Auf nach *-Land (sprich: "Piep-Land")
„Deutschland
hat wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft
auf alle Ewigkeit.“ (Angela Merkel 2005)
Wer nach dem Mauerbau geboren wurde, konnte sich als junger Erwachsener nicht vorstellen, dass sie, also die Mauer, einmal nicht mehr da sein könnte. Ein Nachmauer-Geborener empfand die Mauer als integralen Bestandteil der Welt. Die ganze Welt zerfiel in diesseits und jenseits des eisernen Vorhangs. Das Diesseits wurde aus jenseitiger Sicht zum Gelobten Land. Das Jenseits wurde aus diesseitiger Sicht als eine beklagenswerte Projektionszone politischer Verdauungsprozesse gehätschelt.
Weil es die Mauer gab, gab es
folgerichtig ein geteiltes Deutschland. Und nur geteilt war es der Welt
geheuer. Und weil wir so weltläufig sind, war es auch uns nur geteilt geheuer. Die
Frage nach dem eigenen Land als ungeteiltem Verband lagerte für uns Diesseitige
jenseits eines geistigen Korrelats zur Betondemarkationslinie, die durch Berlin
führte und ihre materielle Fortsetzung in der Hochsicherheitsgrenze um die DDR
fand, jenseits also der „Mauer in den Köpfen“. Hä? Was?
Die Einheit hielten wir jedenfalls nur
deshalb aus, weil nicht alle ehemaligen deutschen Gebiete dabei waren – irgend
etwas Deutsches muss aus Deutschland immer draußen bleiben, sonst fühlen wir
uns moralisch kompromittiert. Wir halten das rechtmäßige Vorkriegsdeutschland
für illegitim. Weil wir keine Mauer in den Köpfen haben wollen und nicht mehr
unterscheiden zwischen einem Unrechtsregime in einem Land und dem legitimen
Völkerrechtssubjekt, das es - davon unabhängig – war und ist. Was?
Revisionismus? Alles Mauer oder was, nee sorry: Alles ohne Mauer oder was? Wenn Fritz ne
Straftat begeht, ist er dann noch Fritz? Nee? Doch? Nee? Sie meinen, man muss ihm
mindestens ein Glied abhacken, wenn er eine kriminelle Handlung begangen hat? Wer
was Schlechtes tut, darf nie mehr der sein, der er mal war? Die Islamisierung
greift… Die Würde des Menschen ist also doch antastbar. Ganz
definitiv. Jedenfalls rein theoretisch in deutschen Gehirnen ohne
Unterscheidungsvermögen oder sagen wir: ohne Mauer im Kopf.
Doch halt stopp, wie war das noch
mal mit der Mauer in den Köpfen?
Diese Mauer in den Köpfen... Immer
dann, wenn das Gehirn seiner natürlichen und logischen Fähigkeit zur Analyse
nachkommt, erschallt ein Ruf mit Donnerhall gegen die Mauern im Kopf. Die Zeigefinger heben sich. Der neue
deutsche Gruß: erhobene Zeigefinger. Warum den ganzen Arm heben, ist doch so
viel bequemer.
Wer denkt, trifft Unterscheidungen.
Und wer Unterscheidungen trifft, baut Mauern auf und ist rechtsextrem. Ganz
einfach.
„Äpfel sind keine Birnen!“ schreit ein
ganz Vorlauter in die Runde. Und schon wurde ihm - neben den erwähnten Fingern - vor Augen gehalten, er habe eine „Mauer im
Kopf“. Äpfel und Birnen müssen
dasselbe sein, weil beide Obst sind. Klar soweit?
Und deshalb darf unser Land auch
keinen Namen haben. Weil wir schließlich alle Menschen sind und andere Länder
anders heißen.
Aber so ganz hab ich es noch nicht
begriffen. Ich versuche es mal zu verstehen, das mit der Mauer in den Köpfen:
Heißt das etwa, dass es Leute gibt,
die in ihr eigenes Gehirn eine Mauer einziehen? Daraus müsste man aber doch
schließen, dass sie diesseits und jenseits ihrer inneren Mauer denken könnten?
Nein? Aber wie sollen sie sonst dieses Mäuerchen eingezogen haben?
Also – sag ich doch!
Geht es um eine Verinnerlichung des
politischen Diesseits und Jenseits in ein und denselben Personen? Bisher
jedenfalls kannte man nur das berühmte „Brett VOR dem Hirn“, also eine
Begrenzung eines individuellen Gehirns, eine hermetische Verschlossenheit
gegenüber einem großen Ganzen, das im Außen liegt und ins Innen nicht hinein
darf. Eine Begrenzung aber IM Gehirn selbst?! Die mitten hindurch läuft?
So wurde aus Deutschland *-Land.
„Piep-Land“, dessen einstigen Namen man nicht
sagen darf, ohne in Verdacht zu geraten.Obwohl er auf dem Pass noch draufsteht. Aber was er da bedeuten soll - keine Ahnung mehr. Wir brauchen seit 2015 keine Pässe mehr hier, nur das rückständige Pack draußen, aber das ist für uns nicht wichtig. Piep-Land, Piepland über alles.
Das ist Piep-Land, das Land in der
ewigen Talkshow, moderiert von einem Aufgebot skrupellos-unterwürfiger Frauen mit Entenarsch-Mäulern, an die
Spitze gehievt von machtgeilen männlichen Zynikern (ja wartet es nur mal ab, wenn ihr es nicht glaubt!). Das Ergebnis: eine nationale bipolare
Störung. Hilfe in der Krankheitsnot: die Auflösung der Geschlechter und um Gottes willen keine Bio-Nachkommen. Menschengeschenke holen wir von anderswo her. Der Wahlspruch dieser psychiatrischen Studio-Family-World lautet: „Wir sind andersherum, und es ist gut so!“
Oder kürzer: „Dämlich – na und?“ oder
noch kürzer: „Wir helfen.“
Unsere multiideologische Piep-Regierung
will uns unter Beschimpfungen und Flüchen unter ein Stück Gespenster-Stoff
zwingen. Der brave Piep-Bürger soll ein geistiger Burkaträger sein. Das politisch
korrekte Accessoire lässt den Blick in die Welt durch finstere Scheuklappen und
ein Gitter gerade noch zu. Reicht doch! Was müssen die Leute auch frei in die
Welt sehen können! Oder gar ihr Gesicht zeigen oder womöglich einen eigenen
Namen tragen! Es genügt, dass die Schutzherrin der Kopf- und Gesichtslosen
einen Namen hat und ihre Vasallen in alle Landeshauptstädte schickt. Was sie
tut, ist alternativlos, und was der Populus will, das gibt es gar nicht oder es
ist gefährlicher Wahn. Vom Minarett des Kanzleramtes tönt es fünfmal am Tag: "Das Volk, das bin ich."
Wehe dem Bürger, der das Visier
hochklappt. Es kann sich bei ihm nur um einen Populisten handeln. Wer in
irgendeiner Weise spricht und Zustimmung außerhalb des Kanzleramtes findet, ist
kriminell.
Solcherart gemahnt zuckt er
zusammen, der vorwitzige Pieper. Er denkt:
„Aber
nein, pfui, zu denen will ich aber nicht gehören, zu diesen Schmuddelkindern!“
Was er draußen sah in der Welt,
gleich nebenan, hakt er ab: das waren Gespenster, Täuschungen. „Wenn Herr Dömessierä das im Auftrag Muttis
hat ausrichten lassen, dann hab ich mich eben geirrt.“ Und wachsam tastet
er sich rückwärts zurück, mit beschwichtigend erhobenen Händen, der
umflort-deflorierte Piep-Bürger. Wir schätzen die Harmonie über alles. Lieber ein paar Verrückte
ermächtigen, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Und überhaupt: Man muss
nicht alles wissen. Mutti hat ja gesagt, man soll nicht immer über alles diskutieren, sondern es einfach machen... Irgendwo hat man schließlich seine Belastbarkeitsgrenzen…
Erst mal ausspannen von diesem Ausflug in diese geradezu
unschicklich-dialektische Welt der geistigen Gegensätze und sich was gönnen…
Erleichtert und gerechtfertigt lässt
der Piep-Bürger seinen Geistesschleier und anschließend die Hosen herunter und streckt
seinen Zuhältern und Freiern willig und lüstern die Leibesmitte entgegen. Solange man zu
essen und zu trinken hat und ein warmes Öfchen ist doch alles gut. Und lustvoll
ist es bisher doch immer gewesen. Und das war auch gut so.
Die Generation, die vor der
Ausrufung Piep-Landes geboren wurde, ist hochbetagt und lichtet sich immer mehr.
Die Nachgeborenen kennen es nicht anders. Sie denken, ihnen kann nichts
geschehen. Sie sind demokratie-überdrüssig. Immer nur diese alte Leier. Es kann
nur so weitergehen, das Nuckelfläschchen für Erwachsene und die Kondome sind
gesichert. Wo ist also das Problem? Probleme kann man in Piep-Land nicht haben. Die haben nur andere. Die jenseits des eigenen Bretts vor dem Hirn.
Überlassen wir uns doch unserer Monsignora
in Berlin, unserer Domina, die vor nicht langer Zeit das Programm für ihre
Regierungszeit angekündigt hat:
„Deutschland
hat wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft
auf alle Ewigkeit.“ (Rede auf der 60-Jahrfeier der CDU, 16.6.2005)[1]
Bloß das verdächtige D-Wort hätte
sie weglassen sollen.
Seltsam. Aber bestimmt hat sie das
alles nicht so gemeint, das mit dem D-Wort meine ich natürlich. War ein kleiner
Versprecher. Ein Freudscher Versprecher. Das kann jedem mal passieren.
Was wetten wir, ob wir die nächste Bundestagswahl überhaupt noch erreichen?
Ein hübscher Ausnahmezustand vorher wäre nicht schlecht.
Nicht dass der Populus womöglich was anderes sagt als die Domina-Imperatrix.
Genau, ein Notstand muss her.
Deshalb hat Herr Dömessierä gesagt, wir sollen Vorräte anlegen.
Piep.
Kann es sein, daß dieses …..Land wirklich für die Nationalsozialisten wie gemacht war und jetzt Den Ersatz sucht. Statt den Vater die Mutti
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