Freitag, 25. April 2014

Vor der Heiligsprechung zweier unheiliger Päpste



Gebet für den Bettelpeter

Vor der Heiligsprechung zweier unheiliger Päpste


Maria,
Schutzherrin,
Dich fleh ich an:
verschlossener Garten, Du,
Frau, hast Du,
das Ewige Wort des Vaters
in unser Fleisch geboren,
schönste Schatztruhe Du,
Abglanz Seiner Huld.
Mutter,
Königin der Herzen,
Braut des Lammes,
Magd des Höchsten,
birg Deine Kinder jetzt
im Schleier Deiner Tränen.

Bitt für uns,
bitt für die Kirche,
bitt für den, der nicht
Fels sein will,
den Bettelpeter ohne Stuhl,
der nicht dienen kann -
er und sein Schatten
in vergilbter Soutane.
Auf zarten Hostien,
leichten Fußes,
tanzt er achtlos,
schwarz beschuht,
als wärns die roten Kohlen
eines Gauklertricks,
im Farbentausch halbblinder Augen,
Tango.

Liebster Herr Jesus,
wenn Du doch,
eilen wolltest
schnell wie ein Kriegsbote,
zu den gefiederten Dienern,
zu beiden,
und pochtest an die Tore,
die eisenbeschlagenen,
die uralten Pforten,
so lange
so lange
so lange,
bis sie sich heben,
die steingrauen Lider,
und dich einlassen
ins Brautgemach zu der verbannten Jungfrau,
zu Deinem Fleisch und Blut,
Deiner Taube,
die Du liebst,
die Dich ersehnt mit flachem Atem.
Rüttle, klopfe,
klopfe und rüttle
an den Seelentüren
der eitlen Kirchturmhähne.
Goldbetresst verleugnen sie,
süßer Herr,
Lamm Gottes, Dein heiliges Opfer,
und schreien selbst drei Mal das
törichte Kikeriki
zu Ehren des Federviehs.


Heilige Maria,
Mutter Gottes,
dem Bettelpeter
ein Kästchen voller
Tränen schenk,
reine Perlen,
Frucht aus Deinem
makellosen Herzen,
ihm und uns zur Umkehr.


(25. April 2014)