiheit in Christus gegenläufige Agenda.


Man hat bis zum Beginn der derzeitigen Krise dem Gläubigen eine regelmäßige Teilnahme an Messen, hohen Feiertagen und der Sakramentenspendung abverlangt, wenn er seines Heiles nicht verlustig gehen will.

Das alles spielt nun ganz plötzlich keine Rolle mehr. Begrenzte Personenzahlen sind nur noch erlaubt in der Kirche, und Priester und Pfarrangestellte und Gemeinderäte machen sich zu Schergen der Obrigkeit, die den Gläubigen den ungehinderten Zurtritt zu ihren sakralen Gebäuden verwehrt. Wer es in den Kirchenraum schafft, muss registriert werden, sich das Gesicht verhüllen, er oder sie darf weder singen noch mit den andern gemeinsam Gebete sprechen, vormals war dies Ausdruck des kollektiven Gotteslobes und Gebets, nun tut dies wie in schlimmsten autoritären Zeiten der Still- und Privatmessen nur noch der Priester, auch der protestantische, stellvertretend für alle. Der gesamte Zinnober von der Reformation oder der Liturgiereform des Vaticanum II ist in einem Moment zurückgeworfen in mittelalterliche Herrschaftszeichen, der Kampf zwischen Papst und Kaiser ist lange entschieden zugunsten des Papstes, der höchstpersönlich in Rom sogar die Teilnahme an den Ostermessen verboten hatte8, aber mit kreidiger Stimme in die Welt hinausssäuselt, dass man doch bitte nicht die Erinnerung an das Unum und die materialistische Sakramentenlehre verlieren möge (s.u.), was Schlimmstes befürchten lässt. Mit erhobener Nase teilt er seinen Urbi et Orbi-Segen aus, und man weiß nicht, ob er einer weltlichen Macht folgen muss oder nicht vielmehr unsere nationale Regierung unter seiner Fuchtel steht, die er im faschistischen Liktorenbündel zusammen mit Geldelite, Großkonzernen, der NASA schwingt.

Seine Verlautbarungen schmähen seit Jahren jeden individuellen Impuls pauschal als „Egoismus“ oder „Hedonismus“9, zertreten die Freiheitsrechte des einzelnen Menschen mit süßlichen Sprüchen über das Unum und geifernder Abwehr gegen die Klage der Individuen. Seine Worte sind geradezu ein Hohn angesichts der Zustände, die mit seiner Zustimmung seit einem Jahr weltweit eingerissen sind und zahlreiche kreative, mittelständische Unternehmer vernichten, Menschen in den Suizid treiben, die Kinder traumatisieren, den Alten; Kranken und Sterbenden würdige Begleitung und Aufmerksamkeit verweigern und sie zu einer Gentherapie zwingen, an der schon überaus viele vor der Zeit gestorben oder schwerst geschädigt wurden seit Jahresbeginn, während die Zahl der zweifelsfrei und ohne Mogeleien an der ominösen Seuche verstorbenen Menschen die Zahl der Grippetoten in vergangenen Jahren nicht einmal annähernd erreicht, wir also mehr oder weniger gegen ein Phantom kämpfen, dessen Schlachtfeld das soziale, physische und seelische Leben der Menschen selbst ist. Ihm scheint völlig zu entgehen, dass Großkonzerne sich seit einem Jahr dumm und dämlich verdienen am Niedergang der Kleinen, dass nationale Regierungen wie die deutsche Krankenhäuser schließen, obwohl wir doch angeblich in einer ernsten pandemischen Lage seien:


Oft stellt man fest, dass tatsächlich die Menschenrechte nicht für alle gleich gelten. Die Achtung dieser Rechte »ist ja die Vorbedingung für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Wenn die Würde des Menschen geachtet wird und seine Rechte anerkannt und gewährleistet werden, erblühen auch Kreativität und Unternehmungsgeist, und die menschliche Persönlichkeit kann ihre vielfältigen Initiativen zugunsten des Gemeinwohls entfalten«. Doch »wenn man unsere gegenwärtigen Gesellschaften aufmerksam beobachtet, entdeckt man in der Tat zahlreiche Widersprüche, aufgrund derer wir uns fragen, ob die Gleichheit an Würde aller Menschen, die vor nunmehr 70 Jahren feierlich verkündet wurde, wirklich unter allen Umständen anerkannt, geachtet, geschützt und gefördert wird. Es gibt heute in der Welt weiterhin zahlreiche Formen der Ungerechtigkeit, genährt von verkürzten anthropologischen Sichtweisen sowie von einem Wirtschaftsmodell, das auf dem Profit gründet und nicht davor zurückscheut, den Menschen auszubeuten, wegzuwerfen und sogar zu töten. Während ein Teil der Menschheit im Überfluss lebt, sieht der andere Teil die eigene Würde aberkannt, verachtet, mit Füßen getreten und seine Grundrechte ignoriert oder verletzt«. Was sagt das über die Gleichheit der Rechte aus, die in derselben Menschenwürde begründet liegen?

Entsprechend sind die Gesellschaften auf der ganzen Erde noch lange nicht so organisiert, dass sie klar widerspiegeln, dass die Frauen genau die gleiche Würde und die gleichen Rechte haben wie die Männer. Mit Worten behauptet man bestimmte Dinge, aber die Entscheidungen und die Wirklichkeit schreien eine andere Botschaft heraus.“10

Insbesondere der letzte Satz spricht diesem Papst und allen Mächtigen derzeit das Urteil: „Mit Worten behauptet man bestimmte Dinge, aber die Entscheidungen und die Wirklichkeit schreien eine andere Botschaft heraus.“ Genau das erleben wir doch derzeit, und zwar mit zeigefingerwackelndem Beifall des Papstes!


Der wirtschaftliche Ruin eines einst prosperierenden Mittelstandes, der auch die unteren Schichten mittragen konnte, während globale Großkonzerne seit Jahrzehnte daran arbeiten, letztere alle zu „übernehmen“, wird jetzt mithilfe eines Seuchenphantoms durchgezogen. Man müsste noch zum ersten Mal eine öffentliche Kritik des Papstes an den privaten Konzern-Stiftungen wie der Rockefeller Foundation, der Gates-Foundation, Soros und seinem „Opensociety project“, der oszönen Abhängigkeit der Who von diesen privaten, ebenfalls obszön reichen Oligarchen, die Unterwanderung der nationalen Regierungen durch das Ideal der „public-privatepartnership“ hören, ganz im Gegenteil, für ihn sind das die Instanzen, die offenbar ein unangefochtenes Herrschaftsrecht haben. Franziskus, der Heuchler, schreibt:


Obwohl die internationale Gesellschaft (Anm. d. Autorin: also diese public-private-partners!) zahlreiche Abkommen getroffen hat mit dem Ziel, der Sklaverei in all ihren Formen ein Ende zu setzen, und verschiedene Strategien eingeleitet hat, um dieses Phänomen zu bekämpfen, […] werden noch heute Millionen Menschen – Kinder, Männer und Frauen jeden Alters – ihrer Freiheit beraubt und gezwungen, unter Bedingungen zu leben, die denen der Sklaverei vergleichbar sind. […] Heute wie gestern liegt an der Wurzel der Sklaverei ein Verständnis vom Menschen, das die Möglichkeit zulässt, ihn wie einen Gegenstand zu behandeln. […] Der Mensch, der als Abbild Gottes und ihm ähnlich erschaffen ist, wird mit Gewalt, mit List oder durch physischen bzw. psychologischen Zwang seiner Freiheit beraubt, kommerzialisiert und zum Eigentum eines anderen herabgemindert; er wird als Mittel und nicht als Zweck behandelt«. Die kriminellen Netze »bedienen sich geschickt der modernen Informationstechnologien, um junge und sehr junge Menschen aus aller Welt anzulocken«“


Genau das erleben wir mit lebhaftem Applaus desselben Papstes derzeit.


Doch wie sieht es aus in der Welt? Ein angeblicher Krankheitskeim als ruinöse Messenger-RNA unterwegs für ihre Majestät, die Krone, den Fürsten dieser Welt, den Lügner und Mörder von Anfang an, wie Jesus sagte:


Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.“ (ELB Joh 8, 44)


Der angebliche Keim ist der Legat dieses Fürsten. Wir sehen, wie er erst lügt, dann mordet. Wer zählt die Toten durch die entmenschten und perversen Maßnahmen, die keinerlei evidenten Bezug zu einer wie immer begründeten Seuchenbekämpfung haben und für die keine einzige Regierung dieser Welt bisher einen sauberen wissenschaftlichen Nachweis vorgelegt hat? Wer zählt die kaputten, teilweise in schwerste Psychopathologie gestürzten Seelen, wer die, die nach einer fahrlässigen Gentherapie sterben oder schwerst erkranken, wen interessiert die mit Füßen getretene Menschenwürde, wen das Weinen der unter Masken erstickten Kinder?

Die Betrogenen und Belogenen können und wollen es nicht glauben, dass man sie derart belügt, betrügt und verkauft bei gleichzeitiger Rede von Schutz, Hilfe, Rettung und Gesundheit.

Aber sie erleben einen Reset in Sachen Feudalherrschaft und autoritärer Religion. Sie tun, wie wir es seit eh und je aus der Kirche kennen, dann Gutes, wenn sie ihre Freiheit total aufgeben und nie wieder zurückfordern, sich materiell kontaminieren lassen und unterordnen. Von selbstermächtigten Obrigkeiten geforderte Unterordnung, heute „Solidarität“ genannt, der feuchte christliche Traum der Gottwohlgefälligkeit seit Nicäa.

Die Getäuschten sind es der Kirche nicht mehr wert, an Gottesdiensten teilzunehmen, eben weil sie wie Betrunkene nicht Herr ihrer selbst sind, weil sie ihre Freiheit für ein albernes Spektakel verkauft haben wie einst Edom. Die Sakramente und Sakramentalien für die Tiermenschen stehen bereit: Jeder hat sein Laptop, soll er doch dort heilige Messe feiern. Die geistige Kommunion genügt auch, aber halt – Franziskus hat das bestritten, und man muss sich fürchten davor, was man plant, um die materielle Kommunion für die Tiermenschen wieder herzustellen. Welche Reinigungsrituale wird man dem voranstellen? Welche pharmakologischen Vernichtungen des Menschen und seiner Integrität? In der Kirche empfängt ihn anstelle des Weihwassers am Eingang ein Desinfektionsspender, der damit das pathetisch hervorgehobene Sakrament, das reinigende Bad der Taufe, von der Pius XII. schrieb, lästert. Eucharistie feiern geht, wenn überhaupt, nur mit Maske und Latexhandschuhen, wobei die Maske und das Social Distancing eine Chiffre für schwerste Schuldbeladenheit aller gegen alle, die permanente und ewige Gefahr der Ansteckung, die von einem Sünder auf den anderen ausgeht. Wer Maske trägt, tut Buße, ist ein gutes Beispiel für andere Sünder. Der Preis dafür ist der Gesichtsverlust, Vergebung ein für allemal gibt es auch hier nicht, es sei denn, er trägt die Verhüllung, die verhindern soll, dass er seine Todeskeime versprüht, für immer und ewig.

Wie das wohl mit den Worten des Apostels zusammengeht:


Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist." (2Kor3)


Die Maske ist die Verneinung des Glaubens an die Erlösung in Christus. Wie sollen wir damit umgehen, dass Jesus keinerlei Angst vor Kranken hatte und jedermann berührte und berühren sollte? Sogar Aussätzige und blutende Frauen? Die Sakramente der Krone lassen die Kranken alleine und elend verenden. Gezielt isoliert man sie von ihren Verwandten und jedem religiösen Beistand und liefert sie unkontrolliert den Ärzten und Pflegern aus. Wie konnte es sein, dass die Kirche ihnen keine Krankensalbung mehr spendete aus „Liebe“ und „Rücksichtnahme“? Wie konnte sie zulassen, dass der Atem, immerhin der Odem Gottes nach Gen 2, kriminalisiert und dämonisiert wird? Also: das Göttliche wird unter Verdacht gesetzt, krankhaft und tödlich zu sein? Wer ist derjenige, der solche Gedanken einflößt?

Alles ist verdreht, es schaudert mich, dass die allermeisten Christen das mittragen und sogar mitvollziehen. Es ist eine Perversion der Begriffe wie bei Orwells Roman „1984“:

Aus Argwohn wird Rücksicht, aus Ekel vor anderen Empathie, aus vorsätzlicher Vernachlässigung und Isolation des Nächsten wird dessen Schutz, aus üblen Unterstellungen ohne jeden nachvollziehbaren Grund wird Vorsicht, aus schwach belegten Intensivstationen werden überquellende Krankenhäuser, aus den Toten aller Krankheiten und Unfälle werden C-Tote („an oder mit“), aus Gerüchten wird Wissenschaft, aus Lügen wird Wahrheit.


Und niemand scheint gegen die Macht dieser Sakramente des Satans anzukommen. Er speist in täglichen Medien-Predigten, wichtigstes Inventar der Alltags-Satansmessen, die niemals endende Panik vor dem Keim und seinen Wandlungen, die nie an ein Ende kommen können, es sei denn man lässt sich ein Gift injizieren, über dessen Folgen man rituell im Unklaren bleiben soll, wobei gerade dieser Umstand der unklaren Folgen ein besonderes Glaubensheldentum forciert. Wer an dieser Injektion zugrundegeht, fiel auf dem Felde dieser diabolischen Ehre, die aber vorsorglich jeden Zusammenhang leugnet. So sehr alle anderen Toten „an oder mit“ … ihr wisst schon, so wenig sind die, die merkwürdigerweise in großer zeitlicher Nähe zu ihrer heldenhaften Einspritzung sterben, das Opfer letzterer, denn ein Kausalzusammenhang ist hier ja unter keinen Umständen nachweisbar. Und dieser Satz ist de fide, ein Dogma, wer es hinterfragt, kommt ins Gericht.


Und wer erhält eigentlich Absolution bei soviel Leidenswillen und Schuldbeladenheit bei bester Gesundheit?

Davon kann bisher keine Rede sein. Ebenso wenig, wie man, folgt man der Kirche, vertrauen darf, dass Gott uns gerecht behandelt und dies so, dass auch wir es verstehen können und nicht überrumpelt werden durch Beschuldigungen, für deren Inhalte uns nie die Chance der Bewusstwerdung gegeben wurde, ebenso geht es den Impfhelden: Sie erhalten einen Pass, einen Taufschein, aber die Sakramentalien der ewigen Schuld werden nicht von ihnen genommen. Auch sie müssen weiterhin unter Masken ersticken und Abstand halten zu den anderen, keimbeladenen, potenziell kontaminierten Schwerstsündern.


Man hat eine riesengroße Trübsal geschaffen und hält sie mit eiserner Macht aufrecht und treibt immer tiefer in sie hinein. Das Lied des Menschen muss verstummen. Deshalb sind die Bühnen geschlossen und die Musikschulen werden stranguliert, der Gesang, die Musik, das, was den Menschen in seiner ursprünglichen und intakten göttlichen Natur und Ebenbildlichkeit und ganzheitlich, physisch, seelisch und geistig ausdrückt, ist zur kriminellen Handlung erklärt, das öffentliche Wort verboten. Die Maske erinnert an die abgeschlagenen Nasen und Mundbereiche der Steinbilder durch spätere Eroberer.

Jeder ist angehalten, Ankläger des anderen im Auftrag seiner finsteren Majestät zu sein. Wie vermummte Assassinen fallen wir übereinander her, hinterrücks, distanziert, auf der Suche nach pervertierter sozialer Bezogenheit. Dürfen wir uns schon nicht herzen und küssen, umarmen und miteinander anstoßen, gemeinsam singen oder ergriffen einem Konzert lauschen, dann sollen wir uns wenigstens gegenseitig kontrollieren, schikanieren und unter Druck setzen, gegeneinander hetzen und uns nicht mehr sehen dürfen, auch das Zum-Schweigen-Bringen des anderen ist eine Form sozialer Interaktion.


Zu Ostern 2020 fiel Franziskus auch nichts anderes ein als angesichts der Situation gegen jeden Wunsch nach Menschlichkeit zu hetzen, wie er es seit Jahr und Tag tut, es „schleiche sich ein Virus des gleichgültigen Egoismus ein“, und das sagt er angesichts der schrecklichen Vernichtung, die sich seither vollzogen hat, die einen Egoismus erzeugt hat, wie wir ihn noch nie erlebt haben. All die Blockwarte, die nun gegen andere zu Felde ziehen, weil sie angebliche Gefährder und rücksichtslose Spinner seien, weil sie ihre natürliche Freiheit nicht aufgeben wollen, denken ja nicht daran, andere zu schützen. Sie wollen allesamt ausschließlich in ihrer Hysterie und Panik sich selbst vor dem Phantom der angeblichen Seuche schützen. Damals hatte Franziskus – für meine Begriffe scheinheilig – vor einer virtuellen Kirche gewarnt, aber interessant ist, mit welcher Begründung:


Franziskus sagte, eine Gottesbeziehung ohne Kirche, ohne Gemeinschaft der Glaubenden und ohne Sakramente sei "gefährlich". Auf diese Weise könne sie sich vom Gottesvolk abkoppeln und "gnostisch" werden, also zu einem privaten Heilsweg. Zu einer vertrauten Beziehung zu Christus gehöre auch immer die Tischgemeinschaft. Franziskus bezeichnete es als eine schwierige Situation, wenn katholische Gläubige nur eine "geistige Kommunion" empfangen könnten. "Das ist nicht die Kirche", sagte der Papst.“11


Erkennen wir nicht unschwer das alte Diktum aus der Enzyklika Pius XII.? Nun wurde aber damals schon bekannt, dass er selbst es war, der nicht wollte, dass Gläubige wenigstens zum Beten in die Kirchenräume seiner Diözese gehen durften.12 Wie auch immer, er gibt einen merkwürdigen Ausblick. Die alte Abwehr privater Frömmigkeit reitet ihn wie all seine Vorgänger. Außerdem bestätigt er die Geltung dieser Maßnahmen wenige Tage vor der eben zitierten Aussage und gibt ihr einen unmissverständlichen politischen Sinn:


Diese Krankheit hat uns nicht nur der gegenseitigen Nähe beraubt, sondern auch der Möglichkeit, Trost aus den Sakramenten, insbesondere denen der Eucharistie und der Versöhnung, zu schöpfen. In vielen Ländern war es nicht möglich, diese Sakramente zu empfangen, aber der Herr hat uns nicht allein gelassen! Im Gebet auch weiterhin vereint, sind wir gewiss, dass er seine Hand auf uns gelegt hat (vgl. Psalm 139,5) und uns eindringlich wiederholt: Fürchtet euch nicht: "Ich bin erstanden und bin immer bei dir" (vgl. Osterliturgie - Messe vom Tag). (…) Diese Zeit erlaubt keine Gleichgültigkeit, denn die ganze Welt leidet und muss sich bei der Bekämpfung der Pandemie zusammenschließen. (…) Alle Staaten sollten in die Lage versetzt werden, die notwendigsten Maßnahmen in Angriff zu nehmen, indem die Schulden, welche die Bilanzen der ärmsten Länder belasten, teilweise oder sogar ganz erlassen werden.

Diese Zeit erlaubt keinen Egoismus, denn die Herausforderung, vor der wir stehen, ist uns allen gemeinsam und macht keine Unterschiede. Bei den vielen Gebieten der Welt, die vom Coronavirus betroffen sind, kommt mir eigens in Bezug auf Europa folgender Gedanke. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte dieser geschätzte Kontinent wieder neu erstehen, weil ein konkret spürbarer Geist der Solidarität es ermöglichte, die Rivalitäten der Vergangenheit zu überwinden. Umso dringender ist es, gerade unter den heutigen Umständen, dass diese Rivalitäten nicht wieder aufleben, sondern dass sich alle als Teil einer Familie erkennen und sich gegenseitig unterstützen.

Die Europäische Union steht heute vor einer epochalen Herausforderung, von der nicht nur ihre Zukunft, sondern die der ganzen Welt abhängt. Lasst uns nicht die Gelegenheit versäumen, einen weiteren Beweis der Solidarität zu erbringen, auch wenn wir dazu neue Wege einschlagen müssen. Als Alternative bleibt sonst nur ein Egoismus der Einzelinteressen und die Versuchung, in die Vergangenheit zurückzukehren, und das Risiko in Kauf zu nehmen, dass das friedliche Zusammenleben und die Entwicklung künftiger Generationen auf eine harte Probe gestellt werden.“13

Ich möchte anmerken, dass diese geschmähte Vergangenheit trotz allem für sehr viele Menschen auf der Welt, nicht nur im Westen, eine Zeit des Friedens und der Prosperität war! Die unterschwellige Beschuldigung der Europäer, angeblich alte Zwiste wieder aufleben zu lassen, ist als hinterhältig zu bezeichnen und entbehrt jeden nachweises einer solchen Unterstellung! Und wieder fällt auf, wie Franziskus gegen jegliche persönliche und indivuelle Regung hetzt, als sei dies ein krimineller Akt, auch „Einzelinteressen“ zu haben. Einen Ausgleich von Interessen des Individuums in der Gemeinschaft kennt er nicht. In seiner Rede ist das total, wirklich total annulliert. Mit anderen Worten: Der lange angestrebte globale Faschismus unter Führung der Kirche soll endlich verwirklicht werden. Sie werden die kurze Phase der verlorenen alten sakramentalen Bindungen schnell beenden und neue errichten. Franziskus hat es angekündigt, und es wird bald sichtbar werden, wenn nicht ein Wunder geschieht:

Beweis der Solidarität, ... auch wenn wir dazu neue Wege einschlagen müssen. Als Alternative bleibt sonst nur ein Egoismus der Einzelinteressen ...“

Solidarität – mit wem egentlich? Mit der EU, weil von ihr die ganze Welt abhängt?

Warum hängt von der EU die ganze Welt ab?

Hängt China von der EU ab?

Hängen die USA von der EU ab?

Hängt Russland von der EU ab?

Solange der Vatikan in Rom seine düsteren Netze ausgeworfen hat, hängt von ihm die EU und von der EU die Welt ab.

Meint Franziskus.


Woher dieser Hass gegen die ichhafte Bewusstwerdung und Behauptung des Menschen?

Glaubt Franziskus denn wirklich, dass es ein Unum geben kann, das das vollständige Opfer, das Ganzopfer, in der Schrift holocaustum genannt, das Ganzopfer des Ichs braucht?

Welches Feld wird erblühen, wenn alle Samen tot sind?

Das Verstummen der Musik, die Vergrauung des Lebens, das Festfrieren der Menschen an einem Ort und die Diffamierung des Reisens als einer schädlichen, unökologischen Lebensregung erinnern an eine gigantische, blasphemisch inszenierte Karfreitagsliturgie, in der alles Lebendige schweigt, die Glocken nicht läuten, keine Eucharistie gefeiert wird, Rätschen anstelle allen Wohlklangs ertönen, das Gotteslob verstummt.

Fragt sich, welches „Ostern“ diese Perversion hervorbringen wird. Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die uns dies gerade antun, dafür Pläne haben, die genauso idiotisch und lächerlich sind, wie die bisherige Inszenierung, aber mit Gewalt durchgezogen werden.

Die üble Rolle der Kirche und fast aller kirchlichen Gemeinschaften ist bestürzend. Sie beugen sich nicht nur in perverser Auffassung von Röm 13 jedem erdenklichen Unrecht, sondern sie treiben es sogar noch selbst mit voran, so sehr, dass ich mich frage, ob nicht sie selbst letztendlich aufgrund ihres Ungehorsams, ihrer Verstockung gegenüber dem, was Jesus geehrt hatte, der eigentlich Urheber dieses größten Verbrechens sind, das die Menschheit je ereilt hat. Die Klagen kritischer Pfarrer, Gemeindeglieder und Amtsträger über autoritäre Versuche, sie von den Kirchenleitungen oder im Falle der Evangeliken der Verbandsleitungen, sie mundtot zu machen oder auszugrenzen, häufen sich inzwischen auf eine schockierende Weise.

Ich sage es rundheraus: Die Kirche und auch kirchliche Gemeinschaften wird es danach nicht mehr geben.

Die Ekklesia der Freien aber sehr wohl, wo immer sie dann sein werden. Es ist ein Prozess der Unterscheidung, vielleicht sogar eine Ernte, die wir gerade erleben.

Der entfesselte Materialismus, den die Kirche strukturell in ihrer Sakramentenlehre grundgelegt hat, der herrische Kult von Leitern, Lehrern und Weiheträgern führt sich selbst als Ausgeburt seiner selbst auch zu seinem Ende.

In der ausgelösten Krise offenbart sich die gigantische Lehre und Existenzangst vieler Menschen, eine unfassbare Verblendung und ein Misstrauen ins Leben, den Nebenmenschen, die eigenen Kräfte, dass ich es nicht anders als einen traumatischen Ruin bezeichnen kann. Von Gottesfurcht und Gottvertrauen will ich schon gar nicht mehr reden. Das sind Worte aus einer anderen Zeit … Offenbar hat die Verleugnung seiner selbst als Geistwesen, das vor Gott und Mensch einen unveräußerlichen Selbststand hat, so tief gewirkt, dass die diabolischen und verlogenen Kräfte, die dieses Theater inszenieren, das wir erleben, uns ohne große Absicherung kassieren konnten. Oder wie will man es anders verstehen, dass vor allem gebildete Leute jeden noch so leicht erkennbaren Unsinn mit einer autoaggressiven Inbrunst glauben, die faktisch die Hölle auf Erden schafft? Die Weisen sind zu Narren geworden, die Gebildeten lassen sich von einer Torheit in die nächste treiben. Der Unfug treibt derart bizarre Blüten, dass jedes vernünftige Gespräch keinen Erfolg mehr haben kann. Wahrheit und Lüge können keinen Dialog führen – ein solcher Dialog wird am Ende immer zur Lüge führen. Die Wahrheit muss sich absondern, aus dem Felde gehen, die Lüge in ihrem Wahn sich selbst zugrunde richten lassen. Es gibt auch keine Tricks, die Verblendeten zu erreichen. Sie hatten nun ein Jahr lang Zeit, sich ernsthaft zu informieren und haben es nicht getan. Es ist eine Scheidung der Geister, und fast hat man den Eindruck, dass dies schicksalhaft geschieht, dass Gott dies nun tut, indem er den Irrsinn und die Lüge umlenkt in eine große Entschleierung dessen, was in den Herzen ist, er trennt selbst Spreu von Weizen. Niemand kann heute behaupten, er habe es nicht besser wissen können. Noch nie konnte man sich so leicht und umfassend informieren wie hier und heute. Voraussetzung ist der gute Wille und eine aufrichtiger Forscherdrang. All jene, die immer noch meinen, es werde von selbst wieder alles besser nach dem Motto „Augen zu und durch“, irren sich. Von selbst wird es nur schlimmer. Das ist absehbar und hat sich seit einem Jahr so gezeigt. Das Von-selbst-wieder-gut-Werden beinhaltet tatsächlich das, was Franziskus propagiert: das Ganzopfer all jener, die es mitmachen.

Und diese Situation hatte der Prophet Jesaja bereits in einer gespenstischen Vision vorhergesehen, inder Ägypten zur Chiffre für die Welt der Materialisten und Technokraten angesprochen wird:


1 Ausspruch über Ägypten. Siehe, der HERR fährt auf einer schnellen Wolke und kommt nach Ägypten. Da beben die Götzen Ägyptens vor ihm, und das Herz Ägyptens zerschmilzt in seinem Innern. 2 Und ich will Ägypten gegen Ägypten aufstacheln, dass sie kämpfen werden, jeder gegen seinen Bruder und jeder gegen seinen Nächsten, Stadt gegen Stadt, Königreich gegen Königreich. 3 Dann wird der Geist Ägyptens in seinem Innern verstört werden, und seinen Ratschlag will ich verwirren: da werden sie die Götzen und die Totenbeschwörer, die Totengeister und die Wahrsager [„die Wissenden“] befragen. 4 Und ich will Ägypten ausliefern in die Hand eines harten Herrn. Und ein grausamer König wird über sie herrschen, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen. – 5 Und das Wasser wird im Meer [„großen Strom“] versiegen [„ausgetrocknet werden“], und der Strom wird verdunsten und austrocknen, 6 und die Ströme werden stinkend werden. Die Kanäle Mazors [„Ägypten“, Belagerung, Bedrängnis] werden armselig und vertrocknen, Rohr und Schilf werden schwarz. 7 Die Binsen am Nil, an der Mündung des Nil, und jedes Saatfeld am Nil verdorrt, wird verweht und besteht nicht mehr. 8 Da klagen die Fischer, und es trauern alle, die die Angel in den Nil auswerfen. Und die auf der Wasserfläche das Netz ausbreiten, werden hinfällig [„welken“]. 9 Und zuschanden werden die, die Flachsstängel zu Gekämmtem verarbeiten, und die Weber erbleichen. 10 Und seine Grundpfeiler sind zerschlagen. Alle, die um Lohn arbeiten, sind ⟨in ihrer⟩ Seele betrübt. 11 Lauter Toren sind die Obersten von Zoan, die weisen Ratgeber des Pharao. ⟨Ihr⟩ Ratschlag hat sich als dumm erwiesen. Wie sagt ihr zum Pharao: Ein Sohn der Weisen bin ich, ein Sohn von Königen der Vorzeit? 12 Wo sind sie denn, deine Weisen? Mögen sie dir doch verkünden und erkennen, was der HERR der Heerscharen über Ägypten beschlossen hat. 13 Die Obersten von Zoan sind zu Toren geworden, die Obersten von Nof [„Memfis“] sind betrogen. Die Anführer [„der Eckturm“] seiner Stämme haben Ägypten zum Taumeln gebracht. 14 Der HERR hat in seiner Mitte einen Geist des Schwindels gebraut [„gemischt“], dass sie Ägypten zum Taumeln gebracht haben in all seinem Tun, wie ein Trunkener taumelt in seinem Erbrochenen. 15 Und Ägypten wird keine Tat ⟨mehr⟩ gelingen, die Kopf oder Schwanz, Palmzweig oder Binse verrichten ⟨wollen⟩.“ (Jes 19)


Es sollte uns aufmerken lassen, dass die Kirchen fast zur Gänze auf der Seite dieser in den Taumel des Wahns Gebrachten stehen. Auch für sie gilt, was diesem geistlich verstandenen Ägypten vorhergesagt ist, dieser spirituell zu verstehenden „Bedrängnis“, für die das technokratische Ägypten steht, die sehr stark an die große Bedrängnis erinnert, die der Welt in den Endzeitreden Jesu vorhergesagt ist, diese „Trübsal“, wie es oft übersetzt wird.


Es gibt nur einen Weg, auch wenn viele das nicht gerne hören wollen, nämlich den, des Sich-Lossagens von all diesen Kräften und Institutionen. Es ist ein sinkendes Schiff, und im Grunde gilt „Rette sich wer kann!“, aber nicht wegen eines lächerlichen, angeblichen Todeskeims, der nirgends weit und breit evident gemacht werden kann und angeblich vorwiegend ganz gesunde und Gesundbleibende anfällt. Wie ein einfacher Mann, ein Schornsteinfeger neulich zu mir sagte: Der Wahn einer Seuche ist die eigentliche Seuche. Wie es in der Weisheitsliteratur heißt, haben alle Dinge ihre Zeit, auch der Dialog. Es gibt eine Zeit des Redens und eine des Schweigens. Es ist alles gesagt, die Fakten liegen mehr als gut sichtbar auf dem Tisch. Es sind nicht alle Meinungen gleichwertig. Meinungen müssen gut begründet sein. Davon kann derzeit bei bestimmten lautstark und dominant vertretenen Meinungen keinerlei Rede sein, denn sie geben sich nicht einmal Mühe, eine schlechte Begründung zu liefern und begnügen sich in der Arroganz der Macht und ihrer Selbstherrlichkeit damit, keine Begründungen zu haben.

Wer die Fakten, die offen daliegen, weiterhin ignoriert und gegen Märchen vertauscht, nicht mehr realisierend, dass ihre Erzähler es sind, die den Dialog scheuen und auf tausend Fragen nicht eine sachlich sauber beantworten können, der muss ab jetzt die Verantwortung dafür alleine tragen mit allen Konsequenzen, und die werden wesentlich schmerzlicher sein als eine banale Erkältung.

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2Auch dazu eine umfassende Kritik Rudolf Steiners am 4. Konzil von Konstantinopel (869/70), auf dem als Häresie definiert wurde, dass der Mensch eine leiblich-seelisch-geistige Anlage habe. Es wurde der Geist ausgeschlossen und eine leiblich-seelische Anlage behauptet, wobei alle intellektuellen und rationalen Fähigkeiten der Seele zugeschrieben wurden. https://anthrowiki.at/Viertes_Konzil_von_Konstantinopel

3Peter Sloterdijk: Regeln für den Menschenpark. Ein Antwortschreiben zum Brief über den Humanismus. Vortrag in Elmau/Obb 1999. Frankfurt (Suhrkamp) https://homepage.univie.ac.at/henning.schluss/seminare/023bildung_und_genetik/texte/01sloterdijk.htm

4Friedrich Nietsche: Also sprach Zarathustra. Leipzig 1891

5http://www.vatican.va/content/pius-xii/de/encyclicals/documents/hf_p-xii_enc_29061943_mystici-corporis-christi.html

6http://www.zeno.org/Literatur/M/Luther,+Martin/Luther-Bibel+1545/Das+Neue+Testament/Das+Lukasevangelium/Lukas+17

9Beispielhaft hier http://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/january/documents/papa-francesco_20150123_tribunale-rota-romana.html oder hier https://www.kirchenzeitung.ch/article/gegen-individualismus-und-egoismus-7380 und sehr stark auch hier https://www.bistum-essen.de/fileadmin/bereiche/za-kom/Evangelii_Gaudium.pdf in Abschnitt 193, wo es wieder einmal heißt: „… einen prophetischen Widerstand gegen den hedonistischen heidnischen Individualismus“. Die undifferenzierte Ineinssetzung von Individualismus mit Heidentum, Hedonismus und Egoismus durchzieht seit Jahren F.s Aussagen.

10http://www.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20201003_enciclica-fratelli-tutti.html