Johannes Hartl vom Gebetshaus in
Augsburg als „strategischer“ Fastenzauberer für die Zwangs-Re-Christianisierung
Europas
Wir befinden uns schon mitten in
der Fastenzeit… Das Gebetshaus in Augsburg mit Johannes Hartl an der Spitze,
hat einen Fastenaufruf gestartet, den man sich einmal genauer ansehen sollte.
Allerdings sage ich gleich, dass
ich nicht in der Lage bin — wieder nicht — in das Halleluja-Schreien
auszubrechen, das offenbar alle angesichts dieser Aktion befallen hat. Da nun
schon die ARD und alle großen katholischen Medien Lobeshymnen auf das
Gebetshaus singen, gehöre ich offenbar zu den Spielverderbern und Bedenkenträgern. Aber
ich stehe dazu und werde auch nicht schweigen.
Doch zunächst möchte ich erst
einmal nachvollziehen, was Hartl will:
Bekehrung eines Kontinents durch Fasten
Hartl will durch eine massenhafte
Fastenbewegung die Errettung Europas herbei… ja, was eigentlich? Herbeibeten?
Herbeihungern? Herbeiverzichten? Herbeizwingen? Herbeibitten? Herbeiflehen?
Er spricht von einer „Strategie“,
von „strategischem Fasten“ — also weiß er, was man tun muss, um die Herzen 100 Millionen anderer zu lenken, nämlich eisern 40 Tage lang fasten.
Klingt irgendwie nach Voodoo und weniger
nach demütigem Bitten. Warum stellen wir nicht 100 Millionen stellvertretender Püppchen auf und
durchbohren sie mit kleinen Kreuzen, damit ihre lebendigen Gegenstücke sich „christlich“ bekehren?
Ja, ich weiß, das klingt provokativ
und wird manche treffen, aber ich bitte einen Moment um Nachdenklichkeit und
Unterscheidungswillen:
Wer „strategisch“ fastet, macht es tatsächlich
wie die Schamanen, die die rechten Zaubersprüche, Tanzschritte und Opfergaben
zu platzieren wissen, um eben „strategisch“ Regen, Fruchtbarkeit oder Erfolg
von den Göttern zu erringen.
Alleine, dass Hartl bezüglich des
Fastens, das doch eigentlich eine persönliche Einkehr vor Gott ist und dessen
Ziel der Läuterung des Fastenden hin zu einer heiligen Selbstlosigkeit dienen
soll, die keinem bestimmten „Zweck“ gilt, als „Strategie“ auffasst, lässt mich
zurückweichen:
Um auf völlig unbeteiligte, eben
diese bislang noch namenlosen 100 Millionen zu bekehrenden Menschen einzuwirken, will
er 10 000 „Berufene“ finden, die zu diesem Behufe fasten.
Ich finde das sehr magisch gedacht…
Und überhaupt: welche Rettung?
Rettung wovor und wozu? Und warum gerade jetzt?
Und warum ausgerechnet 100 Millionen
Menschen? Warum nicht 1 Milliarde oder am besten alle?
Antworten gibt uns die Website des
Gebetshauses https://gebetshaus.org/
(6.3.2017)
Der „Quer“-Leib Christi
„Quer
durch den Leib Christi verbreitet sich Hoffnung und Menschen auf der ganzen
Welt hören vom Herrn, dass dies eine besondere Zeit für Europa ist. Im letzten
Jahr trafen sich Propheten, Evangelisten und Leiter großer Dienste aus der
ganzen Welt, um sich über das auszutauschen, was Gott auf diesem Kontinent
vorhat.“
Quer durch den Leib Christi… wo ist
das, dieses „quer“? Eine „Quer“—Szene also auch im Leib Christi… Aber dort
sollten doch alle eins sein. Klar — sie sind es nicht, bzw. die Kirche hat bis
mindestens zu Pius XII. behauptet, die „anderen“, also alle, die nicht zur
römisch-katholischen Kirche gehören, aber getauft sind, gehörten nicht dazu und
seien abgeschnitten vom mystischen Leib Christi (Pius XII., Mystici corporis,
1943). Wer Gegenteiliges wenigstens einmal durchdachte, wie etwa der große und
später rehabilitierte Ökumeniker P. Yves Congar OP, wurde schikaniert und
terrorisiert von Rom und einigen seiner dominikanischen Ordensoberen, erhielt,
wenn er Pech hatte, Schreib— oder mindestens Publikationsverbot oder strengste
Einschränkungen, wurde irgendwohin versetzt, wo er nichts mehr anfangen konnte,
und auf viele Weisen gedemütigt.
Was ist Inkulturation?
Dennoch hat auch ein P. Yves Congar
OP nie bestritten, dass nicht jeder seinen Eingebungen einfach so folgen und
das Mainstream- und Mehrheitsprinzip im Volk Gottes kein Wahrheitsprinzip sein
kann, und dass die Kirche sich niemals dem Zeitgeist andienen soll, auch wenn
sie andererseits die Zeiten und Menschen aufgreift und inkulturiert. Man
inkulturiert aber nicht einfach das, worauf die meisten so „abfahren“ und was
sich am besten verkauft!
Die Kirche trifft vielmehr einen
selektiven und läuternden Auswahlprozess und inkulturiert nur das, was
von höchster Güte ist in einer Kultur.
Für Gott nur das Beste — das weiß
jeder Mensch im tiefsten Herzen. Für Gott das Beste, Erlesenste und Feinste,
denn das erhebt am Ende auch im Ergebnis den Lobpreisenden aus den Niederungen
seiner seelischen und geistigen Nacht. Zu Gott erhebt man die Spitze der Kultur
und nicht deren Mainstream, und so fokussiert erhält ein kulturelles Merkmal
Glanz und Gloria und wird sich jeder Vermassung entziehen und stattdessen dem
einzelnen und ganzen Völkern Instrumente der Andacht und der Hingabe geben.
Ja, in der Kirche muss eine große
Vielfalt und gewiss ein immer wieder überraschendes Laienapostolat sichtbar
sein, denn ohne ein solches ist ein nur auf die Hierarchie fixierter Leib Christi wirklich tot. Aber es muss nach der Güte dessen gefragt werden, was da
eingewurzelt werden soll, und ob es zur Kirche und zu Jesus passt.
Man möge mir verzeihen, aber diese
Frage darf nicht einfach kurz mal abgehakt werden und kann an sich auch nicht
durch einen Johannes Hartl und seine Orakel in aller Welt bestimmend
beantwortet werden, die ja zumeist völlig selbstbestimmten charismatischen oder
pfingstlerischen Freikrichen entstammen.
Ein globales Orakel-Kollektiv
Ein nicht weiter erklärtes „Wir“ um Hartl hört offenbar direkt „vom Herrn“, und dies „weltweit“, dass der etwas Großes mit
Europa vorhat, und zwar demnächst.
Es trafen sich irgendwelche nicht
näher genannten „Propheten“ und „Evangelisten“ und „Leiter großer Dienste“ der ganzen Welt, um sich darüber auszutauschen,
was Gott aktuell in Europa vorhat.
Woher wissen die das alles? Wie
können sich Menschen „darüber
austauschen, was Gott (konkret demnächst) vorhat“? Hatten die Herren
kollektive Eingebungen, oder schwebten Briefchen vom Himmel? Oder brachten sie
sich gegenseitig einfach in Stimmung, wurden enthusiastisch und ihnen deuchte,
Gott habe nun mit Europa etwas Großartiges vor?
Ist das eine Kaste von
Supervisionären, Orakeln und frommen Schamanen, die Dinge wissen, die selbst
der Papst in Rom nicht wissen oder beurteilen kann, weil er offenbar zu den
Propheten, Evangelisten und Leitern großer Dienste nicht dazugehört? Warum
nennt Hartl nicht Ross und Reiter? Wer sind diese Leute, die einen
außerordentlichen Einblick in Gottes Pläne zu haben vorgeben?
Und irgendwie fällt mir da die
erfolglose römische Anstrengung zur „Neuevangelisierung“ seit 1985 ein. Was hat
Rom samt den Bischofssitzen falsch gemacht, was Johannes Hartl und sein Quer-Propheten-
und Orakelkabinett besser wissen?
Hartl gibt sich als frommer
Entertainer und Popstar, also darf man sein Auftreten unter die Lupe nehmen. Sind
es sein stets zu knappes, sexy Jäckchen und die hautenge Hose, sein
gekünstelter Entertainer-Sprech, seine Hallodri-Elektro-Musik, der Dreitagebart
und die hippen bunten Schuhbänder, die angeblich genau das Bedürfnis der „jungen Leute“ befriedigen? Gabriele Kuby
spricht darüber in einem Kath.net-Artikel so http://www.kath.net/news/58130 , als
sei das „der“ Stil „seit Woodstock“,
bei dem man sich heute angeblich nur noch dann „lebendig fühlt“, wenn man elektronisch zugedröhnt wird?
Auf mich zumindest trifft das nicht
zu, und ich bin die eigentliche Woodstock-Generation… Na schön, aber mit dem
Argument muss man für an Drogen gewöhnte Leute auch evangelisierend Drogen liefern,
weil sie sich nur noch dann „lebendig
fühlen“, wenn sie das betreffende Zeugs eingenommen haben. Ich weiß, das
ist ein etwas überzogener Vergleich, aber nicht ganz schief. Immerhin ist
dieser Radau, den ich selbst vor Jahren in Augsburg auf der MEHR-Konferenz einmal
miterlebte, genauso gesundheitsschädlich wie Drogen, wenn man sie zu oft nimmt…
und das ist medizinisch erwiesen. Kein normaler und gesunder Mensch setzt sich
einer solchen Tortur freiwillig länger als ein paar Stunden aus. Von den viel
zu frühen Hörschädigungen vieler Menschen wissen wir.
Wie wir aus der weltlichen
Party-Szene wissen, halten viele Jugendliche diese Überforderung der Sinne nur
mit Drogen, Alkohol und Übermüdung überhaupt aus.
Form und Inhalt sind nicht zu trennen
Und vor allem gibt es „seit“ oder im Zusammenhang mit „Woodstock“ auch den freien Sex, das
freie Kiffen, revolutionäres Flower Power, gleichberechtigte Homo- und
Lesbenszenen und die Dechristianisierung unter der damaligen Jugend, wogegen
Hartl ebenso wie Frau Kuby doch sonst so wortreich und kämpferisch antreten.
Man wird es mir in der Sache nicht
übelnehmen können, wenn ich einem solchen Argument doch Fragezeichen entgegen setze.
In jedem Fall ist ein Musikstil,
der aus einem solchen Hintergrund stammt, auch dann, wenn er sich längst
gesellschaftlich etabliert hat und aus allen Düsen plärrt, zumindest für den
sakralen und geistlichen Bereich fragwürdig. Was von dem Geist und Hintergrund,
aus dem er kam, ist immer noch in ihm und kaum eliminierbar?
Ich weiß, dass über diese eher
musikphilosophische Debatte heute die Geister auseinandergehen. Ich plädiere
auch nicht für ein magisch aufgeladenes Konzept von Musikstilen.
Dennoch halte ich an der antiken
Überzeugung fest, dass Form und Inhalt zusammengehören und nicht jeder Inhalt
in jede Form passt.
Gabriele Kuby spricht davon, dass
Hartl mit diesem Stil die Leute da abhole, wo sie eben nun mal stehen.
Ich kann das nicht so sehen, denn
Hartl holt niemanden ab, um ihn anderswohin zu bringen, sondern er zieht sie
Menschen in sein Pop-Event hinein, das auch schon der Zielbahnhof seiner Aktion
ist. Von da aus geht es nicht weiter, außer in immer neue charismatische
Pop-Strukturen.
Das Heilige und das Profane
In einer Zivilisation ist nicht
alles nur Lifestyle. Jedes kulturelle Element steht für etwas. Nicht umsonst
hat man den sakralen und den alltäglichen Bereich stets getrennt und markiert,
was nun Gebet und was einfach nur alltägliches Reden ist. Nein, es ist nicht
egal, ob ein Johannes Hartl aufreizend gekleidet erscheint und doch Keuschheit
predigt. Das eine passt nicht zum andern, ganz einfach, und die viel zu enge
Kleidung unserer Tage ist Attribut der Lebenseinstellung, gegen die er so viele
Ansprachen hält.
Ebenso gehört die Radau-Musik, die
er nonstop wummern und tönen lasst, ins Ambiente einer Disco, auf Partys, Stadionkonzerte,
Unterhaltungsshows, meinetwegen auf Volksfeste, aber nicht in eine Kirche.
Ich weiß — man wird mir
widersprechen, denn zu lange sind die Tage schon her, in denen Menschen diese
Unterscheidung zwischen Heiligem und Profanem hier im Westen noch verstanden
haben.
Ich werde den Eindruck nicht los,
dass der „American Way of Life“ vor allem jedes Verständnis für das Heilige
aufgelöst oder sogar gelöscht und diese Löschung sogar institutionell in Form neuer geistlicher Bewegungen bei uns
implementiert hat.
Leider hat eine verbissene und
erstarrt-juridisch aufgestellte katholische Hierarchie über 200 Jahre lang jede
ernsthafte Auseinandersetzung mit der Moderne erstickt, bestraft, verketzert
und kriminalisiert („Antimodernismus“) und in dem Rahmen auch eine lähmende und
reaktionäre Reform der Kirchenmusik angestrebt (Pius X., Tra le sollicitudini).
Mit dieser damaligen „Strategie“
hat man die Kirche innerlich ausgehöhlt und in einem geistlosen hierarchischen
Formalismus und der Entmündigung der Laien und Priester zum Absterben von Innen
gebracht.
Die Reform durch das Vaticanum II
kam zu spät und zu früh gleichzeitig. Was morsch war, fiel in sich zusammen,
und was an Außenmauer noch stand oder steht, hält keinem geistigen Sturm stand.
Die Institution funktioniert noch, aber es fehlt die freie Entfaltung des
Geistes. Natürlich setzt Hartl hier auf eine reale Leerstelle im kirchlichen
Leben, aber er vergisst, dass der Heilige Geist frei weht und sich nicht diktieren
lässt, wann er wo und wie zu wirken hat. Weder von einer machtbesessenen Hierarchie noch von formlos-überschwänglichen Laien... Weiß doch der Geist, der lebendig
macht, dass das Herz des Menschen ein echtes und klares Ja finden muss, um eine
wirkliche Umkehr zu vollbringen. Und die gibt es nicht im Kollektiv und nicht auf Schiebung. Auch nicht auf Schiebung durch Gebet und Fasten.
Gabriele Kuby hat auch schwerlich
recht, wenn sie meint, „gregorianische
Musik würde einer Generation, die so geprägt ist, tot erscheinen. Also geht
hier die Post ab mit Rock und Pop und Lightshow zum Lobpreis des Herrn.“
Zunächst wäre das erst noch die
Frage, ob Gregorianik dieser Generation „tot“
erschiene. Kuby müsste erklären, wieso dann gerade in der Esoterik-Szene ein
geradezu unstillbares Bedürfnis nach Meditationsmusik lebendig ist, die sich
zwar meist an religiöser indischer Musik orientiert, aber stilistisch der
Gregorianik sehr nah steht und in keinem Fall der Popmsuik entspricht, die im
Gebetshaus Augsburg 24 hours a day mit im Spiel ist?
Sicher, junge Leute wollen oft
(nicht alle!) ausgelassen feiern, aber deswegen muss ich aus der Hl. Kommunion
auch keine Fressparty wie wir sie doch sonst oft genug haben, machen, oder?
Die Party und der Tanz sind das
eine, die Hinwendung zu Gott aber das andere…
Wieso man das Gebet aber zu einem weltlichen
„Event“ machen zu müssen glaubt, das sich ästhetisch in nichts mehr von einem Gelage
unterscheidet?
Gott ist der ganz Andere, der Heilige
Kann man dem Menschen heute nicht
mehr zumuten, dass Gott wirklich der ganz Andere ist, und jenseits all unserer
Vorstellungskraft lebt und wirkt und uns würdigen will, daran langsam Anteil zu
gewinnen, und dies durch Ablösung aus dem rein Natürlichen, das uns zunächst
noch dem Anschein nach stützt?
Es ist ja nichts einzuwenden gegen
sinnliche Bezugnahmen des Glaubens, aber sie sind immer Symbol, stehen für ein
anderes, das man nicht sagen kann, und weisen weit über sich hinaus. Die
gesamte Metaphorik Hartls bleibt aber im Sinnlichen so tief stecken, als
erschöpfe sich der Glaube als eine Art „getuntes“, aufgemandeltes „Gefühl“ darin. Wenn er etwa vom „Duft der Hoffnung“ spricht und Frau
Kuby das in Bezug zu der Szene setzt, in der eine unbekannte Frau Jesu Haupt
mit Duftöl salbt, und er den Jüngern, die daran Anstoß nahmen, wehrte, dann
sind das zwei paar Stiefel, wie man volkstümlich sagt. Jesus bleibt nicht im
Sinnlichen stecken, sondern diese Frau hat das Kostbarste gegeben, um ihn zum
König zu salben, der an dieser Welt und ihren Mächten stirbt. Das jedenfalls
sagte Jesus dazu. Vom Duft sprach er nicht, sondern davon, dass sie ihn für
sein Begräbnis gesalbt hätte, das auf seine
bittere Passion folgen würde.
Die christliche Hoffnung ist
übernatürlich. Sie ist unbesorgt um sinnliche Bezugnahmen. Selbst wenn sie übel
röche, hält der Christ sie aufrecht. Tauchen sinnliche Metaphern auf in der Hl.
Schrift, weisen sie weit über sich hinaus!
Das goldene Kalb, Schlachtenlärm und Party-Lobpreis
Sagte nicht Jesus, man solle
überhaupt beim Beten nicht viele Worte machen, weil der Vater im Himmel schon
vorher wisse, wessen wir bedürften? Kennt die Schrift einen ekstatischen
„Lobpreis“ des Herrn? Sie kennt den Lobpreis im Psalmgebet, aber Israel und die
Kirche haben stets diesen Lobpreis samt einigen neutestamentlichen und
frühchristlichen neuen Preisgebeten (Magnificat, Benedictus, Nunc dimittis, Te
Deum) gepflegt. Haben diese Lobgesänge Ähnlichkeit mit dem, was im Gebetshaus
an „Lobpreis“ geschieht?
Ich sage glattweg: nein!
Ekstatische Gebete mit Tanz und
Geschrei kennen in der Schrift die Heiden, nicht aber Israel. Als Aaron ein
Kalb baut, um den Israeliten in ihren „Bedürfnissen
entgegen zu kommen“, finden wir ebenfalls eine Szenerie aus Lobpreis und
Tanz und Lärm vor. Aber die Schrift bewertet diese Szene negativ wie es nicht
negativer geht.
„Josua
hörte das Lärmen und Schreien des Volkes und sagte zu Mose: Horch, Krieg ist im
Lager.
Mose
antwortete: Nicht Siegesgeschrei, auch nicht Geschrei nach Niederlage ist das
Geschrei, das ich höre.
Als
Mose dem Lager näher kam und das Kalb und den Tanz sah, entbrannte sein Zorn.“
(Ex 32, 17)
Auch die Baalspriester bei dem
Propheten Elia zeichnen sich durch Beschwörungs-Bitten, Tanz und Ekstasen aus
(1. Kön 18, 21 ff).
Der Party-Lobpreis-Radau rund ums
goldene Kalb erinnert sinnigerweise an Schlachtenlärm und weniger an so etwas
wie Frieden, Glanz und Überirdisches.
Dass wir bereits mehrere
Generationen haben, die sich diese lärmende und betäubende Aggressivität zu
eigen gemacht haben und nur noch so „lebendig
fühlen“, ist im Grunde Ausdruck einer kulturellen und spirituellen
Katastrophe und Bestandteil der „Kultur des Todes“.
Gotteslob und Zweckfreiheit
Der christliche und jüdische
Lobpreis lobt Gott als Beistand und Helfer in gemessenen Worten. Er will sich
damit nichts erkaufen und Gott nicht „strategisch“
zu irgendetwas bewegen. Er lobt Gott einfach so, weil es das tiefe Bedürfnis
des erhobenen Herzens ist, den, der erhoben hat, zu preisen.
Echtes Gotteslob muss zwingend
„zweckfrei“ sein — wie jede Kunst. Wird sie als Kunstwerk verzweckt, hört sie
auf, Kunst zu sein und ist nur mehr Artistik, Kunsthandwerk, oder auch nur mehr
Kitsch…
Und vor allem ist der Lobpreis
nicht einfach identisch mit einer missionarischen Aktion.
Echtes Gotteslob ist eine echte
Herzensbewegung, nicht ein „Angestecktwerden“ aufgrund animalischer Instinkte
und Reflexe, deren geistige Transformationsfähigkeit „nach oben“ man getrost
bezweifeln darf.
Hartl kleidet ein missionarisches
Programm in eine fromme Disco-Veranstaltung, die vor allem den Geschmack des
konsumorientierten jugendlichen Mainstreams trifft. Er will dem Volk
vorgaukeln, dass Christsein auch total cool sein kann.
Sein programmatisches Christsein beschränkt sich jedoch auf eine
subjektive Begeisterung für Gott, wer immer das ist, und eine strenge
Sexualmoral.
Uns fehlt ein
Unterscheidungskriterium. Dem modernen Menschen ist alles „Gottesdienst“, vor
allem seit Luther, der Tanzmelodien und weltliche Lieder umfunktionierte zu
geistlicher Musik und dem Volk auch sonst „aufs Maul schaute“. Wir halten das
für eine Heldentat… und sehnen uns zutiefst eben doch danach, dass Gotteslob
nicht einfach … vulgärer … Partylobpreis ist…
Mit Entsetzen muss man sich
klarmachen, dass es eine solche heillose Vermischung nicht einmal bei den
Heiden gibt und in der alten Kirche und allen Riten, die noch aus ihr kommen,
undenkbar wäre. Dort ist der sakrale Bereich IMMER getrennt von dem des
Konsums, des Spaßes und der „Party“.
Der Glaube bejaht auch das
weltliche und sinnenfreudige Leben, aber dennoch muss das Eintreten in den
Bereich des Heiligen sich formell anzeigen.
Aber ich habe den Eindruck, dass
Hartl gar keinen Begriff von Gottes Heiligkeit und Andersheit hat. Er hat sich
alles Geistliche in alltäglich-erotische Formeln übersetzt und verwechselt
vielleicht auch Gottes Willen mit seinen Träumen und Meinungen.
Frommer Populismus
Mit verschiedenen protestantischen
Bewegungen, intensiv im und ab dem 19. Jh und der Anpassung der
gottesdienstlichen Musik im evangelikalen Spektrum „seit Woodstock“ wird gezielt populistisch agiert, um auf diese
Weise Menschen anzuziehen und zu interessieren für Jesus.
Ja, dieses Gebetshaus hat wirklich
einen populistischen Charakter. Es zieht den angepassten, geistig und
geschmacklich durch die moderne Konsumgesellschaft uniform gemachten Mainstream
an, erschlägt aber alles, was nur in der Stille entstehen könnte.
Gingen nicht alle großen Geister in
die Stille, um dort zurecht zu kommen?
Wie kommt es zu dieser Verkehrung
aller menschlichen Erfahrungen und Frömmigkeits-„Strategien“, und niemand merkt
es, alle sind begeistert? Ja, Frau Kuby widmet der an sich mindestens
ästhetisch verkehrten Welt Johannes Hartls einen Schlussabschnitt, der doch
eigentlich zugibt, dass diese Mega—Party letztendlich weit hinter dem
zurückbleibt, was Gottes angemessen wäre:
„Es
war laut in Augsburg. Wunderbar wäre es, wenn auch akustisch und visuell ein
Weg beschritten würde, der zehntausend Menschen immer einmal wieder in die
Stille führt - in die stille Anbetung, über die Raniero Cantalamessa in seiner
Predigt gesprochen hat. Mein stärkster Eindruck auf dem Weltjugendtag in Rom im
Jahr 2000 war die Erfahrung der Gegenwart Gottes, als ein Mönch mit der
Monstranz in der Hand das Stadion abschritt - in völliger Stille. Eine solche
Erfahrung überschreitet dogmatische Differenzen und eint. Auch die Augen können
Ruhe finden, wenn ihnen Gelegenheit gegeben wird, auf große christliche Kunst
zu blicken, etwa den Altarraum einer romanischen Kathedrale. Vielleicht könnte
dann sogar ein gregorianischer Choral heilige Resonanz in den Herzen erzeugen.“
Und Frau Kuby möchte ich noch
entgegengehalten, dass Gregorianik auch zu ihrer Entstehungszeit keine
Mainstream-Musik war. Niemals traf sie den „Nerv der Menschen, da wo sie halt
gerade standen“. Mit der Musik zeigte sich auch an, dass man jetzt in eine
andere Sphäre tritt, nämlich vor den großen, ewigen und heiligen Gott. Ohne
diesen Übertritt, ohne eine solche totale Umorientierung im Leben geht es aber
nicht zu Jesus Christus.
Es muss nicht zwingend Gregorianik
sein, aber es muss Musik sein, die diesen Übertritt ins Heilige anzeigt. In der
Moderne kann man diesen Charakter ohne zu zögern auch der Musik Messiaens oder
Arvo Pärts bescheinigen. Hartls banale Party-Musik klingt eben immer nur nach
Party. Mehr nicht.
Bei Johannes Hartl scheint vor
allem der Mensch sich selbst begegnen zu wollen. Eine merkwürdige Unklarheit und
suggestive Identität dessen, was Gott vorhat und dessen, was wir gerne hätten,
wird erzeugt.
Um was geht es hier wirklich? Hartl
schreibt:
„Es
entstand eine Vision für die Errettung von 100 Millionen Seelen in den nächsten
10 Jahren. Das klingt nach einer völlig unrealistischen Zahl? Nun, für Gott ist
alles möglich. Doch weshalb sollte Erweckung in Europa unmöglich sein? Wir
beten um eine Jesus-Bewegung quer durch unsere Länder.“
Zum Mitschreiben noch mal: die „Propheten und Evangelisten und die Leiter
großer Dienste“ also, die sich trafen, um sich über „Gottes Pläne auszutauschen“, die selbst Rom nicht kennt, hatten
eine kollektive Vision? Oder sind einige der Herren so etwas wie Orakel? Was
sind das überhaupt für Leute?
Warum wissen wir aber von einer
solchen Häufung von Orakeln die ganze Kirchengeschichte über nichts — außer in
Sekten- und Enthusiastenbewegungen?
Woher wollen diese Herren hier
wissen, was Gott vorhat?
Oder haben sie einfach gemeinsam
geträumt von einer Massenbekehrung und lasten ihren eigenen Traum auf die Zahl
genau Gott an? Gott will ja bekanntlich, dass ALLEN Menschen geholfen werde. Warum
also, wie ich schon fragte, nur 100 Millionen Menschen? Warum nur Europäer? Fürchtet
man, zu wenige „strategisch Fastende“ zu gewinnen, ohne deren magischen Input
kaum mehr als 100 Millionen Bekehrte zu erreichen sind?
Papst Franziskus zum Thema „Wahres und falsches Fasten“ 2017
Seit wann gibt es in der Kirche überhaupt
ein „strategisches Fasten“, sprich ein Fasten, mit dem man etwas erzwingen will,
das anders nicht zustande kommen könnte?
Hartl will das aus der Schrift
beweisen:
„Doch
bevor Jesus auch nur ein Wunder tat und mit der Kraft Gottes das Königreich
verkündigte, fastete Jesus 40 Tage in der Wüste.“
Na und? War das ein „strategisches Fasten“? Oder war das
einfach eine innere Einkehr, die Jesus suchte, bevor er öffentlich wirkte? Ich
wüsste nicht, dass man das je anders gesehen hätte, als es der zweite Satz
ausdrückt. Im übrigen war es in der Wüste ganz still. Gibt es im Gebetshaus
eigentlich auch mal ein Radau-Fasten? Wäre das nicht auch mal was? Ein Party-Lobpreis-Sabbat-Jahr
ohne irgendein elektrisch verstärktes Instrument? Das wäre doch auch mal eine
Idee! Aber nein, es geht hier bloß um Verzicht auf Essen und Trinken…
„40
Tage Jesus-Fasten für eine Jesus-Bewegung. Wie kann man konkret mitmachen?
Indem man täglich die prophetische Aussage betet „Europe shall be saved!“,
„Europa soll gerettet werden!“ und täglich mindestens 5 Minuten in diesem
Anliegen betet. Außerdem durch Teilnahme an einer ausgedehnten Zeit des
Fastens. Dies kann entweder eine 40-tägige Fastenzeit am Stück sein, oder, wem
das nicht möglich ist, eine oder mehrere mehrtägige Fastenzeiten innerhalb
dieser 40 Tage.
Das
Fasten bedeutet hier Verzicht auf feste Nahrung. Manche wird der Herr zu einem
kompletten Wasserfasten rufen (eine geistlich sehr besondere Erfahrung), manche
zum Fasten bei Wasser und Saft oder Ähnlichem.“
Na schön, nichts gegen das Fasten
an sich, aber hier geht es drum, dass 10 000 Fastende gesucht werden, die 100 Millionen Europäer bekehren sollen. Eine Art Hungerstreik für Jesus bzw. die
Errettung Europas.
Und nicht Gott will, dass sich
Leute hier abhungern, sondern Johannes Hartl im Verein mit seinen anonym
bleibenden Orakeln hat sich das in den Kopf gesetzt.
Gott wird sehen, welche Gebete in
der Menschheit ernstlich sind, ob nun mit oder ohne Hungerstreik. Ertrotzen
kann man von ihm gar nichts… Im übrigen muss bei jeder Bekehrung der freie
Wille der Betroffenen berücksichtigt werden. Über ihn kann nichts und niemand
verfügen, auch keiner, der sich mittels eines strategischen Fastens deswegen kasteit.
Das hat noch nie funktioniert!
Wie Papst Franziskus uns alle
erinnerte, ist wahres Fasten in der Bibel ohnehin etwas ganz, ganz anderes.
Nicht die fromme, selbstkasteiende Nötigung oder Erpressung der Bekehrung
anderer, sondern eine Haltung, die sich ohne die Frage nach dem „Zweck“ einfach
nur verschenken will und die Früchte Gott überlässt:
„Nein,
das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die
Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu
zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins
Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich
deinen Verwandten nicht zu entziehen...“ (Jes 58)
Und übrigens auch die
Mittelmäßigkeit der Kirchenmusik, die manche meinen, möglichst mainstreamig
gestalten zu sollen, hat der Papst gerade dieser Tage getadelt:
„„Manchmal
herrscht hier eine Mittelmäßigkeit vor, eine Oberflächlichkeit und Banalität“.
Hier sei eine Erneuerung der liturgischen Musik und des Gesanges nötig, vor
allem was die Qualität angeht.“ http://de.radiovaticana.va/news/2017/03/04/papst_zu_kirchenmusik_herzen_der_menschen_vibrieren_lassen/1296484
Ob es nicht wichtig wäre, dass wir
selbst innere Einkehr halten, ob wir nun dabei mehr als Brot essen oder nicht?
Ob nicht das, was uns allen fehlt, echte, tiefe Buße und die Unbesorgtheit um
die Früchte unseres rechten Tuns ist?
Wie sollen wir Menschen zu Christus
ziehen, wenn wir so selbstverliebt sind, dass wir nicht einmal bereit sind, auf
ständige Party zu verzichten, und Gott da nicht suchen und finden wollen, wo er
uns begegnen will: in der Stille und in der Ruhe des Herzens, das man deshalb
der ständigen Unruhe und Erregung entziehen sollte?
Hartl spricht so gern davon, dass
Gott in uns „verliebt“ sei und wir in
ihn.
Ich werde den Verdacht nicht los,
dass Hartl vor allem in sich selbst verliebt ist und seine Wirkung auf die
Massen genießt, denen er das Gefühl gibt, aus lauter unentdeckten Helden zu
bestehen:
„Zu
viele Christen sind gezähmte Löwen. Doch die Zeit der Harmlosigkeit ist vorbei.
Wir brauchen Helden. Lassen sie(sic!) sich aufrütteln durch diesen Ruf zu den
Waffen der Furchtlosigkeit, des Gebets und der Hingabe.“
In den Gemeinden kommen die
angeblich zu Tausenden von Gott „Berührten“
jedenfalls nicht an.
Löwen…
Wer wird in der Schrift noch mal
mit einem ungezähmten, brüllenden Löwen verglichen?!
Ist das Gebet eine „Waffe“. Ist Hingabe eine „Waffe“? Ist „Furchtlosigkeit eine „Waffe“?
Hingabe und Furchtlosigkeit sind Tugenden.
Es gibt die berühmte
„Waffenrüstung“ des Glaubens in Epheser 6.
„Zieht
die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels
widerstehen könnt.
Denn
wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen
die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen
die bösen Geister des himmlischen Bereichs.
Darum
legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles
vollbringen und den Kampf bestehen könnt.
Seid
also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an
und
als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen.
Vor
allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse
des Bösen auslöschen.
Nehmt
den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes.
Hört
nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam,
harrt aus und bittet für alle Heiligen…“
Hartl spricht von „Waffen“ für
einen missionarischen „Angriff“, den wir starten sollen.
Paulus spricht von etwas völlig anderem,
nämlich davon, dass ein Angriff der Finsternis auf jeden von uns geschieht und
wir ihm standhalten sollen in Gebet und Fürbitte. Das mag zwar im Zusammenhang
mit einem missionarischen Tun geschehen, muss es aber nicht.
Und das Gebet? Ist etwa das eine
offensive Missions-„Waffe“?
Das ist meine kleine
Meditationsaufgabe für die Leser:
Im Geiste des Paulus-Textes: Was
ist Gebet?
Gebet im Zusammenhang mit einem
Fasten, das mich zu einem brauchbaren Werkzeug Gottes macht?
Es ist viel Psychologie und viel
Animalisches im Spiel bei Hartl.
Und sehr viel Eigenwille und
Dirigierenwollen.
Auch der Glaube lässt sich
vermarkten und verführt zum Vermarkten.
Jesus jedenfalls hat sich in diesem
Sinne Hartls schlecht vermarktet.
Als er am Kreuz hing und für uns starb,
hat er gewiss nicht um 100 Millionen Seelen aufgerechnet, sondern er starb entweder
für alle oder eben keinen.
Und das sollte uns aufrütteln.
Hanna Jüngling
Zunächst: Hartl und seine Freunde haben tatsächlich die Rettung von „100 Millionen(!) Seelen in den nächsten 10 Jahren“ vor Augen, wie Sie oben ja selbst zitiert haben, also 13% der europäischen Bevölkerung, und nicht nur von 100.000.
AntwortenLöschenDann: Nicht alle hat das Halleluja-Schreien befallen. Ich hatte bereits einen Kommentar zum diesbezüglichen kath.net-Artikel (http://kath.net/news/58678) verfasst, der zunächst - verzögert - freigeschaltet, inzwischen aber wieder gelöscht wurde. Offenbar empfand Roland Noé meinen Kommentar als zu bissig. Ja, ich war enttäuscht von Dr. Hartl, dem ich etwas mehr katholische Immunität gegen pfingstlerischen Schwarmgeist zugetraut hätte. Dabei sind noch nicht einmal alle Pfingstler so extrem. Ich habe Freunde unter Pfingstlern, die recht vernünftig sind. Hartl ist aber leider voll auf eine Masche abgefahren, welche ein gewisser Reinhard Bonnke (siehe Wikipedia) in den siebziger Jahren praktiziert hat. Die Zuhörer werden mit dem Gefühl gelockt, bedeutend zu sein. Wer sich dann noch in das Gefühl hineinsteigert, - von Hartl animiert - zum 40-Tage-Wasserfasten berufen zu sein, bringt sich in Lebensgefahr. 40 Tage ist eine Frist, nach der Hungern beim Menschen zum Tode führen kann. Sollten sich tatsächlich 10.000 Menschen diesem Aufruf anschließen, so wird mit einigen Todesfällen zu rechnen sein.
Die vertippte Zahl ist gestern noch selbst aufgefallen und von mir auch gleich korrigiert worden.
LöschenLeider sind die Kommentare unter den Kath.net-Artikeln nur wenige Tage abrufbar. So konnte ich die Kommenatere wegen "Zuspätkommens" gar nicht mehr einsehen.
Allerdings ist die Pro-Hartl-Line dermaßen stark, dass vor ein paar Jahren selbst meine kritische Stimme beim BR (obwohl der BR von sich aus mit mir Kontakt aufgenommen hatte) sogar zweimal wieder ausgeladen wurde. Wenn schließlich der Ortsbischof den Zirkus mitmacht...
Natürlich gehe ich davon aus, dass es ein paar Kritiker gibt.
Insgesamt kritisch ist ja auch Felizitas Küble.
Und was das Fasten-Verhungern betrifft hoffe ich doch, dass der gesunde Menschenverstand wieder einsetzt, bevor es ein paar Tote gibt.
Ich sage glattweg: "Ja, ja, ja"
AntwortenLöschenIm demogratischen Europa sollte man sich Zeit nehmen und sich Meinungen anhören. Obiger Artikel macht mich aber traurig über die Einseitigkeit und Armut wie hier argumentiert wird und ich will mich gar nicht runterziehen lassen!
Wage es und mach mit! Sprich jeden Tag um 17:00 laut aus "EUOROPA SHALL BE SAVED - Europa soll gerettet werden!" Gehe einfach in eine Erwartungshaltung und lass alles diskutieren. Gehen Sie in eine Erwartungshaltung die Ihnen entspricht.
Jetzt erst recht -"Europa soll gerettet werden"- und ich will ein ganz bescheidener Teil sein. Für mich persönlich heißt dies, bisher mit Kalorien, aber mit großer Erwartung und einer gewissen Dankbarkeit, was geschehen wird. Möchte unbedingt gerne teilhaben und mit dabei sein.
@Anonym "Teil sein": Schon das klingt für mich gnostisch. Und dann diese ebenso esoterisch NLP-mäßige Autosuggestionstechnik "Gehe in eine Erwartungshaltung". Im übrigen sei Deine Rede Ja sei Ja und Nein sein Nein - und nicht "Ja, Ja, Ja". (TRIOS "Da, da, da" ist da noch unverfänglicher.) Nein, das ist nicht meine Welt - und es ist auch nicht die Kirche. Die ist nicht esoterisch, sie ist wirklich. Auch wenn man sie kaum noch sieht - auch vor lauter Geschrei nicht.
LöschenMir liegen diese ganzen charismatischen Verzückungen nicht und (laute) Massenveranstaltungen ohnehin nicht, doch habe ich dies immer für eine Sache der persönlichen Mentalität gehalten. Hier nun betrachten Sie dies anhand eines Beispiels einmal objektiver und sachlich. Und da trifft es sich dann doch. Wobei ich allerdings nicht von "Papst Franziskus" sprechen mag. Da habe ich dann doch meine Zweifel - und die sind ganz sicher nicht nur die der Dubia.
AntwortenLöschenGanz ausgezeichnete Analyse dessen, was sich heute so im modernen kirchlichen “Supermarkt“ der Amtskirche so alles tut....auch was Ihre Auffassung zu Kirchenmusik anbelangt, rennen Sie bei mir offene Türen ein....darf ich Sie in diesem Zusammenhang auf die nichtrhytmischen Psalmengesänge der altreformierten Kirche in den Niederlanden aufmerksam machen? Sie sind,wenn sie gut gesungen und mit der Orgel prächtig begleitet werden atemberaubend schön!
AntwortenLöschenAnsonsten: wo findet man heute die wahre Kirche?! Soll man noch überhaupt bei traditionellen Priestern in die heilige Messe gehen?
Was ist Ihre Meinung?
GOTTES SEGEN!