Adventus I
Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters. Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters. Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
„Was
aber die Zeiten und Fristen betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass man
euch darüber schreibe. Denn ihr wisst selbst sehr wohl, dass der Tag des Herrn
kommt wie ein Dieb in der Nacht“ (1 Thess 5, 1-2)
Wir leben in einer Zeit großer
Verwirrung. Die einen sind fanatisiert und schlagen destruktiv um sich, die
andern glauben an das „Anything goes“.
Dazwischen gibt es tausend konkurrierende oder umarmende Entwürfe. Und doch
müssen am Ende alle davon und werden vor dem ewigen Richter stehen. Wir alle
wissen das tief in uns und fürchten und konditionieren uns entweder auf eine
vollkommene, achselzuckende Taubheit gegenüber dieser Frage, oder wir drängen
uns und andere in eine religiöse Schockstarre.
Allerdings wird uns ein gerechter
Richter mit Sicherheit nicht danach fragen, was uns die Panik oder ein machtgeiler religiöser Mob eingab, die
fanatische Leugnung oder die zynische Verdrängung, sondern was uns eine ruhige Offenbarungstradition, unsere
Vernunft und das Gewissen zu lehren versuchten. Doch nichts hat heute
schlechtere Karten als das Gewissen und die feine und vernünftige Stimme des
Herzens.
Rom, Kalixtuskatakombe, Krypta der Hl. Caecilia: Christusgesicht |
Heute
ist der Erste Advent. Wir gehen der Inkarnation des göttlichen Wortes in
unserem liturgischen Gedächtnis entgegen. Viele Abendländer fühlen sich von der barbarisch auftretenden und blutrünstigen "Stärke" der mohammedanischen Religion bedroht. Mit Recht, solange
sie nicht wissen, woher sie selbst einst kamen!
Die Häresie der Wüstenleute besteht
darin, einen Glauben kreiert zu haben, der dieses lebendige Wort Gottes, das
Christus heißt und Mensch wurde, verwechselt mit dem Stammeln
der babylonisch verwirrten menschlichen Sprache, die an sich selbst
immer unzulänglich ist und alles Göttliche nur wie einen schwachen Abglanz zurückhallen
lassen kann.
In die Starre und Sterblichkeit des menschlichen Sprechens gezwungen erstickt ein solcher Menschenwort-Glaube jede Lebendigkeit. Selbst natürliche Menschensprachen sind Instrumente lebendiger Geistesbewegungen. Diese Leute aber, die daraus ein Steinbild machen, ein verbales Götzenbild, können folglich weder frei denken noch Inspirationen erhalten, mit deren Hilfe sie sich selbst überschreiten können. Und das ist ihr Problem. Sie versinken in einem unsäglichen Zorn, einer großen emotionalen Unruhe, im rituellen Selbstmitleid und letztendlich im Selbsthass und der trotzigen Sehnsucht nach der Hölle auf Erden.
Der Mensch, der zum lebendigen Nachdenken, zur Kontemplation geschaffen ist, soll Maria nacheifern. Sie ist die gotterwählte Spitze der Menschheit, die Jungfrau und Gottesmutter Maria.
Sie empfing das göttliche Wort in ihrem Herzen und "bewegte" es, ja sie durfte es sogar leibhaftig gebären! Wer die Inkarnation Gottes und die Trinität ausdrücklich und grundsätzlich leugnet, wird zur Verschließung vor dem lebendigen Gott unterworfen und fällt ins Bodenlose.
In die Starre und Sterblichkeit des menschlichen Sprechens gezwungen erstickt ein solcher Menschenwort-Glaube jede Lebendigkeit. Selbst natürliche Menschensprachen sind Instrumente lebendiger Geistesbewegungen. Diese Leute aber, die daraus ein Steinbild machen, ein verbales Götzenbild, können folglich weder frei denken noch Inspirationen erhalten, mit deren Hilfe sie sich selbst überschreiten können. Und das ist ihr Problem. Sie versinken in einem unsäglichen Zorn, einer großen emotionalen Unruhe, im rituellen Selbstmitleid und letztendlich im Selbsthass und der trotzigen Sehnsucht nach der Hölle auf Erden.
Der Mensch, der zum lebendigen Nachdenken, zur Kontemplation geschaffen ist, soll Maria nacheifern. Sie ist die gotterwählte Spitze der Menschheit, die Jungfrau und Gottesmutter Maria.
Sie empfing das göttliche Wort in ihrem Herzen und "bewegte" es, ja sie durfte es sogar leibhaftig gebären! Wer die Inkarnation Gottes und die Trinität ausdrücklich und grundsätzlich leugnet, wird zur Verschließung vor dem lebendigen Gott unterworfen und fällt ins Bodenlose.
Und sie fallen und reißen im Fallen mit sich, was noch zu fassen ist. Brände legen sie
gerade im Heiligen Land! Dornen und Brennnesseln überwuchern ihre Felder. Mord
und Totschlag bringen sie über andere. Und die ihnen hierzulande von den Unseren zujubeln, mögen vielleicht
nicht ihrer totenstarren konkreten Glaubensverweigerung folgen, aber sie
steuern eine Totenstarre eigener Art hinzu, die sich mit der der Steinewerfer,
Brandleger und Selbstpeiniger verwandt weiß.
Und doch: wer weiß, wie viel unerfüllte Sehnsucht nach der Wahrheit in deren Reihen verborgen liegt und nicht wagen darf, zu seufzen?
Und doch: wer weiß, wie viel unerfüllte Sehnsucht nach der Wahrheit in deren Reihen verborgen liegt und nicht wagen darf, zu seufzen?
Heute ist der 1. Advent, und ich
wünsche allen, die einem verbalen Steinbild unterworfen wurden, und die sich doch nach
dem Lebendigen sehnen, dass sie es erkennen können, dass es bei Gott keine
erstarrten Menschenworte geben kann, sondern nur Worte, die Herzen bewegen und „nicht
leer zurückkommen“, wie es in der Schrift heißt, die eine Überfülle an weiteren
Worten, an schöpferischen, liebevollen und klaren Worten hervorbringen, neue
Klänge, Erfindungen und Ideen und eine Vorübung auf die selige Anschauung
Gottes im Himmel, die nie zu Ende geht, weil der ewige Gott nie zu Ende
geschaut werden kann.
Was aber bedeutet es für uns, wenn
es uns vergönnt sein darf, dort anzulangen, in diese ewige Gottheit
einzutauchen!
Denn
wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt,
sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem
Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,
so
ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir
zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es
ausgesandt habe.
Voll
Freude werdet ihr fortziehen, wohlbehalten kehrt ihr zurück. Berge und Hügel
brechen bei eurem Anblick in Jubel aus, alle Bäume auf dem Feld klatschen
Beifall.
Statt
Dornen wachsen Zypressen, statt Brennnesseln Myrten. Das geschieht zum Ruhm des
Herrn als ein ewiges Zeichen, das niemals getilgt wird.
(Jesaja
55)
Jeder denke nach, mit aller Kraft,
welch ein unerschlossener Schatz hier für uns angelegt wurde.
Diejenigen, die bedroht werden,
über diese Dinge nachzudenken, denen Angst gemacht wird, sie fielen vom Glauben
ab oder kämen in die Hölle oder ihre Mitmenschen bereiteten ihnen die Hölle auf
Erden:
Die Gedanken sind frei, wer kann
sie erraten?
Niemand kann euch in eure Herzen
sehen und niemand kann ein Gebet an den wahren lebendigen Gott verhindern. Wenn
es den „wahren, lebendigen Gott“ gibt, kann
man ihn einfach mit diesem Namen ansprechen. Er weiß, dass er gemeint
ist und schenkt alles weitere dem, der beschenkt werden und sich der
Resignation nicht überlassen will.
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