Fake Heavens VI — „Himmelsmechanik“
„Hobbes definierte das
Denken als Rechnen. Das reine Denken des denkenden Ich, welches keine
Gegenwirkung erfährt, sondern innerhalb des Selbstbewußtseins abläuft, ist
gesetzmäßig und sein Ergebnis richtig; aber es ist weder wahr noch wirklich.
Wahr ist, was uns als
Ideal im Gegensatz zu uns selbst vorschwebt oder die Übereinstimmung des
Einzelnen mit Gott, und wirklich, was unser Geist durch gesunde Sinne
wahrnimmt.
Alles Wahre und
Wirkliche ist zwischen Gegensätzen.
Man wird einwenden:
wie kommt es denn, daß die Voraussagungen der Wissenschaft, z.B. der
Astronomie, durch die Erscheinungen des Sternenhimmels bestätigt werden?
Dieser Sternenhimmel
ist von Instrumenten gemacht, er gehört nicht in die lebendige Natur, sondern
ist Menschenwerk.
Der erstarrte,
eigentlich tote Mensch, hat sich mit einer starren Natur umgeben, die nach
Gesetzen abläuft, mit einem Mechanismus. (…)
Der produktive Mensch
zerbricht Tempel in jedem Augenblick, wo er Neues schafft. (…)
Mit dem Neuen meine
ich freilich keine technische Vervollkommnung, keine neue Organisation, keine
wissenschaftliche Entdeckung.“
— Ricarda Huch, Entpersönlichung (1922)
Es ist ein eigentümliches Zitat
Ricarda Huchs, das wir hier lesen, dessen zentrale Aussage die ist, dass der
neuzeitlich aufgefasste „Sternenhimmel“,
das kopernikanische System, nichts anderes ist als ein künstlich Hergestelltes
und Erfundenes: wider die Sinne, die empirische Wahrnehmung und alle Erfahrung
gerichtet wird die Behauptung aufgestellt, alles, was wir (hinsichtlich unserer
kosmologischen Position) wahrnehmen, sei Sinnestäuschung, und als unschlagbarer
Beweis gelten optische Instrumente, die doch eigentlich nichts anderes sichtbar
machen, als wieder nur das, was das räumliche Sehen dem Prinzip nach wahrnimmt.
Mithilfe einer Technisierung des
Sehsinns widersprachen die Propheten des modernen Weltbildes der
Zuverlässigkeit des nicht technisierten Sehsinnes. Die Suggestion, die sie
damit aufbauten, ist bei näherem Hinsehen absurd: Zunächst ist festzustellen,
dass auch der Blick durch ein Teleskop nichts an der „täuschenden“ Perspektive
des sinnlich wahrnehmenden Menschen ändert. Auch wenn ich durch das Teleskop
schaue, wandern die Gestirne über den Himmel und ich befinde mich auf festem,
ruhendem Grund als Beobachter. Das Teleskop fungiert nur als Zoom auf das, was
die angeblich getäuschten Sinne wahrnehmen. Genau dieses Faktum wird uns seit
langem vernebelt. Man tut so, als gehe es nicht um eine bloße Vergrößerung
dessen, was man ohnehin, wenn auch nur undeutlich oder schwach, sinnlich
wahrnimmt. Man tut so, als rücke das Teleskop die Perspektive zurecht, kehre
sie förmlich um.
Bertolt Brecht lässt 1939 seinen „Galilei“
prahlen, er habe durch ein „Instrument“
das „unvorstellbare Glück“ gehabt, „ein Zipfelchen des Universums“, und er
setzt in nicht sehr glaubwürdiger Bescheidenheit hinzu, es sei „nicht viel“, „näher (zu) besehen“. Es kann kein Zweifel bestehen, dass Brecht
dem Galilei die arrogante Haltung einzeichnet, ein Mensch könne wie ein Gott „das Universum besehen“, ganz so, als
gäbe es einen neutralen Beobachterpunkt, von dem aus dies möglich wäre. Die
Zweifler in der Debatte lässt Brecht als bigotte Idioten auftreten, die den
Einbruch der Wahrheit ins getäuschte Wahrnehmen und Denken fürchten, weil das
Volk dies nicht verkraften könnte. Galileis Argumentation ist so dumm wie sie anmaßend
ist:
„In
diesen Nächten werden über ganz Italien Fernrohre auf den Himmel gerichtet. Die
Monde des Jupiter verbilligen nicht die Milch. Aber sie wurden nie je gesehen,
und es gibt sie doch. (…) Es sind nicht die Bewegungen einiger entfernter
Gestirne, die Italien aufhorchen machen, sondern die Kunde daß für
unerschütterlich angesehene Lehren ins Wanken gekommen sind.“[1]
Hier werden bei Brecht zwei Dinge vermengt,
die nicht zusammengehören: Die Frage, ob man aus großer Entfernung alles scharf
und genau sieht, hat nichts mit der unzulässigen Schlussfolgerung zu tun, dass
das, was man schärfer oder weniger scharf dem Prinzip nach sieht, die
grundsätzliche Perspektive auf die Dinge ändern müsste.
Anders gesagt: Wenn ich von einem
Berg aus übers Land sehe, bleibt meine Perspektive auf das Land gleich, ich
kann aber mit dem Fernrohr manches vergrößern, kann mir einige Hinterhofdetails
heranzoomen, die ich ohne Instrument nicht sehen würde, und verlängere damit
nur die Funktion meines natürlichen räumlichen Sehens. Der Blick durchs
Fernrohr wird mich nicht dazu bringen, mich — beispielsweise — am Grund eines
tiefen Loches zu wähnen, während das Land über mir schwebt.
Die zentrale kopernikanische Behauptung,
das, was man wahrnehme, sei Folge einer Sinnestäuschung, wird logisch völlig
unsinnig auf der Basis dieser „verfeinerten“ Täuschung „bewiesen“. Nur weil
ich, um im Beispiel zu bleiben, in den Hinterhöfen abgestellte Fahrräder sehen
kann, sobald ich durch mein Fernrohr sehe, ändert sich an der zuvor
wahrgenommenen, prinzipiellen Ordnung der Dinge da unten im Tal nichts!
Alleine diese Brechtsche Argumentation
ist — gemessen an einer wissenschaftlichen Methodik — in sich selbst absurd. Es
ist die Vorstellung, man könnte als Mensch eine vollständig andere Wahrnehmung
erschließen. Literarisch finden wir solche Gedanken bei Georg Büchner
entfaltet, der seinen „Lenz“ durchs Gebirg streifen lässt, überwältigt von der
Wahrnehmung der natürlichen Ordnung und doch in fundamentaler Opposition dazu,
im Aufbegehren dagegen, sich dieser Ordnung ein- oder sogar unterordnen zu
müssen, auf der Suche nach einem „Überblick“:
Wenn Lenz auf dem Kopf hätte gehen
können, wie er es sich wünschte, wäre ihm der Himmel zu Füßen gelegen, die Erde
wäre sein Himmel geworden. Vielleicht kann man sagen, dass das kopernikanische
System den Himmel unter die Füße des Menschen bringen sollte im buchstäblichen
Sinn: Der Himmel sollte sich unterwerfen, eine Proskynesis vor dem Menschen
machen, ihm die Füße küssen, wie dies später Papst Paul VI. tat (s.u.).
In einer bösartigen Verdrehung der
Tatsachen flüsterte man den Menschen bis heute ein, das alte Kosmosbild habe
den Menschen unberechtigterweise als Zentrum der Schöpfung stilisiert, aber er
müsse eben lernen, nur ein Staubkorn in einem unwirtlichen und riesigen All zu
sein, ein Nichts, ohne Bedeutung und fern von einem Gott. Der Mensch nimmt sich
seit Kopernikus einerseits als Störfaktor in der Natur wahr, andererseits als
deren Gegner und Ausbeuter, projiziert diese Haltung aber auf den Satz „Macht euch die Erde untertan“ aus Gen
1, der selbstverständlich nirgends von Ausbeutung und Beherrschung spricht!
Die Wahrheit ist hier — entgegen
solcher Propaganda — erheblich anders gelagert: Im alten Bild war zwar die Erde
im Mittelpunkt des Kosmos, aber nicht der Mensch, sondern Gott alleine galt als
ihr Schöpfer. Der Mensch sah sich geliebt und zur Verantwortung befähigt. Der
verantwortungslose Umgang mit der Schöpfung seit der „kopernikanischen Wende“
hängt ursächlich mit ihr zusammen. Die Exzesse im Umgang mit der Natur begannen
erst, als der Mensch sich nicht mehr im Zentrum der Schöpfung vor Gottes
Angesicht wähnte.
In der Erzählung „Lenz“ scheint die
Verdrehung der heiligen Ordnungen in einem wirren und kranken, verzweifelten
und destruktiven Geist auf.
Büchners Lenz aber will genau diese
Unterwerfung des Himmels nicht gelingen. Er verbeißt sich darein, gleitet immer
wieder ab, findet sich leer vor, und es bleibt ihm das, was unsere moderne Zeit
so knapp und zutreffend zeichnet: „Lenz starrte
ruhig hinaus, keine Ahnung, kein Drang; nur wuchs eine dumpfe Angst in ihm, je
mehr die Gegenstände sich in der Finsternis verloren. (…) Er schien ganz
vernünftig, sprach mit den Leuten; er tat Alles wie es die Andern taten, es war
aber eine entsetzliche Leere in ihm, er fühlte keine Angst mehr, kein
Verlangen; sein Dasein war ihm eine notwendige Last. – So lebte er hin.“
Es stellt sich eine grundsätzliche
Frage danach, ob ein Mensch aus der natürlichen sinnlichen Wahrnehmung einfach
folgenlos aussteigen kann, ob es ihn nicht zerstören wird. Ich kann die
Bedingungen meiner Wahrnehmungsfähigkeit nun einmal nicht sprengen. Die
bigotten Zweifler in Brechts „Galilei“ sprechen insofern etwas aus, das man
niemals in dieser Weise hätte lächerlich machen dürfen, vor allem nicht nach
Texten wie dem „Lenz“, der schon 100 Jahre vor dem „Galilei“ die Folgen ausgemalt
hat.
Kopernikus war sich offenbar dieser
Problematik doch bewusst, denn er stützte seine Hypothesen nicht auf das
Argument, mit Instrumenten sähe man, dass alles umgekehrt sei, sondern er floh
in die Mathematik, die alleine den Zugang zur „korrigierten“ Deutung der
bisherigen, auf die sinnliche Wahrnehmung gestützten, Weltsicht ermögliche.
Im wesentlichen beruht daher die
moderne Kosmologie auf einer Hypothese, die Sinnestäuschungen deklariert, und
einem mathematischen Formelgebäude. Diese Flucht in mathematische Berechnungen,
die auf die Leugnung der sinnlich wahrgenommenen Position des Menschen im
Kosmos begründet werden, die man mit Wahrheit und Wirklichkeit verwechselte, ist
das, was Huch als „reines Denken, welches
keine Gegenwirkung erfährt“ bezeichnet. Logisch gesprochen mahnt sie hier
an, dass solches Berechnen nichts weiter als eine Tautologie ist: man beweist
die Wahrheit des eigenen Denkens mit reinem Denken. Nun kann aber reines Denken
nie das Wirkliche, sondern allenfalls das Mögliche erfassen und in gar keinem
Fall die Wahrheit über die Dinge, die wir außerhalb des Denkens vorfinden. Huch
schreibt „Alles Wahre und Wirkliche ist
zwischen Gegensätzen.“ Tautologien sind logisch gesehen immer wahr, aber
sie können nicht verneint werden, lassen eben keinen Gegensatz mehr zu: „Wenn
es regnet, dann regnet es“ ist unwiderlegbar, aber es ist andererseits eine
leere Aussage. Ähnlich leer bleibt die moderne Astronomie, die die Verfeinerung
ihrer Grundaussagen betreibt, damit aber immer nur auf der tautologischen Ebene
bleibt. „Das kopernikanische System ist wahr, weil es wahr ist“… Es ist „wahr“,
weil es einen theoretischen oder gar empirischen Einspruch („Gegensatz“) schlicht und einfach ausgeschlossen hat aus der
Argumentation und nur solche Gedanken und Schlüsse zulässt, die auf seiner
eigenen Prämisse beruhen. Es ist einigermaßen erstaunlich, dass dieser Umstand
so gar niemandem in der Branche auffallen will.
Zu den arroganten Bemerkungen des
Herrn Kopernikus zur Mathematisierung der Astronomie komme ich später.
Jedenfalls war nicht nur Kopernikus, sondern ein Heer von fanatischen Nachfolgern
unfähig zu erkennen, dass man mit mathematischen Berechnungen nicht eine äußere
Wirklichkeit, sondern allenfalls Möglichkeiten erfassen, erst recht niemals „Wahrheit“
über die unsichtbaren Dinge erforschen kann. Die Wirklichkeit der Dinge lässt
sich grundsätzlich nicht durch Berechungen erkennen, sondern ausschließlich
durch gesunde Sinne! „Wahrheit“ dagegen kommt entweder im religiösen Bereich
aus Offenbarung, im säkularen dagegen immer aus logischen Schlussfolgerungen —
nicht aus bloßen Behauptungen!
Die moderne Astronomie mit ihrer
Annahme, unsere Sinne täuschten uns, was den Blick in den Himmel betrifft, ist
im Bereich der Wissenschaft absurd, ergäbe allenfalls Sinn als göttliche
Offenbarung. Nun widerspricht aber — zumindest die christliche — göttliche
Offenbarung niemals der Wirklichkeit, die wir sinnlich wahrnehmen! Sie
offenbart stets das Unsichtbare, das wir überhaupt nicht sehen oder erschließen
können.
Die Frage muss daher zugelassen
werden, auf was sich die überraschende Arroganz der neuzeitlichen Astonomen und
Kosmologen eigentlich gründet und worauf sie hinaus will? Durch die Behauptung,
was wir am Himmel sehen, sei eine Täuschung unserer Sinne, werden normale
Menschen außerhalb der Kaste von „Eingeweihten“ ausgeschlossen aus jeder
Erkenntnis zur Sache und zu Mündeln der „Offenbarungen“ und Behauptungen der
Astronomen. Dies erfüllt im wesentlichen die Kriterien einer Sekte und ist
substanziell anti-aufklärerisch. Wissenschaft muss für den normalen Menschen
nachvollzieh- und prinzipiell überprüfbar und generell falsifizierbar sein.
Mir scheint, je länger ich darüber
nachdenke, dass sie in ihrer Weisheit allesamt zu Narren geworden sind, die
ihren eigenen Gespinsten auf den Leim gehen wie Lenz im Gebirg. Dieser
erfundene „Sternenhimmel“ ist, wie
Huch schreibt, „Menschenwerk“, und
stimmt bis heute keineswegs mit den empirischen Erfahrungen und schon gar nicht
mit dem gewaltigen Himmelsgewölbe über uns überein, hat aber andererseits
keinerlei Offenbarungswert, obwohl es sich bis heute als infallible Offenbarung
aufspielt. Die großmäulige Rede des Brechtschen Galilei an seine Gegner fällt
auf ihn und seinesgleichen zurück: „Die Kunde
daß für unerschütterlich angesehene Lehren ins Wanken gekommen sind“ erschüttert
seit der sektierischen Lehre des Kopernikus alle ihre Anhänger, denn niemand
ist erbitterter unwillig, die einmal proklamierte Lehre zu revidieren als die
Heliozentriker. Was sie andern abfordern, sind sie selbst nicht bereit zu
leisten!
Niemand kann empirisch erfahren
oder prüfen, dass das Gegenteil dessen, was er sieht, zutrifft, etwa dass die
Sonne das Zentrum sei, um das die Erde sich dreht. Es handelt sich hier nicht
um ein Vexierbild, das bei einigermaßen langem Anstarren plötzlich kippt und
ein zweites, ganz anders Bild in den wahrgenommenen Maßen offenbart, sondern
man wird grundsätzlich niemals am Himmel etwas anderes sehen, als das, was die
Sinne ermöglichen, und dies erlaubt niemals, eine zentrale Sonne zu sehen und
eine bewegte Erde! Den Sinnen ist die Erde fest, während die Sonne wandert. Selbst
bei einem Vexierbild könnte niemand behaupten, nur eines der darin erkennbaren
Bilder sei wahr, ein anderes dagegen nicht. Im gemalten Bild ist alles wahr,
was darauf als Gemaltes zu erkennen ist. Aber es sagt uns nichts über die
Wirklichkeit der Gegenstände, die es darstellt außerhalb ihrer Bildhaftigkeit.
Es ist daher völlig gleichgültig,
ob manche Berechnungen dem Anschein nach mit dem Erfahrbaren irgendwie
korreliert scheinen: das ist kein Beweis von der Wahrheit und Wirklichkeit
dieser Korrelation, sondern nur ein Hinweis darauf, dass die Theorie
dahingehend verfeinert wurde, dass sie Korrelationen von Sternenkonstellationen
und Theorie aufweist. Damit ist aber die Theorie nicht bewiesen, damit hat man
noch nichts anders „gesehen“, sondern es
ist nur künstlich eine Korrelation behauptet worden, die wegen der
Ungreifbarkeit des Gegenstandes, der sich jedem Experiment entzieht, nicht
weiter überprüft werden kann. Sofern es sich dabei um Wissenschaft handeln
sollte, können im besten Fall tönerne Füße konstatiert werden.
Wann kam eigentlich die Obsession
auf, wir müssten den Himmel, den Kosmos iS einer mechanischen Uhr, eines
Apparates, einer Maschine verstehen, deren entfernte Eingeweide wir mithilfe
von Fernrohren voyeuristisch beobachten und in die wir sogar hineinsteigen
können, indem wir merkwürdige Fahrzeuge konstruieren, die den Wegen des
Fernrohrs folgen? Und dies alles ohne zu bedenken, dass wir nicht außen,
sondern innen stehen, eine distanzierte Außenschau prinzipiell verwehrt bleibt,
und wir alleine schon deswegen unfähig zu objektiver Schau sind? Sicherlich war
das bis 15. Jh vorherrschende „geozentrische Weltbild“ ebenfalls extrem
mechanistisch, aber auch begrenzt erdacht. Der jesuitische Universalgelehrte und Anhänger der (geozentrischen) Kosmologie Tycho Brahes Athanasius Kircher prägte im 17. Jh den Satz "Numerus est regula et norma omnium" (in: "Musurgia universalis" von 1650). Es ist auch Kircher, der sich in "Iter exstaticum coeleste" 1656 eine begleitete Raumfahrt ausdenkt, bei der er den Mond, die Sonne und Wandelsterne besucht und sich das Firmament erklären lässt.
Mir entsteht dabei der Eindruck,
dass durch dieses geozentrische, ptolemäische Vorgängermodell überhaupt erst
das mechanistische Denken aufkam, sich immer mehr im Sinne einer "prästabilierten Harmonie" verdichtete, und die „kopernikanische Wende“ weniger „Wende“
als radikale, aber in einem hochfahrenden Gestus die ins Unendliche verlängerte
Fortsetzung dieses falschen, mechanistischen Ansatzes war und ist. Es ging gar
nicht zentral um die Position der Erde im Kosmos, sondern darum, diesen Kosmos
unendlich zu denken, wie dies konsequent und ebenfalls radikal Giordano Bruno
tat. Dass innerhalb der „ptolemäischen“ Himmelsmechanik Unstimmigkeiten
auftraten, führte weder Kopernikus noch sonst einen Heliozentriker zu einem Zweifel an dieser mechanistischen Auffassung, sondern
wollte das unstimmige Konzept durch ein stimmigeres ersetzen, was allerdings
nicht gelungen ist. Man kann in beiden Modellen relativ gut rechnen, im älteren
in manchen Punkten sogar präziser. Daher wird heute nach wie in vielen
Berechnungen der geozentrische Standpunkt eingenommen.[3]
Die absurde Szene in einem Film von
Charlie Chaplin, in der er als Arbeiter im Getriebe einer Maschine
verschwindet, durch deren Zahnrad-Windungen hindurchmanövriert wird und am Ende
— rückwärts — wieder herauskommt, längst selbst in ein maschinell-mechanisches
Bewegungsmuster gebannt, ist verwandt mit der Vorstellung, es könne eine
„Raumfahrt“ geben.[4] Raumfahrt
bedeutet, dass man in dieser riesigen All-Uhr herumfahren kann. Anders als in
Chaplins Maschine sind die Zwischenräume des All-Getriebes größer, viel größer
und nicht durch Zahnräder, sondern durch die mysteriöse Kraft der „Gravitation“
aneinander gebunden.[5]
Diese gedachte Riesenhaftigkeit gibt uns die Suggestion ein, es gehe gar nicht
um eine Mechanik, sondern unendliche, „kosmische“, oder gar „sphärische“
Freiheit und Formlosigkeit, trotz einer zugrunde liegenden, starren, in
„Arbeit“ befindlichen Form. Die Vorstellung, dass ein paar Menschen in einer
„Raumkapsel“ sitzen und in den unüberschaubaren Wüsteneien des kosmischen
Vakuums und in vollkommener Finsternis dieses Fahrzeug navigieren, als befänden
sie sich auf oder sogar in einem Ozean, wirkt bei genauerem Hinsehen schief:
der Nautiker benötigt den Himmel über sich, feste Punkte, wie den Nordstern,
die Venus, den Sirius oder den Leitstern der Plejaden als „stella maris“, als Orientierung, um nicht völlig in der Irre zu
landen. Woran orientiert sich ein Astro-Nautiker? Hat er eine „stella coeli“? Oder stehen in diesem
All Wegweiser, gibt es ein „Navi“ von der Erde aus gefunkt, nur: wie funktioniert
das Funken bei solchen Entfernungen, wo doch Funkwellen nur eine sehr begrenzte
Reichweite haben?! Selbst Wikipedia muss unumwunden zugeben, dass solche
Reichweiten von Funksignalen äußerst klein sind und selbst auf der
Erdoberfläche kaum störungsfrei im freien Raum funktionieren, geschweige denn
in höheren Atmosphäreschichten, die sie irgendwann absorbieren, dämpfen,
verzerren und depolarisieren. Wie bitteschön will man Hunderttausende von
Kilometern draußen im All, zB vom Mond oder Mars aus, gestochen scharfe Bilder
von diesem oder jenem zur Erde „senden“?! Und wenn das All so wäre, wie man es
behauptet, wie schafft man es überhaupt, dort irgendwo sicher zu „landen“ und
vor allem wieder zielsicher zurückzukommen auf die Erde? Und wie man mit hochsensiblen
fotografischen Apparaten im „All“ oder auf dem Mond oder Mars mit seinen
belastenden Umgebungsbedingungen, angefangen beim Hochvakuum und aufgehört bei
irrsinnig niedrigen oder aber auch hohen Atmosphären-Temperaturen überhaupt
noch fotografieren können will, hat mir bislang auch niemand plausibel und ohne
blumig-dreiste Lügen erklären können.
In schauderhaften Weiten eines
unendlichen Maschineninneren fühlen wir uns verloren, klein und gestaltlos,
erleben uns aber andererseits als Götter, weil wir diese unendliche Weite
ausgedacht haben, dabei mathematisch tatsächlich ins Paradoxe und damit
Transzendente vorstoßen. Der dem Anschein nach auf mathematischem Formalismus
beruhende Himmel führt in seiner unendlichen „Ausdehnung“ am Ende in dieselben
Paradoxien („Paralleluniversen“), in die die Mathematik des Unendlichen den
Mathematiker Georg Cantor schließlich ins Über-Unendliche geführt hat.
Im Paradox scheint die Grenze des
Denkbaren auf, aber wir erkennen gerade sie — wie der Narr im Sprichwort „Dummheit
und Stolz: auf einem Holz“ — in der Kosmologie nicht an. In der unendlich
gedachten kosmischen Welt mit ihrer Mechanik haben wir die Entgrenzung unseres
eigenen Denkens proklamiert, ohne zu begreifen, dass alles Mechanische oder
mechanisch Gedachte ein förmlicher Gegenbegriff zu jeder Über-Unendlichkeit
ist. Über-Unendliches oder gar Ewiges entzieht sich trotz formellen und
mechanischen Denkbeginns jeder Mechanik und beginnt erst jenseits des
Mechanischen und Formalisierten. Genau dorthin aber können wir mit diesen
formellen Mitteln nicht mehr hindenken.
Spätestens bei diesen Gedanken
dämmert auf, dass das neuzeitliche Weltbild so abstrus wie größenwahnsinnig, so
idiotisch und kindisch wie deprimierend und engstirnig ist. Die menschliche Intelligenz
ermöglicht einen distanzierten Blick auf jegliche Hypothese oder Meinung,
verweigert sich der Totalvereinnahmung durch eine vom menschlichen Geist behauptete
Realität. Der vernünftige Geist hört niemals auf zu prüfen, bezweifelt dem
Prinzip nach alles, was Menschen je gedacht haben, stellt unentwegt die Frage:
„Ist es wirklich so, wie wir dachten, wie wir es gesagt bekommen haben?“ oder:
„Was nehmen wir denn wirklich wahr?“
Vor nichts hat dieses Fragen Halt
gemacht.
Nur eine Sache wurde immer mehr
verhärtet und in den Bereich des Unbezweifelbaren gerückt: die Annahme, das
kopernikanische System sei die einzig wahre und wirkliche Basis für jedes
weitere kosmologische oder astronomische Nachdenken.
So stolz wir waren, das angeblich
so verkehrte und irrige Weltbild der Alten überwunden zu haben, weil die
permanente Modernisierung und Überholung der Paradigmen einen evolutionären
Prozess der Erkenntnis, Wissenschaft und Höherentwicklung der Menschheit
garantiere, so sehr lügen wir uns über unseren Zustand etwas in die Tasche:
Wir entwickeln iS echter
Paradigmenwechsel tatsächlich seit 500 Jahren fast gar nichts mehr weiter. Wir
sind erstarrt in einem mechanistischen Denken. Und wir haben innerhalb dieser
mechanistischen Weltauffassung alle darin möglichen „Revolutionen“, alle
„Umschwünge“ vollzogen. Wir sind am Ende. Es geht nicht mehr weiter. Wir haben
unsere Möglichkeiten im Bereich des Mechanistischen ausgeschöpft, wie es
aussieht.
Das Ende der Wissenschaft wurde seit
ca. 100 Jahren durch einen sanften und unmerklichen Übergang in die
Wissenschaftsfiktion, die „Science-fiction“ übertüncht.
Faktisch leben wir nach wie vor
inmitten der Maschinen, die schon seit Jahrhunderten existieren und haben deren
dominante Realität zwar verfeinert, aber niemals überschritten, vor allem aber verlängert
ins Phantastische.
In unseren zeitgenössischen
Märchen, Mythen und Fiktionen ist und bleibt alles maschinell aufgefasst,
selbst das Magische und Geistige, und die Vorstellung, dass der Kosmos völlig
anders ist, als man es uns von Kindheit an eintrichtert, treibt uns zu
heftiger, fanatischer Abwehr, die sich psychologisch schwer spontan verstehen
lässt:
Warum löst es solche Aggressionen
aus, wenn Menschen bezweifeln, dass die Erde eine Kugel ist und es ein
unendlich großes „All“ gibt, in dem weitere Kugeln in einem Vakuum wie auf
einem Kinderkarusell oder Murmelbahnen umeinandersausen, und dies alles selbstverständlich
in einem irrsinnigen Tempo? Warum erträgt der postmoderne Mensch den Gedanken
nicht, dass es weder diese Erdkugel noch dieses mechanistisch verstandene All geben
könnte und manche Vorstellung der ganz Alten vor und jenseits des Hellenismus
vielleicht doch näher an der Wirklichkeit ist?
Warum hat er keinerlei Hemmungen,
die Existenz Gottes zu bezweifeln, beißt sich aber mit Zähnen und Klauen am
kopernikanisch-heliozentrischen Weltsystem fest?!
Und warum hat auch Youtube im
Rahmen seiner neuesten Zensurmethoden und Index-Attitüden neben politisch nicht
korrekten oder besser gesagt kritischen und vermutlich tatsächlich
wahrheitsnahen Kanälen auch solche ins Visier genommen, die etwa für ein
Flatearth-Modell argumentieren?[6]
Wer hat eigentlich etwas zu verlieren, wenn Menschen nicht mehr an das
kopernikanische System glauben? Warum schießt man mit Kanonen auf vermeintliche
Spatzen?
Und warum sind viele in der
Trutherszene so verblendet, dass sie sich ungeprüft einreden lassen und
unhinterfragt nachplappern, die Flatearth-Bewegung sei absichtlich zur
Lächerlichmachung der gesamten Wahrheitsbewegung implementiert worden und
helfen mit, den Kosmoswahn zum unhinterfragbaren Dogma zu betonieren?
Befürchtet der postmoderne Mensch,
nachdem er nun jahrhundertelang alle anderen Paradigmen abgestoßen hat wie
Ballast und aufgestiegen ist in seine enge, totalitäre Fiktion von „Wissenschaft“,
eine reine Tautologie, im kosmo-gigantischen Maßstab freilich, er könnte sich
nicht nur auf dem Scherbenhaufen seiner Irrtümer befinden, sondern dabei auch
noch nackter und ärmer, leerer und entmenschter sein als jede Generation vor
ihm?
Warum dieser Hass, diese Abwehr
gegen all jene, die bezweifeln, dass der Kosmos so ist, wie man ihn uns vor
Augen stellt?
Auf die zahlreichen, selbst
innerhalb des mechanistisch-physikalischen Denkens vorliegenden Widersprüche
und Absurditäten der dogmatischen Kosmologie habe ich teilweise in den vorigen
Aufsätzen hingewiesen, teils tun dies kompetent andere Zweifler. Angefangen bei
der angeblichen Erdkrümmung, die rechnerisch nicht übereinstimmt mit der
Wirklichkeitserfahrung, die jeder einfache Mensch selbst prüfen könnte, wenn er
den Mut dazu hätte, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, und aufgehört bei
Fragen, die niemand beantworten kann, etwa die, wie eigentlich die angebliche
„Gravitation“ bzw „Anziehung von Massen“, eine Kraft, die die Züge der
Zentripetalkraft einerseits und des Magnetismus andererseits zu vereinen
scheint, sich bei dem behaupteten irrsinnigen Tempo der Himmelskörperbewegungen
vollziehen können soll, ohne dass die Fliehkräfte aufgrund der mechanisch
unverbundenen Beziehung der Körper (es existieren keine Ketten oder Seile, die
sie materiell verbinden) immer überlegen blieben? Jedes in Drehung befindliche
Kinderkettenkarussell überwindet sichtbar die Kraft dieser angeblichen
„Gravitation“. Im ptolemäischen Modell glaubte man, die rotierenden Körper
befänden sich auf durchsichtigen Kugelschalen und blieben deshalb auf ihrer
„Bahn“. Die kopernikanische Wende musste nun ohne Kugelschalen begründen, warum
diese Rotationen stabil stattfinden.
Die Gondeln bleiben im Karussell nicht
wegen einer „Gravitation“, die es auf sie ausübt, zentripetal um den
Mittelpunkt geordnet, sondern wegen der Ketten. Löste man die Ketten, flögen
die Gondeln linear und tangential zum Flugkreis davon. Dass sie irgendwann
wieder zu Boden fallen würden, liegt wiederum nicht an der „Gravitation“ vom
Erdmittelpunkt aus, sondern schlicht daran, dass sie schwerer als Luft sind. Wären
sie leichter als die Luft, flögen sie in den Himmel davon, solange, bis sie in
dünnere Luftschichten kämen, in denen sich wieder die Schwere der Gondel
bemerkbar machen würde, „Gravitation“ hin oder her! Wir erleben ebenso, dass
Dinge, die leichter als Wasser sind, niemals ohne Deformation oder Beschwerung
absinken, sondern auf der Wasseroberfläche schwimmen — keine „Gravitation“ der
Welt hätte je die Kraft sie weiter an den Boden des Gewässers zu ziehen. Die
Idee einer „Gravitation“ ergibt im empirischen Erfahrungsbereich keinerlei Sinn,
weil sie permanent in willkürlich-unberechenbarer Stärke auftreten müsste, was
nicht nur das mechanistische Denken, sondern auch den gesunden Hausverstand
sprengt: „Gravitation“ als hin und her leckende, züngelnde Kraft, die mal mehr
mal weniger Druck ausübt auf die Körper, die sie an sich ziehen will…
In diesem Erfahrungsbereich genügte
der Begriff der Schwere, der nicht mit einer behaupteten „Anziehung“ vonseiten
anderer Körper her vermengt wird.
Dass die „Schwere“ dabei
tatsächlich nach wie vor ein Mysterium ist und bleibt, nicht anders als das
Licht, steht mir vor Augen.
Im All, als Hochvakuum konzipiert,
würden unsere von den Ketten gelösten Karussellgondeln einfach davontaumeln. Im
künstlich auf der Erde erzeugten Vakuum würden sie so schnell abwärts sinken
müssen wie jeder andere, — auch erheblich leichtere — Gegenstand. Im All
behauptet man Schwerelosigkeit, aber wissen wir das wirklich? Nur weil der
nächste attraktive Körper zu weit weg ist, bleibt unsere Gondel „schwerelos“?
Das glaube ich erst, wenn man es mir eindeutig und unzweifelhaft im Experiment „vor
Ort“ zeigen kann. Aber wir wissen, dass genau dies unmöglich ist und bleibt!
Wo ist im All Oben und Unten? Es
gäbe für die Gondel jedenfalls keinerlei Grund, zurückzukommen zu ihrem
Karussell, da die Verbindung zwischen Karussell und Gondel alleine aufgrund der
Kette bestand.
Die Frage nach der Schwere der
Dinge bzw der Erfahrung, dass sie nach unten fallen, könnte auch mit anderen
Erklärungsansätzen beantwortet werden, etwa den inzwischen ebenfalls
verdrängten und lächerlich gemachten Äthertheorien, die noch bis ins 20. Jh
immer wieder neu durchdacht wurden.[7]
Unterscheidungen zwischen „Masse“ (Trägheit eines Körpers) und „Gewicht“
(Anziehungsstärke eins Körpers durch die behauptete Gravitation) wurden erst
dann notwendig, als man sich das Kosmosmodell ausgedacht hatte, von dem wir
gelehrt bekommen, dass es infallibel und niemals mehr falsifizierbar sei.
Schaut man einmal nicht durch diese Brille, sehen wir nur, dass Körper unter
bestimmten umgebenden Bedingungen „Schwere“ aufweisen. Alle komplizierten
Überlegungen, die folgten, bauen bereits auf den Prämissen der modernen
Kosmologie auf, bewegen sich im Rahmen des vorgegebenen Modells, folgen also
nicht empirischen Phänomenen, sondern Theorien.
Die Frage, warum eigentlich das
Karussellzentrum sich dreht, wäre damit ebenfalls nicht beantwortet, und ein
Jesuitenpater namens Georges Lemaître hat der Welt zu Beginn des 20. Jh erklärt,
dass dieses In-Bewegung-gesetzt-Sein der Kugeln im Kosmos Folge eines
angeblichen „Urknalls“ sei. Mit einem
gewaltigen Stoß wurde ein Anfangsetwas von einem gigantischen Queue angestoßen,
und seither driften die Teilchen auseinander. Die rein philosophische
Behauptung, es handle sich dabei über kurz oder lang immer um Kugeln, wusste
man wiederum mit der „Gravitation“ zu erklären. Kopernikus gab —
selbstentlarvend — kund:
„…
Ich bin wenigstens der Ansicht, dass die Schwere nichts Anderes ist, als ein
von der göttlichen Vorsehung des Weltenmeisters den Theilen eingepflanztes,
natürliches Streben, vermöge dessen sie dadurch, dass sie sich zur Form einer
Kugel zusammenschließen, ihre Einheit und Ganzheit bilden. Und es ist
anzunehmen, dass diese Neigung auch der Sonne, dem Monde und den
übrigen Planeten innewohnt …“[8]
Es ist allzu leicht erkennbar, dass
hier einer eine reine Hypothese ohne jeden weiteren Beweis aufstellt und für
bare Münze nimmt: sein Gott soll es angeblich so den Dingen „eingepflanzt“
haben. In Wahrheit hat Kopernikus es samt einigen antiken Philosophen den
Dingen so eingepflanzt, ob sie wollen oder nicht.
Die Forscher, auf die man meint,
sich heute alleine beziehen zu sollen, haben allesamt auf diesen Hypothesen
aufgebaut, ohne je einen Beweis dafür zu liefern, dass ihre Prämissen überhaupt
zutreffen. Empirische Anschauung gibt es dazu aufgrund der überdimensionalen
Maße, in denen hier gedacht wird, nicht.
Wir wissen, dass es noch niemals
gelungen ist, ein echtes Perpetuum mobile zu bauen, und die Frage, warum diese angeblichen,
„eingepflanzten“ Bewegungen der Dinge sich nicht irgendwann wieder erledigen, in
einen Ruhezustand münden, wird nicht beantwortet, sondern unter Verweis auf
gigantische und unüberblickbare Zeiträume schlicht umgangen. Die Urknalltheorie
ist nichts weiter als eine faule, aber dreist-elefantöse Ausrede. Man erzählt
uns etwas von Jahrmillionen, in denen sich das Universum angeblich ausdehnt und
irgendwann wieder zusammenzieht oder auch nicht. Der menschlichen Phantasie ist
gewiss keine Grenze gesetzt.
Warum also sollten in rasendem Flug
und gleichzeitigen Mehrfachrotationen Himmelskugeln überhaupt beieinander
bleiben und nicht weggeschossen werden durch die gewaltigen Kräfte, die sich
aus ihrem Tempo und ihren Rotationen ergeben?
Wir glauben im Ernst, wir könnten
mit einer lächerlichen Rakete oder einem „Raumschiff“ aus dem „Anziehungsbereich“
der Erde hinausgelangen, glauben aber zugleich, die ungleich viel größeren
mechanischen Kräfte der behaupteten Rotationen könnten trotzdem die Planeten
und ihre Trabanten, die Sonnen und ihre Systeme nicht auseinandertreiben. Bis
heute kann niemand erklären, warum die angebliche „Anziehungskraft“ der Sonne
auf die Erde letztere zwar mit einer gewaltigen Macht auf einer Umlaufbahn
halten kann, zugleich aber zu schwach ist, die gasförmigen und flüssigen Dinge
auf der und um die Erde herum „abzusaugen“. Diese Anziehungskraft müsste die
Erde langsam, aber sicher, „auseinandernehmen“, erst die leichten, dann die
schwereren, schließlich die schweren und miteinander verbundenen Dinge abteilen
und zu sich ziehen. Da die Erde nicht aus einem Guss ist und viele ihrer
Elemente und materiellen Dinge nur locker aufeinandergesetzt sind, wäre dies
die unweigerliche Folge der behaupteten Anziehungskraft der Sonne, gegen die
die Erdanziehung selbst nicht ankommen könnte. Man will uns freilich
weismachen, die Anziehungskraft der Sonne und die der Erde wögen sich
gewissermaßen, was die flüchtige, gasförmige und sich frei ins All ausdünnenden
Atmosphärenschichten und freistehende Gegenstände auf der Erde betrifft, auf. Man
präsentiert uns mystische Gleichungen mit griechischen Zeichen und schüchtert
den gesunden Hausverstand ein, den man zugleich vom täglichen Blick in den
Nachthimmel so sehr entwöhnt, dass die meisten Menschen der westlichen Welt
keinerlei sinnliche Beziehung zum bestirnten Himmel mehr haben und ihn
vollkommen ausgetauscht haben durch künstliche Beleuchtung einerseits und
NASA-Simulationen andererseits. Nur noch in fernab liegenden ländlichen
Gegenden kann man einen echten Nachthimmel bestaunen. Der postmoderne Mensch
ist außerstande, das, was man ihm über den Kosmos daherfabuliert noch mit einer
eigenen Wahrnehmung abzugleichen.
Die Tatsache einer Sicht auf die
nächtliche Welt und ihren Himmel durch künstliche Beleuchtung, scheint dagegen
fast wie ein Sinnbild der Überblendung der Natur durch ein mechanistisches
Konstrukt von Natur zu sein.
Und überhaupt: warum führt die
„Anziehungskraft“ von Himmelskörpern nicht dazu, dass Gegenstände immer näher
zu ihnen gezogen werden, bis sie auf ihnen „landen“? Warum gibt es einen
Annäherungsgrad, der die Anziehung beendet und den kleineren Gegenstand dazu
zwingt, ab sofort, aus der linearen Annäherung in eine stabile „Umlaufbahn“
einzumünden? Man kann diese Behauptungen, die mit blumigen Erklärungen gerne
reich aufgeschäumt werden, nicht in einem einzigen physikalischen Experiment
darstellen!
Die hartnäckig vertretenen,
angeblich wissenschaftlichen und unbezweifelbaren Legenden über den Kosmos
sprengen jedoch alltägliche Erfahrung und Rechnung, sobald einer sich die Mühe
eigenständiger Blicke in die Höhe und unabhängiger Gedanken dazu erlaubt.
Diese Tatsache ist so einfach, wie
sie erbittert ausgeblendet und lächerlich gemacht wird, sobald einer sie
benennt. Die mehr manipulative und rhetorische als vernünftige Strategie, das
kopernikanische und heliozentrische Kosmosmodell durchzusetzen, begann schon
mit der arroganten Art und Weise, mit der Kopernikus jeden, der ihm widersprach,
ad personam niedermachte. Diese unzivilisierte Art und Weise beschrieb ohne
weiteren Kommentar, aber entlarvend auch Alexander von Humboldt, den ich hier
etwas länger zitieren will:
„Es
ist eine irrige und leider! noch in neuerer Zeit sehr verbreitete Meinung,
daß Copernicus aus Furchtsamkeit und in der Besorgniß priesterlicher Verfolgung
die planetarische Bewegung der Erde und die Stellung der Sonne im Centrum des
ganzen Planetensystems als eine bloße Hypothese vorgetragen habe:
welche den astronomischen Zweck erfülle die Bahn der Himmelskörper bequem der
Rechnung zu unterwerfen, »aber weder wahr noch auch nur wahrscheinlich zu sein
brauche«. Allerdings liest man diese seltsamen Worte in dem anonymen Vorbericht,
mit dem des Copernicus Werk anhebt und der de Hypothesibus hujus
operis überschrieben ist; sie enthalten aber Aeußerungen, welche, dem
Copernicus ganz fremd, in geradem Widerspruch mit seiner Zueignung an den Pabst
Paul III stehen. Der Verfasser des Vorberichts ist, wie Gassendi in seinem
Leben des großen Mannes auf das bestimmteste sagt, ein damals in Nürnberg
lebender Mathematiker, Andreas Osiander: der mit Schoner den Druck des
Buches de Revolutionibus besorgte und, ob er gleich keines biblischen
Scrupels ausdrücklich Erwähnung thut, es doch für rathsam hielt die neuen
Ansichten eine Hypothese und nicht, wie Copernicus, eine erwiesene Wahrheit zu
nennen.
Der
Gründer unseres jetzigen Weltsystems (…) war durch seinen Muth und die
Zuversicht, mit welcher er auftrat, fast noch ausgezeichneter als durch sein
Wissen. Er verdiente in hohem Grade das schöne Lob, das ihm Kepler giebt, wenn
er ihn in der Einleitung zu den Rudolphinischen Tafeln »den Mann freien
Geistes« nennt; » vir fuit maximo ingeno et, quod in hoc
exercitio (in der Bekämpfung der Vorurtheile) magni momenti
est, animo liber.« Da, wo Copernicus in der Zueignung an den Pabst die
Entstehung seines Werkes schildert, steht er nicht an, die auch unter den
Theologen allgemein verbreitete Meinung von der Unbeweglichkeit und der
Centralstellung der Erde ein »absurdes acroama« zu nennen und die
Stupidität derer anzugreifen, welche einem so irrigen Glauben anhingen. »Wenn
etwa leere Schwätzer (ματαιολόγοι), alles mathematischen Wissens unkundig, sich
doch ein Urtheil über sein Werk anmaßen wollten durch absichtliche Verdrehung
irgend einer Stelle der heiligen Schrift ( propter aliquem locum
scripturae male ad suum propositum detortum), so werde er einen solchen
verwegenen Angriff verachten! Es sei ja weltbekannt, daß der berühmte
Lactantius, den man freilich nicht zu den Mathematikern zählen könne, recht
kindisch ( pueriliter) von der Gestalt der Erde gesprochen und diejenigen
verhöhnt habe, welche sie für kugelförmig halten. Ueber mathematische
Gegenstände dürfe man nur für Mathematiker schreiben. Um zu beweisen, daß er,
von der Richtigkeit seiner Resultate tief durchdrungen, kein Urtheil zu scheuen
habe, wende er sich aus einem fernen Erdwinkel an das Oberhaupt der Kirche: auf
daß es ihn vor dem Biß der Verläumder schütze, da die Kirche selbst von seinen
Untersuchungen über die Jahreslänge und Mondbewegungen Vortheil ziehen werde.«
Astrologie und Calender-Verbesserung verschafften der Sternkunde lange allein
Schutz bei der weltlichen und geistlichen Macht, wie Chemie und Botanik zuerst
nur der Arzneimittellehre dienten.
Die
kräftige, aus der innersten Ueberzeugung hervorbrechende, freie Sprache des
Copernicus widerlegt hinlänglich die alte Behauptung: er habe das System, das
seinen unsterblichen Namen führt, als eine dem rechnenden Astronomen bequeme
Hypothese; als eine solche, die wohl auch unbegründet sein könne, vorgetragen.
»Durch keine andere Anordnung«, sagt er begeistert, »habe ich eine so
bewundernswürdige Symmetrie des Universums, eine so harmonische Verbindung der
Bahnen finden können, als da ich die Weltleuchte ( lucernam
mundi), die Sonne, die ganze Familie kreisender Gestirne lenkend
( circumagentem gubernans astrorum familiam), wie in die Mitte des schönen
Naturtempels auf einen königlichen Thron gesetzt. Auch die Idee von der
allgemeinen Schwere oder Anziehung (appetentia quaedam naturalis partibus
indita) gegen den Welt-Mittelpunkt ( centrum mundi), die Sonne, aus der
Schwerkraft in kugelförmigen Körpern geschlossen, scheint dem großen Manne
vorgeschwebt zu haben: wie eine denkwürdige Stelle des 9ten Capitels im
ersten Buche der Revolutionen beweist.“[9]
Humboldt drückt sich fein aus, aber
es kommt deutlich ein Zweifel zum Ausdruck über den Mann, der „mehr Mut und Zuversicht als Wissen“
gehabt habe… Dies ist umso bedeutsamer, als uns eine Aussage Humboldts
überliefert ist, die vollends den tiefen Zweifel des Naturforschers über das
neuere astronomische Weltbild beweist, den er aber im fanatischen Klima bezüglich
der Kosmologie nicht wagte, öffentlich auszusprechen:
„Das
habe ich auch längst gewußt, daß wir noch keinen Beweis für das copernikanische
System haben, aber es als Erster anzugreifen, würde ich nie wagen. Stoßen Sie
nicht in dieses Wespennest; Sie werden sich nur den Hohn der urtheilslosen
Masse zuziehen. Erhebt sich einmal ein Astronom von Namen gegen die heutige
Anschauung, so werde auch ich meine Beobachtungen mittheilen, aber als Erster
gegen Ansichten aufzutreten, die der Welt lieb geworden sind, verspüre ich
nicht den Muth.“[10]
Die Zweifler verstummten allerdings
niemals vollkommen. Bis weit ins 19. und 20. Jh hinein meldeten sie sich zu
Wort und erhielten Zuspruch von vielen Geistesgrößen ihrer Zeit.
Die objektive Fragwürdigkeit des
modernen Modells wurde aufgrund ihrer rechnerischen und physikalischen
Unstimmigkeiten im 19. Jh von Dr. Carl Schöpff in Vorlesungen benannt.[11]
Heute stellt man den Autor als Autor obskurer Horrorgeschichten dar, der in
jedem Fall keine Kompetenz gehabt haben kann, sich zu den Thematik sachlich
vernünftig zu äußern.[12]
Es lohnt sich jedoch, seine Schriften zum Thema zu lesen.
Unser Eingangszitat von Ricarda
Huch aus dem Jahr 1922 hält uns vor Augen, dass noch vor weniger als 100 Jahren
die größten Köpfe ihrer Zeit sehr wohl erfassten, dass die „wissenschaftliche“
Astronomie tautologisch in der Natur nur das durch „Berechnungen“ das wiederentdeckt,
was sie zuvor in sie hineinprojiziert hat.
Es müsste einleuchten, dass der
Himmel über uns überhaupt nicht wissenschaftlich erkennbar ist, sondern ungestraft
und leicht zu missbrauchende Projektionsfläche von Spekulationen,
tautologischen Berechnungen und Phantastereien ist.
Faktum ist und bleibt:
Ob mit oder ohne Teleskope welcher
Stärke auch immer, wir sehen nichts außer Lichtphänomenen, die sich über
unserer Standfläche mit einem räumlichen Anschein drehen. Weder wissen wir, was
das für Lichter sind, woher genau sie stammen, warum sie leuchten, warum sie
ihre Bahnen ziehen und in welche Tiefen hinein sie gruppiert sind und ob sich
das, was wir sehen, überhaupt so verstehen lässt und nicht auf Gründen beruht,
von denen wir nichts wissen. Es gäbe dafür tausend andere Erklärungsideen, aber
man hat sich auf eine, die noch dazu so sehr hinkt, versteift, verweigert ein
Vorwärtskommen in der Frage und versteigt sich in immer fantastischere
Behauptungen, tritt aber tatsächlich seit Jahrzehnten auf der Stelle, nachdem
die in den späten Sechzigern des 20. Jh inszenierte Mondlandung der USA bereits
bis in Einzelheiten hinein ziemlich genau in den Jahren 1953 („Objectif lune“) und 1954 („On a marché sur la lune“) bei Hergés „Tim und Struppi“ („Tintin“) als Comic
beschrieben worden war. Trotz großartiger Ankündigungen und gigantischer Haushalte
für die NASA scheint es bei der Mondmission geblieben zu sein, und dies immer
unglaubwürdiger. Die „Raumsonden“ und „Raumstationen“ können schlichte
stationäre, zB an Ballons aufgehängte Satellitensyteme in hoher Höhe sein —
niemand von uns kann es prüfen, aber es ist in jedem Fall möglich und nicht
ausgeschlossen. Die immer wieder selben, „spacigen“ Fotomontagen von Satelliten
mit ausladenden Sonnenkollektoren sind keine echten Fotos oder Filme, sondern
Animationen, und jeder müsste das auch sofort erkennen können, so schlecht und
fantasielos sind sie zusammengestoppelt. Es ist heute kein Problem mehr, solche
Montagen in gängigen Bildbearbeitungsprogrammen zu entlarven.[13]
Warum wird die Frage, wieso dieses
Thema eigentlich dermaßen wichtig ist, dass es solche Abwehrreaktionen auslöst,
mit einem so erbitterten Tabu belegt?
Warum sollte dieses kopernikanische
System niemals falsifizierbar sein, wo doch sonst alles als falsifizierbar
gilt?
Warum wird es so angesehen, als
habe Gott es vor 500 Jahren ein paar Propheten eingegeben und befohlen, man
dürfe es niemals mehr und um keinen Preis je prüfen oder gar ablehnen? Und
warum krallt sich das Volk daran fest wie an einer Droge?
Was hängt an diesem Modell?
Cui bono?
Ganz offenkundig meinen die, die
der ganzen Menschheit dieses Modell aufzwingen, dass es grundlegend für die
kollektive Bewusstseinsbildung sei und ein System des Fühlens und Denkens
stabil halten soll, das denjenigen, die es so vehement und diktatorisch
vertreten, es als dringende Grundlage für ihre herrschsüchtigen Pläne
benötigen.
Das sollte einen erst recht
störrisch machen und in Distanz halten zu all dem NASA-Hokuspokus, der im Chor
der weltweiten „Weltraumbehörden“ den Ton angibt, dabei aber seit Jahrzehnten
nur große Töne spuckt und keinerlei handfeste Ergebnisse vorzuweisen vermag.
Nach der medial groß angelegten Inszenierung angeblicher Mondlandungen ist
praktisch nichts mehr passiert. Das großmäulige Geschwätz damaliger Machtträger
wirkt nach einem halben Jahrhundert Stillstand abgestanden, größenwahnsinnig
und lächerlich, und es wird immer wieder erkennbar, dass es offenbar schon
damals peinlich wirken konnte:
„Der
Mensch, dieses Geschöpf Gottes, offenbart sich uns – noch mehr als der
geheimnisvolle Mond, im Mittelpunkt dieses Unternehmens. Er offenbart sich uns als
Riese. Er offenbart sich uns als göttlich, nicht an sich, sondern in seinem
Anfang und in seiner Bestimmung. Ehre dem Menschen, Ehre seiner Würde, seinem
Geist, seinem Leben!“ (Paul VI., Angelus am 13. Juli 1969)
Ein einfacher Gärtner hatte am Tag
der Landung am 21. Juli 1969 zum späteren Kardinal Schönborn lachend gesagt:
„Glaubt
doch nicht den Medien!"
Um die Stimmung anzuheizen und die
Menschen moralisch dazu zu bewegen, an die künftige Mondlandung zu glauben,
hatte Paul VI. beim selben Angelus gesagt:
„Wissenschaft
und Technik manifestieren sich hier auf eine so unvergleichliche, komplexe und
mutige Weise, dass sie einen Höhepunkt ihrer Eroberungen erreichen und andere
ahnen lassen, von denen heute selbst die Phantasie noch nicht träumen kann. Und
was am überraschendsten ist, ist zu sehen, dass dies keine Träume sind. Science
Fiction wird Realität!“[14]
Warum wird es als bewusstseins- und
systemstabilisierend angenommen?
Eines ist klar: Wenn dieses System
eines Tages nicht mehr die Basis unseres Selbstverständnisses wäre, müssten
viele andere Meinungen und postmoderne Dogmen ebenfalls fallen, v.a. das einer
mechanistischen Auffassung der gesamten Welt und des Lebens. Nicht zuletzt ist
diese Kosmologie die Basis der Evolutionstheorie und all ihrer Deviationen im
Bereich der Geisteswissenschaften.
Mit vollem Recht schrieb der
Herausgeber in seinem Vorwort zu „Die
Widersprüche in der Astronomie“ 1869:
„Man
hat aus Beobachtungen Theorien abstrahirt, welche die Beobachtung erklären
sollen, aber in der That gar nichts erklären, weil die Beobachtung die Theorie
bestätigen soll, und mithin gedeutet und präparirt wird, wie sie für die
Theorie brauchbar ist. Man hat die Mechanik als eine abstrakte Wissenschaft in
die Astronomie eingeführt, ohne im mindesten zu prüfen, ob man denn wirklich am
Himmel mit Mechanik und mechanischen Gesetzen zu thun hat.“[15]
Gewiss erinnert die Drehung des
gesamten Sternehimmels an das Spiel eines Horologiums, an ein Wetterhäuschen,
an das Ineinander von Kugelschalen, wie auch immer. Und als Sinnbild mag man
solche „Systeme“ spielerisch nachbilden. Ob es sich aber überhaupt um uns
bekannte materielle Vorgänge handelt und ob wir sie überhaupt zur Gänze
wahrnehmen können, wissen wir nicht und können wir nicht wissen.
Wir sind angewiesen auf den sich
drehenden Sternenhimmel, um Zeit und Orientierung im Raum zu gewährleisten, und
nicht anders wurde der Himmel von alters her natürlicherweise aufgefasst,
„genutzt“ und respektiert in seinem Geheimnis.
In der alten Überzeugung, es gebe
das „Oben“ (Himmel) als Sitz der Götter, die Erde als Sitz des Menschen und das
„Unten“ als Ort des Todes, spiegelte sich das Wissen um das Mysterium da oben
über unseren Köpfen, das eine Zwischenzone bildet zwischen der Physis und einer
geistigen und lichtvollen Welt, in der die mechanisch aufgefassten
„Naturgesetze“ weder gelten noch überhaupt irgendeine Bedeutung haben können.
Überirdische Ordnung kann per definitionem keinen irdischen Gesetzen folgen,
und letztere gehören eher der Unterwelt an als der Erde selbst. Echte und
makellose Vitalität ist so sehr real, dass jede Rede von mechanischen
„Gesetzen“ den, der sie so herabwürdigt, zu Fall bringt und in die Unterwelt
treibt, eine Welt, die er sich selbst mechanistisch als „Himmel“ kreiert hat.
Die kindische Welt des
kopernikanischen „Weltraumes“ ähnelt jedenfalls mehr eine Hölle als einem
Himmel, ist finster, leer und kalt und beschäftigt nun seit einem halben
Jahrtausend Heerscharen von „Wissenschaftlern“, die man so abgerichtet hat,
dass sie ihr ganzes Leben lang nur tautologische Berechungen anstellen und sich
in den Gespinsten ihrer eigenen, niemals realisierten Erfindungen verstrickt
haben und geistig so geschwächt werden, dass sie diesen einfachen Umstand nicht
mehr erkennen.
Jeder muss selbst wissen und hat
die Wahl, wo er sich da verortet.
[1]
Bertolt Brecht: Leben des Galilei. Frankfurt 1982, 27. Auflage: edition
suhrkamp. S. 49
[2] Georg
Büchner: Lenz (1839). Online https://gutenberg.spiegel.de/buch/lenz-422/1
[3] Dies
beschreibt selbst der entsprechende Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Geozentrisches_Weltbild
[4]
Charlie Chaplin „Modern Times“ von 1936. Der Film nimmt die mechanistische
Auffassung des Lebens aufs Korn und zeigt mehrfach ironisch gebrochen dessen
Verbindung mit einer ebenso mechanistisch verstandenen Wirtschaft auf.
[5] Über
die Riesenhaftigkeit der gedachten Zwischenräume schrieb Alexander von Humboldt
in seiner Darlegung der Wissenschaftsgeschichte, die sich revolutionär gab, mit
einer gewissen Distanziertheit in „Der Kosmos. Band II“ (1847). Er nennt diese
Zwischenräume „Himmelsräume“.
[7]
Zuletzt die Lorentzsche Äthertheorie (entwickelt von Hendrik Antoon Lorentz und
Henri Poincaré)
[8]
Zitiert nach Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitation
[9]
Alexander von Humboldt: Der Kosmos. Band II (1847). Kapitel 16
[10]
Zitiert nach Carl Schöpff: Die Widersprüche in der Astronomie wie sie bei der
Annahme des Copernikanischen System entstehen, bei der entgegengesetzten aber
verschwinden. Berlin 1869: Verlag von Eduard Beck. S. 3
[11] Carl
Schöpff: Die Erde steht fest. Beweise, daß die Erde sich weder um ihre Achse
noch um die Sonne dreht. Vorlesung gehalten in Berlin. Zweite Auflage. Berlin
1853 (Erstauflage): Albert Sacco
[13] Sehr
genaue Angaben macht dazu bezüglich der Mondlandung folgende Website: https://www.hist-chron.com/atmosphaerenfahrt/22_mondfotos-ohne-mondfotograf-fotomontagen.htm
Der Autor antwortet damit auf den dümmlichen Wikipedia-Artikel über
„Verschwörungstheorien zur Mondlandung“ https://de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorien_zur_Mondlandung
, der von vielen einfach nachgeplappert wird, ohne sich mit den Fakten zu
konfrontieren, die die Fragwürdigkeit der Mondmissionen inzwischen längst
entlarvt haben.
[14]
Zitiert nach https://www.stjosef.at/index.php?id=news&newsnr=6831
Der genaue Originalwortlaut des Angelus vom 13.7.1969 findet sich hier https://w2.vatican.va/content/paul-vi/it/angelus/1969/documents/hf_p-vi_ang_19690713.html
[15]
A.a.O, S. XV
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