Sonntag, 27. April 2014

Tag der Entscheidung



Am Tag der Heiligsprechung zweier unheiliger Päpste


Extreme Biegungen für den Papst im ex-cathedra-Modus


Viele Traditionalisten haben sich vor der drohenden Heiligsprechung Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heute am 27. April 2014 ungefähr so extrem verbogen, wie dieses unselige Kreuz von Cevo in den italienischen Alpen, das vor wenigen Tagen umgestüzt ist und dabei einen jungen Menschen erschlagen hat. Das 35 m hohe Gebilde war 1998 zu Ehren von Johannes Paul II. errichtet worden, und der Erschlagene stammte aus der Provinz Bergamo, der Heimat Roncallis.[1]
Sie haben sich jede einzelne Gehirnzelle verbogen, um nun „nicht dem Sedisvakantismus anheimzufallen“[2]. Als ob eine Sedisvakanz prinzipiell undenkbar oder unmöglich wäre! Sie ist indessen weder undenkbar noch unmöglich. Eine ideologisch aufgeladene Tabuisierung dieser Möglichkeit dürfte angesichts der dunklen Wolken, die sich heute auch witterungsbedingt über Rom zusammenbrauten, wenig hilfreich sein.
Es ist demgegenüber geradezu widersinnig, die Unfehlbarkeit des Papstes zum Zwecke, unfehlbar an ihm festhalten zu können, einzuschränken bis auf ein verschwindendes Minimum.
In einem antisedisvakantistischen Lehrsatz ausgedrückt:
„Je fehlbarer der Papst, desto unfehlbar festsitzender ist er.“
Immer wieder ist zu hören, der Papst sei nicht makellos als Person, und als unfehlbar könne er nur gelten, wenn er ex cathedra spreche. Eine Argumentation, die ins Leere zielt, denn kein Mensch hat je im Ernst behauptet, dass ein Papst persönlich unfehlbar sei… Im übrigen entsteht der Eindruck, dass „ex cathedra“ heiße, der Papst müsse dabei mindestens eine Dogmenverkündigung tätigen. Dies geht jedoch nicht aus dem Dekret „Pastor aeternus“ des Vaticanum I hervor.
„Ex cathedra“ ist jeder päpstliche Akt, in dem sich der Papst ausdrücklich auf seine Lehrgewalt und seine Autorität durch Jesus Christus selbst beruft, etwas festzulegen oder zu definieren – auch wenn der fragliche Gegenstand kein Dogma sein sollte, sondern „nur“ den Glauben oder die Sitten betrifft.[3]

Für den Fall, dass unser Papst nicht rechtgläubig ist: Warum ist es eigentlich tabu, eine Vakanz anzunehmen?

Es sind sachlich anders gelagerte Fragen, die hier im Raume stehen. Es geht nicht vorrangig darum, ob der Stuhl Petri nun „vakant“ oder nicht, besetzt ist oder nicht ist. Es geht vielmehr darum, ob die Männer, die ihn besetzen, noch rechtgläubig sind.
Einerseits quält die Frage, wie die Kirche mit einer „niederschwelligen“ häretischen Haltung eines Papstes umgehen soll, viele Gläubige. Bevor nun wieder ein Schlaumeier mit Brille auf der Nase doziert, dass es ein Unterschied sei, ob ein Papst „formell“ (also ex cathedra) oder „materiell“ (also nicht ex cathedra…oder… unbewusst…oder ja, das lässt sich nur mehr schwer präzise definieren, was alles unter „materiell“ fällt?!) häretisch geworden ist, der sei auf den Boden der schnöden kirchenalltäglichen Realitäten zurückgebracht:
Unter Häresie, die zumindest jeder Gläubige welchen Standes auch immer aufgrund seines „sensus fidei“ konstatieren kann, ist schlichtweg zu verstehen, dass ein Mensch einer bereits einmal definierten Glaubenslehre ausdrücklich widerspricht bzw. sich denen, die ihr ausdrücklich widersprechen, in einer formellen oder quasi-formellen Handlung unterstellt oder ihnen implizit in aussagekräftigen Gesten zustimmt. Alle weiteren Definitionsfluchten darf man getrost als Wortklauberei betrachten, weil „Häresie“ vor allem an sich selbst, ob nun bewusst oder unbewusst, als objektive Tatsache und nicht zuletzt von ihrer glaubenszerstörenden Wirkung auf die Gläubigen her, die dem Papstamt diametral entgegengesetzt ist, zu verstehen ist.
Wäre dies, was ich da sage, nicht so, könnte man keinem Gläubigen zutrauen oder abverlangen, ohne ständige Gängelung rechtgläubig zu bleiben. Nun hat aber die römisch-katholische Kirche ihren Gläubigen diese Mühe stets abverlangt und … zugetraut. Das heißt: jeder Gläubige weiß ungefähr, wo die Grenzen zur Häresie liegen!
Ein Beispiel: wenn ein Katholik (wie Woityla) den Koran küsst, das Buch, das die Christen als „Heuchler“ und „Ungläubige“ beschimpft und unseren Herrn als Sohn Gottes leugnet, ausdrücklich leugnet, dann kommt dies einem Sakrileg gleich. Ein Buch, das in seiner 112. Sure, die als islamisches Credo gilt, ausdrücklich verneint, dass Gott „zeugen“ würde, darf ein Katholik, ja überhaupt kein Christ, auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise ehren, weil dies einem Glaubensabfall oder aber einer heuchlerischen Lüge gegenüber den Muslimen gleichkäme.  Umgekehrt fasst übrigens kein gläubiger Muslim die Heilige Schrift auch nur mit der Beißzange an, geschweige denn, dass er sie küssen würde… Während man jedem kleinen katholischen Gläubigen einen Korankuss zu Recht als Absage an den katholischen Glauben auslegen würde, zerreißt man sich die Nervenbahnen des Gehirns, um dies bei einem Papst zu rechtfertigen, bis hin zu der infantilen Meinung, Johannes Paul II. könne ja vielleicht nicht gewusst haben, was er da tut. April April.
Eine andere Frage ist, wie man eine Vielzahl offenkundiger, aber sehr geschickt formulierter Häresien zu fassen bekommt. Ein gewiefter Modernist wird sich immer herauswinden. So geschah es auch bei Joseph Ratzinger, der, angesprochen auf seine Leugnung des Sühneopfers Jesu in „Einführung in das Christentum“[4] lapidar antwortete, er verleugne keineswegs das Sühneopfer Christi.[5] Aber er korrigierte weder den Text noch zog er das Buch je zurück. Er ließ es sogar nach seiner Papstwahl weiter auflegen…
Und so könnte man unzählige weitere Beispiele seit Johannes XXIII. aufführen. Die Autorin dieses Artikels hat selbst schon in vielen Texten auf einzelne häretische Akte verschiedener Päpste nach dem Vaticanum II hingewiesen.[6]
Der Kunstgriff, der Papst dürfe „materiell“ häretisch sein, ohne damit sein Amt zu verlieren, ist unlogisch. Er ist der oberste pastor in Stellvertretung des pastor aeternus. Im Grunde kommt es bei keinem Amtsträger in der Kirche so sehr auf jedes Wort an wie bei ihm. Alle Welt schaut auf ihn. Was er tut, beeinflusst Millionen von Seelen. Es ist fahrlässig, ihm nun – aus Ansehen der Person heraus – ein Übermaß an Fehlbarkeit zuzuerkennen und unendliche Spannen an Häresien, solange sie nur „materiell“ bleiben. Wenn ein amtlicher Akt eines Priesters ungültig wird, wenn er ihn nicht in der rechten Intention tut – warum sollte dies dann bei einem Papst ausgerechnet anders sein? Sicherlich ist eine solche widersprechende Intention schwer nachzuweisen. Aber in den Fällen unserer Päpste seit 1958 finden sich so zahlreiche Hinweise darauf, dass es andererseits freiwillige Verblendung bedeutet, dies nicht sehen zu wollen. Aber alle, alle, alle, ob Progressive, Neokonservative oder Traditionalisten, sind eher bereit, den Herrn zu verraten, als sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, es könnte, zumindest einmal hypothetisch, doch irgendwann eine echte Sedisvakanz aufgrund einer vom Glauben abgefallenen Hierarchie bestehen.

Faktische Vaterlosigkeit, Irrlichter und Notlichter

Vakanz des Lehramtes bei Vorhandensein eines häretischen Papstes „in Einheit“ rechtgläubig und „unfehlbar“ zu definieren, ist andererseits nahezu unmöglich. Und dies ist auch die Schwäche jener, die eine Sedisvakanz aufgrund der Sachlage annehmen. Sie geraten sehr leicht in das mentale Fahrwasser der vielen protestantischen und pseudokatholischen Splittergruppen, die versuchen, sich einen „rechten“ Reim auf die „wahre“ Lehre zu machen. Wie das zu geschehen habe, splittert sie dann immer weiter auf, kann also so wohl kaum anerkannt werden. Bei Ausfall des Lehramtes ist jedoch „Einheit“ des zerstreuten Haufens kaum machbar. Ein fast auswegloses Dilemma …
Wer also im Bewusstsein dieser großen Gefahr einen Totalausfall des Lehramtes annimmt, muss zugleich jeden Versuch, das Lehramt in seiner Lebendigkeit zu ersetzen, auf irgendwelche Gehorsamforderungen gegenüber den Gläubigen in Lehr- und Disziplinfragen verzichten und sich selbst nur als radikal machtloses und armseliges „Notlicht“ im Wartestand und der reinen Gnade Gottes betrachten, das keinerlei Lehrkompetenz hat. Es dürfte also weniger ein Problem darin liegen, unter den gegebenen Umständen den Ausfall des Lehramtes zu erkennen, als um die Frage, wie man sich dann so organisiert, dass man nicht selbst einer Häresie oder Autoritätsanmaßung oder einem verbissenen Sektierertum anheimfällt.

Es ist, als wären wir, was die menschliche Stellvertretung Gottes für uns betrifft, Halbwaisen geworden: wir haben unsere himmlische Mutter Maria noch, aber der „Heilige Vater“ ist geistlich verschollen. Und nun treten unzählige „große Brüder“ auf, die „Vater“ spielen wollen. Die einen tyrannisieren die kleinen Geschwister und haben die Mutter hinausgeworfen; die andern versuchen, die Mutter unter ihre Fuchtel zu bringen und hoffen, dass der Vater nie wieder zum Leben erwacht.
Ehrlich wäre es, wenn die älteren Brüder sagten: Mutter, bitte für uns, dass wir nicht verderben, solange der Vater fehlt. Die Mutter wird sicher alles tun, um den menschlichen Vater zu vertreten, so wie dies jede gute Mutter nicht nur tut, sondern auch kann! Noch niemals konnten jedoch die älteren Brüder den toten Vater, ohne die Eintracht zu zerstören, vertreten, solange die Mutter lebt und wirkt. Das ist schon in der natürlichen Familie unmöglich.
Es ist die also Frage, ob eine faktische Vakanz des Lehramtes aufgrund der geistlich verschollenen väterlichen Autorität allen möglichen Irrlichtern innerhalb der katholischen Kirche nicht eine Plattform für spitzfindige Fragen, die Neuerfindung der Tradition und ganze Abgründe von Irrlehren ermöglicht. Und genau so sieht die Realität derzeit aus: kleine geistliche Lichter wissen nun alles ganz genau, rekurrieren auf irgendwelche „Traditionen“, die angeblich wahrer seien als das, was aktuell, bis um das Konzil herum, tatsächlich Tradition waren, versteigen sich in Fragestellungen, die stets daran aufgehängt werden, dies oder jenes sei ja nie ein Dogma und darum auch nicht Lehre der Kirche gewesen. Oder noch besser: man gräbt in uralten Zeiten nach und fischt irgendwelche Detailfragen aus der Vorzeit, deren Handhabung plötzlich für heute gültig erklärt wird, obwohl das Lehramt die fragliche Ansicht seit Jahrhunderten längst fallengelassen hat.
Was dagegen – auch ohne direkt als Dogma formuliert worden zu sein - immer und überall nachweislich und unwidersprochen geglaubt wurde, interessiert sie nicht. Andererseits greifen sie Regionalbräuche auf, teilweise sogar aus dem Bereich der abgefallenen Orthodoxie, geblendet von deren Sinn für liturgische Performance, und erklären dieselben zu Kardinalnormen. Kleine Geister belehren vor laufenden Kameras auf Internetplattformen Augustinus, Ambrosius, Thomas von Aquin oder Bellarmin darüber, dass es keine Bluttaufe geben könne und die Kirchenlehrer sich darob in „irrige Theorien“ verrannt hätten, denen das Lehramt leider nie widersprochen habe. Verbohrte Traditionshüter wollen anderen Gläubigen das Rosenkranzbeten im Bett oder beim Gehen wegen mangelnder Andächtigkeit verbieten, wieder andere wollen sämtliche Frauen zwingen, mit spitzengewebten Gebetsschleiern in die Kirche zu gehen, die vielleicht in Südeuropa, hierzulande aber definitiv niemals allgemeiner Brauch waren (sondern ohne besondere Festlegung eher Hüte, Tücher aus festen Stoffen oder eine frei gewählte, anständige Bekleidung), mancherorts wird den Gläubigen auch in der tridentinischen Messe das Knien beim Sanctus madig gemacht, obwohl sie es immer so gemacht haben (weil das angeblich nicht „Tradition“ war!). Man wird genau und mit Missbilligung beobachtet, ob man eine formvollendete Kniebeuge macht und wehe dem Ehepaar, dass nicht mindestens vier Kinder aufweisen kann.  Es wird darüber gefachsimpelt, dass das „filioque“ eigentlich nicht ins Credo gehöre, sondern erst später hinzugefügt worden sei und die Orthodoxen deshalb keine Häretiker seien, ganz so, als bliebe die wahre Lehre in einem Entfaltungsstadium stehen und könne von dort aus rechtgläubig auch kontradiktorisch gedacht werden. Besonderes Schmankerl ist eine sinnlose Diskussion darüber, ob es richtig sei, die Gottesmutter als Gottesmutter und nicht streng nach dem Dogma von Ephesus „Gottesgebärerin“ zu nennen, als ob es nicht bis ins 21. Jahrhundert hinein durchgängig ungezählte lehramtliche Dokumente und vor allem den populären Rosenkranz gäbe und damit eine zentrale, immer und überall gepflegte Annahme und Gewohnheit, die der Sache nach ohnehin völlig logisch und gar nicht anders möglich ist (!), unbesorgt von der „Gottesmutter“ ebenso wie von der „Dei genetrix“ zu reden und zu schreiben.
Und immer wieder wird die Autorität des Papstes aufgrund verwinkelter Gedankengänge bestritten, um seine Präsenz als Papst um jeden Preis zu erhalten. An diesem Punkt sind die Sedisvakantisten, Neokonservativen und Petrusbrüder (FSSP), auch wenn sie zu unterschiedlichen Schlüssen kommen, wesentlich konsequenter als die FSSPX. Entweder der Papst ist der Fels und man muss ihn durchweg im Gehorsam achten – nicht nur, wenn er ex cathedra spricht - oder er ist als Fels überflüssig und darf im Ungehorsam ignoriert werden. Stürzt er die Kirche in massiven Glaubensabfall, muss man sich entscheiden, ob man ihn als Papst anerkennt oder eben nicht, mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Ein Stellvertreter Christi, der meistens Fehlbares redet, das eh keiner zu glauben braucht, oder wie das Dornröschen schläft, und nur bei seinen höchst seltenen ex cathedra-Akten mal, kurz wachgeküsst, unfehlbar sprechen darf, um anschließend wieder den Schlaf des Irrenden zu schlafen, ist eine einzige Lästerung gegen den, den er vertreten soll!
Dieses Dilemma zwingt uns alle in einen furchtbaren, fast unlösbaren Zwiespalt – ganz einfach deswegen, weil Jesus selbst doch den „Felsen“ Petrus eingesetzt hat und es ohne einen rechtgläubigen Papst auch keine lebendige Tradition und Auslegung der Lehre mehr gibt…

Petrus und Johannes: „…wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme…“

Im Johannes-Evangelium wird eine merkwürdige Begebenheit berichtet, die sich unmittelbar auf die Kreuzigungsszene beziehen lässt. Unterm Kreuz steht die Gottesmutter, Maria. Aber neben IHR steht nicht Petrus, der Anführer, den Jesus selbst eingesetzt hat, sondern der kleine Johannes! Jesus überantwortet die Kirche und die Priesterschaft nicht etwa im Apostel-Chef, dem Petrus, SEINER allerseligsten Mutter, sondern im geringsten der Apostel, in Johannes. Warum steht eigentlich nicht Petrus unterm Kreuz? Wir wissen es: Petrus, der Apostelfürst, hat den Herrn bis in den Hof des Hohenrates begleitet und dann doch aus Feigheit verleugnet!
Jesus offenbart sich als Auferstandener den Jüngern noch ein drittes Mal, als sie am See ihrer Fischerei nachgingen. Plötzlich ist er mitten unter ihnen und folgendes wird erzählt:

„Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.

Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, (diesem) folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird?

Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm?

Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!

Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an“[7]

Zweimal sagt Jesus zu Petrus nachdrücklich: „Weide meine Schafe!“ und einmal: „Folge mir nach!“
Was tut Petrus, der Chef? Er schaut argwöhnisch auf den kleinen Johannes, auf den, von dem es heißt, er sei IHM gefolgt: „Was wird mit ihm, Herr?“
Spürt er, dass in diesem Kleinen ein Geheimnis ruht? Dass dieser Kleine begnadet ist in einer Weise, die er kaum verstehen wird?
Jesus sagt nun diesen rätselhaften Satz: „Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an?
Jesus scheint uns hier verschlüsselt etwas zu sagen: „Johannes wird bleiben, bis ich komme.“

ER bekräftigt noch einmal an Petrus den Befehl: „Du aber folge mir nach!“, ganz als ob dies in Frage stünde.
Der kleine Johannes aber, wird fraglos bleiben, bis ER kommt.
Der kleine Johannes ist der kleine, reine Priester, der, in dem sich Jesu Herz abbildet, denn am Herzen Jesu lag er beim letzten Abendmahl.
Jesus hat nicht den, der in Treue an SEINEM Herzen liegt, zum Papst eingesetzt, sondern den, der eigenmächtig, feige und verleugnerisch war, obwohl er IHN von Herzen liebte…

Ein Geheimnis liegt auch hierin. Es lässt uns ahnen, dass das sakramentale Leben beim Kommen Jesu vielleicht alleine an ein paar kleinen Johannes-Priestern hängt.



Und nun die Heiligsprechung zweier ersichtlich unheiliger Päpste durch Franziskus!

Roberto de Mattei wollte, vielleicht in einem Akt der Verzweiflung, den traditionsverbundenen Katholiken weismachen, dass Heiligsprechungen, oder wenigstens manche Heiligsprechungen, keine unfehlbaren Akte seien. Er widerspricht damit der Überzeugung der überwiegenden Mehrzahl der Theologen seit Jahrhunderten und beruft sich auf ein denkbar absurdes Argument:
„Die Unfehlbarkeit von Heiligsprechungen ist kein Dogma des Glaubens, sie ist die Meinung einer Mehrheit von Theologen, insbesondere seit Benedikt XIV. – der sie obendrein als private Lehrmeinung äußerte und nicht als Papst.“ [8]
Nun hat aber derselbe Benedikt XIV. diese „private Meinung“ auch als Papst selbstverständlich aufrechterhalten, und die gesamte Kirche, mit sämtlichen Päpsten, folgte seinen Vorgaben hinsichtlich der Beurteilung von Heiligen, Wundern, Offenbarungen und Visionen bis in die späten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein. Es hat bereits surreale Qualität, dies als ein Handeln nach einer „privaten Meinung“ einzustufen!
Vollends absurd ist de Matteis Argumentation aber aus einem anderen Grund, den uns Franziskus heute selbst deutlich vor Augen geführt hat:
Eine Heiligsprechung ist ja nicht als irgendwie unscharf formulierte Heiligsprechung unfehlbar. Der Papst sagt ja nicht „Ich spreche NN heilig. Amen“.

Im Akt der Heiligsprechung nimmt der Papst vielmehr seine unfehlbare Autorität ausdrücklich in Anspruch. Die Heiligsprechung ist ein ex-cathedra-Akt, und darum ist sie unfehlbar.

Franziskus wurde heute vom Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Amato,  dreimal gebeten, die beiden Päpste heiligzusprechen. Mehrfach wurde der Hl. Geist angefleht zu verhindern, dass nun durch das „Lehramt“ (!) eine Fehlentscheidung getroffen werde. Ein ausführlicher Herbeirufungsgesang an den Hl. Geist erfolgte. Und dann erklärte Franziskus in „autoritate Domini nostri Jesu Christi…J23 & JP2…sanctos esse decernimus et definimus…in nomine Patris et Filii et Spiritui Sancti.“
Jeder muss erkennen, dass diese Formel[9] nichts geringeres als ein ex-cathedra-Akt ist. So oder so ähnlich lautete die Formel jeder Heiligsprechung, jeder lehramtlichen Definition, jeder Festlegung und jedes "Dogmas".
Wer diese Formulierung nicht als Inanspruchnahme päpstlicher Unfehlbarkeit annehmen will, der sollte so ehrlich sein und alle Definitionen, die jemals "unfehlbar" getroffen wurden, anzweifeln, einschließlich der Definition der päpstlichen Unfehlbarkeit in "Pastor aeternus"!
Es bleibt nur zweierlei: Franziskus ist der Papst. Er hat eine unfehlbare Definition vorgenommen, indem er zwei Häretiker heiliggesprochen hat. Ergo ist er selbst ein Häretiker und kann zu einem solchen irrgläubigen Akt nicht berechtigt sein, weil er kein Papst ist. Oder man sagt: Gleich, was Gott, der Herr wollen könnte, gleich, was je zuvor unfehlbar definiert wurde, der Papst kann alles auf den Kopf stellen und allem widersprechen, was je galt - das aber ist nicht mehr katholisch, sondern der Beginn einer geistlichen Tyrannei, die in wehenartigen Konvulsionen seit mindestens 50 Jahren eingeleitet wurde.
Roberto de Mattei wollte retten, was zu retten ist, denn dass die beiden Kanonisierten nicht heilig waren, liegt absolut offen auf der Hand. Da er sich als Historiker bei Johannes XXIII. in der Materie besser auskennt, sagt er:  „Nun, was Johannes XXIII. betrifft, so bin ich nach sorgfältiger Abwägung sicher, dass sein Pontifikat objektiv ein Schaden für die Kirche war, und es daher unmöglich erscheint, bei ihm von Heiligkeit zu sprechen.“[10]
Ab heute hat uns aber der Papst in einem Akt päpstlicher Autorität aufgefordert, diesen Mann als Heiligen zu verehren und ihm nachzueifern. All die Winkelzüge, die de Mattei bemüht, all die Hinweise auf verschiedene Kriterien bei der Prüfung einer Heiligkeit, sind irrelevant in dem Augenblick, in dem eine Person kraft unfehlbarer Autorität heiliggesprochen worden ist. Es hilft alles nichts!

Ankündigung des Programms der Familiensynode im Geiste der gerade Kanonisierten

Franziskus sagt uns zudem in seiner Predigt, worum es ihm geht bei diesen beiden Heiligsprechungen:
  
„In diesen beiden Männern, die in der Betrachtung der Wunden Christi lebten und Zeugen seiner Barmherzigkeit waren, wohnte »eine lebendige Hoffnung« vereint mit »unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude« (…) 
Und das ist das Bild der Kirche, das dem Zweiten Vatikanischen Konzil vorschwebte. Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben mit dem Heiligen Geist zusammengearbeitet, um die Kirche entsprechend ihrer ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen und zu aktualisieren (…) 
In der Einberufung des Konzils hat Johannes XXIII. eine feinfühlige Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bewiesen, hat sich führen lassen und war für die Kirche ein Hirte, ein geführter Führer. (…) 
In diesem Dienst am Volk Gottes ist Johannes Paul II. der Papst der Familie gewesen. (…) 
Ich hebe das gerne hervor, da wir gerade einen Weg zur Synode über die Familie und mit den Familien beschreiten (…) Mögen diese beiden neuen heiligen Hirten des Gottesvolkes mit ihrer Fürsprache für die Kirche eintreten, damit sie in diesen zwei Jahren des Synodenweges fügsam sei gegenüber dem Heiligen Geist in ihrem pastoralen Dienst an der Familie. Mögen beide uns lehren, keinen Anstoß zu nehmen an den Wunden Christi und in das Geheimnis der göttlichen Barmherzigkeit einzudringen, die immer hofft und immer verzeiht, weil sie immer liebt.“[11]

Was will Franziskus mit dem „Keinen Anstoß nehmen an den Wunden Christi“ wohl sagen?

„Johannes XXIII. und Johannes Paul II. hatten den Mut, die Wundmale Jesu anzuschauen, seine verwundeten Hände und seine durchbohrte Seite zu berühren. Sie haben sich der Leiblichkeit Christi nicht geschämt, haben an ihm, an seinem Kreuz keinen Anstoß genommen; sie haben die Leiblichkeit des Mitmenschen nicht gescheut, denn in jedem leidenden Menschen sahen sie Jesus.“ (ebenda)

Wie stets bei Franziskus muss man hier ahnend verstehen, denn er ist in seinen Predigten und Ansprachen nicht willens oder in der Lage, präzise zu sprechen, wie es einem Papst zukäme. Auf der Familiensynode, die ab Oktober 2014 tagen wird, wird es zentral um die Probleme der modernen Familien gehen, auch und vor allem um die Forderung vieler Priester und Laien nach der Zulassung von Personen zu den Sakramenten, die trotz einer vor Gott weiterhin bestehenden Ehe, sich in einer zweiten standesamtlichen Ehe oder auch „wild“ mit einer weiteren Person geschlechtlich vereinigt haben und mit ihr zusammenleben.
Was meint der Hinweis Franziskus’ auf die „Wunden“ Jesu, darauf, dass diese beiden „mutigen Männer“ sich nicht gescheut hätten, die verwundete Leiblichkeit Jesu anzuschauen?
Ich verstehe ihn so:
Eine zerbrochene Ehe ist eine leibliche Wunde.
Die Ehe ist wesentlich davon gekennzeichnet, dass hier zwei Menschen „ein Fleisch“ werden. Wird dieses „eine Fleisch“ auseinandergerissen, entsteht eine klaffende leibliche Wunde. Die christliche Ehe ist ein Sakrament, das ein Geheimnis sichtbar macht: Gott hat die Kirche zur Braut genommen und will mit ihr eins sein in saecula saeculorum. Diese Sicht ist keine Überzeichnung: die Braut Christi ist SEIN Leib, ist in gewisser Weise ER. In der Jungfrau Maria geschah dieses Mysterium in voraus geschenkter Vollendung aus reiner Gnade: SIE, ein Mensch aus Fleisch und Blut, hat Gott in unser Fleisch geboren, ein unausdenkbares Geheimnis. Gott ist in Jesus Christus ein Fleisch geworden mit dem Menschen. ER hat sich uns in SEINER übergroßen Liebe angeglichen in unserem Menschsein, ja, durch sein Sühneopfer an unserer Stelle, durch SEINE Wunden, uns zurück gewonnen, wie ein Mann seine verlorene Braut rettet und zurückgewinnt. In jeder Heiligen Messe wird SEIN Opfer sichtbar, gibt ER sich uns ganz hin, und SEIN Leib ist „wirklich eine Speise“, wie ER sagt, und legt sich in uns wie ein Same, der in uns wächst und nun umgekehrt uns IHM angleicht, wie sich Brautleute aneinander angleichen.
Dieses Geheimnis drückt sich in der christlichen, prinzipiell – wenn auch verdunkelt durch die Sünde, die die Geschlechter einander vielfach zu Gegenspielern gemacht hat - sogar in jeder natürlichen Ehe aus.
Nun bilden sich unsere zerbrochenen Ehen in den Wunden Christi ab. Das ist keine Frage. Aber was will F. sagen, wenn er es für „mutig“ hält, diese Wunden „anzuschauen“ und in „jedem leidenden Menschen Jesus zu sehen“? Ist ein Mensch, der unter der eigenen Sünde oder der der anderen leidet, wirklich in diesem sündhaften Zustand ER?
Es fällt auf, dass F. hier die Wunden Christi, die unsere Sünden IHM geschlagen haben, mit SEINER ganzen Person identifiziert. In einem Menschen, der durch die eigene und fremde Sünde leiblich verwundet ist, soll man Christus erkennen?
Es ist doch andersherum: In den Wunden Christi sollen wir die angrundtiefe Sündhaftigkeit und Verlorenheit erkennen, die ER, der Sohn Gottes, an unserer Stelle getragen und überwunden hat!
Das Bild hängt schief, verwischt den Unterschied zwischen der Gottheit Jesu, die für uns gelitten hat und den Menschen, die im selbstverschuldeten Leid stecken, denn Christus hat sich die Wunden ja nicht selbst geschlagen!
Lehre der Kirche war immer:
Christus hat das Sühneopfer für unsere Sünden gebracht. Er trug unsere Schmerzen und unsere Wunden für uns, an unserer Stelle. ER ließ sich stellvertretend für die Sünder "zur Sünde" machen, ohne selbst ein Sünder zu sein - ER war und ist ganz und gar als Gottmensch vorrangig die göttliche Persönlichkeit!
Häretisch wäre es dagegen zu sagen:
"Im Sünder drückt sich Jesus Christus aus!"
Franziskus legt aber letztere Sicht durch seine Worte objektiv, aber auch suggestiv nahe!

Von alters her haben gläubige Männer und Frauen, an denen in einer Ehe unverschuldet gesündigt wurde, dem Partner diese Sünde nicht aufgerechnet, sondern den Leiden Christi – was sie selbst betrifft – zugerechnet … und die Situation ausgehalten. Sie haben nicht einfach einen anderen Partner genommen, sondern den abtrünnigen Gatten weiterhin als legitimen Partner anerkannt, trotz allem!
Ein Mensch, der an seiner Ehe scheitert, Ehebruch begeht und deshalb verwundet ist, ist nicht gleichförmig mit dem leidenden Christus, sondern er ist der, der Christus Wunden verursacht, IHN beleidigt!
Ein Gläubiger wird nur dann christusförmig im Leid, wenn er das Leid, das er um Christi willen (!) erduldet, den Leiden Christi als stellvertretendes Opfer hinzufügt und selbst dabei jeder Sünde absagt oder abgesagt hat. Leid um Christi willen hieße aber hier das, was die Kirche immer gelehrt hat: das Kreuz der gescheiterten Ehe in Reue und Buße ohne Ausflucht in eine neue „Beziehung“ anzunehmen und in dieser Schmach Christi, „ohne Sex“, weiterzuleben, IHM zuliebe, um IHM nicht wehzutun.
Sündhaftes Verhalten dagegen kann niemand den Leiden Christi im Sinne eines solchen Opfers beifügen – es wäre blasphemisch, dies anzunehmen!
Wer nicht zu feige ist, die Wunden Christi zu betrachten, der kann nur den glühenden Wunsch verspüren, ab jetzt, ab sofort niemals mehr zu sündigen, der Sünde sofort abzusagen und sie zu meiden um jeden Preis, weil sie diesen geliebten Herrn verletzt, IHM Wunden schlägt und IHN quält.

Franziskus will uns auf eine grandiose Verdrehung der Liebe Jesu Christi einstimmen, wie sie uns seine Avantgarde zu dieser Synode im Oktober, Kardinal Walter Kasper, bereits listenreich untergejubelt hat. Daran kann kaum ein Zweifel bestehen für den, der verständig ist und nicht weghören will.

So hat F. also präzise Worte gefunden, mit dieser Heiligsprechung der beiden Päpste, die das Vaticanum II. als eine „Restauration“ der wahren, ursprünglichen Kirche gewollt und umgesetzt haben, unfehlbare Fakten zu schaffen. Ich wiederhole F.s Charakterisierung von oben: „Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben mit dem Heiligen Geist zusammengearbeitet, um die Kirche entsprechend ihrer ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen und zu aktualisieren.“
Diese „ursprüngliche Gestalt“, das ist es, worum es geht, auch und vor allem auf der Synode. Man wird irgendwelche Seitenpraktiken und Glaubensabfälle innerhalb frühchristlicher Gemeinden „entdecken“ und die „Barmherzigkeit“, die man damals noch geübt habe, wie sie ja auch die lieben Brüder im Osten ebenso pflegen…
Und unendlich viele Katholiken werden jubeln, weil ihre Kirche vielleicht bald dieselben häretischen Sitten wie die orthodoxe Kirche, die Wiederverheiratungen Geschiedener sogar segnet (!), oder wie die protestantischen Kirchen, die graduell unterschiedlich fast alle Scheidung und Wiederverheiratung, manchmal sogar die Segnung homosexueller „Ehen“ institutionalisiert haben. Wir dürfen gespannt sein. In den Augen der Welt wird es eine „Superökumene“ sein. Und bestimmt wird auch der Priesterzölibat angetastet werden…

Die römisch-katholische Kirche kennt alleine das Mysterium von Mann und Frau

Unsere Mutter, Maria, die Frau mit dem unbefleckten Herzen, wird weinen und mit ihr sollten alle katholischen Frauen und Priester weinen, denn nur die römisch-katholische Lehre, nur die Unauflöslichkeit der Ehe und nur die Metaphorik dieser einzig wahren Kirche Jesu Christi hat „die Frau“ in das Recht und in die hohe Würde gesetzt, die Gott ihr neben und mit dem Mann ursprünglich einmal, um IHN in seiner Dreifaltigkeit abzubilden, zuerkannt hat.
Nur die römisch-katholische Kirche weiß um das Mysterium der Frau und den Hass des Satans gegen die Frau.
Und nur die römisch-katholische Kirche hat daher der Gottesmutter den hohen Rang als Schlangenzertreterin zuerkannt, der IHR zukommt – weil Gott es so bestimmt hat.

Nur die römisch-katholische Kirche hat darum andererseits erkannt, dass der geweihte Priester in höchster Würde ein „alter Christus“ ist, ein Mariensohn, ein leibhaftiges Ebenbild seines Meisters und Herrn, und darum wie Jesus selbst nur ein keuscher, eheloser Mann sein kann, der so wie seine Mutter Maria ganz und gar dem Herrn gehört, dafür aber auch die größte Liebe und Diensteifrigkeit der Gläubigen genießen müsste, wenn es recht um ihn und uns stünde.
Nur die römisch-katholische Kirche weiß, welches Mysterium sich im Mann spiegelt…

Jede Vermischung in der Ökumene, jedes Zugeständnis an die Gewissensfreiheit, hat das Wissen um all diese Mysterien verflacht und aufgelöst.
Die einzige menschliche Größe, die derzeit im Panorama kirchlicher Charismen und Ämter überragend und unbeirrbar ist und bleibt, ist die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria. Es kommt nicht von Ungefähr, dass SIE in den letzten 200 Jahren so oft erschienen ist. 
Alle Johannes-Priester sollten sich an SIE anlehnen. Das kann nicht falsch sein. Jesus selbst hat noch am Kreuz hängend diesen Kleinen, der bleiben wird, bis ER kommt, SEINER Mutter anvertraut...und SIE ihm.

Der heutige Tag ist ein Tag der Entscheidung. Ab heute ist endgültig nichts mehr wie es war. In Kürze werden wir es erleben, wie ein Stein nach dem anderen abgetragen wird.
Die Kirche aber ist aus lebendigen Steinen erbaut.Die Gottesmutter und ihre Priesterkinder und die anderen Töchter und Söhne wird niemand abbauen können!

27. April 2014







[3] Vat.I definierte in „Pastor aeternus“ das Unfehlbarkeitsdogma so: „Im treuen Anschluss also an die Überlieferung, wie Wir sie von der ersten Zeit des Christentums an überkommen haben, lehren Wir zur Ehre Gottes unsres Heilandes. zur Verherrlichung der katholischen Religion und zum Heil der christlichen Völker, unter Zustimmung des heiligen Konzils, und erklären es als von Gott geoffenbartes Dogma: Wenn der römische Papst „ex Cathedra“ spricht, - das heißt, wenn er in Ausübung seines Amtes als Hirte und Lehrer aller Christen mit seiner höchsten Apostolischen Autorität erklärt, dass eine Lehre, die den Glauben oder das sittliche Leben betrifft, von der ganzen Kirche gläubig festzuhalten ist, - dann besitzt er kraft des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen wurde, eben jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei Entscheidungen in der Glaubens- und Sittenlehre ausgerüstet wissen wollte. Deshalb lassen solche Lehrentscheidungen des römischen Papstes keine Abänderung mehr zu, und zwar schon von sich aus, nicht erst infolge der Zustimmung der Kirche. Wer sich aber vermessen sollte, was Gott verhüte, dieser Unserer Glaubensentscheidung zu widersprechen: der sei im Bann." http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pastor_aeternus_%28Wortlaut%29

[4] Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum, München 2005, S. 218.
Er behauptet, das „zweite Jahrtausend der abendländischen Christenheit“ sei entscheidend durch diese Gedanken Anselms (zum Sühneopfer Christi, Anm. HJ) geprägt worden, dass „Christus am Kreuze sterben musste, um die unendliche Beleidigung gutzumachen, die geschehen, und solchermaßen die verletzte Ordnung wiederherzustellen.“ (S. 219) Ratzinger gesteht Anselm zwar zu, dass in dieser Theorie auch „entscheidende biblische und menschliche Einsichten eingefangen sind“, man aber „auf der anderen Seite nicht leugnen könne (…), dass das perfekt logisierte göttlich-menschliche Rechtssystem, das Anselm aufgerichtet hat, die Perspektiven verzerrt und mit seiner ehernen Logik das Gottesbild in ein unheimliches Licht tauchen kann.“ (S. 220) „Wenn (in Hebr. 9,11 ff) gesagt wird, Jesus habe durch sein Blut die Versöhnung vollzogen (9, 12), so ist dieses Blut nicht wieder als eine sachliche Gabe zu verstehen, als ein quantitativ zu bemessendes Sühnemittel, sondern es ist einfach die Konkretisierung einer Liebe, von der gesagt wird, dass sie bis zum Äußersten reicht.“ Das heißt im Klartext, der „konservative“ Theologe Ratzinger verleugnet hier ausdrücklich das konkrete Sühneopfer Christi durch sein Blut! (S. 270)

[5] Wilhelm Ettelt: Zur Situation der katholischen Kirche. Wien 1978: Mediatrix Verlag, S. 6: „Kardinal Ratzinger wurde diese Schrift (Anm. HJ: die seine Opfertheologie kritisiert) zugeleitet. (…) Ratzinger (hat sich) dagegen verwahrt, er würde den Sühnecharakter des Opfertodes Christi leugnen.“

[6] Eine Kritik an der Konzilseröffnungsrede Roncallis zum Beispiel hier: http://zeitschnur.blogspot.de/2013/08/geister-im-weizenfeld.html

[7] Joh. 21, 15-23 (EÜ)


[9] die man ausführlich hier anhören kann http://www.kathtube.com/player.php?id=34547




Alle Webadressen abgerufen am 27.4.2014!