Sonntag, 27. April 2014

Tag der Entscheidung



Am Tag der Heiligsprechung zweier unheiliger Päpste


Extreme Biegungen für den Papst im ex-cathedra-Modus


Viele Traditionalisten haben sich vor der drohenden Heiligsprechung Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heute am 27. April 2014 ungefähr so extrem verbogen, wie dieses unselige Kreuz von Cevo in den italienischen Alpen, das vor wenigen Tagen umgestüzt ist und dabei einen jungen Menschen erschlagen hat. Das 35 m hohe Gebilde war 1998 zu Ehren von Johannes Paul II. errichtet worden, und der Erschlagene stammte aus der Provinz Bergamo, der Heimat Roncallis.[1]
Sie haben sich jede einzelne Gehirnzelle verbogen, um nun „nicht dem Sedisvakantismus anheimzufallen“[2]. Als ob eine Sedisvakanz prinzipiell undenkbar oder unmöglich wäre! Sie ist indessen weder undenkbar noch unmöglich. Eine ideologisch aufgeladene Tabuisierung dieser Möglichkeit dürfte angesichts der dunklen Wolken, die sich heute auch witterungsbedingt über Rom zusammenbrauten, wenig hilfreich sein.
Es ist demgegenüber geradezu widersinnig, die Unfehlbarkeit des Papstes zum Zwecke, unfehlbar an ihm festhalten zu können, einzuschränken bis auf ein verschwindendes Minimum.
In einem antisedisvakantistischen Lehrsatz ausgedrückt:
„Je fehlbarer der Papst, desto unfehlbar festsitzender ist er.“
Immer wieder ist zu hören, der Papst sei nicht makellos als Person, und als unfehlbar könne er nur gelten, wenn er ex cathedra spreche. Eine Argumentation, die ins Leere zielt, denn kein Mensch hat je im Ernst behauptet, dass ein Papst persönlich unfehlbar sei… Im übrigen entsteht der Eindruck, dass „ex cathedra“ heiße, der Papst müsse dabei mindestens eine Dogmenverkündigung tätigen. Dies geht jedoch nicht aus dem Dekret „Pastor aeternus“ des Vaticanum I hervor.
„Ex cathedra“ ist jeder päpstliche Akt, in dem sich der Papst ausdrücklich auf seine Lehrgewalt und seine Autorität durch Jesus Christus selbst beruft, etwas festzulegen oder zu definieren – auch wenn der fragliche Gegenstand kein Dogma sein sollte, sondern „nur“ den Glauben oder die Sitten betrifft.[3]

Für den Fall, dass unser Papst nicht rechtgläubig ist: Warum ist es eigentlich tabu, eine Vakanz anzunehmen?

Es sind sachlich anders gelagerte Fragen, die hier im Raume stehen. Es geht nicht vorrangig darum, ob der Stuhl Petri nun „vakant“ oder nicht, besetzt ist oder nicht ist. Es geht vielmehr darum, ob die Männer, die ihn besetzen, noch rechtgläubig sind.
Einerseits quält die Frage, wie die Kirche mit einer „niederschwelligen“ häretischen Haltung eines Papstes umgehen soll, viele Gläubige. Bevor nun wieder ein Schlaumeier mit Brille auf der Nase doziert, dass es ein Unterschied sei, ob ein Papst „formell“ (also ex cathedra) oder „materiell“ (also nicht ex cathedra…oder… unbewusst…oder ja, das lässt sich nur mehr schwer präzise definieren, was alles unter „materiell“ fällt?!) häretisch geworden ist, der sei auf den Boden der schnöden kirchenalltäglichen Realitäten zurückgebracht:
Unter Häresie, die zumindest jeder Gläubige welchen Standes auch immer aufgrund seines „sensus fidei“ konstatieren kann, ist schlichtweg zu verstehen, dass ein Mensch einer bereits einmal definierten Glaubenslehre ausdrücklich widerspricht bzw. sich denen, die ihr ausdrücklich widersprechen, in einer formellen oder quasi-formellen Handlung unterstellt oder ihnen implizit in aussagekräftigen Gesten zustimmt. Alle weiteren Definitionsfluchten darf man getrost als Wortklauberei betrachten, weil „Häresie“ vor allem an sich selbst, ob nun bewusst oder unbewusst, als objektive Tatsache und nicht zuletzt von ihrer glaubenszerstörenden Wirkung auf die Gläubigen her, die dem Papstamt diametral entgegengesetzt ist, zu verstehen ist.
Wäre dies, was ich da sage, nicht so, könnte man keinem Gläubigen zutrauen oder abverlangen, ohne ständige Gängelung rechtgläubig zu bleiben. Nun hat aber die römisch-katholische Kirche ihren Gläubigen diese Mühe stets abverlangt und … zugetraut. Das heißt: jeder Gläubige weiß ungefähr, wo die Grenzen zur Häresie liegen!
Ein Beispiel: wenn ein Katholik (wie Woityla) den Koran küsst, das Buch, das die Christen als „Heuchler“ und „Ungläubige“ beschimpft und unseren Herrn als Sohn Gottes leugnet, ausdrücklich leugnet, dann kommt dies einem Sakrileg gleich. Ein Buch, das in seiner 112. Sure, die als islamisches Credo gilt, ausdrücklich verneint, dass Gott „zeugen“ würde, darf ein Katholik, ja überhaupt kein Christ, auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise ehren, weil dies einem Glaubensabfall oder aber einer heuchlerischen Lüge gegenüber den Muslimen gleichkäme.  Umgekehrt fasst übrigens kein gläubiger Muslim die Heilige Schrift auch nur mit der Beißzange an, geschweige denn, dass er sie küssen würde… Während man jedem kleinen katholischen Gläubigen einen Korankuss zu Recht als Absage an den katholischen Glauben auslegen würde, zerreißt man sich die Nervenbahnen des Gehirns, um dies bei einem Papst zu rechtfertigen, bis hin zu der infantilen Meinung, Johannes Paul II. könne ja vielleicht nicht gewusst haben, was er da tut. April April.
Eine andere Frage ist, wie man eine Vielzahl offenkundiger, aber sehr geschickt formulierter Häresien zu fassen bekommt. Ein gewiefter Modernist wird sich immer herauswinden. So geschah es auch bei Joseph Ratzinger, der, angesprochen auf seine Leugnung des Sühneopfers Jesu in „Einführung in das Christentum“[4] lapidar antwortete, er verleugne keineswegs das Sühneopfer Christi.[5] Aber er korrigierte weder den Text noch zog er das Buch je zurück. Er ließ es sogar nach seiner Papstwahl weiter auflegen…
Und so könnte man unzählige weitere Beispiele seit Johannes XXIII. aufführen. Die Autorin dieses Artikels hat selbst schon in vielen Texten auf einzelne häretische Akte verschiedener Päpste nach dem Vaticanum II hingewiesen.[6]
Der Kunstgriff, der Papst dürfe „materiell“ häretisch sein, ohne damit sein Amt zu verlieren, ist unlogisch. Er ist der oberste pastor in Stellvertretung des pastor aeternus. Im Grunde kommt es bei keinem Amtsträger in der Kirche so sehr auf jedes Wort an wie bei ihm. Alle Welt schaut auf ihn. Was er tut, beeinflusst Millionen von Seelen. Es ist fahrlässig, ihm nun – aus Ansehen der Person heraus – ein Übermaß an Fehlbarkeit zuzuerkennen und unendliche Spannen an Häresien, solange sie nur „materiell“ bleiben. Wenn ein amtlicher Akt eines Priesters ungültig wird, wenn er ihn nicht in der rechten Intention tut – warum sollte dies dann bei einem Papst ausgerechnet anders sein? Sicherlich ist eine solche widersprechende Intention schwer nachzuweisen. Aber in den Fällen unserer Päpste seit 1958 finden sich so zahlreiche Hinweise darauf, dass es andererseits freiwillige Verblendung bedeutet, dies nicht sehen zu wollen. Aber alle, alle, alle, ob Progressive, Neokonservative oder Traditionalisten, sind eher bereit, den Herrn zu verraten, als sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, es könnte, zumindest einmal hypothetisch, doch irgendwann eine echte Sedisvakanz aufgrund einer vom Glauben abgefallenen Hierarchie bestehen.

Faktische Vaterlosigkeit, Irrlichter und Notlichter

Vakanz des Lehramtes bei Vorhandensein eines häretischen Papstes „in Einheit“ rechtgläubig und „unfehlbar“ zu definieren, ist andererseits nahezu unmöglich. Und dies ist auch die Schwäche jener, die eine Sedisvakanz aufgrund der Sachlage annehmen. Sie geraten sehr leicht in das mentale Fahrwasser der vielen protestantischen und pseudokatholischen Splittergruppen, die versuchen, sich einen „rechten“ Reim auf die „wahre“ Lehre zu machen. Wie das zu geschehen habe, splittert sie dann immer weiter auf, kann also so wohl kaum anerkannt werden. Bei Ausfall des Lehramtes ist jedoch „Einheit“ des zerstreuten Haufens kaum machbar. Ein fast auswegloses Dilemma …
Wer also im Bewusstsein dieser großen Gefahr einen Totalausfall des Lehramtes annimmt, muss zugleich jeden Versuch, das Lehramt in seiner Lebendigkeit zu ersetzen, auf irgendwelche Gehorsamforderungen gegenüber den Gläubigen in Lehr- und Disziplinfragen verzichten und sich selbst nur als radikal machtloses und armseliges „Notlicht“ im Wartestand und der reinen Gnade Gottes betrachten, das keinerlei Lehrkompetenz hat. Es dürfte also weniger ein Problem darin liegen, unter den gegebenen Umständen den Ausfall des Lehramtes zu erkennen, als um die Frage, wie man sich dann so organisiert, dass man nicht selbst einer Häresie oder Autoritätsanmaßung oder einem verbissenen Sektierertum anheimfällt.

Es ist, als wären wir, was die menschliche Stellvertretung Gottes für uns betrifft, Halbwaisen geworden: wir haben unsere himmlische Mutter Maria noch, aber der „Heilige Vater“ ist geistlich verschollen. Und nun treten unzählige „große Brüder“ auf, die „Vater“ spielen wollen. Die einen tyrannisieren die kleinen Geschwister und haben die Mutter hinausgeworfen; die andern versuchen, die Mutter unter ihre Fuchtel zu bringen und hoffen, dass der Vater nie wieder zum Leben erwacht.
Ehrlich wäre es, wenn die älteren Brüder sagten: Mutter, bitte für uns, dass wir nicht verderben, solange der Vater fehlt. Die Mutter wird sicher alles tun, um den menschlichen Vater zu vertreten, so wie dies jede gute Mutter nicht nur tut, sondern auch kann! Noch niemals konnten jedoch die älteren Brüder den toten Vater, ohne die Eintracht zu zerstören, vertreten, solange die Mutter lebt und wirkt. Das ist schon in der natürlichen Familie unmöglich.
Es ist die also Frage, ob eine faktische Vakanz des Lehramtes aufgrund der geistlich verschollenen väterlichen Autorität allen möglichen Irrlichtern innerhalb der katholischen Kirche nicht eine Plattform für spitzfindige Fragen, die Neuerfindung der Tradition und ganze Abgründe von Irrlehren ermöglicht. Und genau so sieht die Realität derzeit aus: kleine geistliche Lichter wissen nun alles ganz genau, rekurrieren auf irgendwelche „Traditionen“, die angeblich wahrer seien als das, was aktuell, bis um das Konzil herum, tatsächlich Tradition waren, versteigen sich in Fragestellungen, die stets daran aufgehängt werden, dies oder jenes sei ja nie ein Dogma und darum auch nicht Lehre der Kirche gewesen. Oder noch besser: man gräbt in uralten Zeiten nach und fischt irgendwelche Detailfragen aus der Vorzeit, deren Handhabung plötzlich für heute gültig erklärt wird, obwohl das Lehramt die fragliche Ansicht seit Jahrhunderten längst fallengelassen hat.
Was dagegen – auch ohne direkt als Dogma formuliert worden zu sein - immer und überall nachweislich und unwidersprochen geglaubt wurde, interessiert sie nicht. Andererseits greifen sie Regionalbräuche auf, teilweise sogar aus dem Bereich der abgefallenen Orthodoxie, geblendet von deren Sinn für liturgische Performance, und erklären dieselben zu Kardinalnormen. Kleine Geister belehren vor laufenden Kameras auf Internetplattformen Augustinus, Ambrosius, Thomas von Aquin oder Bellarmin darüber, dass es keine Bluttaufe geben könne und die Kirchenlehrer sich darob in „irrige Theorien“ verrannt hätten, denen das Lehramt leider nie widersprochen habe. Verbohrte Traditionshüter wollen anderen Gläubigen das Rosenkranzbeten im Bett oder beim Gehen wegen mangelnder Andächtigkeit verbieten, wieder andere wollen sämtliche Frauen zwingen, mit spitzengewebten Gebetsschleiern in die Kirche zu gehen, die vielleicht in Südeuropa, hierzulande aber definitiv niemals allgemeiner Brauch waren (sondern ohne besondere Festlegung eher Hüte, Tücher aus festen Stoffen oder eine frei gewählte, anständige Bekleidung), mancherorts wird den Gläubigen auch in der tridentinischen Messe das Knien beim Sanctus madig gemacht, obwohl sie es immer so gemacht haben (weil das angeblich nicht „Tradition“ war!). Man wird genau und mit Missbilligung beobachtet, ob man eine formvollendete Kniebeuge macht und wehe dem Ehepaar, dass nicht mindestens vier Kinder aufweisen kann.  Es wird darüber gefachsimpelt, dass das „filioque“ eigentlich nicht ins Credo gehöre, sondern erst später hinzugefügt worden sei und die Orthodoxen deshalb keine Häretiker seien, ganz so, als bliebe die wahre Lehre in einem Entfaltungsstadium stehen und könne von dort aus rechtgläubig auch kontradiktorisch gedacht werden. Besonderes Schmankerl ist eine sinnlose Diskussion darüber, ob es richtig sei, die Gottesmutter als Gottesmutter und nicht streng nach dem Dogma von Ephesus „Gottesgebärerin“ zu nennen, als ob es nicht bis ins 21. Jahrhundert hinein durchgängig ungezählte lehramtliche Dokumente und vor allem den populären Rosenkranz gäbe und damit eine zentrale, immer und überall gepflegte Annahme und Gewohnheit, die der Sache nach ohnehin völlig logisch und gar nicht anders möglich ist (!), unbesorgt von der „Gottesmutter“ ebenso wie von der „Dei genetrix“ zu reden und zu schreiben.
Und immer wieder wird die Autorität des Papstes aufgrund verwinkelter Gedankengänge bestritten, um seine Präsenz als Papst um jeden Preis zu erhalten. An diesem Punkt sind die Sedisvakantisten, Neokonservativen und Petrusbrüder (FSSP), auch wenn sie zu unterschiedlichen Schlüssen kommen, wesentlich konsequenter als die FSSPX. Entweder der Papst ist der Fels und man muss ihn durchweg im Gehorsam achten – nicht nur, wenn er ex cathedra spricht - oder er ist als Fels überflüssig und darf im Ungehorsam ignoriert werden. Stürzt er die Kirche in massiven Glaubensabfall, muss man sich entscheiden, ob man ihn als Papst anerkennt oder eben nicht, mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Ein Stellvertreter Christi, der meistens Fehlbares redet, das eh keiner zu glauben braucht, oder wie das Dornröschen schläft, und nur bei seinen höchst seltenen ex cathedra-Akten mal, kurz wachgeküsst, unfehlbar sprechen darf, um anschließend wieder den Schlaf des Irrenden zu schlafen, ist eine einzige Lästerung gegen den, den er vertreten soll!
Dieses Dilemma zwingt uns alle in einen furchtbaren, fast unlösbaren Zwiespalt – ganz einfach deswegen, weil Jesus selbst doch den „Felsen“ Petrus eingesetzt hat und es ohne einen rechtgläubigen Papst auch keine lebendige Tradition und Auslegung der Lehre mehr gibt…

Petrus und Johannes: „…wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme…“

Im Johannes-Evangelium wird eine merkwürdige Begebenheit berichtet, die sich unmittelbar auf die Kreuzigungsszene beziehen lässt. Unterm Kreuz steht die Gottesmutter, Maria. Aber neben IHR steht nicht Petrus, der Anführer, den Jesus selbst eingesetzt hat, sondern der kleine Johannes! Jesus überantwortet die Kirche und die Priesterschaft nicht etwa im Apostel-Chef, dem Petrus, SEINER allerseligsten Mutter, sondern im geringsten der Apostel, in Johannes. Warum steht eigentlich nicht Petrus unterm Kreuz? Wir wissen es: Petrus, der Apostelfürst, hat den Herrn bis in den Hof des Hohenrates begleitet und dann doch aus Feigheit verleugnet!
Jesus offenbart sich als Auferstandener den Jüngern noch ein drittes Mal, als sie am See ihrer Fischerei nachgingen. Plötzlich ist er mitten unter ihnen und folgendes wird erzählt:

„Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.

Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, (diesem) folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird?

Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm?

Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!

Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an“[7]

Zweimal sagt Jesus zu Petrus nachdrücklich: „Weide meine Schafe!“ und einmal: „Folge mir nach!“
Was tut Petrus, der Chef? Er schaut argwöhnisch auf den kleinen Johannes, auf den, von dem es heißt, er sei IHM gefolgt: „Was wird mit ihm, Herr?“
Spürt er, dass in diesem Kleinen ein Geheimnis ruht? Dass dieser Kleine begnadet ist in einer Weise, die er kaum verstehen wird?
Jesus sagt nun diesen rätselhaften Satz: „Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an?
Jesus scheint uns hier verschlüsselt etwas zu sagen: „Johannes wird bleiben, bis ich komme.“

ER bekräftigt noch einmal an Petrus den Befehl: „Du aber folge mir nach!“, ganz als ob dies in Frage stünde.
Der kleine Johannes aber, wird fraglos bleiben, bis ER kommt.
Der kleine Johannes ist der kleine, reine Priester, der, in dem sich Jesu Herz abbildet, denn am Herzen Jesu lag er beim letzten Abendmahl.
Jesus hat nicht den, der in Treue an SEINEM Herzen liegt, zum Papst eingesetzt, sondern den, der eigenmächtig, feige und verleugnerisch war, obwohl er IHN von Herzen liebte…

Ein Geheimnis liegt auch hierin. Es lässt uns ahnen, dass das sakramentale Leben beim Kommen Jesu vielleicht alleine an ein paar kleinen Johannes-Priestern hängt.



Und nun die Heiligsprechung zweier ersichtlich unheiliger Päpste durch Franziskus!

Roberto de Mattei wollte, vielleicht in einem Akt der Verzweiflung, den traditionsverbundenen Katholiken weismachen, dass Heiligsprechungen, oder wenigstens manche Heiligsprechungen, keine unfehlbaren Akte seien. Er widerspricht damit der Überzeugung der überwiegenden Mehrzahl der Theologen seit Jahrhunderten und beruft sich auf ein denkbar absurdes Argument:
„Die Unfehlbarkeit von Heiligsprechungen ist kein Dogma des Glaubens, sie ist die Meinung einer Mehrheit von Theologen, insbesondere seit Benedikt XIV. – der sie obendrein als private Lehrmeinung äußerte und nicht als Papst.“ [8]
Nun hat aber derselbe Benedikt XIV. diese „private Meinung“ auch als Papst selbstverständlich aufrechterhalten, und die gesamte Kirche, mit sämtlichen Päpsten, folgte seinen Vorgaben hinsichtlich der Beurteilung von Heiligen, Wundern, Offenbarungen und Visionen bis in die späten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein. Es hat bereits surreale Qualität, dies als ein Handeln nach einer „privaten Meinung“ einzustufen!
Vollends absurd ist de Matteis Argumentation aber aus einem anderen Grund, den uns Franziskus heute selbst deutlich vor Augen geführt hat:
Eine Heiligsprechung ist ja nicht als irgendwie unscharf formulierte Heiligsprechung unfehlbar. Der Papst sagt ja nicht „Ich spreche NN heilig. Amen“.

Im Akt der Heiligsprechung nimmt der Papst vielmehr seine unfehlbare Autorität ausdrücklich in Anspruch. Die Heiligsprechung ist ein ex-cathedra-Akt, und darum ist sie unfehlbar.

Franziskus wurde heute vom Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Amato,  dreimal gebeten, die beiden Päpste heiligzusprechen. Mehrfach wurde der Hl. Geist angefleht zu verhindern, dass nun durch das „Lehramt“ (!) eine Fehlentscheidung getroffen werde. Ein ausführlicher Herbeirufungsgesang an den Hl. Geist erfolgte. Und dann erklärte Franziskus in „autoritate Domini nostri Jesu Christi…J23 & JP2…sanctos esse decernimus et definimus…in nomine Patris et Filii et Spiritui Sancti.“
Jeder muss erkennen, dass diese Formel[9] nichts geringeres als ein ex-cathedra-Akt ist. So oder so ähnlich lautete die Formel jeder Heiligsprechung, jeder lehramtlichen Definition, jeder Festlegung und jedes "Dogmas".
Wer diese Formulierung nicht als Inanspruchnahme päpstlicher Unfehlbarkeit annehmen will, der sollte so ehrlich sein und alle Definitionen, die jemals "unfehlbar" getroffen wurden, anzweifeln, einschließlich der Definition der päpstlichen Unfehlbarkeit in "Pastor aeternus"!
Es bleibt nur zweierlei: Franziskus ist der Papst. Er hat eine unfehlbare Definition vorgenommen, indem er zwei Häretiker heiliggesprochen hat. Ergo ist er selbst ein Häretiker und kann zu einem solchen irrgläubigen Akt nicht berechtigt sein, weil er kein Papst ist. Oder man sagt: Gleich, was Gott, der Herr wollen könnte, gleich, was je zuvor unfehlbar definiert wurde, der Papst kann alles auf den Kopf stellen und allem widersprechen, was je galt - das aber ist nicht mehr katholisch, sondern der Beginn einer geistlichen Tyrannei, die in wehenartigen Konvulsionen seit mindestens 50 Jahren eingeleitet wurde.
Roberto de Mattei wollte retten, was zu retten ist, denn dass die beiden Kanonisierten nicht heilig waren, liegt absolut offen auf der Hand. Da er sich als Historiker bei Johannes XXIII. in der Materie besser auskennt, sagt er:  „Nun, was Johannes XXIII. betrifft, so bin ich nach sorgfältiger Abwägung sicher, dass sein Pontifikat objektiv ein Schaden für die Kirche war, und es daher unmöglich erscheint, bei ihm von Heiligkeit zu sprechen.“[10]
Ab heute hat uns aber der Papst in einem Akt päpstlicher Autorität aufgefordert, diesen Mann als Heiligen zu verehren und ihm nachzueifern. All die Winkelzüge, die de Mattei bemüht, all die Hinweise auf verschiedene Kriterien bei der Prüfung einer Heiligkeit, sind irrelevant in dem Augenblick, in dem eine Person kraft unfehlbarer Autorität heiliggesprochen worden ist. Es hilft alles nichts!

Ankündigung des Programms der Familiensynode im Geiste der gerade Kanonisierten

Franziskus sagt uns zudem in seiner Predigt, worum es ihm geht bei diesen beiden Heiligsprechungen:
  
„In diesen beiden Männern, die in der Betrachtung der Wunden Christi lebten und Zeugen seiner Barmherzigkeit waren, wohnte »eine lebendige Hoffnung« vereint mit »unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude« (…) 
Und das ist das Bild der Kirche, das dem Zweiten Vatikanischen Konzil vorschwebte. Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben mit dem Heiligen Geist zusammengearbeitet, um die Kirche entsprechend ihrer ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen und zu aktualisieren (…) 
In der Einberufung des Konzils hat Johannes XXIII. eine feinfühlige Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bewiesen, hat sich führen lassen und war für die Kirche ein Hirte, ein geführter Führer. (…) 
In diesem Dienst am Volk Gottes ist Johannes Paul II. der Papst der Familie gewesen. (…) 
Ich hebe das gerne hervor, da wir gerade einen Weg zur Synode über die Familie und mit den Familien beschreiten (…) Mögen diese beiden neuen heiligen Hirten des Gottesvolkes mit ihrer Fürsprache für die Kirche eintreten, damit sie in diesen zwei Jahren des Synodenweges fügsam sei gegenüber dem Heiligen Geist in ihrem pastoralen Dienst an der Familie. Mögen beide uns lehren, keinen Anstoß zu nehmen an den Wunden Christi und in das Geheimnis der göttlichen Barmherzigkeit einzudringen, die immer hofft und immer verzeiht, weil sie immer liebt.“[11]

Was will Franziskus mit dem „Keinen Anstoß nehmen an den Wunden Christi“ wohl sagen?

„Johannes XXIII. und Johannes Paul II. hatten den Mut, die Wundmale Jesu anzuschauen, seine verwundeten Hände und seine durchbohrte Seite zu berühren. Sie haben sich der Leiblichkeit Christi nicht geschämt, haben an ihm, an seinem Kreuz keinen Anstoß genommen; sie haben die Leiblichkeit des Mitmenschen nicht gescheut, denn in jedem leidenden Menschen sahen sie Jesus.“ (ebenda)

Wie stets bei Franziskus muss man hier ahnend verstehen, denn er ist in seinen Predigten und Ansprachen nicht willens oder in der Lage, präzise zu sprechen, wie es einem Papst zukäme. Auf der Familiensynode, die ab Oktober 2014 tagen wird, wird es zentral um die Probleme der modernen Familien gehen, auch und vor allem um die Forderung vieler Priester und Laien nach der Zulassung von Personen zu den Sakramenten, die trotz einer vor Gott weiterhin bestehenden Ehe, sich in einer zweiten standesamtlichen Ehe oder auch „wild“ mit einer weiteren Person geschlechtlich vereinigt haben und mit ihr zusammenleben.
Was meint der Hinweis Franziskus’ auf die „Wunden“ Jesu, darauf, dass diese beiden „mutigen Männer“ sich nicht gescheut hätten, die verwundete Leiblichkeit Jesu anzuschauen?
Ich verstehe ihn so:
Eine zerbrochene Ehe ist eine leibliche Wunde.
Die Ehe ist wesentlich davon gekennzeichnet, dass hier zwei Menschen „ein Fleisch“ werden. Wird dieses „eine Fleisch“ auseinandergerissen, entsteht eine klaffende leibliche Wunde. Die christliche Ehe ist ein Sakrament, das ein Geheimnis sichtbar macht: Gott hat die Kirche zur Braut genommen und will mit ihr eins sein in saecula saeculorum. Diese Sicht ist keine Überzeichnung: die Braut Christi ist SEIN Leib, ist in gewisser Weise ER. In der Jungfrau Maria geschah dieses Mysterium in voraus geschenkter Vollendung aus reiner Gnade: SIE, ein Mensch aus Fleisch und Blut, hat Gott in unser Fleisch geboren, ein unausdenkbares Geheimnis. Gott ist in Jesus Christus ein Fleisch geworden mit dem Menschen. ER hat sich uns in SEINER übergroßen Liebe angeglichen in unserem Menschsein, ja, durch sein Sühneopfer an unserer Stelle, durch SEINE Wunden, uns zurück gewonnen, wie ein Mann seine verlorene Braut rettet und zurückgewinnt. In jeder Heiligen Messe wird SEIN Opfer sichtbar, gibt ER sich uns ganz hin, und SEIN Leib ist „wirklich eine Speise“, wie ER sagt, und legt sich in uns wie ein Same, der in uns wächst und nun umgekehrt uns IHM angleicht, wie sich Brautleute aneinander angleichen.
Dieses Geheimnis drückt sich in der christlichen, prinzipiell – wenn auch verdunkelt durch die Sünde, die die Geschlechter einander vielfach zu Gegenspielern gemacht hat - sogar in jeder natürlichen Ehe aus.
Nun bilden sich unsere zerbrochenen Ehen in den Wunden Christi ab. Das ist keine Frage. Aber was will F. sagen, wenn er es für „mutig“ hält, diese Wunden „anzuschauen“ und in „jedem leidenden Menschen Jesus zu sehen“? Ist ein Mensch, der unter der eigenen Sünde oder der der anderen leidet, wirklich in diesem sündhaften Zustand ER?
Es fällt auf, dass F. hier die Wunden Christi, die unsere Sünden IHM geschlagen haben, mit SEINER ganzen Person identifiziert. In einem Menschen, der durch die eigene und fremde Sünde leiblich verwundet ist, soll man Christus erkennen?
Es ist doch andersherum: In den Wunden Christi sollen wir die angrundtiefe Sündhaftigkeit und Verlorenheit erkennen, die ER, der Sohn Gottes, an unserer Stelle getragen und überwunden hat!
Das Bild hängt schief, verwischt den Unterschied zwischen der Gottheit Jesu, die für uns gelitten hat und den Menschen, die im selbstverschuldeten Leid stecken, denn Christus hat sich die Wunden ja nicht selbst geschlagen!
Lehre der Kirche war immer:
Christus hat das Sühneopfer für unsere Sünden gebracht. Er trug unsere Schmerzen und unsere Wunden für uns, an unserer Stelle. ER ließ sich stellvertretend für die Sünder "zur Sünde" machen, ohne selbst ein Sünder zu sein - ER war und ist ganz und gar als Gottmensch vorrangig die göttliche Persönlichkeit!
Häretisch wäre es dagegen zu sagen:
"Im Sünder drückt sich Jesus Christus aus!"
Franziskus legt aber letztere Sicht durch seine Worte objektiv, aber auch suggestiv nahe!

Von alters her haben gläubige Männer und Frauen, an denen in einer Ehe unverschuldet gesündigt wurde, dem Partner diese Sünde nicht aufgerechnet, sondern den Leiden Christi – was sie selbst betrifft – zugerechnet … und die Situation ausgehalten. Sie haben nicht einfach einen anderen Partner genommen, sondern den abtrünnigen Gatten weiterhin als legitimen Partner anerkannt, trotz allem!
Ein Mensch, der an seiner Ehe scheitert, Ehebruch begeht und deshalb verwundet ist, ist nicht gleichförmig mit dem leidenden Christus, sondern er ist der, der Christus Wunden verursacht, IHN beleidigt!
Ein Gläubiger wird nur dann christusförmig im Leid, wenn er das Leid, das er um Christi willen (!) erduldet, den Leiden Christi als stellvertretendes Opfer hinzufügt und selbst dabei jeder Sünde absagt oder abgesagt hat. Leid um Christi willen hieße aber hier das, was die Kirche immer gelehrt hat: das Kreuz der gescheiterten Ehe in Reue und Buße ohne Ausflucht in eine neue „Beziehung“ anzunehmen und in dieser Schmach Christi, „ohne Sex“, weiterzuleben, IHM zuliebe, um IHM nicht wehzutun.
Sündhaftes Verhalten dagegen kann niemand den Leiden Christi im Sinne eines solchen Opfers beifügen – es wäre blasphemisch, dies anzunehmen!
Wer nicht zu feige ist, die Wunden Christi zu betrachten, der kann nur den glühenden Wunsch verspüren, ab jetzt, ab sofort niemals mehr zu sündigen, der Sünde sofort abzusagen und sie zu meiden um jeden Preis, weil sie diesen geliebten Herrn verletzt, IHM Wunden schlägt und IHN quält.

Franziskus will uns auf eine grandiose Verdrehung der Liebe Jesu Christi einstimmen, wie sie uns seine Avantgarde zu dieser Synode im Oktober, Kardinal Walter Kasper, bereits listenreich untergejubelt hat. Daran kann kaum ein Zweifel bestehen für den, der verständig ist und nicht weghören will.

So hat F. also präzise Worte gefunden, mit dieser Heiligsprechung der beiden Päpste, die das Vaticanum II. als eine „Restauration“ der wahren, ursprünglichen Kirche gewollt und umgesetzt haben, unfehlbare Fakten zu schaffen. Ich wiederhole F.s Charakterisierung von oben: „Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben mit dem Heiligen Geist zusammengearbeitet, um die Kirche entsprechend ihrer ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen und zu aktualisieren.“
Diese „ursprüngliche Gestalt“, das ist es, worum es geht, auch und vor allem auf der Synode. Man wird irgendwelche Seitenpraktiken und Glaubensabfälle innerhalb frühchristlicher Gemeinden „entdecken“ und die „Barmherzigkeit“, die man damals noch geübt habe, wie sie ja auch die lieben Brüder im Osten ebenso pflegen…
Und unendlich viele Katholiken werden jubeln, weil ihre Kirche vielleicht bald dieselben häretischen Sitten wie die orthodoxe Kirche, die Wiederverheiratungen Geschiedener sogar segnet (!), oder wie die protestantischen Kirchen, die graduell unterschiedlich fast alle Scheidung und Wiederverheiratung, manchmal sogar die Segnung homosexueller „Ehen“ institutionalisiert haben. Wir dürfen gespannt sein. In den Augen der Welt wird es eine „Superökumene“ sein. Und bestimmt wird auch der Priesterzölibat angetastet werden…

Die römisch-katholische Kirche kennt alleine das Mysterium von Mann und Frau

Unsere Mutter, Maria, die Frau mit dem unbefleckten Herzen, wird weinen und mit ihr sollten alle katholischen Frauen und Priester weinen, denn nur die römisch-katholische Lehre, nur die Unauflöslichkeit der Ehe und nur die Metaphorik dieser einzig wahren Kirche Jesu Christi hat „die Frau“ in das Recht und in die hohe Würde gesetzt, die Gott ihr neben und mit dem Mann ursprünglich einmal, um IHN in seiner Dreifaltigkeit abzubilden, zuerkannt hat.
Nur die römisch-katholische Kirche weiß um das Mysterium der Frau und den Hass des Satans gegen die Frau.
Und nur die römisch-katholische Kirche hat daher der Gottesmutter den hohen Rang als Schlangenzertreterin zuerkannt, der IHR zukommt – weil Gott es so bestimmt hat.

Nur die römisch-katholische Kirche hat darum andererseits erkannt, dass der geweihte Priester in höchster Würde ein „alter Christus“ ist, ein Mariensohn, ein leibhaftiges Ebenbild seines Meisters und Herrn, und darum wie Jesus selbst nur ein keuscher, eheloser Mann sein kann, der so wie seine Mutter Maria ganz und gar dem Herrn gehört, dafür aber auch die größte Liebe und Diensteifrigkeit der Gläubigen genießen müsste, wenn es recht um ihn und uns stünde.
Nur die römisch-katholische Kirche weiß, welches Mysterium sich im Mann spiegelt…

Jede Vermischung in der Ökumene, jedes Zugeständnis an die Gewissensfreiheit, hat das Wissen um all diese Mysterien verflacht und aufgelöst.
Die einzige menschliche Größe, die derzeit im Panorama kirchlicher Charismen und Ämter überragend und unbeirrbar ist und bleibt, ist die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria. Es kommt nicht von Ungefähr, dass SIE in den letzten 200 Jahren so oft erschienen ist. 
Alle Johannes-Priester sollten sich an SIE anlehnen. Das kann nicht falsch sein. Jesus selbst hat noch am Kreuz hängend diesen Kleinen, der bleiben wird, bis ER kommt, SEINER Mutter anvertraut...und SIE ihm.

Der heutige Tag ist ein Tag der Entscheidung. Ab heute ist endgültig nichts mehr wie es war. In Kürze werden wir es erleben, wie ein Stein nach dem anderen abgetragen wird.
Die Kirche aber ist aus lebendigen Steinen erbaut.Die Gottesmutter und ihre Priesterkinder und die anderen Töchter und Söhne wird niemand abbauen können!

27. April 2014







[3] Vat.I definierte in „Pastor aeternus“ das Unfehlbarkeitsdogma so: „Im treuen Anschluss also an die Überlieferung, wie Wir sie von der ersten Zeit des Christentums an überkommen haben, lehren Wir zur Ehre Gottes unsres Heilandes. zur Verherrlichung der katholischen Religion und zum Heil der christlichen Völker, unter Zustimmung des heiligen Konzils, und erklären es als von Gott geoffenbartes Dogma: Wenn der römische Papst „ex Cathedra“ spricht, - das heißt, wenn er in Ausübung seines Amtes als Hirte und Lehrer aller Christen mit seiner höchsten Apostolischen Autorität erklärt, dass eine Lehre, die den Glauben oder das sittliche Leben betrifft, von der ganzen Kirche gläubig festzuhalten ist, - dann besitzt er kraft des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen wurde, eben jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei Entscheidungen in der Glaubens- und Sittenlehre ausgerüstet wissen wollte. Deshalb lassen solche Lehrentscheidungen des römischen Papstes keine Abänderung mehr zu, und zwar schon von sich aus, nicht erst infolge der Zustimmung der Kirche. Wer sich aber vermessen sollte, was Gott verhüte, dieser Unserer Glaubensentscheidung zu widersprechen: der sei im Bann." http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pastor_aeternus_%28Wortlaut%29

[4] Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum, München 2005, S. 218.
Er behauptet, das „zweite Jahrtausend der abendländischen Christenheit“ sei entscheidend durch diese Gedanken Anselms (zum Sühneopfer Christi, Anm. HJ) geprägt worden, dass „Christus am Kreuze sterben musste, um die unendliche Beleidigung gutzumachen, die geschehen, und solchermaßen die verletzte Ordnung wiederherzustellen.“ (S. 219) Ratzinger gesteht Anselm zwar zu, dass in dieser Theorie auch „entscheidende biblische und menschliche Einsichten eingefangen sind“, man aber „auf der anderen Seite nicht leugnen könne (…), dass das perfekt logisierte göttlich-menschliche Rechtssystem, das Anselm aufgerichtet hat, die Perspektiven verzerrt und mit seiner ehernen Logik das Gottesbild in ein unheimliches Licht tauchen kann.“ (S. 220) „Wenn (in Hebr. 9,11 ff) gesagt wird, Jesus habe durch sein Blut die Versöhnung vollzogen (9, 12), so ist dieses Blut nicht wieder als eine sachliche Gabe zu verstehen, als ein quantitativ zu bemessendes Sühnemittel, sondern es ist einfach die Konkretisierung einer Liebe, von der gesagt wird, dass sie bis zum Äußersten reicht.“ Das heißt im Klartext, der „konservative“ Theologe Ratzinger verleugnet hier ausdrücklich das konkrete Sühneopfer Christi durch sein Blut! (S. 270)

[5] Wilhelm Ettelt: Zur Situation der katholischen Kirche. Wien 1978: Mediatrix Verlag, S. 6: „Kardinal Ratzinger wurde diese Schrift (Anm. HJ: die seine Opfertheologie kritisiert) zugeleitet. (…) Ratzinger (hat sich) dagegen verwahrt, er würde den Sühnecharakter des Opfertodes Christi leugnen.“

[6] Eine Kritik an der Konzilseröffnungsrede Roncallis zum Beispiel hier: http://zeitschnur.blogspot.de/2013/08/geister-im-weizenfeld.html

[7] Joh. 21, 15-23 (EÜ)


[9] die man ausführlich hier anhören kann http://www.kathtube.com/player.php?id=34547




Alle Webadressen abgerufen am 27.4.2014!

26 Kommentare:

  1. Die Gottesmutter und ihre Priesterkinder ... wird niemand abbauen können!
    Und wenn schon: Der Stein, den die Bauenden verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
    Psalm 118:22

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  2. ...aber ER wollte nicht ein Eckstein sein, der irgendwann einsam übrigbleibt! Deshalb gilt auch das andere: ohne SEINE Braut will ER nicht sein!

    Dass alles auf IHM gründet, steht ohnehin nicht in Frage!

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    1. Ihr Artikel hat mir in einer bedeutenden Hinsicht sehr geholfen. Vergelt's Gott!

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    2. Die "Gesellschaftsklempner" (Baader)/Eine Welt-Konstrukteure/Frei-Maurer suchen nach dem Aufbau von Schein-Bildung, Schein-Geld, Schein-Kapital und Schein-Recht nun eine Schein-Kirche aufzubauen. Es scheint gelungen. Sie verwarfen dabei IHN und die Seinen. Doch aus dem von Menschen willkürlich Verworfenem vermag immer noch das ewige Heil zu erwachsen. Das neue Babylon in all seiner Pracht bleibt ohne Bestand. Der Stein, den die Bauenden verworfen haben, ist immer noch der Eckstein, der Grund für Sein Werk in Ewigkeit.

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  3. Verzweiflung ... kann ich gut verstehen. Bin selber auch nahe daran. Mit einem Pinselstrich wurden zwei Päpste zu Heiligen, siehe: http://etnunc.blogspot.de/2014/04/pinselstrich.html - Muss man das alles nur noch mit Sarkasmus ertragen können? Fehlt nur noch, dass Franziskus von wem auch immer (und sei es von sich selbst) "in pectore" heilig gesprochen wird. Und ganz traurig, ja beschämend, finde ich, dass er Papst Benedikt in alle Scharlatanereien mit hineinzieht. Und er selbst blamiert sich und macht sich zum Büttel. Taraurig. Es ist beschähmend, dass wir uns darüber unterhalten müssen, ob einer, der heilig gesprochen wurde, auch heilig ist, d. h. ein heilig-mäßiges-Leben geführt hat. Früher haben alle geschrieen: warum schon wieder ein Heiliger, den niemand kennt. Seit JPII. gibt es eine Inflation von Heiligen, über 1000 neue. Viele davon sind noch im Gedächtnis noch Lebender. Jetzt aber kann man sagen, dass sich die Heiligsprechungskongregation entbehrlich gemacht hat. Vieleicht wurden die Fachleute aber auch einfach "überstimmt" und mussten zusehen, wie die Obersten ihr Spiel spielten.

    Das Spiel geht so: "Et cathedra"? - wer bin ich, dass ich richte; ich lebe einfach drauf los und sage zu allem etwas, egal was mir gerade so einfällt; und ich entscheide, wie es mir passt; wichtig ist alleine "Franziskus", denn mit ihm verbinden die Menschen etwas ganz besonderes; ich bin der Franziskus, ich mache die Menschen frei von den Zwängen der Kirche, ihren Dogmen und ihrer Tradition; ich führe sie durch den "Geist des Konzils" hinaus in die Freiheit.

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  4. Wirklich erschreckend, was in der Predigt drinsteckt. Sie haben das gut herausgearbeitet, ich sehe das genauso.
    "Eine zerbrochene Ehe ist eine leibliche Wunde ...." bis "...wird auch der Priesterzölibat angetastet werden..."
    Das ist seine Art: ganz subtil die Dinge verdrehen, so daß es die wenigsten noch merken, daß aus dem plus ein minus wird. Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, wie die das auf der Synode ausgehen wird.

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  5. "Es kommt nicht von Ungefähr, dass SIE in den letzten 200 Jahren so oft erschienen ist."
    Was gibt Ihnen die Sicherheit, daß SIE es war, die so oft erschienen ist?

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  6. Als Katholik orientiere ich mich an dem, was die Kirche anerkannt hat - that's it. Und das ist seit der Rue du Bac einiges.
    Take it or leave it.
    Aber wenn Sie es annehmen, erkennen Sie, dass das nicht von Ungefähr kommt.
    Diskutieren kann man allerdings über solche Glaubensfragen nicht.

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    1. Über Glaubensfragen kann man nicht diskutieren. Der eine glaubt, daß die Fatima Erscheinung echt war, der andere glaubt, daß es eine Täuschung war. Der eine glaubt, daß die zwei Päpste heilig sind, der andere glaubt, daß sie nicht heilig sind. - Wenn Medjugorje in Wien läge, dann wäre es längst anerkannt, Kard. Schönborn äußert sich positiv, andere lehnen es ab. Sie selber glauben, daß Fatima und andere Erscheinungen echt sind und bauen darauf ihre Mariologie auf, die zwei neuen ebenso anerkannten Heiligsprechungen lehnen sie aber ab.

      Sollen diese Dinge Grundlage für den Glauben sein? Was, wenn die Erscheinungen in den letzten 200 Jahren zu 90% unecht waren? Wer bürgt für die Echtheit? Ein einzelner Bischof?

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    2. O doch - über Glaubensfragen kann man sehr wohl diskutieren! Nur kann der Glaubende schwerlich mit dem Ungläubigen diskutieren und umgekehrt.

      Es geht aber generell im katholischen Glauben nicht drum, was der einzelnen subjektiv zu glauben beliebt.

      Wir leben in einer totalen Verwirrung. Insofern erscheint es so, als müsse man sich nun "subjektiv" orientieren. Solche Orientierung muss jedoch redlich und dann in Übereinstimmung mit der Glaubenshinterlage (depositum fidei) geschehen und nicht einfach nach "Gefühl".

      Meine Mariologie - was wissen Sie drüber? Ich baue sie ganz bestimmt nicht auf Fatima auf - das wäre blanker Unsinn! Im Gegenteil - die bereits vorhandene Mariologie legt die Glaubwürdigkeit Fatima, und das waren auch immer die Begründungen Sr. Lucias und der anerkennenden Bischöfe.

      Kardinal Schönborn dagegen - ist ein schwankendes Rohr im Winde, wie ale theologischen Modernisten. Er frönt dem Sowohl-als-auch-Dogma, und dies verunmöglicht jede klare Orientierung. was er also glaubt oder nicht, ist unerheblich, weil er es ja nie buchstäblich meint.

      Sr. Lucia hat selbst auf die Übereinstimmung ihrer Visionen mit dem 12. Buch der Offenbarung angegeben. Das haben vor ihr viele, viele andere getan und sie steht wahrlich nicht isoliert im Raum.

      Sehen Sie es, wie Sie es wolen: die Lage ist dermaßen desolat, dass es - für meinen kühlen verstand - geradezu Wahnsinn ist, Fatima einfach abzutun.
      Offenbar warten manche Katholiken lieber auf noch schlimmere Geschehnisse, als sie das ganze 20. Jh, wie Maria es gesagt hatte, mit Leichenbergen, die die ganze Geschichte nicht gesehen hat, als Frucht der Verirrung des Menschen und der Kirche aufweist.

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    3. Ja, wir leben in einer Verwirrung. Und die zahllosen angeblichen Erscheinungen haben mit dazu beigetragen, daß sich die Gläubigen von der traditionellen Lehre abgewendet haben und der eine dies, der andere das favorisiert. Charismatiker, erscheinungssüchtige Marienverehrer, Modernisten u.a. Ganz kurz zu Fatima: Ratzinger hielt es für Phantasien von Kindern, Pius XI hat mit seiner Aussage, die Muttergottes solle zu ihm kommen, wenn sie etwas wolle, zum Ausdruck gebracht, daß er die Sache für eine Täuschung gehalten hat. Von daher die Halbherzigkeit seitens der Päpste.
      Was ich an den Botschaften positiv finde - seien sie echt oder falsch - ist dies: sie werfen uns zurück auf das eigentliche. Sie stellen heraus, was die Menschwerdung Gottes eigentlich für ein ungeheuerliches Ereignis war. Hätte Gott nicht auch einem oder mehreren Menschen erscheinen können und seine Anweisungen gegeben, seine Lehre verkünden können? Nein, er hat sich inkarniert, er ist Mensch geworden, um sicher zu gehen, daß ES angenommen wird, weil ES enorm wichtig ist. Die Zeitgenossen konnten ihn real erleben, sie konnten mit ihm sprechen, ihn sehen, hören mit den leiblichen Augen. Und genauso nach der Auferstehung. Er ist an verschiedenen Orten den Jüngern erschienen, gleichzeitig, er hat mit ihnen gesprochen, gegessen. Es war also extrem wichtig. Es gibt 4 Evangelisten, die über die Worte und Taten des Herrn berichten. Kurz: hier ist die eigentliche Botschaft. Und Maria? Was ist ihre Botschaft? Aushalten. Sie steht unter dem Kreuz und hält aus. Sie auf der einen Seite und der Jünger auf der anderen Seite. Das ist die Situation. Sie gilt auch heute noch. Das Eigentliche ist dieses Bild. Der gekreuzigte Herr, die Muttergottes und der Jünger unter dem Kreuz. Das ist das, was in der Hl. Messe im alten Ritus erneuert wird. Hierin liegt der Schlüssel. Wer sich für die Wiederherstellung der Hl. MEsse im alten Ritus einsetzt, muß nicht der Verwirrung anheimfallen. Er muß auch nicht wie in Pius Kreisen eine exaltierte Mariologie aufbauen, die unweigerlich in den Irrtum führt oder wie die Charismatiker herumhüpfen und in die Hände klatschen. Der Schlüssel ist das Hl. Meßopfer, deshalb wird es von allen Seiten bekämpft bzw. in die zweite Reihe verwiesen gerade durch manchen Marienfreund in seiner Unbedarftheit, der seine ganze Energie auf die Erfüllung von himmlischen Botschaften richtet statt für die Erneuerung des unblutigen Kreuzesopfers in der Hl. Messe, worin der christliche Glaube ruht, zu kämpfen. Der Herr ist eigens Mensch geworden, weil es o extrem wichtig für uns ist. Und heute wird dieses Ereignis von zweitrangigen Dingen überschattet. Man will es nicht mehr sehen, es ist zu anspruchsvoll, die Situation am Kreuz. Man will etwas anderes, scheinbar leichteres. Daher der Novus Ordo, die Mahlfeier. Das ist das eigentliche Problem.

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    4. Ob man einerseits mit zunehmend vom Glauben abgefallenen "Päpsten" deren Abwehr gegen eine Botschaft, die sie darin kritisiert und mahnt, sie und ihre - eben korrumpierte - Petrusstellung, teilen will und ein paar Sätze später wieder das Desaster in der Kirche, besonders im Novus Ordo beklagen will. Die Zerstörung des Messopfers ist die große Untat des Papsttums des 20. Jh. Schritt für Schritt wurde das eingeleitet und vollzogen…

      Für mich steht im Vordergrund, dass ich Gott nicht vorschreiben darf, was ER wann und wie kann. ER kann Maria senden, wenn Er das will und über welche Zwischenboten ER es will – Sie sagen doch selbst, dass er viele Mittler wählen kann ohne Ansehen der Person, so wie er vier Evangelisten und nicht bloß einen etc. installiert hat, und es stimmt mit der Apokalypse und der Vision überein, dass am Ende der Zeiten "signum magnum apparuit", die sonnenumkleidete Frau, die schon die Kirchenväter auf Maria hin gedeutet haben. Dass moderne Theologie die konkrete Person der Gottesmuter zu einem bloßen Typus für das nachkonziliare "Ursakrament" der Kirche machen will, sollte man kritisch sehen. Immerhin knüpft diese apokalyptische Stelle an die Genesis an: wie der Frau und der Schlange Feindschaft gesetzt wurde, wird hier der Kampf der sonnenumkleideten Frau mit dem roten Drachen angekündigt. Es ist abwegig, in dieser Ankündigung nicht eine konkrete Frau sehen zu wollen, wo doch die Gottesgebärerin auch eine ganz konkrete und unter den Frauen besonders gesegnete Frau (Schriftwort!) und nicht nur ein Typus ist.

      Pius XI. ist kein gutes Argument. Sie sollten dessen Pontifikat genau studieren. Er ist eine akademische "Zwischenlösung" gewisser Kreise gewesen, die seine Wahl gepuscht haben, aber auf den noch zu jungen Pacelli setzten. Er ist der erste, der zum großen Schaden der Kirche freimaurerische Kräfte dem vorangestellt hat, was ureigenstes Interesse des Papstes hätte sein müssen. Er hat schwerste Verbrechen zu verantworten. Menschlich am schlimmsten ist das, was er den "Cristeros" in Mexiko angetan hat. Ich kann das hier nicht aufrollen, aber es dürfte für Sie absolut notwendig sein, das einmal nachzulesen. In diese überhebliche und machtgeile Haltung Pius XI. passt dann auch seine Arroganz, die sich nicht von einem Hirtenkind eine Botschaft bringen lassen, sondern selbst beehrt werden will. Das „non serviam“, hier nun erstmalig aus Papstmund zu hören – großartig, das sollte uns abschrecken und nicht in unseren Vorurteilen bestätigen…

      Sie scheinen mir einiges zu vermischen: dass der Satan nun seit 200 Jahren nicht nur als roter Drache leuchtend in Erscheinung tritt, sondern auch perfekt die Gottesmutter in ihrer Mission nachäfft, dürfte naheliegen. Der Satan äfft auch Gott selbst, Engel, Heilige nach und erscheint als „Luzifer“, als Lichtträger - warum also nicht auch als Maria? Hier kommt es drauf an, zu prüfen, weder alles zu verwerfen, noch alles hirnlos anzunehmen. Und zum Schluss kommt es drauf an, sich leiten zu lassen auf flehentliches Gebet hin. Niemals darf man sich hier von protestantischer Skepsis leiten lassen – denn die folgt anderen Prinzipien als das für einen Katholiken angemessen ist.
      Das Luzifer-Nachäffungs-Dilemma hat nicht so direkt mit dem Messopfer zu tun, denn auch wenn dies ganz wegfiele (womit wir rechnen müssen), steht Gott den Seinen bei und stellt sie unter den besonderen Schutz der Gottesmutter. Das war schon einige Male in der Geschichte bittere Realität - zum Beispiel ca. 200 Jahre lang in Japan.

      Das alles zeigt: wir haben nicht die Aufgabe, Gott zu spielen und als Laien dessen Depositum zu verteidigen an Stellen, die nicht unser Part sind. Wenn das Papsttum versagt, und das tut es seit fast 100 Jahren immer massiver, dann ist das eine Tatsache und die Muttergottes ist als Schutzherrin der Kirche unsere Mutter in (irdisch) vaterloser Zeit. Dass sie uns dann nicht an die falschen Väter binden wird, annulliert schon mal einen großen Teil der angeblichen Botschaften, besonders von Don Gobbi.

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    5. Ich glaube nicht, daß ich etwas vermische. - Zu Papst Pius XI, dem Sie Arroganz und Mangel an Demut unterstellen, weil er die Sache anders sieht als die Seherinnen - Sr. Lucia wird übrigens von einigen Piussen schon als Heilige Lucia tituliert ....
      Nur soviel: Ein Papst hat nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, eine Vision, die ihm unterbreitet wird, abzulehnen, wenn er sie für nicht glaubwürdig hält bzw. er darf durchaus um "Beweise" bitten.
      Was hat der Hl. Thomas anderes getan? "Wenn ich nicht meine Hand in Seine Wunden lege ..." Was geschah? Der Herr selbst ist auch ihm, dem ungläubigen Thomas erschienen und hat die Echtheit bestätigt. Von daher ist es durchaus legitim und nachvollziehbar, was Pius XI tat, nachdem offenbar die geforderten Beweise ausblieben. Der Zweifel bzgl. Fatima ist nicht wegzudiskutieren, keiner der Päpste kam über ein halbherziges Naja hinaus, und die unter dem Druck von aufgebrachten Gläubigen durchgeführte Weihe wurde ebenfalls nur mangelhaft ausgeführt. Wäre es besser gewesen, die Hierarchie hätte sich klar von den Fatima Botschaften distanziert, wenn sie an der Echtheit zweifelte und hätte nicht dieses Hin und Her mitgemacht? Es ist eine schwierige Sache. Ich glaube, man macht es sich zu einfach, wenn man sagt, die Päpste sind eben seit Pius X alle unfähig gewesen. Fakt ist, daß sich die Päpste unter schwierigen Umständen bemüht haben, ihr Amt auszuüben, und bei Gott zählt ein ehrliches Bemühen oft mehr als das vielleicht mittelmäßige Ergebnis.
      Soviel nur zu Pius XI, zu den anderen Punkten, die Sie ansprechen, kann ich nichts sagen, das übersteigt meinen Horizont.


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    6. In meinem ersten Kommentar 9 Uhr 11 ist mir der erste Satz mißraten. 2. Abschnitt. "Was ich an den Botschaften positiv finde - ..." Das ist Unsinn. Ich wollte damit nur sagen, daß private Botschaften, selbst wenn sie echt sind, immer irgendwelche Zweifel zurücklassen, weil es eben nur 1,2, oder ein paar wenige Personen sind, die die Botschaft hören/sehen. Wenn wir solchen mit Zweifeln behafteten Botschaften in unserem Leben viel Raum geben, dann übersehen wir die eigentliche Botschaft, die mehr ist als eine Botschaft: die Menschwerdung Gottes. Viel viel mehr. Dieses Ereignis sollte in unserem Herzen getragen werden, sollte uns bewegen, beschäftigen und nicht irgendwelche Erscheinungen, die echt sein können oder eben nicht. Leider ist es heute bei vielen, gerade auch Frommen genau umgekehrt.

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    7. Pius XI. erlag nicht nur hinsichtlich Fatimas der von mir gekennzeichneten Schizophrenie. Beispiel: die Cristeros in Mexico. Seit dieser Geschichte war nicht nur in Mexiko erstmalig das Vertrauen in den Papst total dahin. Er hat diejenigen Katholiken, die für den überlieferten Glauben eintraten, einer antichristlichen Freimaurerregierung und dem Ermordetwerden ausgeliefert - und dies in großer Zahl, ein Blutbad, das der Papst mitverantwortet hat - gegen den Glauben und für eine atheistische Regierung! Das Dilemma begann nicht mit dem VatII, sondern es explodierte mit dem Konzil.

      Was immer Pius XI. insgeheim hinsichtlich Fatimas befürchtete - er hat es nun mal nicht gesagt. Wenn wir schon rein formalistisch von den Rechten- und Pflichten des Papstes sprechen, dann wäre erste Pflicht Wahrhaftigkeit, ein Ja oder ein Nein. Stattdessen hat dieser Mann nur taktiert und Menschen, die gerne das hören wollen, wonach ihnen die Ohren jucken, wollen daraus dann eine inhaltliche Verneinung Fatimas ableiten, die nie ausgesprochen wurde. Im Gegenteil: er hat den Inhalt nicht bezweifelt, sondern äußerte Unbehagen darüber, dass die Gottesmutter nicht zu ihm kam. Das ist etwas kategorial anderes und ich gestehe zu, dass ein gewisses Unterscheidungsvermögen dazu notwendig ist, dies zu erfassen. Er war zu stolz, sich etwas sagen zu lassen, und das ist nicht das, wozu ein Papst berechtigt oder gar verpflichtet (!) ist.

      Im Gegenteil hat kein Papst gewagt, Fatima offen anzuzweifeln. Stattdessen hat man ihm ein Messformular gewidmet und entweder durch Totschweigen oder Verdrehen (v.a. JP II.) reagiert. Dass Pius XII. sogar einen riesigen Respekt hatte, ist bekannt und dürfte Ihre Behauptungen noch mehr abschwächen.
      Bei Fatima geht es ausschließlich darum, dass Gott der Welt ein letztes Heilmittel anbot, einen einfachen Akt des Gehorsams dem Papst abverlangt hätte, den der verweigerte. Es lässt Sie und viele andere, die ihren frommen Vorgarten noch irgendwie zu hegen können meinen, kalt, dass ALLE Voraussagen Marias eintrafen - vom Nordlicht über den noch schlimmeren 2. WK, über den Untergang verschiedener Nationen (6. Mio Juden, Millionen Russen, später fast die ganze kambodschanische Nation etc.) bis hin zu einer Explosion der kommunistischen Irrlehrern über den ganzen Erdball, vor allem politisch durch Russland als Multiplikator. Und seit der Maueröffnung ist der Kommunismus ungehindert tief auch in die noch nicht kommunistisch geprägten Staaten eingedrungen. Ein weiterer Irrtum Russlands ist die orthodoxe Häresie, die inzwischen ungehindert in die Hirne konservativer Katholiken einsickert, als sei sie die Lösung der katholischen Probleme...aber man schläft weiter und plustert sich gegen Fatima auf, während sichtbar alles eintrifft, was vorhergesagt wurde: solche Verblendung ist unbegreiflich.
      Die Kirche steht vor dem Kollaps, und wir wiegen uns weiter in Sicherheit?

      Ihr Fehler ist, dass Sie bzgl. Fatimas vorher schon wissen, was hinten rauskommen muss, alles mögliche durcheinandermischen in der Argumentation, bis hin zu dem ewig alten Argumentationshut, wer Maria beachte, übersehe die Inkarnation Gottes etc. etc. missachte Jesus etc. etc.
      Dazu ist schon viel geschrieben worden, auch gerade von den rechtgläubigen Päpsten: Leo XIII., Pius X. - Rosenkranz- und Marientexte, die alle besagen: wer Maria ablehnt, lehnt im letzten Ende IHN ab, wie ER geruht hat, ins Fleisch zu kommen, nämlich durch Maria - nicht aus Zwang, sondern aus Gnade und Liebe zur Menschheit und zur Frau. Wer Maria anerkennt, beginnt überhaupt erst, den inkarnierten Gott besser zu begreifen. Und ohne Maria kann man IHN nicht verstehen.
      Es ist aber auch eines wahr: einen protestantisch angehauchten Katholiken kann man ebenso wenig wie die Häretiker davon überzeugen. Ist leider so. Insofern sollte man das so stehenlassen. Solche Diskussionen bringen uns nicht weiter.

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  7. >>Ein Stellvertreter Christi, der meistens Fehlbares redet, das eh keiner zu glauben braucht, oder wie das Dornröschen schläft, und nur bei seinen höchst seltenen ex cathedra-Akten mal, kurz wachgeküsst, unfehlbar sprechen darf, um anschließend wieder den Schlaf des Irrenden zu schlafen, ist eine einzige Lästerung gegen den, den er vertreten soll!

    Nicht den des Irrenden, sondern den des sich theoretisch irren könnenden, ganz gewöhnlichen Menschen. So hat der Herr das Papsttum nun einmal haben wollen. Es hat bis jetzt auch noch niemand gemeint, Papst Honorius hätte seinerzeit sein Amt verloren.

    Insofern gilt, sofern man einerseits Ihre Kritik an den Päpsten teilt, andererseits sich zu Ungehorsam verpflichtet fühlt - was ich hier nicht andiskutiere -, die Haltung, die P. Gaudron hier ausführt: http://pius.info/archiv-news/734-beziehungen_zu_rom/8724-wie-muessen-wir-zum-papst-stehen - und eben nicht die rein systematisch einfachere "Lösung", zu sagen, der Papst sei Häretiker, deswegen nicht Papst (was übrigens erstmal auch bloß eine theologische Meinung ist) und man müsse daher eine eigene Kirche Gründen.

    Was die Heiligsprechungen betrifft: der unfehlbare Gehalt derselben ist, daß die beiden Päpste im Himmel sind. Nichts weiter. (Um in den Himmel zu kommen, schadet es nicht, schuldlos zu irren, schadet auch nicht, Mißerfolg zu haben, und nicht einmal das Sündigen schadet in quantifizierbarer Form notwendigerweise, denn wer weiß, wie freigebig der Herrgott auch das Fegfeuer erlassen hat, wieviel wert aufgeopferte Messen und Ablässe sind usw.?)

    Es bedeutet also insbesondere nicht, daß die Heiligsprechungen als solche kirchenpolitisch klug waren.

    In diesem Sinne: Hl. Johannes XXIII., bitte für uns; hl. Johannes Paul II., bitte für uns.

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    1. Sie erliegen irgendwelcher Propaganda, wenn Sie mir unterstellen, ich hätte sagen wollen, "man müsse daher eine eigene Kirche gründen". Das habe ich nicht geschrieben, auch nicht gemeint, weil kein Mensch die Kirche gründen kann oder je könnte. Tut mir leid: wir müssen diese vaterlose Zeit aushalten, eganl wie wir das Kind nennen. Wenn Pius meint, sich das Hirn spalten zu müssen, um ihre Gallionsfigur Papst, und sei sie aus Pappmaché, auf dem Stuhl Petri zu halten, dann gilt für den redlichen Gläubigen, dass Männer, die ganz offensichtlich die Kirche zerstören und schon x-mal dem Überlieferten nicht nur zuwider gehandelt, sondern es in x Dokumenten lehramtlicher Natur festgehalten haben, nicht der Papst sein können und man ihnen auf gar keinen Fall folgen darf, wenn man nicht aufgerieben oder in ein Gespinst aus Lügenwahn abstürzen will.
      Denn eines ist - wenn man wieder anfängt logisch zu denken, und mal den Piusmodus abschaltet: ein Papst, dem man unablässig Widerstand leisten muss, um das Seelenheil nicht zu gefährden, ist nicht der Papst (lesen Sie noch mal "Pastor aeternus", dann wissen Sie, wie ein Papst ist und v.a wofür er überhaupt da ist!!!), sondern ein Antipapst.
      Denken Sie immer daran, dass die Schrift uns sagt, der Antichrist werde sich in den Tempel Gottes setzen... vielleicht ist das schon der Vorgeschmack?

      Es gab niemals einen Papst, der in solcher Beharrlichkeit und Konsequenz wie die Nachkonzilspäpste Irrlehren verbreitet und festgeschrieben hätten. Die genannten Pius-Trost-Lieblinge haben definitiv keine Häresien verkündet, sondern gegenüber den Häretikern keine klare Kante gezeigt. Auch das ein Pius-Ammenmärchen, das schon vor dem Vaticanum I. ausführlich diskutiert und verworfen wurde - sonst hätte man kaum das entsprechende Dogma formuliert.

      Sie folgen allzu "brav" dem derzeitigen Piuskurs, der inzwischen, um ihr falsches Konstrukt weiter verfolgen zu können, auch längst aufgegeben hat, "traditionsverbunden" oder gar "thomistisch" zu argumentieren. Dass heute die FSSPX mit einem Sowohl-als-auch anstelle eines des logischen "wahr" oder "falsch" operiert, zeigt nur, dass dort offenbar ein Niedergang passiert ist.

      Meine Lektüre-Empfehlung für Sie und alle Interessierten, die weder mit pius- noch mit modernistischen Scheuklappen durch ihr geistliches Leben rennen wollen:
      1. "Pastor aeternus" (das Dekret zur Unfehlbarkeit des Papstes vom Vaticanum I) Link: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pastor_aeternus_%28Wortlaut%29
      2. Ein Artikel, der sich mit der widersinnigen Argumentationsweise bzgl. der Unfehlbarkeit des papstes auseinandersetzen http://www.antimodernist.org/am/2014/03/09/drohende-unfehlbarkeit/
      3. Zur Frage der angeblich irrenden Päpste der Geschichte: http://www.antimodernist.org/am/2014/03/02/kirchengeschichte-oder-luegengeschichten/

      Bis vor kurzem hätte kein Gläubiger die verrückte Idee gehabt, ein Heiliger könne "im Himmel bei Gott sein" und mehr nicht - alleine dieses Statement, das ich auch in Piuskreisen tausendmal gekäut gehört habe, wird nicht wahrer durchs ständige Wiederholen.
      Wäre das so reduziert, könnte man sich Heiligsprechungen sparen. Man könnte dann auch die selige Oma um Fürsprache bitten und ihr Leben nachahmen, und es wäre kein Unterschied.
      Vielleicht elsen Sie einfach noch mal in den gängigen Lexika, was Heiligegsprechung einmal bedeutet hat. Es geht dabei um ein heroisches Leben, vielleicht ein Martyrium, um beglaubigte Wunder aufgrund der Fürsprache des Heiligen im Himmel etc.
      Wenn Sie jedoch gerne jemand um Fürsprache bitten wollen, der möglicherweise gar nicht im Himmel, sondern..., ist, dann bitteschön - das wäre der Tiefstand katholischer Frömmigkeit: man bete zu einem armen Sünder in der Hölle, macht ja nichts. Denn Heiligsprechungen sind ja nicht mehr unfehlbar, und der Papst, wenn er ex cathedra spricht, ist es auch nicht mehr.

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    2. Aber auch die Päpste unserer Zeit haben nuneinmal keine Irrlehren verkündigt.

      Ich bin übrigens persönlich nicht auf dem Piuskurs, sondern auf dem Kurs, den Sie vermutlich modernistisch nennen würden, der das aber nicht ist. Ich bin aber fähig, bei den Piusbrüdern Treue zur Kirche in Verbindung mit einem von ihnen vermuteten Gewissensnotstand zu erkennen und dann aus diesem Grund einen komplizierten Weg zu gehen. Auch wenn Sie in der Tat von "eigene Kirche gründen" nichts geschrieben haben - Entschuldigung* -, frage ich mich dann, was für eine Alternative Sie denn dann eigentlich wählen würden.

      Im übrigen gilt: Lieber auf Gott vertrauen, als auf Fürsten zu bauen - und zwar einschließlich des Papstes, wenigstens solange er fehlbar ist.

      Was die Heiligsprechungen betrifft: Daß sie viel mehr seien *sollen*, ist klar. Was aber die Frage ihrer Unfehlbarkeit betrifft, so - finde ich auf die schnelle keine andere Quelle als die Catholic Encyclopedia (ich dachte, ich hätte das mal im Ott und/oder bei Ferdinand Elger gelesen): "I have never seen this question discussed" (ich meine mich zu erinnern schon) -"my own opinion is that nothing else is defined than that the person canonized is in heaven."

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    3. Zur Frage der Unfehlbarkeit von Heiligsprechungen ist sogar viel geschrieben worden - nur passt das den heutigen Theologen eben nicht, auch teilweise den Piustheologen nicht. Hier ein sehr fundierter Aufsatz zu dem Thema von Anton Holzer: http://www.antimodernist.org/am/wp-content/uploads/AMH-Unf-Kanonisationen-2008.pdf

      Welche Alternative ich habe? Das sagte ich doch schon: gar keine! Es ist ein Kreuzesleiden der "verbannten Braut Kirche", das ausgehalten werden muss.

      Die nachkonziliaren Päpste haben sehr "weiche" Häresien verkündet. Ebenso wie auch das Konzil. Man war so schlau, nicht "ex cathedra" oder in Form eines Dekretes irgendetwas zu definieren! Aber ich hoffe, Sie unterschätzen den satan nicht - so dumm wäre er nicht...er wäre ja gleich entlarvt, man würde sich gegen ihn formieren und alles wäre gut.
      Nein, es ist komplizierter: die Häresien werden "niederschwellig" formuliert, weicher eben, aber nichtsdestoweniger sind es Häresien. Zu Recht verweist ja Lefebvre auf die Problematik der "Religions- und Gewissensfreiheit", auf den Ökumenismus, das sind die Haupthäresien. Beides wurde bis einschließlich Pius XII. ausdrücklich in lehramtlichen texten, teilweise sogar Dekreten verworfen. Es kann nicht sein, dass dasselbe plötzlich der einzig wahre Kurs ist.
      Pius redet sich gerne drauf heraus, dass die Konzilstexte ja nicht "ex cathedra" gesagt sein wollten. Man muss sich dann aber fragen, warum die Hierarchie jeden plattmacht, der das Konzil auch nur von ferne anzweifelt?!?! Denken Sie an Erzbischof Müller in Rom - ohne Konzil kein Katholik. Ach ja? Ich dachte, das sei ein Pastoralkonzil gewesen, das sich nicht für unfehlbar hielt?
      Der neueste Schocker in sachen Konzil als Superdogma können Sie hier lesen: http://www.katholisches.info/2014/05/07/rodriguez-carballo-laesst-katze-aus-dem-sack-treue-zum-konzil-fuer-orden-nicht-verhandelbar/
      Gnadenlos werden Menschen, die dieses Konzil bezweifeln - was sie ja dürften nach der Unfehlbarkeits-Fehlbarkeitslogik sowohl der FSSPX als auch der Modernisten!!! - innerhalb der Kirche gekreuzigt und niedergemacht, ganze blühende Orden werden zerstört, Seelen schwer verwundet. man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass reißende Wölfe im Vatikan herrschen.
      Bevor ich in Verblendung solche Wölfe für Stellvertreter Christi halte, folge ich IHM lieber in die vaterlose Öde - auch wenn ich und niemand eine neue Kirche gründen kann.
      Ich vertraue allein darauf, dass ER sie mithilfe derer, die ER ausersehen hat, restaurieren wird. Ob das aber die sind, die sich selbst dafür halten, bezweifle ich stark!

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    4. Nun, einen (zugestanden temporären) Untergang der Kirche anzunehmen - daß Christus Seine Braut in die vaterlandslose Öde verläßt usf. - dürfte aber, gelinde gesagt, problematisch sein.

      Und wenn's eh keine Alternative gibt...

      Der Unfehlbarkeit von Kanonisationen hab ich übrigens auch gar nicht widersprochen, wohl aber darauf hingewiesen, daß nach der ganz hergebrachten Lehre (ich hab jetzt leider keine Zeit für ausführliches Quellenstudium) sich das präzise auf die Frage bezieht, ob die Kanonisierten jetzt im Himmel sind.

      Und solange der Papst Papst ist, ist er Papst. Nach einer theologischen Meinung hört er auf das zu sein, wenn er formell und in völlig zweifelsfreier Form eine Häresie lehrt. Das ist nicht der Fall.

      Daher wäre es für einen (oder den) Gegner der Kirche gewiß dumm, wenn ein Papst, der ihm nützt (das sind jetzt Hypothesen!), sich so "entlarven" würde... klar. Nur ändert das nichts daran, daß er eben solange Papst bleibt, als er sich nicht entlarvt. Der Herrgott wird schon damit fertig werden.

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    5. So hab ich es auch nicht gesagt...Sr. Lucia, die überlebende Seherin von Fatima, hat darauf verwiesen, dass das, was ihnen durch die Gottesmutter mitgeteilt wurde, dem entspricht, was in Offenbarung über das "große Zeichen am Himmel" (die sternenumkleidete Frau) gesagt wird. Nun hat die modernistische Theologie die jahrhundertealte kirchliche Lesart, dass das die Gottesmutter ist, die am Ende der Zeiten vom Satan direkt angegriffen wird, ersetzt durch eine seichte "Tochter Zion"-Deuting (die Frau als "Israel", Maria als Brückenlink zwischen AT und NT, alles schön und gut, aber das ist wohl zu dürftig für diese visionäre Stelle, wie auch die Kirchenväter es auffassten...). Die überlieferte kirchliche Deutung ist jedoch richtig, weil sie erstens tatsächlich so überliefert ist und außerdem auch zu der Aussage in genesis 3 passt, dass Gott Feindschaft setzt (ER selbst setzt Feindschaft!!!) zwischen "der Frau" und ihrem Anhang und dem satan und seinem Anhang. Man kann beide Stellen mehrfach verstehen, aber die Schnittstelle ist Maria:
      Genesis: zuerst einmal die Frau als Kennzeichnung des ganzen Geschlechtes der Frauen ist Gegenstand der besonderen Feindschaft des Satans (was sich durchweg bis heute zeigt: entweder man wertet die Frau ab oder man emanzipiert sie zum Mann um - selbst viele Kleriker haben nie verstanden, was und wer die Frau ist, v.a. auch nach Christus und befreit von der Sünde! - ganz dunkles Kapitel), dann die Frau als "Kirche"/Israel, dann aber ganz präzise eine konkrete Frau unter allen Frauen ("Du bist gebendeit unter den Frauen..."), die Gott ausersehen und zubereitet hat, um IHN "ganzheitlich" zu empfangen (nicht auszudenken!) und zu gebären...
      Apokalypse: selbe Deutungen möglich, gipfelnd in Maria
      Diese Öde gehört mit hinein in den Weg Gottes mit den Seinen.
      Warum ist das ein Problem?
      Auch ER musste rufen "Mein Gott, warum hast du mich verlassen!"
      Aber ER hatte weder IHN noch uns verlassen - egal wie es dem Anschein nach aussieht.

      Sie sagen es selbst: "nach einer" - einer! - "theologischen Meinung" etc. Wer sagt das und woher wissen Sie dass er recht hat?
      Ich habe Ihnen bereist viele Links gegeben. Nehmen Sie sich die zeit, sie zu lesen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Niemand kann sich auf mangelnde Zeit herausreden, wenn er andererseits unbesehen irgendwelchen Stimmen Glauben schenkt.
      Da es sich hier um überlebenswichtige Fragen handelt, sollte die Zeit hierfür immer da sein - ich hab mir deswegen Fernsehschauen und dergleichen völlig abgeschminkt. Was glauben Sie, was man trotz Familie und Beruf alles noch hinkriegt, wenn man nur will.
      Sie sollen auch nicht einfach mir glauben - prüfen Sie, wie der Apostel sagte, und das eingehend und unter Gebet.

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    6. Der Punkt ist für mich aber doch - auch wenn das alles so ist, wo bitte ist der konkrete Unterschied zu einer Situation, die man schlicht so beschreiben könnte:
      1. Wir haben einen Papst (und: die Kirche ist an sich intakt),
      2. dem Papst ist zu gehorchen,
      3. außer das Gewissen verbietet einem dem Papst zu gehorchen?

      (Daß bei -3- gleichzeitig bequemer- wie legitimer- wie papsttreuerweise gesagt werden kann und muß, daß das normalerweise nicht anzunehmen ist, ist klar. Ein "Gewissensfall" ist die absolute Ausnahme, aber eben rein systematisch auch nicht völlig auszuschließen.)

      Die hl. Katharina von Siena war da ganz klar: sogar noch dem Antichristen ist zu gehorchen*, wenn er rechtmäßig auf dem Stuhl Petri sitzt! [* nicht dagegen einem inhaltlich verwerflichen Befehl - was wiederum auch guten, sogar heiligen Päpsten mit besten Intentionen unterlaufen kann.]

      Und das ist ja eh immer so.

      Was die Links betrifft: den Link zum Thema Unfehlbarkeit der Heiligsprechungen habe ich gelesen. Habe aber schnell gesehen, daß er zum Thema gar nichts beiträgt, weil ich - anders als Prof. de Mattei usw. - der Unfehlbarkeit der Heiligsprechungen gar nicht widerspreche.

      Aber es geht eben darum, daß der Heilige im Himmel ist. Hier ist mir beim Abschicken des letzten Kommentars die zugegeben mickrige Quellenangabe verlorengegangen: "I have never seen this question discussed; my own opinion is that nothing else is defined than that the person canonized is in heaven." Ich hatte sie allerdings schon irgendwo diskutiert gesehen, aber bei F. Elger in seiner Moraltheologie und/oder bei Ludwig Ott in der Dogmatik, auch mit Begründung, habe das aber nicht mehr gefunden.

      Das mit der "einen theologischen Meinung" haben Sie scheints nicht recht verstanden. Es ging darum: jene These, daß der Papst, wenn er zum Häretiker werde, das Papstamt verliere, eben das ist theologische Meinung und nicht Kirchenlehre. Genauer kann man das durch Quellenstudium auch nicht unbedingt herausbekommen, das haben theologische Meinungen (sofern sie überhaupt legitim bestehen) so an sich. In diesem Fall ist es ohnehin irrelevant, weil der Fall nicht eingetreten ist.

      Kritische Äußerungen über meine Zeiteinteilung, die nicht das Verletzen einer moralischen Pflicht (wie des Sonntagskirchgangs) betreffen, kommentiere ich jetzt einmal nicht.

      Was den ersten Artikel betrifft (über die angeblich niemals irrenden Päpste), ist der, entschuldigen Sie den Ausdruck, unhilfreich bis dorthinaus. Das Verhalten eines Honorius, oder auch eines Liberius, sind Tatsachen! Die kann man nicht einfach mit einem "kann nicht sein, weil es nicht sein darf" und "das gleiche Argument bringen die Häretiker vor" hinwegwischen. Das haben die katholischen Theologen auch niemals getan! Vielmehr (man lese etwa wieder die Catholic Encyclopedia zu Honorius) haben sie, und mit Recht, darauf verwiesen, daß die Bedingungen für eine Kathedralentscheidung damals nicht vorgelegen hat und insofern kein Widerspruch zu dem Dogma entsteht. (Was gewissermaßen eh klar war, sicher, denn Wahrheit kann Wahrheit nicht widersprechen.)

      Sachlich scheint also der "antimodernist.org" keine notwendige neue Erkenntnis zu bieten.

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    7. Sie haben gesagt, Sie hätten keine Zeit, nachzuforschen - darauf ging ich ein, weil ich das nicht richtig finde bei so wichtigen Themen. Mehr nicht. Nehmen Sie das als Rückmeldung auf auf Ihre private, vielleicht deplatzierte Bemerkung über ihre Zeit.

      Ihre Anmerkungen zu den Argumentationen der Link-Artikel sind dürftig. Sie haben nicht gesehen, dass sich die Argumente dort auf gängige Dogmatiken des 19. Jahrhunderts stützen. Sie sollten das nicht so von oben herab herabwürdigen, sondern gründlich lesen und gründlich bedenken. Und dann: wenn Ihnen etwas nicht richtig vorkommt, dann bitte sauber argumentieren: Behauptung-Widerlegung. Das ist ein Muss - zumindest hier auf meiner Website. Solche pauschalen Abqualifizierungen ohne auch nur ein Argument sind ein Nogo.

      Ob unsere neugebackenen Heiligen im Himmel sind?
      Woher wissen Sie das?
      Sie wollen es glauben. Gut, aber dann sind Sie einfach ein Mensch dieser Zeit, der bereit ist A und nonA als gleichermaßen wahr anzunehmen und eine solche "Logik" auf Gott projiziert, dessen Gerechtigkeit darin besteht, SEINE Gerechtigkeit selbst aufzugeben. das widerspricht jedoch der Lehre der Kirche seit Anfang an.

      Sie haben noch etwas Wesentliches in meinem Artikel nicht verstanden: ich habe nicht gesagt, dass der - wenn auch scheinbar rechtmäßige (Frage: ist dieses Amt in irgendeiner Weise manipulativ besetzt worden? Und wenn ja, was würde das heißen?) Antipapst "sein Amt verliert". Wir haben das Phänomen, dass da zwar ein Antipapst auf dem Stuhl Petri sitzt, was an sich schon eine Perversion ist, aber er ist eben nicht der Papst, sondern ein Antipapst. das ist die Lage. Der Stuhl ist nicht leer, und doch ist er geistlich leer oder sogar pervertiert...

      Leider kapieren die meisten Leute dies nicht, weil sie sich auf "papsttreu" oder "sedisvakantistisch" haben polen lassen und nicht mehr in der Lage sind, etwas dazwischen zu begreifen.

      Katharina von Siena: „Und selbst wenn der Papst ein fleischgewordener Teufel wäre, statt eines gütigen Vaters, so müssten wir ihm dennoch gehorchen, nicht seiner Person wegen, sondern Gottes wegen. Denn Christus will, dass wir seinem Stellvertreter gehorchen.“

      Ihre Situation war die einer drohenden Spaltung und Papst-Gegenpapst. Was sie meint mit "fleischgewordenem Teufel" müsste man erst noch ergründen. Es ist aber - geschlossen aus der Lage ihrer Zeit - davon auszugehen, dass sie nicht einen Irrlehrer, sondern eben einen persönlich sündhaften Papst - also einen Hurer, Fresser, Säufer, Mörder, Gierschlund etc. - meinte. Solche Päpste gab es zuhauf, aber sie verbreiteten keine Irrlehren, sondern lebten ein verlottertes Leben. Sie schreiben ja selbst: einem Papst, der einen vom wahren Glauben abhalten will, kann man inhaltlich nicht gehorchen - wie aber soll man ihm denn dann noch gehorchen - gehorchen durch Nicht-Gehorchen oder so etwas? Der, der mir das schlüssig vormacht, erhält einen Preis!

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    8. Meine Bemerkung war nicht deplaziert, sondern die Begründung, warum ich keinen Quellenverweis mitliefere.

      >>Und dann: wenn Ihnen etwas nicht richtig vorkommt, dann bitte sauber argumentieren: Behauptung-Widerlegung.

      1. Es ist ein Dogma der Kirche, daß Päpste können unter bestimmten Bedingungen nicht irren können.
      2. Es ist eine historische Tatsache, daß Päpste Irrlehren begünstigt oder auch gelehrt haben, wobei die Bedingungen nicht vorlagen.
      3. Die von Ihnen angegebenen Quellen schließen daraus, daß diese Begünstigungen und Irrtümer nicht stattgefunden haben, was sie mit moralisierenden Appellen, daß das Dogma (1) dem widerspreche, ohne weiteres Argument begründen. (Wie das gehen soll - Geschichtsfälschung? waren die Päpste keine Päpste? weiß ich nicht, wird aber auch nichts gesagt.)
      4. Viel schlüssiger ist doch zu sagen, daß eben die Bedingungen für das Dogma gar nicht vorlagen, und die Päpste somit geirrt haben.

      >>Ob unsere neugebackenen Heiligen im Himmel sind? Woher wissen Sie das?

      Von der Kirche natürlich, woher denn sonst? Sie haben doch selbst allerlei Argumente dafür gebracht, daß Heiligsprechungen unfehlbar sind (und Lehrakte sind sie offensichtlich). Ansonsten wüßte ich es nicht.

      Was ich allerdings weiß, ist, daß Sünder, Irrige und Erfolglose sehr wohl im Himmel sein können. von
      >>A und nonA als gleichermaßen wahr anzunehmen
      und
      >>daß Gottes Gerechtigkeit darin bestehe, Seine Gerechtigkeit selbst aufzugeben
      kann insofern gar keine Rede sein.

      Ich will übrigens über das Pontifikat der beiden heiligen Päpste nichts weiter diskutieren, nur hypothetisch:
      Die Aussagen

      (i) Papst xy hat ein erfolgreiches Pontifikat gehabt und
      [der Vollständigkeit halber: (ii) Papst xy hat nach außen alle Anzeichen gegeben, daß er heroisch den Tugenden gemäß gelebt hat]
      (iii) Papst xy befindet sich jetzt im Himmel

      sind eben nicht äquivalent. Jede ist mit der Verneinung von jeder anderen kombinierbar, ohne daß ein logischer Widerspruch entsteht. (Und iii ist das, worüber bei der Heiligsprechung eine unfehlbare Aussage gemacht wird.)

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    9. >>Wir haben das Phänomen, dass da zwar ein Antipapst auf dem Stuhl Petri sitzt, was an sich schon eine Perversion ist, aber er ist eben nicht der Papst, sondern ein Antipapst. das ist die Lage.

      Das weise ich zurück, und zwar nicht wegen irgendwelchen Herumgepoltseins, sondern aus Treue zu unserem Heiland, der das Papstamt eingesetzt hat.

      Papst Franziskus ist kein Antipapst, den er wird offensichtlich von der ganzen Kirche als Papst anerkannt (womit ein verborgener Legitimationsmangel etwa beim Konklave suppliert würde - Sinn des Papstamtes ist nicht, daß es davon abhinge, die - geheimen - Einzelheiten des Konklaveablaufs zu kennen). Er ist auch kein Irrlehrer, weil er keine Irrlehre verkündet. Er ist unser Papst. Ich muß insofern sagen, daß das, was Sie wiederholt gegen den Heiligen Vater schreiben, gegenüber einem Staatsoberhaupt Majestätsbeleidigung zu nennen wäre. Wenn ich insofern ein wenig emotional reagiere, statt bloß zu widerlegen - was ich versucht habe, aber ich bin ja nicht vollkommen! - dann bitte ich das zu entschuldigen.

      >>Sie schreiben ja selbst: einem Papst, der einen vom wahren Glauben abhalten will, kann man inhaltlich nicht gehorchen - wie aber soll man ihm denn dann noch gehorchen.

      Nicht ganz. Ich sage, *wenn* einen der Papst einen Befehl erteilen *sollte*, der einen vom wahren Glauben abhält, dann dürfte man nicht gehorchen - was nicht gegen den Papst gerichtet ist, sondern gegen den fraglichen Befehl. Ansonsten aber gilt: Papst bleibt Papst - mindestens (*da* gibt es bekanntlich diese theologische Meinung) solange er nicht zum formalen Häretiker wird.

      Es kann daher sein, daß einer meint, den Gehorsam verweigern zu dürfen - immer im Einzelfall. (Diese reklamierten Einzelfälle gehen bei den Piusbrüdern z. B. ziemlich weit, vor allem in ihrer Permanenz, aber ich habe ja auch nicht gesagt, daß diese recht haben.)

      Ganz konkret gesprochen, wird er jedoch zum Beispiel stets dem Papst die üblichen Ehrenerzeigungen gewähren (denn die schaden dem Glauben nicht) - was, mit Verlaub, meines Erachtens einschließt, von ihm als von einem Papst und nicht als von einem Antipapst zu reden.

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  8. zu Posting 17.55 Uhr

    Sie schreiben:
    "1. Es ist ein Dogma der Kirche, daß Päpste können unter bestimmten Bedingungen nicht irren können."
    Ergo sind sie, wenn sie eben doch irren, nicht der Papst. Und dass sie irren, kann man daran erkennen, dass sie einmal definierten Lehren beharrlich widersprechen: zum Beispiel der Lehre, dass die anderen Religionen nicht denselben Gott anbeten wie wir – nach dem Konzil wurde das „Standard“. Beides kann zugleich nicht stimmen. Entweder wir beten denselben Gott an oder nicht. Da das Lehramt damals auch klare Begründungen geliefert hat, wird man das nicht „relativistisch“ aushebeln können.

    "2. Es ist eine historische Tatsache, daß Päpste Irrlehren begünstigt oder auch gelehrt haben, wobei die Bedingungen nicht vorlagen."

    Es ist KEINE historische Tatsache, dass auch nur ein Papst vor dem Konzil in diesem Sinne beharrlich Irrlehren verkündet hätte.
    Das ist vor dem Vat. I ausführlich diskutiert worden, und ich verweise noch mal auf den Dogmatiker Heinrich oder auch Matthias Scheeben - alles Zeitgenossen des Vat. I. Dass heute Theologen Schwarz weiß und weiß schwarz machen, um ihre Konstrukte aufrechtzuhalten, kann dem nichts anhaben. Sie bleiben nach wie vor den Beweis schuldig, dass hier einer ausdrücklich und beharrlich Irrlehren verkündet hätte. Auch wenn manche das behaupten, steht dem doch das gewaltige Gegenzeugnis großer Dogmatiker des 19. Jh entgegen,

    (Honorius ist übrigens "nur" wegen seiner Feigheit verflucht worden, nicht wegen einer Häresie. – Sie sollten das differenzieren.)

    Wer den Koran küsst und behauptet, darin werde derselbe Gott wie unsrer vertreten, der ist kein Christ mehr. So einfach ist das.
    Ist Ihnen klar, welch einen Zynismus dieses päpstliche häretische Verhalten bedeutet für all jene, die aufgrund des Korans und seiner grausamen Lehren hier und heute um Jesu Christi willen, getötet werden?
    Ich möchte daher nicht weiter solche Treibhaus- oder Sandkastendebatten führen. Es geht hier um sehr ernste Fragen und Probleme…
    Wer meinen Herrn leugnet, kann nicht denselben Gott haben wie ich. Und der Koran leugnet einen Gottvater ausdrücklich sogar im Glaubensbekenntnis (112. Sure).

    Im Himmel können Irrende sein, auch Erfolglose (die sowieso auf jeden Fall -das ist ja nichts Aussagekräftiges), aber halsstarrige Sünder nicht. Tut mir leid - aber ohne Umkehr und Vergebung, Ablassen von der Sünde gibt es auch nicht den Himmel. das wissen Sie sehr genau: das hat die Kirche immer gelehrt. Es ist sogar Dogma.


    Zu Ihrem zweiten Posting 17.56 Uhr

    Sie können nicht zweien Herren dienen. Unser Heiland wird in bestimmten religionen ausdrücklich abgewiesen, verleugnet und SEINE Jünger werden dem Tod und der Erniedrigung preisgegeben. Wer solcehn Leuten Küsse gibt, ähnelt Judas - suchen Sie sich aus, wem Sie treu sind: ER hatte auch mal Judas eingesetzt.

    Kein Mensch kann mich dazu bringen, meine logische Vernunft an der Garderobe abzugeben. Das Denken erspart uns der Heiland trotz der Dogmen auch nicht. Lesen Sie Johannes-Brief: wer IHN (Jesus) nicht bekennt, der kennt Gott (den Vater) nicht. Wenn Päpste denen, die IHN leugnen bescheinigt, dass sie Gott kennen, sogar noch "denselben", dann leugnet dieser "Papst" IHN. Ihr Kadavergehorsam in Ehren – aber das ist uns nicht abgefordert. Wir sollen unser Gehirn einschalten und prüfen – steht auch in der Schrift. Uns ist nirgends abgefordert, einen solchen Häretiker für den zuhalten, der ER weiterhin im Amt als Häretiker sieht.
    An den Früchten sollen wir sie erkennen - sagte auch der Herr.
    Sehen Sie sich die Kirche doch an: es sind finstere Früchte finsterer Männer.

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