Sonntag, 24. November 2013

Christkönig


Ergo rex es tu?



Dixit itaque ei Pilatus: “ Ergo rex es tu? ”. Respondit Iesus: “ Tu dicis quia rex sum. Ego in hoc natus sum et ad hoc veni in mundum, ut testimonium perhibeam veritati; omnis, qui est ex veritate, audit meam vocem ”.






Ist Jesus Christus der Herr und König der Katholiken?

Um ehrlich zu sein habe ich nicht den Eindruck, dass Er der unbestrittene oder gar innig geliebte Herr des „pilgernden Gottesvolkes“ ist. Eher ist Er so etwas wie ein „leerer Spiegel“ für viele in dieser Kirche. Später erzähle ich, was ich heute in der Heiligen Messe erlebt habe...

Wenn ich daran denke, dass die katholische Kirche einmal glaubte, dass Er ein König ist, dass Er der König aller Könige, der einzig wahre König ist, dann fallen mir all die vielen Schriftstellen ein, die Ihn als König angekündigt haben oder als König auszeichnen, all die Traditionen, die Ihn als den Sohn Gottes, den Herrn, als den ergreifenden, geschundenen Gott, der um die Welt wirbt und kämpft wie ein verzweifelter, sehnsüchtiger und rufender Liebhaber, der wirklich alles tut, um Seine Braut zurückzugewinnen.

Aber die Braut kann nur gewonnen werden, wenn sie alles dransetzt, Ihn wiederzufinden. Will sie gefunden werden? Ihr Ruf müsste sein:

Veni, rex regum, veni!

Unser Pfarrer hier spricht von Ihm bloß so: „der Jesus" habe dies oder jenes gesagt. So wie man in Süddeutschland halt sagt: "der Thomas" meint, "die Susi hofft"... 
„Der Jesus“ wird konkret hin- und hergeschoben im Machtgerangel zwischen gemeindlichen Gremien und Pfarrer, zwischen postmoderner Theologie und altbacken-progressivem Jargon. Wie ein unbrauchbarer Holzgötze im Verein mit all den anderen vorkonziliaren Gestalten von Winkel zu Winkel verbannt oder gleich ganz verheizt, je nachdem, wo das pilgernde Gottesvolk gerade nächtigt.

Und einer der Stellvertreter unseres Pfarrers reichert ohne Not nach eigenem Gutdünken die Hochgebete an und setzt an den Gebetsschluss „durch unseren Herrn Jesus Christus“ ein „durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn“. Ist in der Tradition je die Rede davon gewesen, dass der Gekreuzigte, leidende Herr Jesus, unser „Bruder“, unser frater sei?

Durch Sein Leiden, Seinen Tod und Seine Auferstehung hat Gott uns zu Erben erhoben, zu Kindern des Vaters. Aber nicht automatisch und bedingungslos. Hatte Er nicht ein skeptisches Verhältnis zu automatisierenden, nach dem Gießkannenprinzip verteilten und der Erpressung dienenden Verwandtschaftsbegriffen wie "Mutter", "Bruder", "Schwester"?

Und deswegen ist es – abgesehen davon, dass niemand das Recht hat, die Hochgebete einfach umzufunktionieren – an dieser Stelle respektlos und anmaßend, Ihn, den um unserer Sünde willen von uns gekreuzigten König und Herrn, so despektierlich und ohne gleichzeitige Nennung Seiner Bedingungen (und die gibt es!), zum Bruder zu erklären. Nicht wir können Ihn zum Bruder erklären, sondern Er erklärt uns zu Brüdern, und dies nur dann, wenn wir dem Willen des Vaters gehorsam sind und und Seine Gebote halten. Nach Seinen Worten ist nicht jeder Sein Bruder (Mt. 12, 50)!

Verzeihung, aber der König reitet in eine andere Richtung als das pilgernde Gottesvolk!

Wenn ich nach der Hl. Messe vor der in ein düsteres Eck verbannten Pietà stehe und diese eschatologische – von Ihm her gewollte - Umkehrung aller Werte sehe, dass die Gottesmutter Maria, Sie, die reiner und vor der Sünde bewahrter Mensch war, Ihn, den wahren Gott, überleben sollte, dann weiß ich, welche Haltung wir Ihm gegenüber einnehmen sollen: die der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter.

Aber wie mache ich das auf dem Weg mit diesem Gottesvolk, zu dem ich gehöre, das murrt, sündigt, goldne Kälber umtanzt, Jahrzehnte in der geistlichen Wüste herumirrt wie einst die Israeliten beim Auszug aus Ägypten und keine Lust hat, auf Ihn zu warten und schon gar nicht auf seine Gebote hören will? 




Immaculata, zeige mir, wie ich den König empfangen soll!

Wie groß war Ihr Schmerz über den Verlust Gottes, zu dessen Mutter Er Sie aus Gnade erhoben hat? Wie tief der Schmerz über unsere Sünden, die so abgrundtief sind, dass unsere Welt für Ihn ein No-Go-Area war? Einmal in unsere Hände geraten, musste Er an uns zugrunde gehen… Unsere Welt ist so beschaffen, dass sie Gott tötet.Wer Ihn nicht als den Sohn Gottes bekennt, den wir getötet haben und den der Vater auferweckt hat, der tötet Ihn weiterhin. Deshalb stehen dem Christentum vor allem die Religionen am meisten entgegen, die Ihn ausdrücklich als diesen Gottmenschen und Erlöser leugnen: das Judentum und noch viel schlimmer und ausdrücklicher der Islam. Wer Ihn tötet, pflegt eine mörderische Haltung. Wir können in der realen Wirklichkeit deutlich erkennen, dass die, die Ihn so ausdrücklich leugnen am wengsten Scheu haben, auch Menschen zu töten. Wir haben uns in unserem Glaubensabfall ihnen längst ohne innere Not angeschlossen und ermorden seit Jahrzehnten legal Millionen ungeborener Kinder, opfern sie auf dem Altar dem Gegenkönig, der uns einträufelt, das Leben unserer Kinder stünde dem unseren feindselig entgegen. es ist symptomatisch, dass der, der Ihn eigentlich vertreten soll auf Erden, genau darüber nicht mehr reden will. Der Statthalter des Königs will nicht mehr Statthalter sein.

Kein Urteil über uns könnte vernichtender sein, als die Tatsache Seines Todes am Kreuz.

Und keine Tat Gottes könnte größere Liebe ausdrücken, als die, dass der Vater uns Seinen eingeborenen geliebten Sohn gab, weil Seine Liebe noch tiefer als unser Sündenabgrund ist.

Der König kam zu Seinem Volk Israel. Die Juden wollten Ihn nicht und töteten Ihn: „Non habemus regem, nisi Caesarem - Wir haben keinen anderen König als den Kaiser…“ (Joh. 19, 15)

Heute?

Der König kommt zu Seiner Kirche. Viele Bischöfe wollen Ihn nicht … Sie haben keinen König als den Geist dieser Welt.

Die Tage Jesu im Grab überlebte, bei Lichte besehen, nur Maria in tiefstem Schmerz.

Die Apostel frönten dem Zusammenbruch ihrer falschen Hoffnungen, die sie an Ihn geknüpft hatten und starben an ihrer Angst. Die Frauen unter dem Kreuz waren weniger feige als die männlichen Jünger, aber brachen nicht auch ihre Hoffnungen zusammen? Ist die Klage der Maria Magdalena am leeren Grab und ihre Unfähigkeit, Ihn zu erkennen, nicht Zeichen der aufgegebenen Hoffnung, wenn auch nicht so scharf wie bei den Männern, die Ihn nicht erkannten, als es Ihm später gefiel, ihnen zu erscheinen?

Es kann kaum einen Zweifel darüber geben, dass allein die Mutter Jesu das „Schwert“, das Ihren Sohn tötete und das Ihr Simeon im Tempel prophezeit hatte, lebendig und bei vollem Bewusstsein miterduldete.

Als einziger Mensch überlebte Sie den Tod lebendigen Leibes, um es paradox zu formulieren. Von daher rührt die Überzeugung der Kirche, dass Sie mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen und von Ihrem Sohn gekrönt worden sei.

Nur weil das so ist, konnte die Kirche Sie immer mit zärtlichster Ehrfurcht ansprechen und um Ihre Hilfe und Fürsprache bitten.

Pia mater, fons amoris,
Me sentire vim doloris
Fac, ut tecum lugeam.
Fac, ut ardeat cor meum
In amando Christum Deum,
Ut sibi complaceam.

So dichtete das Mittelalter im Stabat mater und bat Sie, uns dazu zu verhelfen, dem Gottes- und Mariensohn gegenüber die einzig angemessene Ausrichtung zu empfangen.

Maria ist der Magnet der Gläubigen. In Ihrer Nähe richtet sich unser Herz so aus, wie das Ihre. Und Ihr Herz ist die einzig überlebensfähige Haltung Ihm gegenüber in der Kreuzesnachfolge.

Die moderne Kirche hat Sie mitsamt dem Kreuz verworfen. Ihre Gegenwart ist in der deutschsprachigen Kirchenrealität fast vollständig ausgeblendet. Es sind alte Frauen, die das Rosenkranzbeten aufrecht halten – was wird sein, wenn diese Generation „ausgestorben“ ist?

(Das Phänomen „Medjugorje“ ist nicht kirchlich anerkannt, alle Päpste standen ihm skeptisch gegenüber, auch wenn sie als "marianische Päpste" galten. Die angeblichen Erscheinungen sind merkwürdig redselig – Maria als Abziehbild? – und die hungernden Massen strömen aus dem Feldlazarett der semper-reformanda-Kirche an diese führungslosen Orte, die wie ein zur Versuchung verkommenes inflationäres Marien-Massen-Ersatz-Produkt in einem entmarianisierten Leib Christi wirken und den Frömmigkeitsmarkt seit Jahrzehnten mit "Botschaften" überschwemmen, die die Lehre der Kirche ebenso banalisieren und wegspülen wie der Progressismus, den Menschen aber überzogene Bußübungen auferlegen.)

Wir haben andererseits vergessen, dass die unwürdige, rüpelhafte und sündhafte Inanspruchnahme Jesu unseren sicheren seelischen Tod bedeutet. Haben wir es nicht mit einem zarten, aber unbedingt ehrfurchtgebietenden Herrscher zu tun? Wir haben uns angewöhnt, die Betonung dieser Zartheit unter Verschweigen der Heiligkeit für„pastoral“ zu halten. In diesem Sinne erzählt auch Papst Franziskus alle paar Tage von der Zärtlichkeit und den Liebkosungen des Herrn. Von der Heiligkeit Gottes, Seiner unbedingten Königsherrschaft, die auf Recht und Barmherzigkeit gründet, vernehmen wir nichts. Diesen Teil des Evangeliums, der die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes voranstellt, haben wir unter dem Stichwort „Drohbotschaft“ zu den Akten gelegt. Der Begriff "Barmherzigkeit" ergibt aber außerhalb einer Rechtsvorstellung keinerlei Sinn.

In all den unwürdig gefeierten Hl. Messen, in denen Ihm unsere Unbußfertigkeit aufgezwungen wird, tönt eine wehklagende Stimme durch die Kirchenräume. Es ist die Stimme der Regina caeli. Sie weint und klagt und fleht um unsere Erweichung. Wer hört Sie in dem allgemeinen „Gottesdienst“-Radau, der Sonntag für Sonntag über die Bühne geht?

Ist Maria noch unsere Königin?

Man erzählt uns seit Jahrzehnten mit gewisser Häme, dass Sie nichts weiter gewesen sei als ein ganz „einfaches Mädchen“, eine von uns, eine dieser jüdischen Jugendlichen, die gerne Messias-Mutter werden wollten, weil man ihnen das so erzählt habe, unbedarfte Kinder, natürlich war sie keine Jungfrau und ihr Kind auch nicht vom Heiligen Geist. Was nicht sein darf, das nicht sein kann.  

Wenn Sie nicht jungfräuliche und von Sünden unbefleckte Königin ist, kann auch der Sohn dieses „normalen Teenagers“ nur unser „Bruder“ sein…

Ist Christus unser König?

Die Einführung des Hochfestes Christkönig ist noch kein Jahrhundert her, und es ist erschreckend, dass die Kirche die glühende Sorge und Liebe angesichts der politischen und ideologischen Umwälzungen, die Pius XI. dazu getrieben hat, dieses Fest einzuführen, fast vollkommen vergessen hat.

Er ist uns in der nachkonziliaren Unterdurchschnittlichkeit unser zum „Bruder“ herabgewürdigter Fetisch geworden, ein Götze unseres Narzissmus. Nichts anderes erzählt uns Papst Franziskus, der glaubt, zu denen „an den Rändern“ müssten wir gehen, dort hätte man Ihn dringend nötig, als ob nicht vor Ihm jeder in der Ferne, „an den Rändern“, auf dem besten Weg zur Hölle wäre… Wenn man jedoch Ihn als leere Spiegelfäche für die eigene Eitelkeit hält, mag es wahr sein: die „an den Rändern“ bzw. die, die ein aufgeblähter theologischer Apparat dafür hält, haben vielleicht noch nicht verinnerlicht, wie man Ihn missbraucht für die eigene Ergötzung. Lasst uns also gehen und auch den letzten Rest Glauben, der an den Rändern noch existiert, austreiben. Schafft all den Armen der Welt soziale und materielle Sicherheit und erzählt ihnen, "der Jesus" sei eine Art Sparschwein für alle, einer, der das Geld besser verwaltet als die, die sich nicht auf ihn berufen...

Iterum: Ist Christus unser König?

Mit dem Verlust unserer irdischen Könige wissen wir nicht mehr, was ein König ist oder wie er sein sollte. Wir wissen nur, dass wir selbst Könige sind und vor allem anderen erst einmal unser Königtum feiern wollen. Wir kennen nur noch die Herrschaft einer Gemeinschaft miteinander konkurrierender Könige oder die Tyrannis durch einen einzelnen oder mehrere Gewalttäter an einer Staatsspitze. Die deutschsprachige Kirche rechnet mit nichts anderem mehr, vom Eintreiben der Kirchensteuern einmal abgesehen. Sie lehrt keine geistlichen Tugenden mehr. Vielmehr stellt sie sich schützend vor die, die im Widerspruch zum Glauben wie er immer war, leben wollen und demonstriert uns die anarchische Anmaßung der Macht des Faktischen, der auch der allmächtige Gott sich zu beugen habe (Stichwort: Kommunionzulassung wiederverheiratet Geschiedener). Der deutsche Episkopat muss, wie wir kürzlich von Kardinal Marx, Erzbischof Zollitsch oder Bischof Ackermann erfahren haben, keinen Gehorsam mehr leisten, weder gegenüber Rom, noch gegenüber dem Herrn. Ein zäh-korruptes Kollegium selbsternannter Könige konkurriert mit Seinem ewigen Königtum, das sehr wohl einen lebendigen Ausdruck im Papsttum haben sollte. Immerhin hat Jesus Christus, der Herr und König, selbst das Petrusamt eingeführt.

Der kollegial-kollektive Klerus und ein machtgeiler Gremienkatholizismus wachen eifersüchtig und totalitär darüber, dass nur ja kein einzelner ausschert und womöglich nach der Hingabe an den Christkönig verlange - und sei dieser einzelne möglicherweise der Papst.

Entsprechende Eingaben aus den Reihen der Gläubigen oder der Priesterschaft werden ignoriert, totgeschwiegen oder mit dem platten Hinweis darauf, dass jede Frage nach der Königsherrschaft Christi im eigenen Leben und in der Seelsorge entsprechend der Tradition und Lehre „fundamentalistisch“ oder „unbarmherzig“ sei, abgeschmettert.

Es gibt die Tradition und Lehre der Kirche, in aller Offenheit verborgen unter einem pseudo-wissenschaftlich aufgebrezelten Trash-Katholizismus, der Seine eigene Identität seit Jahrzehnten in masochistischer Weise abrubbelt, um ihn zu „reformieren“ oder gar zu „reinigen“ und immer noch wacker behauptet, die Reformen zur Gesundung seien noch gar nicht weit genug gegangen.

Der Leib Christi, unser König, blutet hingegen aus tausend Wunden. Ist der Herr Jesus unser König, unser Arzt und Heiland – der, der uns gesund macht?

Er musste Reformen weichen, die um ihrer selbst willen, und weil das Wort so schön klingt, wichtiger sind als Er. Hohn dem König, der sanft beiseite geht, wenn man Ihn nicht mehr will, den man scheinbar folgenlos entsorgen kann.

Realität in der Kirche heute: Hohn dem sanften König!

Ich saß heute in der Hl. Messe. Es wurden neue Ministranten eingeführt. Wegen dieses Spektakels und weil die Ministranten ja nun selbst den „Gottesdienst“ vorbereiten durften, war kaum die Rede vom Hochfest Christkönig. Es versteht sich von selbst, dass es keine Predigt gab. Die Fürbittengebete der Jugendlichen bezogen sich ausschließlich darauf, dass sie in ihrem Amt als Messdiener „mehr als nur Ministranten“ seien und in Zukunft „Spaß haben wollen“ und viele tolle Sachen in Gemeinschaft machen. Mein 11-jähriger Sohn fragte mich später, ob ich eigentlich nicht gemerkt hätte, dass die Ministranten sich ganz schön aufgemackert hätten und gar nicht wüssten, dass sie eigentlich nichts weiter als Ministranten sein sollen. Ich muss nicht hinzufügen, dass er, der eine kindliche und noch gesunde Frömmigkeit in sich trägt, in einem solchen Verein auf gar keinen Fall mitmachen will. Nein, es war keine Rede davon, dass sie den Dienst am Altar mitversehen. Aber was will man auch erwarten? Wozu reinigt ein Priester am Altar Seine Hände, wenn er anschließend in den Kirchenraum hinausrennt und ein geschmackloses Peace-Shakehands mit jedermann macht, den er draußen vor der Kirche schon nicht mehr anschaut. Was soll das? Soll zielsicher jeder Gläubige aus der Ausrichtung auf Ihn abgelenkt werden, aus der Andacht herausgerissen werden und Ihn vergessen, der in der Heiligen Wandlung doch gerade zu uns gekommen ist und gleich von uns aufgenommen werden will? Sind Ministranten heute nicht mehr so etwas wie kleine Hirtenjungen, die den kleinen Jesus beschützen und bedienen? Vorhin dachte ich, sie sind eher eine Straßengang, die den Weg zum Altar kontrolliert. Vielleicht ist das auch eine Erklärung dafür, warum es kaum noch Priesterbrufungen gibt.

Ja, wozu unter solchen Umständen das Amt des Ministranten als Dienst am Altar ernstnehmen, wenn die Gläubigen auch durch Laien die Hostie in die unreinen Hände gedrückt bekommen wie eine Pfandmarke?

Es ist folgerichtig, dass ein Großteil der liturgischen Handlungen im Messkanon des Novus Ordo schlicht und einfach sinnlos geworden ist. Es kann in dieser unheiligen Atmosphäre nur noch um Show, Spaß und Auch-mitmischen-Dürfen gehen! Wehe denen, die eines Tages vor dem König verantworten müssen, dass sie die Jugendlichen nicht korrekt belehrt haben.

Die Gemeinde klatschte Beifall zu dem geistlich dürren und belämmernden Auftritt der Ministranten. Aber der "Hammer" kam erst noch:
Als dann die Oberministrantin noch eine Lesung aus 1. Korinther 11 vortrug und in Hohngelächter ausbrach, als sie las: „Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes …“, krakeelte die Gemeinde schallend mit und auch den Pfarrer schüttelte es amüsiert über das „Wort des lebendigen Gottes“. Die verlesene Textstelle stand nicht in der Leseordnung für den heutigen Sonntag. Warum wurde sie gelesen? Interessant ist, dass an der besagten Korintherbriefstelle sofort ein Kapitel über die Problematik des unwürdigen Kommunionempfangs folgt.

Natürlich fiel mir sofort der Anfang des Psalm 1 ein: „Beatus vir, qui non abiit in consilio impiorum et in via peccatorum non stetit et in conventu derisorum non sedit… Selig der Mann, der nicht in der Versammlung der Witzbolde sitzt…“ Das gilt natürlich für Männer und Frauen...

Was sollte ich Ihm nur sagen in dieser Situation? Ich sagte Ihm, dass ich damit nichts zu tun habe, dass ich da reingeraten bin, weil ich dachte, hier findet eine Hl. Messe statt… Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende leitete dann später ihre Ankündigungen mit den Worten ein: „Also ich bin eine Frau und ein Kopftuch trag ich auch nicht. Ich hoffe, Sie haben Verständnis!“ Und wieder freuten sich Pfarrer und Gemeinde gleichermaßen und lachten sich kaputt.
Datum anno Domini 2013 in der katholischen Kirche in Deutschland unter Papst Franziskus und Bischof Robert.  




Brauchen wir noch eine Gottesmutter, die über den Aposteln steht, weil der König durch Sie ins Fleisch kam?

Ja, wir brauchen Sie mehr als je zuvor, um das reich beschenkte und über alle erhöhte Frauentum nicht ganz zu zertreten!

Sie steht immer noch unter dem Kreuz und weint.

Wer hört Ihre Schluchzer? Wer will Sie trösten?

Gesungen wurden wieder mal die seicht-theologischen Offbeat-Heul-Schlager aus dem mediokren Liederbuch „Kreuzungen“. Ein Agnus Dei gab es, wie so oft und symptomatisch, erst gar nicht mehr. Wozu auch?

Wir haben keinen König außer uns selbst und er ist folglich auch nicht für uns gestorben. Da es "unbarmherzig" ist, wenn einer meine Sünde als "Sünde" bezeichnet, brauche ich auch kein Lamm Gottes, das irgendwelche Sünden trägt. Es ist alles logisch, stimmt alles zusammen.
Die Kommunion findet zwischen uns "Brüdern und Schwestern" statt, deren "der Jesus" bloß der erste war, wenn überhaupt.

Und doch fand immer noch - wie zum Trotz all dieses Treibens - eine gültige Wandlung statt. Wie lange noch?

Der Herr schien auf in unserer Mitte, erneut gekreuzigt, verdeckt von vielen steinharten, hohnlachenden und selbsternannt sündenlosen Herzen ("Ich verzeihe mir selbst alias Ich entschuldige mich."). Über Seinem Haupt stand heute „Iesus Durlachensis Rex ecclesiae“, und davor stolzierten im Kirchenraum unter den Augen der alten Statuen, die einmal die Gegenwart der Madonna, des Allerheiligsten Herzens Jesu, der Hl. Thérèse von Lisieux und Bruder Konrads repräsentierten, die Gläubigen inklusive Pfarrer vorbei und lachten sich kaputt über den heilsgeschichtlichen Zusammenhang, in dem Christus das Haupt des Mannes, und der Mann das Haupt der Frau, Gottvater aber das Haupt Christi ist. Der Sohn, der dem Vater gehorsam ist, dem Vater dennoch nicht subordiniert ist, wie auf Konzilien dogmatisch erklärt wurde, ist ja kein "Sohn" mehr. Er ist "Bruder". Die Frau, die dem Mann nicht subordiniert ist, wenn der Mann in Ihm ihr Haupt ist und in Maria höchste Vollendung und Königswürde erreicht hat durch Ihn, tritt die Krone, die Er ihr verleihen wollte, mit Füßen. Die Frau versteht nicht, dass ihr durch langes Haar oder eine Kopfbedeckung verhülltes Haupt Zeichen ihrer gewonnenen Königswürde ist. 
Und weil man nicht nur nichts versteht, sondern auch noch glaubt, was man nicht versteht, dürfe nicht wahr sein, kann es ja nur der Herr selbst sein, der hier alles falsch gemacht hat. Also lacht man den König aus.

Brauchen wir einen König, der als Mann ins Fleisch kam?

Ja, wir brauchen Ihn mehr denn je als Mann, damit auch das Mannsein, das im Leiden Christi und darum mit bloßem Haupt erst zur Vollendung kommt, nicht ganz zertreten werde…

Aber wir können nicht „zurück hinters Konzil“, auch wenn die Kirche darüber zusammenbricht. Ob es stürmt oder schneit, ob wir in Sünden verstrickt sind, oder in die Hölle fahren, wir können nicht umkehren und behaupten standhaft und sündenverliebt: Er hat uns alle lieb, alle, egal, wie wir sind, auch wenn wir unsere Sünde klasse finden und weitermachen. Er ist schließlich „barmherzig“. Also schmetterte die Gemeinde ein seicht-sentimentales „Friedenslied“ anstelle des Agnus Dei. Draußen in der Welt ist so viel Unfrieden wie noch nie.

Ich sang nicht mit. Stattdessen betete ich in mir ganz laut „Agnus Dei qui tollis peccata mundi miserere nobis…“. Die Sünden der Welt…wie gut, dass Er sie trägt...

Ich bat Ihn, das, was hier gerade geschah zu verzeihen und dennoch zu kommen, weil ich weiß, dass ein paar Leute hier sind, die Ihn ersehnen wie einen geliebten Bräutigam, als den König ihres Herzens, als den, der sie rettet und heilt aus allem, was sie bedrückt und verwundet hat. Unter anderem ich.

Ich sehne mich danach, dass Er König ist. Er ist sanft und doch wahr. Er ist barmherzig und doch steht Er für das Gericht.

Sein Reich ist nicht von dieser Welt. Die Kirche ist inzwischen auf eigene Veranlassung und in der unkorrigierbaren Überzeugung, dass es christlich sei, ein Stück verkommene Welt, die auf ihren Sünden beharrt.

Sie ist aber noch nicht ganz zerstört.

Der König kommt. Die Pforten der Hölle haben trotz aller Bemühungen durch die Bischöfe und Theologen und Gremien und der hämisch feixenden Welt keine Chance. Der König kommt wieder ins sein Eigentum, und wieder nehmen Ihn die Seinen nicht auf.

Gerade erst recht ist er unser König!

Was immer ihr alle nun denken mögt, die ihr das lest: Ja ja ja ja ja ja! Er ist und bleibt mein König und der König so vieler Gläubiger, auch derer, die schon längst in Ihm vollendet sind. Nichts, aber auch gar nichts kann Seine Herrschaft beenden!

Dass viele, die es besser wissen müssten, ihr eigenes Seelenheil aufs Spiel setzen, kann Ihm nichts anhaben. Wir werden klug, wenn wir erkennen, dass die Pforten der Hölle die Kirche niemals, dafür aber die Seelen derer, die sie zerstören wollen, überwinden. Ich möchte hiermit all jene, vor allem, wenn sie Bischöfe oder Priester sind, aufrufen, umzukehren von diesem schlimmen Weg.

Ist es nicht genug, dass ihr selbst euer Seelenheil so leichtfertig verspielt!? Wisst ihr nicht, dass ihr den Sündern mit eurem Kurs die wahre Vergebung verweigert? Ihr redet ihnen gut zu, auf dem falschen Weg zu beharren, ihre Reue redet ihr ihnen aus, und Vergebung gebt ihr ihnen erst recht nicht. Und ihr traut dem Menschen, der ergriffen wird von der Liebe Christ, rein gar nichts zu. Dass die Frucht dieser Liebe zum Beispiel Keuschheit sein könnte, wie es noch der aus eurer Sicht so ganz schiefliegende Hl. Paulus glaubte, das sprecht ihr diesen Menschen ab:
Qui autem sunt Christi Iesu, carnem crucifixerunt cum vitiis et concupiscentiis. (Gal. 5, 249)

Ihr denkt niedrig von dem, was Gott heil und groß macht. Zum Beispiel von einem geschiedenen Menschen… Ihr redet den Menschen ein, sie könnten nicht enthaltsam leben. Der Hl. Paulus verkündete noch - ebenso wie der König Jesus selbst: Selbstbeherrschung ("continentia"), hier vor allem Keuschheit, ist eine Frucht des Geistes. Wo sie nicht entsteht, herrscht nach wie vor das Fleisch, manifesta autem sunt opera carnis. (Gal. 5, 22) 
Ist es pastoral, wenn man die Menschen nicht mehr auf das höchste Level hinaufbegleiten, sondern unten im Dreck liegenlassen will? Warum sollte die Unauflöslichkeit der Ehe, für die beispielsweise ein Thomas Morus zum Märtyrer wurde, heute nicht mehr so gelten, wie sie immer galt in der Kirche? Bohren die Triebe in uns heute denn anders, als sie schon immer in uns bohrten? Sind die Menschen heute eine andere Spezies als die Menschen bis vor 50 Jahren? Schaut euch doch das große Unglück und den millionenfachen Mord an, den wir zahlen wir die etablierte Triebhaftigkeit, ihr Hirten! Was wollt ihr dem König berichten, wenn Er kommt und Gericht hält? Für wen wird Er eintreten? Für die Mörder oder für die Ermordeten? Eher für die falsch belehrten Sünder oder die, die sie im vollen Wissen um die Lehre der Kirche falsch belehrt haben?


Kehrt um und verkündet den Menschen das, was euch aufgetragen ist!

Jesus Christus ist der König. Und Sein Reich hat kein Ende.