Wo
ist die Natur? — Tagebuch einer Suche: Natur und Gegennatur
Dass wir es
längst nicht mehr mit einem Konstrukt der „Natur als Gegenwelt“, einer
Projektionsfläche des natürlichen Heils zu einer destruktiven Zivilisation zu tun
haben, wird mir immer deutlicher. Es geht um nichts weniger als ein
spirituelles Konzept. Einen „Mythos des 21. Jahrhunderts“, nachdem der „Mythus
des 20. Jahrhunderts“ bereits die tradierten christlichen Mythen hinweggefegt
hatte und durch einen (angeblich) wissenschaftlich „fundierten“ völkischen
Mythos ersetzt hatte, der nicht lange Bestand hatte, dessen
bevölkerungspolitische Intention aber nach wie vor wirkt, wie ich gleich zeigen
will.
Es geht jetzt
um die Beschwörung einer Gegennatur zur natürlichen Natur. Die Klimabewegung
vollzieht einen okkulten Ritus, eine Anrufung, die die künstliche Natur herbei
bitten soll und eine messianische Erwartung in apokalyptischem Szenario an den
Himmel projiziert.
Neulich geriet
ich unfreiwillig in eine FFF-Demo. Die üblichen Sprüche wurden skandiert:
„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr
uns die Zukunft klaut!“ (Wer
ist eigentlich „ihr“ und wer „wir“ und wie „klaut man Zukunft“?) Oder „Es gibt keinen Planet B“ (Wieso
eigentlich nicht in der kopernikanischen Science Fiction-Welt geheiligter
NASA-Information — es wimmelt doch geradezu nur so vor Galaxien … oder doch
nicht?).
Oder knapp und
populistisch „Climate Justice“.
Oder in
unnachahmlichem Denglisch: „We stand for
what we stand“ (Dazu ganz am Schluss eine Bemerkung…).
Und ähnlich: „Make
Earth great again!“ (Rückfrage:
Wann war sie denn mal groß und vor allem: inwiefern?!).
Ich hasse
Parolen.
Nichts wäscht
weißer als Persil.
Hol’s dir,
bevor es weg ist.
Dafür geh ich
meilenweit … in der Natur gegen die Natur.
Es sind
inzwischen schon zahlreiche spontane Interviews mit diesen Demonstranten
geführt worden und haben gezeigt, dass sie zwar alle voller Aktivismus und
“Idealismus” sind, dies aber mehr als vage. Man hat sie mobilisiert für einen „guten
Zweck“. Vorerst besteht er darin, dass sie drum betteln, noch mehr Steuern
zahlen zu dürfen. Warum auch nicht? Vater Staat bzw seine Gehilfin „Mutti“ meint
es in jedem Fall gut, wenn er oder sie noch mehr Geld verdrücken kann.
Wer der Big
Brother ist, der hinter der FFF-Bewegung steht, wissen sie nicht. Den gibt es
nicht, weil das eine Verschwörungstheorie wäre, und Verschwörungen gibt es sei
Merkel in Deutschland nicht mehr. Die Welt wird besser mit jedem Tag. Hurra.
Sie glauben im
Ernst, ein verkniffenes 16-jähriges Kindchen hätte das in einer Welt, in der
zahlreiche fleißige und kluge Leute ausgebremst werden, voller Kraft und
Wahrheit im Handumdrehen gegen den Haifisch-Kapitalismus auf die Beine
gestellt.
Und sie haben
durchweg keinerlei Ahnung davon, was sie hier reden, woher die Meinungen
kommen, für die sich begeistern, wofür genau sie demonstrieren und woher sie
sich eigentlich so sicher sein können, dass sie für das Richtige demonstrieren
und nicht einer grandiosen Rattenfängerei erliegen, indem sie etwas
nachplappern, das sie nie selbst ausreichend überprüft oder durchdacht haben. Vorsorglich
hat man ihnen eingetrichtert, dass alle, die das Gegenteil behaupten oder Zweifel
an ihrem Demo-Objekt haben, am besten gar nicht erst angehört werden sollten,
der „Öllobby“ auf den Leim gehen oder schlicht böse weiße alte Männer sind, die
alleine deswegen schon lügen müssen, weil sie weiß, alt und Männer sind, auch
dann, wenn sie Nobelpreisträger sind, lebenslange Klimaforschung betrieben
haben oder als Hochschulprofessoren in einer Naturwissenschaft zu anderen
Ergebnissen kommen als die Initiatoren — wer sind sie nur? — der FFF-Bewegung.
Greta ist „glaubwürdiger“.
Welche Natur
meinen diese Leute eigentlich? Die natürliche, die wir vorfinden und entfalten
können, oder die, die irgendjemand (wer immer das ist!) gerne hätte, also eine
künstliche Natur, die nicht entfaltet, sondern neu erschaffen wird?
Keiner dieser
Klimabewegten weiß jedenfalls, was er damit meint, wenn er von der „Natur“
spricht. Solche Fragen bringen die Demonstranten und Aktivisten ins Stottern
oder drohen, eine ganze Eskalation an Seifenblasen ohne Inhalt zu provozieren,
die sie in Panik und der Flucht nach vorne begriffen absondern. Manche fragen
sogar zurück: „Sie sind doch nicht etwa ein Klimaleugner?“
Und es ist
ihnen nicht einmal voll bewusst — sie glauben allen Ernstes, die „Natur“ sei
doch in allen Aspekten und unterstützt durch „wissenschaftliche“ Forschung so
durchschaubar wie ein offenes Buch.
Was die Natur
eigentlich ist — weiß doch jeder, ist doch so klar wie Kloßbrühe. Schließlich
war jeder schon wandern, hat ein veganes Restaurant besucht, Outdoor-Filme, im
Fernsehsessel liegend, geglotzt, oder bei Aldi „bio“ eingekauft oder hat sich
mit Naturseife gewaschen.
Das Smartphone
zum Beispiel ist Inbegriff der postmodernen künstlichen Natur. Auf der besagten
FFF-Demo blinkten so viele Smartphones wie Teilnehmer. Man filmte sich selbst
für die Enkel der anderen, später mal. Man selbst bleibt fürs Klima kinderlos,
wie es natürlich ist. Schließlich sind da sowieso zu viele Leute auf der Welt.
Welche
Implikationen sonst noch in diesen Parolen wabern, muss man sich ebenfalls
klarmachen: die, die wissen, wie genau das Klima zu sein hat, aber nicht ist,
unterstellen, dass jedem auf dieser Welt eine Art „gerechter Teilhabe am Klima“
gebührte. Eine verwegene Idee, denn die Welt ist nun mal auch ohne Greta mit
dem BDM-Outfit (die hatten es auch ganz groß mit „der“ Natur), Professor
Schellenhuber und den Club of Rome seit alters her in Klimazonen unterteilt,
die ungleiche Bedingungen bedeuten. Ist die natürliche Natur womöglich
ungerecht? Muss man eine künstliche Natur schaffen, in der „alle“ (die Eliten
ausgenommen) die Gerechtigkeit einer Legehennenbatterie erfahren?
Das Klima ist
das Produktionsmittel schlechthin. Missbraucht wird es von bösen „Kapitalisten“
und „der Ölindustrie“.
Bloß: Wie
„missbraucht“ man eigentlich „das Klima“ in einem materialistischen Sinn? Durch
CO2-Ausstoß, wie ihn alle Wirbeltiere von sich geben? Heißt das, ein
natürlicher Prozess des Lebendigen ist nicht „klimaneutral“ oder womöglich
„unnatürlich“? Außer der CO2-These kann die Bewegung ja leider nichts
Sachhaltiges vorweisen, das einen Einfluss auf „das Klima“ bewiese. Was ist
überhaupt „klimaneutral“? Dass irgendwelche Messwerte für immer festgefroren werden?
Oder wird „das“
(nicht wirklich erfassbare oder erlebbare) „Klima“ nicht eher als
Projektionsfläche missbraucht … ja, schon von den Eliten, genauer: dem
militärisch-industriellen Komplex, bloß sieht das dann etwas anders aus, als
die FFF-Aktionisten es imaginieren:
Wenn man
denen, die auf der Straße fürs Klima „streiken“, vor Augen hält, dass es doch
der Ölmagnat schlechthin war, der über den von ihm gegründeten Club of Rome die
Klimabewegung mit-erfunden und mit-initiiert, auf jeden Fall nicht abgelehnt hat, wie sich das für einen bösen kapitalistischen Öllobbyist doch gehören würde, David Rockefeller, wollen sie es
nicht glauben und halten das für „Fake News“. In ihrer clownesken Kasperl-Welt
können sie sich nicht vorstellen, dass das Krokodil wirklich als Krokodil
auftritt. Auch dass eine Greta ohne das Placet und die Initiative derselben
Eliten, die ein Mädel vorschieben, um das Volk an seiner sentimentalen Seite zu
triggern, niemals mit ihrem Pappschildchen vor dem schwedischen Parlament es
bis in die UNO geschafft hätte, begreifen diese Leute leider nicht. Dieselben bösen
Kapitalisten und ihre Vollstrecker und Beschützer, die schuld sind daran, dass
„wir“ keine Zukunft haben, brechen angesichts der kleinen Greta in unterwürfige
Einsicht aus?!
Ich muss
zugeben, dass mich an der gegenwärtigen, totalitären Klimabewegung am meisten
schockiert, dass sie keinen Naturbegriff hat, der diesen Namen überhaupt
verdienen würde. Ihr fehlt jegliche philosophische oder theoretische Grundlage.
Für die, die das nicht mehr wissen, sei hinzugefügt, dass es keine
„Naturwissenschaft“ gibt ohne einen theoretischen Naturbegriff, den nicht sie
selbst hervorbringt, sondern die Philosophie. Es ist mehr oder weniger eine
mystizistische Aufregung mit panisch-apokalyptischer Note ohne sachlichen Kern.
Wenn man redlich ist, muss man zugeben, dass nicht einmal empirische
Beobachtungen ernsthaft nahelegen, dass hier irgendeine beunruhigende
Entwicklung stattfände. Wenn irgendwo ein See austrocknet oder sich vergrößert
oder ein Desertifikationsprozess stattfindet, dann ist das von alters her
bekannt und daher auch „normal“ und kein Grund zur Aufregung, sondern
allenfalls zur Anpassung — die angeblichen „Wandel der Messwerte“ sind minimal
und bewegen sich in Messbereichen, die von keinerlei Relevanz sind, zumal die
Messbedingungen nicht vergleichbar waren und sind. Um wirklich eine
„Erdtemperatur“ zu ermitteln, müsste man seit Jahrhunderten ein gleichmäßig
verteiltes Netz von Messstationen mit technisch immer gleichen Messgeräten
installiert und abgelesen haben. Davon kann natürlich keinerlei Rede sein. Wer
alleine diesen einen Punkt kritisch beforscht, der solche „Klimawissenschaft“
nach jedem wissenschaftlichen Standard disqualifiziert, stößt auf äußerst
befremdliche und entlarvende Informationen. Zum Beispiel die, dass schon vor 140
Jahren in Lexika ein Wert von ca. 0,04% CO2-Anteil in der Atmosphäre dokumentiert
worden war — derselbe Wert, der auch heute noch gilt. Wo soll da die
„dramatische“ Veränderung sein? Und so geht das fort mit dem Thema: es basiert
„wissenschaftlich“ auf fast nichts und ist eher eine grandiose
Legendenerzählinstitution, in die viel Geld gepumpt wird. Eine „legenda aurea“
fürs Neue Zeitalter.
Nicht jeder
Tag fühlt sich für mich gleich an. Ich altere, ich war in Zyklen eingebunden,
ich war schwanger und nicht schwanger, es war und ist ständiger Wandel. Und
nicht jedes Jahr in meiner Heimat muss klimatisch exakt gleich aussehen — heute
sind Menschen so entfremdet von der natürlichen Natur, dass sie genau dies aber
denken: es muss alles wie ein Uhrwerk ablaufen. Übrigens auch der weibliche
Zyklus, der natürlich nicht immer nach 28 Tagen wieder von vorne anfängt,
sondern nur ungefähr nach einem Monat. Ungefähr. Plus minus. Heutige Frauen
geraten bereits in Panik, wenn ihre Periode fünf Tage früh einsetzt. Früher hat
man gesagt: Na und? Dann setzt sie halt früher ein. Genauso ist es bei anderen
natürlichen Kreisläufen, darunter auch dem „Klima“. Wie immer die „Natur“ ist,
aber eines ist sie niemals: mechanistisch. Sie bewegt sich zyklisch, aber nicht
maschinell.
Wer oder was
ist die Natur, der man so etwas wie Klimagesetzmäßigkeiten zuordnen könnte?
Mit Newton kam
die Rede von „Naturgesetzen“ auf, die im gesamten „Universum“ gelten müssten.
Welche Naturgesetze aber liegen eigentlich dem „Klima“ zugrunde? Wohlgemerkt:
das Klima ist nicht das „Wetter“ — wer das noch nicht begriffen hat, möge bitte
selbst recherchieren.
Also: welche
„Naturgesetze“ bestimmen die „Gesetzmäßigkeiten“ des „Klimas“?
Oder anders:
wie muss denn „das Klima“ so sein? Meinen die FFF-Kinder damit: berechenbar?
So, dass man die Uhr danach stellen kann und Missernten nie mehr vorkommen? A
propos Missernten: wie waren die denn früher je möglich, als der Klimawandel
noch nicht war? Und warum ist die Weltliteratur voll von Erzählungen über
Hungerjahre und der Vorsorge für jene? Prominent die Geschichte von Josef in
Ägypten, sieben fette Jahre, sieben magere Jahre. War das auch menschengemacht?
Bestimmt: kann ja nicht anders sein.
Irgendwelche
Schadenszauberer müssen schuld gewesen sein, Naturfrevler …
Wie war es also
in früheren Zeiten?
Welche Gesetze
galten denn da? Die, die auch heute gelten?
Gibt es solche
„Gesetze“ überhaupt?
Oder nennen
wir nur ein Ungefähres, empirisch Erfahrenes „Gesetz“, das eigentlich kein
Gesetz ist?
Diese Fragen
sind keineswegs leicht zu beantworten.
Was ist die
„Natur“?
Ist sie das
materiell „Sichtbare“, das Messbare, das Modellierbare in der „Umwelt“? Wieso
überhaupt dieser unsägliche Begriff der „Um-welt“? „Um wen oder was“ ist denn
diese Welt?
Die ältesten
bekannten und erhabenen Kulturen wussten um die Unsichtbarkeit dessen, was die sichtbare
Natur begründet. Die „Natur“ wurde noch niemals von ernsthaften Menschen als
ein Haufen ursachenlos mechanistisch strukturierter Materie gesehen! Das
Sichtbare galt ihnen als die Oberfläche einer tiefen unsichtbaren Weisheit.
Alles, was der
Weisheitsliebhaber im Sichtbaren erkannte, wurde in Ehrfurcht vor dem
unsichtbaren Grund angefasst. Man deutete das Sichtbares als Chiffre des
Unsichtbaren, als „Bild“ des Göttlichen, oder aber stellte es in den Gegensatz
zum Göttlichen, des „ganz anderen“. „Weisheit“ hieß, diesen Grund zu erkennen
in der mystischen Schau, die sprachloser wurde, je tiefer sie gelangte. Aber
man war sich bald bewusst, dass das Volk sich diesem Grund nicht nähern kann
und will: das Volk ist roh, neigt der Dummheit zu, will über alles palavern und
gefällt sich unbedarft. Es hat keine Geduld und Zeit, es will schnelle Lösungen
und Parolen und vor allem moralisiert es gerne und braucht seinen täglichen,
apokalyptischen Kitzel.
Man gab dem
Volk daher im rein sinnlich Wahrnehmbaren „kleine Mysterien“, an denen es sich
abarbeiten konnte. Symbole, Rituale, Regeln, Mantren im Äußerlichen, das man
schwach mit „Innerlichkeit“ auflud. Diese Aufladung fällt heute übrigens ganz
weg.
Jute statt
Plastik. Veggie. Sonnenräder. Freitags kein Fleisch, jeden Sonntag Messe,
regelmäßig „angepredigt werden“, wir haben die Erde nur geborgt von unsern
Kindern, Fastenmonate, Sex mit dem Kühlschrank als "diverses Geschlecht", Kontaktscheu zu den „anderen“ und Frauen unter den
Schleier. Damit sind sie glücklich und glauben, sie wüssten nun etwas.
Die „großen
Mysterien“ kannten und kennen bis heute nur Eingeweihte und Kluge, Weise,
Personen, die sich wie ihr geheimes Wissen nicht
in die sichtbare (mediale) Welt stellen oder gar dummdreiste apokalyptische
Predigten halten — das überließ man damals wie heute männlichen Schauspielern,
Frauen und Kindern, denen man einflößte, sie seien nun ganz groß und wichtig
und Retter der Welt. Das Goldene Kalb der Israeliten basierte auf dem
äußerlichen Schmuck des Volkes, der eingeschmolzen wurde zu einem Idol …
Was also ist „die
Natur“?
Eine große
Spieluhr, mechanisch konstruiert vom Weltenbaumeister? Und die Ölmagnaten, die
Rockefellers, wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält, und flöten uns
etwas vor über die Apokalypse, die „wir“ oder „ihr“ verschulden/t? Auch
merkwürdig, dieses Oszillieren zwischen Selbstanklage und aggressiver
Beschuldigung anderer. Eine postmoderne, virtuelle Flagellantenbewegung. Basta —
keine Fragen. „Es gibt nur eine legitime
Meinung“ (wie ein Youtube-Teenie-Klimaexperte namens „Rezo“ weiß). Und was
ist mit denen, die anderer Meinung sind? Sind das Ketzer und Hexen?
Ich bin froh,
dass wir fast nichts und wenn, dann nur Fragmentiertes, nicht im großen
Zusammenhang Erkennbares, „wissen“. Dass wir über den Schöpfer und sein innerstes
„Es werde“ nicht die blasseste Ahnung haben. Die Welt ist dann am Ende, wenn er
es will. Nicht wenn Menschen irgendetwas „machen“. Die Wahnidee vom
Wettermachen ist so alt wie die Menschheit, gehört ins Hexenarsenal der Mythen.
In Zeiten des Umbruchs kommen diese Hexenwahnideen immer wieder in neuen
Kostümen auf.
Der Klimawahn
hängt damit zusammen, weil er — nun
großräumiger und völlig ungreifbar — unterstellt, es gäbe irgendwo wirkende
böse „Klimawandler“ (wobei sorgfältig die tatsächlich nachweisbaren,
militärischen Wettermanipulationen zB der NATO ausgeblendet werden).
Dass diese
Idee größenwahnsinnig und eine Hybris ist, wird später einmal als Mahnmal
stehenbleiben, wenn dieser Wahn vorbei sein wird. Man wird den Kopf über den
Klimawahn ebenso schütteln wie über den Hexenwahn der frühen Neuzeit, bei dem
Deutschland auch damals das europaweit unrühmlichste Bild abgegeben hat, und
der ähnliche Volksmassen zusammentreiben konnte wie die FFF-Bewegung und eine
ähnliche Hysterie auslöste. Der gewalttätige Aspekt des Wahns kommt allmählich
immer deutlicher zum Vorschein, wenn von Klimaaktivisten etwa Straßen blockiert
werden, Leute auf dem Weg genötigt, am legalen Weiterfahren gehindert werden oder
in den Performances der XR eine Art Blutopferrausch dargestellt wird. Wo soll
das noch enden? Ist das der Anfang, oder nimmt man noch einmal Vernunft an in
Wahnland?
Als Christ
glaube ich: Die Welt geht dann unter, wenn Gott es will. Vorher nicht.
Panisch-apokalyptisch eingestimmte Christen seien an das erinnert, was Gott
sprach, als er nach der Sintflut einen Bund mit der ganzen Schöpfung schloss:
„Solange die Erde steht, soll nicht
aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (Gen 8,22)
Damit rede ich
natürlich keinem Raubbau mit der Natur das Wort, falls mir dies nun einer
gebetsmühlenhaft unterstellen will!
Aber ich will
etwas anderes sagen: Auch die Klimabewegung ist im Grunde ein Raubbau an der
Natur, die keiner dieser Bewegten kennt, weil er ihren unsichtbaren Grund
leugnet. Diese Bewegung ist Rückseite der Medaille dessen, was sie anprangert.
Nicht von ungefähr hetzen in ihr immer mehr Frauen gegen Babys, Kinder und das
Gebären, als ob es nicht natürlich wäre, dass Menschen Nachkommen haben. Und
nicht nur Menschen …
Diese Bewegung
schreit in Wahrheit nach einer Gegennatur zur wirklichen Natur. Eine künstliche
Natur, in der es keine unsichtbaren Gründe mehr geben darf. Eine Natur, in der
man den Schöpfer nicht mehr findet und nicht mehr preisen kann. Eine „Natur“,
die wir selbst geschaffen haben. Eine „Natur“, deren „First Nature“ eines Tages
in Reservaten als abgeschotteter, mit Stacheldraht oder elektronischer Schranke
musealer Raum zur Begehung nach Sondererlaubnis und Chipentriegelung versiegelt
werden wird.
Wer sich
unsere Städte ansieht, erkennt unschwer, wie weit man mit dieser Gegennatur
schon fortgeschritten ist. Fehlt nur noch, dass sie uns verbieten, in die
natürliche Natur zu gehen und uns in den urbanen Zentren zusammentreiben. Die
Migrationsbewegung nach Deutschland trägt davon durchaus Züge: Afrika muss leer
werden, damit man seinen Boden nach seltenen Erden und exotischem Anbau ausschlachten
kann. Auch als Belustigungszone für die Begierden der Eliten könnte es sich
durchaus eignen. Großwildjagd 4.0. Wenn es überhaupt genügt. So wie
Afghanistan, in dem noch nie soviel Opium angebaut wurde wie seit der
US-Intervention. Und Nachschub an Kindern wird für andere Zwecke ja auch
gebraucht.
Afrikas
Bevölkerung könnte ansonsten locker in Deutschland zusammengepresst werden.
Merkel sollte ein paar neue Städte planen, Pferche für eine anilin-bunte Welt
gegen eine Natur, die in ihrer natürlichen Form fein-farbig und vielgestaltig
war — vor Urzeiten, als die natürliche Natur noch lebendiger und unangetasteter
war. Die bunten Pferche werden dann wie Hochsicherheitstrakte gesichert — dem
Klima zuliebe, versteht sich. Wehe dem, der draußen gesichtet wird. Es wird der
Frevel der Frevel sein.
Die irrwitzige
Hybris der Klimabewegung kommt im oben genannten Zitat „We stand for what we stand“ deutlich zum Ausdruck. Es ist der
„Mythos des 21. Jahrhunderts“, ein Gründungsmythos für eine neue, chemiebunte
Welt kinderloser diverser Zweibeiner im Veggiewahn, die Angst vor bösen
Geistern (Radioaktivität, Ufos, Klimawandel, CO2, Kohlenstoff, „Rechtsextremen“,
Chinesen, Russen und der AfD) haben, aber den Geistern des Smartphones, maliziösen
Flötenspielern und „Hollywood in
Politics“ unbesehen trauen.
Die Parole „We stand for what we stand“ erinnert an
die Selbstaussage Gottes am brennenden Dornbusch: „Ehieh ascher ehieh“ („Ich werde sein, der ich sein werde“).
Wir sind jetzt
in einer nicht mehr überbietbaren Dummheit Gott ohne Gott.
Wie sehr
kontrastiert damit die Aussage, dass das Festhalten an „seinem Namen“ am Ende
alleine zu Gott führt. Das Geheimnis der Schöpfung liegt ausschließlich im
Schöpfer. Mit ihm steht und fällt alles. Man muss sich entscheiden. Bestand
aber wird das, was sich da aufbaut, nicht haben. In seiner Ausgeburt wird es
nicht einmal 12 Jahre überstehen. Wenigstens das ist ein Trost in der
Trostlosigkeit.
Hanna
Jüngling, 15.12.2019 (3. Advent — bei Regen)
21.11.2019: Wo ist die
Natur? – Tagebuch einer Suche: Morgendämmerung, später November
24.11.2019: Wo ist die Natur? - Tagebuch einer Suche: Räume. Flächen. Strecken.
24.11.2019: Wo ist die Natur? - Tagebuch einer Suche: Räume. Flächen. Strecken.
27.11.2019: Wo ist die
Natur? - Tagebuch einer Suche: Schuhwerk, Urbane Schönheit und der
Wahnland-Code
11.12.2019: Wo
ist die Natur? — Tagebuch einer Suche: Die Hypotenuse des Mondes