Donnerstag, 28. Mai 2015

Die Familiensynode und die „Männerkrise“



Lass dich nicht aufregen,
sodass du dich ärgerst,
denn Ärger steckt in den Ungebildeten. -
Doch frag nicht:
Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als unsere?
Denn deine Frage zeugt nicht von Wissen.[1]

1. Vorüberlegungen
Das konservative katholische Chaos- und Empörungsbarometer steigt. Im Herbst wird in Rom die berüchtigte Familiensynode fortgesetzt, die wiederverheiratet Geschiedene zur hl. Kommunion zulassen könnte, und in katholischen Vorzeigeländern stimmt das Volk für die Homoehe ab. Massenhafte Abtreibung lastet wie ein Alpdruck auf uns. Immer noch bleibt es für mich unvorstellbar, ein Kind aus dem Mutterleib zu reißen, unvorstellbar für die Frau… und wandle unter Außerirdischen und doch meinesgleichen, wenn ich durch die Straßen streife und mir bewusst mache, dass ein großer Teil der Frauen, die da zu sehen sind, bereits einer solchen Untat zugestimmt haben und ebenso viele der Männer dieselben Frauen so indoktriniert, sexualisiert und sozial erpresst haben, dass sie das Fiat zu der grausigen Tat sprachen und sich zum Grab, zum Sarg, zum Totenbrettel machen ließen und sich des Vorzuges, lebendiges Tabernakel, lebendige Hütte des Lebens zu sein, berauben ließen.
Wenn man Ursachenforschung für diese Lage betreibt, ergibt sich, dass die Gemengelage erheblich komplizierter ist als ein bigotter Moralismus dies suggeriert. Viele Linien gehen durcheinander, eine Sünde gebar die nächste, und vieles, was auf der Ebene des 6. Gebotes nun durchbricht, hatte eben diese lange und schwer sündhafte Vorgeschichte… Es ist bezeichnend, dass der Aufschrei der Frommen erst einsetzt, wenn es um das „Leben“ geht. „Leben“ ist für sie vor allem das ungeborene Leben, die Ehe und die Familie. Schön und gut, aber warum kam dieser Aufschrei nicht, als es um Gott selbst ging? Wer ist denn „das Leben“ nach der Schrift und den Worten Jesu? Er ist selbst „das Leben“. Haben wir entsprechend aufgeheult, als das hl. Messopfer zerstört wurde, aus dem alles Leben erneuert wird? Kann dem Engagement für das „Leben“ Segen verheißen sein, wenn es andererseits dem heiligen und dreifaltigen Gott ohne Schmerzempfinden die wahre Ehrfurcht versagt? Prototyp für diese Haltung war Johannes Paul II.. Er war lehrtreu, wenn es um den Menschen und das 6. Gebot ging – zumindest scheinbar, denn seine „Theologie des Leibes“ materialisiert den Menschen als Geistwesen! – aber er war untreu, wo es um die Ehre Gottes ging. Solche Untreue gegenüber der Heiligkeit Gottes zeichnet heute in vielen Spielarten fast alle, die sich für lehramts bzw. lehrtreu halten.

2. Ehe und Familie sind zwar Keimzelle natürlicher Gesellschaften, aber kein Therapeutikum für kaputte Verhältnisse!
In vielen Stellungnahmen eifernder Katholiken gewinnt man den Eindruck, die Familie sei das Instrument der Erlösung von aller gesellschaftlichen Unordnung, vom Priestermangel und der weitverbreiteten Trauer. Nicht mehr Jesus Christus ist der Heiland und Retter, nicht mehr der Herr beruft seine Priester, sondern irgendwie tut dies suggestiv die Familie.[2] Die Tatsache, dass der Glaube nicht aufgrund der natürlichen Gegebenheiten, sondern in, mit und auf ihnen, manchmal sogar trotz ihrer entsteht und wächst, ist zusammengeschmolzen auf die Überzeugung, Gott könne nur dann wirken, wenn die katholische Familie mit möglichst vielen Kindern der Standard und eine zu Hause „untergeordnete“ und dem Mann „gehilfende“ Frau und Mutter „dient“, endlich wieder „dient“, während das Thema „Dienen“ für den Mann offenbar eine schwärende, nur durch den bösen „Feminismus“ aufgedrängte Wunde ist. Sein Problem ist doch tatsächlich angeblich, um es auf den Punkt zu bringen, dass er nicht mehr uneingeschränkt „herrschen“ darf. Der katholische Mann versteht die Welt nicht mehr, wenn er nicht herrschen darf?! Wie konnte er dann aber unseren Herrn je verstehen?
Man könnte gerade noch lachen, wenn es nicht so traurig wäre!
Mit dieser Übersteigerung der „patriarchalen“ Familie sind merkwürdige „Bilder“ vom Mann- und Frausein assoziiert, die – so hat man den Eindruck – fast wahllos aufgreifen, was im Fluss der abendländischen Kultur an noch aus dem Heidentum und der Logik der Sünde stammenden Ungerechtigkeiten und Vorurteilen mitschwamm. Hektisch grapscht man sich aus den wegschwimmenenden Fellen zusammen, was noch zu fassen ist. Man verspricht sich Heilung "aus dem Fleisch".
Im wesentlichen stagnieren fast alle dieser Ansätze bei dem, was einst schon Adam tat: bei einer Schuldzuweisung an die Frau, die die faktische und definitive, frei gewählte und aufgrund eines ausgeprägten Willens aktiv getane Sünde aufseiten des Mannes annulliert. Volkes Stimme in der pechschwarzen, katholischen Welt erregt sich sehr gerne über „die“ Frauen und „die“ Feministen, befindet aber die Legionen an maskulinen Verfehlungen nicht der Rede wert und sieht sie auch nicht als Ursache für die moderne Misere des Mannes und der Frau an.
Das kann man nur eine fatale Wahrnehmungsstörung nennen!
Die Frau ist schuld – wäre sie nicht so emanzipiert, dränge sie sich nicht „überall“ herein, entgegen ihrer „Natur“, wäre durch sie die Kirche nicht „verweiblicht“ oder gar „verweibischt“ worden, hätten wir ideale Verhältnisse.[3] Es gälte, die Frau zurückzudrängen und den Mann „wieder“ zu stärken. Dann werde alles wieder gut. Noch absurder, erheblich dümmer, dafür aber boshafter, sind Äußerungen zum Thema von Bischof Williamson und vieler Geistlicher aus der FSSPX.[4] Da wird die Frau nicht etwa dazu ermuntert, wieder selbstbewusst und in hoher Würde Mutter zu sein, sondern ihr werden erst einmal ihre sachlichen Talente und Gottesgaben abgesprochen, und sie wird dämonisiert, wenn sie das macht, was ihre Vorbilder in der Hl. Schrift und in der Tradition taten: nämlich sehr vieles und dies universell und immer im Bewusstsein der Auszeichnung, die Menschheit zu repräsentieren. Die Kirche als „Braut Christi“ war und ist schon immer „weiblich“. Die großen weiblichen Gestalten der Bibel taten das, was ihnen Traditionalisten nun generalisiert als „Schuld“ und „unrechtmäßig“ vorwerfen. Vergessen sind die Heldinnen des Alten Testamentes, Dichterinnen, Prophetinnen, Richterinnen, Unternehmerinnen, kluge Strateginnen und Mütter aller Lebenden, gipfelnd in der hervorragenden Rolle Mariens. Vergessen die hohe Achtung, die die Kirche von Anfang an auch der Frau in der sachlichen Tat zuerkannte. Vergessen die Tapferkeit und „emanzipierte“ Freiheit der Märtyrerinnen (denn sie starben durchweg, weil sie sich um Christi willen aus der Gewalt ihrer heidnischen Väter und Männer begeben hatten – es war eine echte und dem Wortsinn entsprechende „E-manzipation“!), und vergessen die Gaben der Mystikerinnen. Vergessen die klugen Fürstinnen des Abendlandes, vergessen die zahllosen betenden Frauen, auf deren Tat man früher einmal die Siege über die islamischen Eroberer zurückführte. Vergessen die Ordensfrauen, die Großes taten oder auch Kleines, dessen Größe uns der Herr eines Tages zeigen wird. Vergessen! Selbstvergessen ist die Braut Christi ihrer selbst! Vergessen wird aber in all dem traditionalistischen Geschrei auch, dass zwar tatsächlich in der Amtskirche einige Pfarrgemeinderätinnen von sich reden und Frauen und Männer (!), die das Frauenpriestertum bislang erfolglos fordern, viel Aufhebens von sich machen, daneben aber ganze Heere ruhiger Frauen in fast allen Pfarrgemeinden bzw. Seelsorgeeinheiten nach wie vor und nahezu ohne männliche Unterstützung oder Achtung, nicht mal mehr durch den Priester, den täglichen Rosenkranz aufrecht erhalten, Messnerinnen sind, unspektakulär verschiedene erbetene Dienste im Gemeindeleben ausführen  und caritative Dienste leisten, die die meisten Herren der Schöpfung als unter ihrer Würde betrachten. Die Männervereine machen da lieber Reisen ins nahegelegene Gaswerk oder auf Ökobauernhofe, oder sie radeln in den wenig entfernten Wallfahrtsort, an dem es keine Mönche mehr, dafür aber eine große Wirtschaft gibt. Was hält also den Mann heutzutage davon ab, wenn er wirklich ernsthaft am Glauben interessiert wäre, mit den alten Frauen den Rosenkranz zu beten? Etwa die Tatsache, dass es Frauen sind, die ihn aufrecht halten? Oder nicht eher der männliche  Hochmut und Stolz, der stets meint, er müsse bestimmen und dirigieren, und kaum erträgt, einmal eine halbe Stunde auf „Empfang“ anstatt auf „Sendung“ zu gehen? „Action is in!“ Das hat man nun auch den Frauen eingebläut. "Tätige Teilnahme" ist die nachkonziliare Devise, und - nota bene - sie wurde nicht von Frauen erfunden... Kardinal Burke hat in seinem jüngsten Interview zur "Männerkrise" für diesen Hochmut m. E. zu viel Verständnis: „Wenn die Dinge einfach sind, so denken Männer nicht, dass sie sich lohnen.“[5] Wieso haben dann ganze Männergenerationen in früheren Zeiten in marianischen Gesellschaften fraglos und täglich treu den Rosenkranz gebetet? Amtskirchen-Männer wie Kardinal Burke reden also unbedacht und fackeln mit ihrem Gerede die wenigen, noch halbwegs heilen Areale in den Gemeinden ab, die eben auch von vorwiegend älteren Frauen aufrecht erhalten werden, obwohl andere Frauen mit „feministischen“ und anderen Ideen gemeinsam mit ebenso vielen Männern Unruhe stiften. Der Demokratisierungsdruck in der Kirche ist erheblich themenreicher, dreht sich nicht bloß um  „Frauenthemen“, wie er behauptet, und geht sehr stark auch von progressiven Männern aus. Für geistlich interessierte Frauen ist in der Amtskirche auch kein Raum. Ich habe mich in meinen langen Jahren dort kaum anders gefunden als die „armen“ Männer…und erlebt, dass der Widerstand gegen das Überlieferte intellektuell hauptsächlich von Männern ausging, angefangen vom Priester...
Zum Thema „Mann und Frau“ fällt dem pechschwarzen Katholiken nur eines ein, und es kommt wie aus der Pistole geschossen: Die Frau soll gefälligst einsehen, dass sie die „Gehilfin“ des Mannes zu sein hat. Und schließlich habe sich die Gottesmutter auch dem hl. Josef „untergeordnet“.
Dass in der Schrift nirgends steht, dass die Frau „Gehilfin“ (also: famula), sondern dass sie „Hilfe (also: adiutorium) des Mannes sei[6], so wie auch Gott als unsere Hilfe, „adiutorium nostrum“, genannt wird, wollen diese Leute nicht wissen. Ihr Interesse an der hl. Schrift und der echten Lehre (also dem, was tatsächlich definitiv als „Lehre“ verkündet worden ist), ist teilweise so erschreckend niedrig wie das der Progressiven und Modernisten. Sie haben ein in den Vorurteilen des 19. Jh begründetes, "gefühltes" Bild von der Überlieferung und wissen kaum etwas. Sie durchwühlen gerne zur Bestätigung ihrer Meinungen die Väterliteratur, zerren die abseitigsten Sätze aus ihr und halten das für die „Lehre der Kirche“! In der hl. Familie spielte das Thema „Unterordnung“ keine Rolle, nirgends in der Schrift wird es nur einmal erwähnt. In der hl. Familie war das kaum nötig, denn in ihr ordnete sich einer dem anderen unter, wie es die hll. Paulus und Petrus später für Eheleute forderten. Aber auch das wollen Tradis nicht gerne wissen. Stereotyp kommt der Hieb, es könnten schließlich nicht zwei „befehlen“.
Befehlen – in einer Ehe? Nur in einer polygamen Ehe muss muss eine Befehlskette eingerichtet werden! In einer monogamen Ehe aber? Ich bin seit vielen Jahren verheiratet und müsste noch zum ersten Mal erleben, dass wir Eheleute uns gegenseitig oder gar einseitig „befehlen“. Sagen wir es klar: das wäre pervers und der Tod der Ehe. In einer normalen Ehe tut einer das, was dem anderen wohltut, er verschenkt sich dem anderen, und gelegentlich beinhaltet das auch eine sachliche Kritik. Fällt eine Mahnung dann einmal im Befehlston aus, ist das eine Trübung der Ehe und muss bereinigt werden. Herauszufinden was dem anderen wirklich - vor Gott - wohltut, das ist nicht leicht! Was das Wohl des anderen bedeutet, muss einem Christus erst zeigen. Auch wenn in vieler Hinsicht eher der Mann die ganze Familie nach außen hin vertritt, tut er - sofern die Ehe gesund ist – nichts ohne seine Frau zu konsultieren oder nichts, ohne dass sie bewusst ihm die Sache überlassen hätte. Der Mann ist nicht ontologisch seine Familie, sondern er ist deren „Verweser“, der Stellvertreter. Die Familie gehört … ja: sie gehört Christus. In aller Regel ist die Frau jedoch in der Familie die Stärkere, Umsichtigere, Geistesgegenwärtigere und Klarere (sofern man sie nicht bewusst durch Bildungsausschluss und Unterdrückung ihrer Talente verwahrlost oder sie sich freiwillig ausgesprochen negativ entwickelt hat). Um sie schart sich das ganze familiäre Geschehen. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, ob sie will oder nicht. Das ist meine Erfahrung als Ehefrau und Mutter, aber auch als Tochter und Freundin: ob sie will oder nicht, steht sie im Zentrum und gibt die Stabilität. Fällt sie, bricht sie zusammen, stirbt sie, bleibt der Mann hilfloser zurück, als wenn es umgekehrt wäre. An ihr geht nichts vorbei, und was nicht durch ihre Hände lief, hat keinen Glanz und keinen Segen. Das scheint die natürliche und gottgewollte Konstellation zu sein. An ihr orientieren sich Mann und Kind, gleich, ob sie dies intendiert oder nicht. Für den Mann ist es wichtig, sich dabei vollkommen auf seine Frau verlassen zu können. Der Mann hat insofern, weil er innen nicht so stark beansprucht ist, mehr Freiheit, nach außen zu wirken und den materiellen Bestand zu sichern. Auf seine Treue und Redlichkeit muss sich ihrerseits die Frau absolut verlassen können. Wenn man ihn das „Haupt der Familie“ nennt, hat das nichts mit einem betriebswirtschaftlichen oder gar militärischen Top-down-Modell zu tun! Innerhalb der Familie schart sich nämlich auch das Haupt um das Herz…Der so gerne zitierte hl. Josef hat eben nicht von oben herunter befohlen, sondern unterstellte all sein Tun für die Familie der Weisung Gottes und dem Schutz und Wohl von Mutter und Kind.
Man kann die Aufforderungen an die Frauen in den Pastoralbriefen, sich mit dieser ungeheuren Zentralposition nicht über den Mann zu stellen, so verstehen, dass die Frau die schöpfungsgemäße und wohl doch größere Angewiesenheit des Mannes auf die gottgegebene „Hilfe“, auf das „adiutorium“ nicht ausnutzt oder „den Spieß umdreht“ und ihre so lange erduldete Unterwerfung nun rächt, nun, da Christus die Frau wieder hergestellt hat. Wir befinden uns immer noch in Rekonvaleszenz. Noch ist das „Schauen“, die Auferstehung, nicht erreicht in unserer irdischen Entwicklung. War dem Mann dieses adiutorium simile sui einst Freude und Lust, wurde es ihm unter Sünde schmerzlich und ein Ärgernis. Sein Bestreben nach dem Sündenfall wurde, die Frau zu unterwerfen und sich in dominierende Konkurrenz zu ihr zu stellen. Sie aber verlangt nach ihm und will sich seiner Gunst versichern, „an ihm hochsehen“ (wie man früher gerne sagte), und macht sich über die Maßen abhängig von ihm.[7] Auch das ist nicht richtig und Folge der Sünde. In einer christlichen Ehe sieht keiner am anderen hoch, auch nicht zu ihm herunter, sondern jeder, Mann wie Frau, schaut hinauf zum Kreuz. Und wenn in einer solchen Ehe nur einer gläubig ist, tut es der Gläubige nach der Lehre des hl. Paulus stellvertretend für den anderen mit. So wird es gut. Nur so!
Die Frau sollte aus der Angewiesenheit des Mannes auf sie eine Lust und Freude für ihn machen, ihn wie einen König ehren und nicht wegen seiner Bedürftigkeit demütigen – darum geht es. In Christus und durch Maria hat sie doch alles wiedergewonnen und kann sich freuen. Aber das ist ein anderes Thema.
Von der Frau und ihren Abgründen will ich hier in diesem Text bewusst nicht allzu viel reden, um nicht den Faden zu verlieren, den ich verfolge. Heute geht es einmal vor allem um den Mann.
Die christliche Ehe lehrt uns überhaupt erst, was angemessene Rücksicht und was wohlwollendes Handeln gegenüber einem andern ist… Erst in ihr lernen wir, wie vermessen es ist, wenn ein Mensch Macht über den anderen haben will. Nicht nur hinsichtlich des Verhältnisses von Mann und Frau, sondern auch des Verhältnisses der Eltern zu ihren Kindern. Ein Vater oder eine Mutter, der oder die das Kind „dominiert“, ist jedermann ein Graus! Wir erwarten zwar die Ergebenheit der Kinder gegenüber ihren Eltern, aber wir verabscheuen andererseits Eltern, die nicht alles für ihre Kinder hingeben würden und alles tun, um sie zu fördern. Der Egoismus vieler Eltern ist einer der größten Störfaktoren und hat ein maximales Seelen-Zerstörungspotenzial. Die Familie kann mehr als jede andere Gemeinschaft eben auch zur Hölle werden und Seelen von klein auf verderben.
Unsere Gesellschaften waren und sind krank daran, dass es nur um Machtgewinn und nicht um das selbstbewusste und freie Zurücknehmen der eigenen Person ging und geht. Die Situation der Frau und des Kindes war zwar im Abendland etwas besser als im Heidentum geworden, aber immer noch weit entfernt davon, das einzulösen, was in der Gottesmutter zum Durchbruch gekommen war. Zu verhärtet war das Herz des Mannes, zu groß sein Stolz und zu gierig strebte er nach Vorrang, Vorrang, Vorrang. Diese Problematik erscheint immer wieder in den Evangelien, wenn uns berichtet wird, dass die männlichen Jünger sich darum streiten, wer der Erste ist, wer der Größte ist, wer im Himmel zur Rechten Jesu sitzen darf etc. Jesus brüskiert dies jedesmal scharf (s.u.).
Die Familie erzeugt neue  Menschen, und wenn die Eltern gottesfürchtige und ergebene Leute sind, kann sie ein Bild der Beziehung zwischen Himmel und Erde sein. Kann. Ja – sie soll das sogar. An Gottes Segen ist alles gelegen. Wenn es gelingt, ist die Familie dennoch an sich selbst kein „Heilmittel“, wie Kardinal Pell jüngst meinte, um die zerstörten und machtzerfressenen Herzen der Menschen zu retten. Es ist unsinnig, die Katholiken dazu aufzurufen, "katholischer" zu werden und sich für Nachkommen zu öffnen. Wer nicht offen ist für Kinder, ist nicht katholisch, sondern vom Glauben abgefallen. Bevor ein solcher zur "katholischeren" Familiengründung aufgerufen wird, sollte man ihn erst einmal zur Buße aufrufen!
Umfragen ergeben immer wieder, dass der postmoderne Mensch sich nach einer heilen, natürlichen Familie sehnt. Viele dieser Befragten gründen ihre Familien, und doch scheitert ein großer Teil daran. Alleine das zeigt, dass das Gründen einer Familie selbst noch gar nichts heilt oder rettet. Es vermehrt nur die Zahl zerrütterter Verhältnisse. Das ist so unsinnig, als wollte man den Glaubensmangel durch die appellative, aber voraussetzungslose Anwerbung von mehr Priestern „heilen“ wollen. Man würde das Chaos damit nur vergrößern!
Wer sich zur Ehe berufen glaubt, wird sie nur bestehen, wenn seine Buße und Umkehr und die Einleitung der „Heilung“ bereits vorausgingen bzw. die Ehe begleiten.
Man sollte dennoch bei aller Hochachtung vor der Familie nicht vergessen, dass Jesus der Familie um Seinetwillen den Zerbruch angekündigt hat.[8] Weiter sollte man nicht vergessen, dass der Zölibat als die dem Himmel mehr entsprechende Lebensform zu betrachten ist. Auch wegen dieser beiden Aspekte kann die Familie nicht das „Heilmittel“ und „Rezept“ sein, um eine kranke Gesellschaft zu heilen. Die fruchtbarsten und gesündesten Zeiten der Kirche waren gezeichnet von Zölibatären – nicht von Eheleuten!

3. Antifeminismus und Maskulinismus sind kein Rezept gegen die „Männerkrise“!
Auffallend an dieser Haltung vieler „Tradis“ ist, dass der „neue“ traditionalistische Mann sich selbst in der Rolle des Martyrers wähnt. Ähnlich wie der islamische Martyrer sich selbst ernennt, tun es auch diese neuen „Männer“ samt ihren weiblichen Claqueuren. Der Mann als verfolgter, unterdrückter und heldenhafter „Widerstand“.[9] Was immer er selbst falsch macht: „Cherchez la femme!“[10] Es muss in Wahrheit die Frau dahinterstecken. Es ist erbärmlich!
Man begibt sich auf Kreuzzug gegen alles, was die Postmoderne so mit sich bringt, in einem Permanent-Anti-Modus und glaubt, damit die anstehenden Probleme beantworten zu können: „Antimodernisten“ (in der Nachfolge Pius X., der ausschließlich und gespenstisch negativ vereinnahmt wird), „Antifeministen“[11], „Gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in der politischen Debatte etc. Ein teilweise peinlicher, kleinkarierter und unzivilisierter Schmäh- und Hetzstil, den man bei den Gegnern anklagt, treibt im eigenen Lager bizarre Blüten.
Es erinnert leider eben doch allzu oft an den geistigen und verbalen Duktus der Islamisten, auch wenn man sich der physischen Gewalt enthält! Einem Bischof Williamson, der sich hier ganz groß selbst stilisiert, würde ich gerne zurufen, dass das Martyrium nichts ist, was man an sich reißen kann. Wie die Erzählung „Die letzte am Schafott“ von Gertrud von Le Fort es so eindrücklich ausarbeitet, muss man des Martyriums würdig sein und von Gott her erwählt werden. Nicht jeder, der sich ins Getümmel stürzt und dabei draufgeht, ist bereits ein christlicher „Martyrer“! Der christliche Martyrer wird in seinem Martyrium Christus vollkommen gleich… Wer mag sich das selbst zuschreiben? Es hat etwas Perfides, Blasphemisches und Pathologisches, wie der „katholkranke“[12], sich selbstdarstellende Mann nun über das Martyrium den Vorrang an sich reißen will, der ihm seiner Ansicht nach zusteht und den das böse Weib ihm versagt. Noch entsetzlicher sind allerdings die emotionalistierten Frauen, die sich, zum Beispiel von einem Bischof Williamson um Bildung und Freiheit betrogen, vor diesen kranken Karren spannen lassen. Ein trauriges Kapitel, wie Frauen sich immer wieder vereinnahmen und instrumentalisieren lassen vom Mann...
Die Pfarrblätter und Blogs traditionalistischer Gemeinden und Einzelautoren sind gespickt voll von Schuldzuweisungen, Vergröberungen, plumpen Autoritätsansprüchen, teilweise offenen Verleumdungen und Lügen und einem unverschämten bis hämischen, stets um Leser und Mithetzer bemühten, Schreibstil, der gewissen Propagandastuben alle Ehre machen würde. man findet da nur wenige, wohltuende Ausnahmen! Mein Entsetzen, nachdem ich vor Jahren in die Kirche zurückkehrte, stellte sich nicht nur wegen der profan und respektlos auftretenden Progressiven ein, sondern zunehmend und erst recht wegen der aggressiven Traditionsorientierten, die vorgaukeln, sie hingen der echten „katholischen Tradition“ an, in Wahrheit aber Sektierer und selbsternannte Irreführer sind – nicht anders, ja sogar noch schlimmer als das nachkonziliare Machwerk, an dem sie sich so reiben.
Um nur ein paar Beispiele zu geben: Loben die alttestamentlichen Sprichwörter noch die kluge Unternehmerin, die für die Familie gut wirtschaftet und ihr Erzeugnisse auf dem Markt gewinnbringend verkauft[13], wird sie im FSSPX-Lager als „Verführerin“ mit dem Apfel in der Hand verdammt.[14] Haben jahrhundertelang verschiedene Orden der erzwungenen heidnisch-weiblichen Verwahrlosung durch umfangreiche Bildungs- und Studienprogramme ein Ende bereitet – im Tradilager wird weiterhin oder erneut das Frauenstudium und weibliche Berufung in angebliche säkulare Männerdomänen als etwas der göttlichen Ordnung Entgegengesetztes dargestellt. Die berechtigte Kritik an dem ungeheuren Erwerbsdruck, der auf Frauen, die Kinder haben,  ausgeübt wird, wird heillos vermischt mit einer heidnischen, ontologischen Debatte, die den Frauen wesensmäßig die Kompetenz abspricht. Vergessen ist bei den Anhängern Papst Pius X. offenbar, dass er es war, der Mary Ward, die Gründerin der „Englischen Fräulein“, die ganze Frauengenerationen bildeten, endlich rehablitierte[15], dass er es war, der Jeanne d’Arc seligsprach, der man in ihren Prozessen vorwarf, „Männerkleidung“ getragen und „Männer“ ermordet zu haben (als Soldatin, die sie ontologisch nicht gewesen sein kann nach Meinung ihrer Mörder). Vergessen dies alles, wo schon im frühen Christentum – trotz der Gift und Galle, die mancher Kirchenvater nach wie vor spuckte gegen sie - bemerkt wurde, dass die Frau durch den Glauben in allem genauso stark und tapfer ist wie ein Mann.[16]
Dass der Mann seit der Erscheinung Christi sichtbar ins Schleudern gekommen ist, sieht er als ein Versagen der Frau an. Das ist allerdings zu einfach um wahr zu sein… und spräche ganz und gar nicht für die Berechtigung des Anspruches, den der Mann erhebt…
Er ist in der Tat nach der Schöpfungsordnung mehr auf sie angewiesen als sie auf ihn. Und sie wurde für ihn  zur „Hilfe“ geschaffen, weil es „nicht gut“ war, dass er alleine war. Sie ist ihm metaphysisches Zeichen und weniger er ihr. Mit Sicherheit muss man ihr deswegen viel abverlangen – wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel verlangt. Die Frau ist nach der Sündenfall-Erzählung der Genesis aber prinzipiell unter die Herrschaft des Mannes geraten – eine Strafe für sie und ihn. In der ursprünglichen Schöpfungsordnung war davon keinerlei Rede! Man kann leicht sehen, dass das Geschlechterverhältnis dadurch entzweit ist, obwohl die beiden weiterhin aneinander gekettet bleiben.
So wie der Mensch sterben muss, der Acker Dornen trägt und die Frau viel Mühe mit dem Gebären hat - all das war vorher nicht! Und ebenso wie der Herr nach dem Turmbau zu Babel die Sprachen verwirrt hat… das war ursprünglich nicht so!
Genauso wenig wie der Acker nun aber in diesem Äon keine Dornen mehr trüge, genauso wenig wie der Mensch nicht mehr sterben müsste, genauso wie das Gebären immer noch ein Kreuzweg ist, genauso ist auch die unselige Konstellation zwischen Männern und Frauen immer noch virulent bis Jesus wiederkommt – egal welche Anstrengungen man unternimmt, um dies mit menschlichen Methoden prinzipiell auszuhebeln. Wir müssten als Christen aber wissen, dass diese Konstellationen zwar noch wirken, aber ihre Gültigkeit nicht mehr haben, weil Jesus und Maria sie geistig schon überwunden haben.Je mehr der Mensch das geistige Gewand Christi erhält, desto geringer wirkt sich das Geschlechterzerwürfnis mehr aus.
Das laute Geschrei in Traditions- ebenso wie in Modernistenkreisen bezüglich der Geschlechterfrage offenbart vor allem eines: eine erbärmlich geistliche Unreife und Rückständigkeit.
Leben wir nicht auf das himmlische Jerusalem zu?
Bleiben wir also in der Einschätzung der Realität am Schrifttext, bleiben wir nüchtern! Wer sachgemäß und aufrichtig in die Welt sieht, muss erkennen, dass die Frau schlimmer und entwürdigender unter dem Herrschaftsanspruch des Mannes steht als je zuvor! Daran ändern ein paar Vorzeigefrauen in Politik und Wirtschaft nichts, auch dann nicht, wenn sie sich im Westen zu häufen scheinen. Weltweit wird die Frau verkauft, missbraucht, ausgebeutet, schikaniert, weibliche Föten werden gezielt abgetrieben, Mädchen auch nach der Geburt getötet. Frauen werden ihrer Sexualorgane teilweise beschnitten, sie werden vernäht, geschlagen und vergewaltigt, in Harems gehalten wie Tiere und verstoßen, wenn der Mann keine Lust mehr auf sie hat. Sie werden vor laufenden Kameras misshandelt und ermordet, und die entsprechenden Filme finden auf dem illegalen westlichen Pornomarkt und im Internet reißenden Absatz. Europäische und amerikanische Männer halten sich, nicht anders als islamische Orientalen, an importierten Sexsklavinnen schadlos oder fahren in Länder, die ihnen hemmungsloses Ausleben ihrer Triebe ermöglichen, und keine westliche Konferenz ohne Prostituierte, viele davon unfreiwillig und zerstört an Leib und Seele! Berlusconi war nur die Spitze des Eisberges. Und das unselige islamisch-pseudokatholische Kopftuch – Männer, die weit herumgekommen sind, haben mir glaubwürdig erzählt, dass die Verschleierung der Frau in den entsprechenden Regionen die Zudringlichkeit der Männer noch enorm anstachelt und enthemmt. Gerade weil die Frau vermummt wird hinter Tüchern, ist sie bewegungsunfreier, sieht nicht, wer ihr wann und wo an die Wäsche greift und kann nicht schnell reagieren. Erliegt sie dabei den Übergriffen, muss sie dafür alleine die Schuld auf sich nehmen. Ob vermummt oder halbnackt - ihre Lage ist immer gleich angreifbar. Wer dieses massenhafte Elend ausblendet aus Hass gegen ein paar großmäulige westliche Politikerinnen, kann als Katholik kaum ernst genommen werden!
Wenn Traditionalisten andererseits aus einer Folge der Sünde ein göttliches Gesetz machen, dann haben sie etwas Grundlegendes missverstanden. Oder wollten sie auch behaupten, es sei „Schöpfungsordnung“, dass der Mensch sterben muss und der Acker Disteln trägt?! Man gerät mit solchen Sätzen eher in den Bereich der Gotteslästerung, denn Gott hat das so nicht gewollt. Man macht die Sünde zum Maß der Dinge. Was die Unterjochung der Frau betrifft, hat aber Jesus klar und scharf den männlichen Anspruch verworfen mit dem Hinweis darauf, dass es so von Anfang an nicht gedacht gewesen und im Geschlechterverhältnis ein Mysterium verborgen sei.[17] Als einzige der Sündenstrafen nach dem Fall im Paradies hebt Jesus die Wirksamkeit dieser Strafe teilweise schon in diesem Äon auf.

4. Die Gratwanderung männlicher Existenz
Was dem Mann tatsächlich anstünde, wenn man seine Werke und Taten über die vielen Jahrtausende und insbesondere seit 200 Jahren betrachtet, wäre, anstatt das eigene Versagen der Frau anzuhängen, eine bußfertige männliche Selbstreflexion im Angesicht Gottes. Seine Sache müsste sein, zutiefst zu erschrecken über das Ausmaß an Leid, Schuld und Not, dass er über die Menschheit durch seine Anmaßung, Begierde und Aufsässigkeit gebracht hat.
Nicht die Frau hat die geistlichen Irrtümer, die Häresien und den von Pius X. beklagten „Modernismus“ oder gar das glorreich-hochfliegende „Neue Pfingsten“ des Vaticanum II begründet und durchgeführt, sondern in fast erschreckender Ausschließlichkeit war es der Mann, der sich von Christus losriss und machen wollte, was er will, Chef sein wollte nicht mehr nur über Frau und Kind, sondern nun auch über die Braut Christi und damit Christus selbst. Man wird so gut wie keine Frau finden in all den Jahrhunderten, die sich in derselben penetranten und hochmütigen Art von unserem Herrn emanzipieren wollte, wie dies tausendfach durch den Mann geschah. Man wird in den großen Werken der Frauen der Kirche nicht einen Satz dieser Art finden. Was die Frauen schrieben, ist tief inspiriert, zeugt von ihrer empfangsbereiten Hingabe an Christus und der besonderen Beziehung zur „Weisheit“. Die hysterisch gefürchteten Freimaurer lassen in ihren Ordnungen bezeichnenderweise gar keine Frauen zu. Man will beinahe „Halleluja“ rufen und „Gott sei Dank“ – so kann der verhärtete Mann wenigstens diese Umtriebe nicht auch noch der Frau anlasten!
Man stelle sich aber nur einmal vor, all dieses schrecklichen Gedanken seien von Frauen gedacht und veröffentlicht, all diese Gräueltaten seien von Frauen getan, das Vaticanum II sei ausschließlich von Frauen durchgeführt worden!
Eine wölfische und empört-traditionalistische Meute würde über die Frau herfallen und sie vermutlich hinter tausend Gesichtsschleiern und Mauern wegsperren und würde es schon immer gewusst haben wollen: Frauen sollen schweigen!
Beim Mann aber hält man es entweder für selbstverständlich, dass er den Karren in den Dreck fährt, oder man misst mit zwei extrem unterschiedlichen Maßen?!
Oder erwartet man von der Frau etwa das Höhere und Gerechtere und wertet ihre Fehler deshalb mehrfach höher als die des Mannes? Hält man sie womöglich doch für die „Bessere“?
Die Leidensgeschichte Christi offenbart die Gewichtung der Geschlechter im Irregehen ebenfalls: Nicht eine einzige Frau war beteiligt an Seiner Verurteilung und Hinrichtung, nicht eine ist geflüchtet oder hätte ihn verraten oder verleugnet, und dies, obwohl sehr viele Frauen um Ihn waren und bis unters Kreuz mit Ihm gingen, also eine nicht minder gewichtige Rolle als die Männer hatten.
Dass der aufsässige Mann in seinen antichristlichen Ambitionen die Frau mit ein paar katzengoldenen Angeboten, sie endlich besser zu behandeln, im Rahmen der „Aufklärung“ ins Boot lockte und vielfach gewann und wie einst Eva verführen konnte, ist eine für die Frau zutiefst beschämende Tatsache. Man schenkte ihr großzügig die längst überfällige Bildung und gab ihr als giftige Beigabe die vollkommen überflüssige Animation zur Promiskuität, um sich noch schamloser an ihr zu befriedigen und sie anschließend mit den gewonnenen fachlichen Kompetenzen auf dem Markt ebenso schamlos auszubeuten, denn nach wie vor werden Frauen bei gleicher Leistung schlechter entlohnt, aus den Führungsetagen heraus und von Männern abhängig gehalten![18] Der politische Kampf um eine Frauenquote sollte niemanden täuschen. Wäre sie erreicht, müsste immer noch geprüft werden, ob dies an der grundsätzlichen Benachteiligung etwas geändert hätte.
Man raubte ihr dafür ihr Königsinsignium, die Mutterschaft, mit allen Mitteln der Propaganda, das der Mann teilweise jahrhundertelang schon herabgesetzt und verächtlich gemacht, teilweise aber auch hochzuachten gelernt hatte. Der bußfertige Adam ehrt seine Frau trotz des Falls als die "Mutter der Lebendigen". Da aber die Mutterschaft aufgrund des Sündenfalls unter der Strafe der "Mühsal" und des "Schmerzes" steht, konnte die scheinbare Verächtlichkeit der Mutterschaft leicht plausibel gemacht werden. Das Tauziehen um die Mutterschaft scheint nun negativ entschieden: aus Müttern hat man Gräber gemacht. Der Mann verkehrt lieber verantwortungsfrei in Särgen als ehrfürchtig  in lebendigen „Tabernakeln“ (Hütten, Zelten)…
Die Visionärin Katharina Emmerick sah vor 200 Jahren den fast völligen Abbau der Kirche durch Männer vor Augen. Mit echtem Erstaunen nimmt sie wahr, dass das von alters her durch den homo iniquitatis initiierte Zerstörungswerk nun auch von Frauen (!) mitgetragen wird. Allerdings tun diese Frauen das nicht aufgrund eigener Entscheidungen, sondern von Männern „magnetisiert“, wie Emmerick schreibt: „Auch sah ich wohl hundert Weiber  in Entzückung, und bei ihnen saßen Männer, die sie magnetisierten, dass sie prophezeiten. Ich hatte einen Greuel an ihnen..."[19]
Es ist allerdings bezeichnend und ein gutes Beispiel für die antifeministische und wahrheitsferne Tradi-Propaganda, dass der Betreiber der Website, von der ich dieses Zitat habe, dazu schreibt, vor der Erneuerung der Kirche habe Katharina falsche Propheten gesehen, von denen „die meisten Frauen waren“. Die meisten! Das nun hat Katharina nicht gesehen und schon gar nicht gesagt, sondern sie sprach innerhalb einer Vielzahl von destruktiven Menschen von „wohl hundert Weiber(n)“. In dem Getümmel, das Katharina sonst beschreibt, dürften diese 100 Frauen, die noch dazu von Männern magnetisiert werden, wohl kaum „die meisten“, sondern immer noch eine verschwindende Minderheit gewesen sein…
Man kann die Tatsache, dass in der Weltgeschichte fast ausnahmslos alle geistigen und physischen Gräuel und Verwüstungen aktiv von Männern ausgingen, nur schwer ausblenden. Es wäre zwar absolut falsch, daraus zu schließen, Frauen wären die besseren Menschen, denn wenn sie einmal eine solche willens- und machtorientierte Rolle einnahmen, waren sie um nichts besser. Es ist der verkehrte Wille des Fleisches, der nichts Gutes hervorbringt.
Die Frau ist nach der Schöpfungsordnung das natürliche Urbild der metaphysischen Ausrichtung der Menschhheit, wie Bischof Graber einmal schrieb, fähiger, das, was aus der metaphysischen Welt kommt, empfangend, total und dabei dennoch aktiv aufzunehmen.[20] Man kann annehmen, dass sich die Schlange auch deshalb zuerst an Eva wandte: sie war metaphysisch leichter interessierbar als der Mann, dem die Kategorisierung und Benennung der irdischen Dinge aufgetragen worden war, dem aber ein adiutorium, ein Gotteszeichen, das Zeichen für das eigentliche adiutorium nostrum, absolut notwendig blieb. Der Satan usurpierte das Gotteszeichen, die Frau, lockte Eva mit einer verwirrend und täuschend aufgezeigten Vertiefung der metaphysischen Erkenntnis. Adam aber wandte sich willentlich ab von dem Gebot, das Gott ihm persönlich und alleine, bevor es Eva gab, eingeschärft hatte. Er wurde nicht verführt, schreibt der hl. Paulus.[21] Warum aber sündigte er dann? Es gibt nur eine Antwort: Er wollte bewusst, und ohne persönlich angegangen worden zu sein, sündigen. Adams Motive bleiben in der Schrift dunkel. Evas Motiv war: Vertiefung der Erkenntnis.
Es ist ein Faktum, dass die Frau nach dem Sündenfall mehrheitlich wie bewahrt erscheint vor den Gräueltaten, die der Mann nun durchsetzte. Die herablassende Meinung vieler Männer, die Frau sei dazu nicht befähigt aufgrund prinzipiell fehlender Gaben, wird dadurch widerlegt, dass es auch entsprechende Frauen gab und gibt. Dass sie negativ wesentlich seltener auftraten als der Mann, positiv-starke Frauen aber dafür umso häufiger, hängt mit der besonderen Zusage an die Frau zusammen, sie zur ersten Feindin des Bösen zu machen. Umso schlimmer empfinden wir es vielleicht deshalb, wenn eine Frau sich dem Bösen, ohne getäuscht worden zu sein, verschreibt…
Ich kann mir diese eigentümliche Lage nur erklären mit der Gratwanderung, die die männliche Existenz nach der Genesis bedeutet. Einerseits wird von Gott persönlich, nachdem Eva einmal durcheinander gebracht und zur Übertretung verführt worden war, zwischen sie und den Satan Feindschaft gesetzt. Die Frau ist die erste und vorrangige Feindin des Bösen. Der Mann andererseits erhält keine solche Aufgabe, verfällt aber dem Dominanzanspruch über die Frau. Der Mann unter Sünde hat diese beiden Genesisaussagen stets zu seinen Gunsten umgedeutet: Er müsse die Frau schützen, damit sie weiterhin Feindin der Schlange bleibe und nicht wiederum ihn „verführe“. Nun sagt aber der hl. Paulus ausdrücklich, dass Adam, in dem alle gesündigt hätten, nicht verführt worden sei (s.o.).
Die verzerrende, frauenverachtende Lesart minderte die Sünde Adams herab zu einem bloßen Kavaliersdelikt: der arme verführte Mann muss sich hinfort gegen die böse Verführerin und Frau schützen. Alleine schon dieses feige Selbstmitleid ist degoutant… Und man fragt sich, warum er, wenn er wirklich einer Verführung erlegen wäre, kein Mitgefühl mit der nach der Schrift einzig und wirklich Verführten hat… Wie soll der, der doch nach dem gesamten NT die Hauptverantwortung für den Sündenfall trägt, weil er eben nicht verführt wurde, sondern bewusst ungehorsam war, plötzlich der geeignete Wächter sein? Die Frau wurde so zur Projektionsfläche für die eigene Schuld. Erst recht verdichtet sich dieser Eindruck, wenn man sich vergegenwärtigt, wie grausam der Mann seit Jahrtausenden versagt – weitgehend und stolz auf eigene Rechnung versagt.
Zurück zur Schrift: Eva sei, so das NT, zur Übertretung verführt worden. Adam aber sündigte im vollen Bewusstsein und bei klarem Willen. Das ist der Grund dafür, dass es durchweg heißt, in Adam hätten anschließend alle gesündigt – Männer wie Frauen.[22] Die Zurückstellung der Frau im Lehramt kann als Schutz vor weiterer Beschuldigung und bequemer Ausrede des Mannes auf die Frau gedeutet werden: Er ist aufgerufen, sich ganz und gar niederzuwerfen vor Gott – ohne auf die Frau zu schielen oder sie zum Sündenbock zu machen. Die Zurückstellung der Frau im Lehramt hängt aber auch mit ihrer größeren metaphysischen Ansprechbarkeit zusammen - in diesem Äon noch (!) ein zweischneidiges Schwert. Um sie nicht noch einmal den Nachstellungen des Satans alleine auszuliefern, soll sie, die sensibler ist für die metaphysische Welt, keine Lehrentscheidungen treffen. Es geht nicht darum, ihr das Wort zu verbieten, was in Traditionalistenkreisen viele Männer immer wieder in Holzfällermanier einfordern – ich erfahre das am eigenen Leib. Das haben weder der hl. Paulus getan noch die Kirche seit 2000 Jahren – woher sonst die vielen Schriftwerke heiliger Frauen? Es geht darum, in der noch in Rekonvaleszenz befindliche Natur nicht vor der völligen Genesung und Restauration der Übernatur ein Rezidiv durch den Satan, der nichts mehr hasst als die Frau, auszulösen. Mit Maria hat die Frau ja schon alles gesagt, was für die Rettung der Menschheit von menschlicher Seite aus notwendig war. Sie ist dem Bösen ein rotes Tuch, und sie darf ihm nicht ausgeliefert werden. Der hl. Paulus sagt nirgends, dass der Mann nicht wie Eva auch anfällig sei für Täuschung und Verführung – im Gegenteil (vgl. 2. Kor. 11). Es spricht alles für die Lesart, dass die Frau aus diesem Schussfeld genommen wird, der Mann andererseits nicht mehr in der Trägheit Adams gehätschelt wird, sondern sensibilisiert wird für das, was die Frau so tief empfangen kann.
Oft wird dargelegt, sowohl Adam als auch Eva hätten die Schuld auf einen anderen geschoben. Das trifft so nicht zu. Adam schiebt die Schuld auf Eva und Gott selbst: „Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben und so habe ich gegessen.“[23] Die eigentliche Frage, warum er sich darauf einließ, übergeht er rhetorisch und gibt Gott noch einen Teil des eigenen Versagens zurück. Man kann ihn sogar ein wenig verstehen: die Frau als adiutorium ist Zeichen des eigentlichen adiutorium nostrum, und der Satan hat einen Gegensatz, eine Feindschaft zwischen adiutorium und adiutorium erzeugt für den Mann! Dennoch ist die Aussage Adams mehr als dreist, denn Gott hatte ihm – nicht Eva – das Gebot direkt übergeben!
Eva dagegen sagt: „Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich gegessen.“[24] Das ist nun in der Tat keine Ausrede, sondern die Wahrheit. Eva sagt, dass sie gegessen und warum sie gegessen hat. Das ist eine im Unterschied zu Adam ehrliche und keineswegs dreiste oder aufsässige Antwort. Gott macht Eva keine weiteren Vorwürfe und sagt zu, ab sofort selbst Feindschaft zwischen ihr und dem Satan zu setzen. Gott selbst lässt nicht weiter zu, dass das adiutorium des Mannes, die Frau, in Gegensatz zu dem adiutorium gesetzt bleibt, das Gott selbst ist. Er selbst, Gott, setzt diese Feindschaft – nicht der Mann! Das ist also eine sensible Stelle, und auch deshalb soll die Frau keine Lehrentscheidungen treffen – nicht weil sie es nicht könnte, wie es der eitle Mann gerne zurechtlegt.
Mit Adam dagegen geht Gott härter ins Gericht. Gott hält Adam das vor, was Adam verschweigen wollte: Er selbst, Gott, hatte Adam das Gebot übergeben, und Adam hat es willentlich und bewusst übertreten, indem er sehenden Auges auf die verführte Frau hörte, anstatt sie zu schützen oder ihr zu widersprechen. Katharina Emmerick „sah“, dass Eva die Frucht nicht angerührt hätte, wenn der Mann dem nicht seine Zustimmung gegeben hätte.[25] Das steht nun nicht im Schrifttext, macht aber um ein weiteres verständlich, warum Gott Adam und nicht Eva zur Hauptverantwortung zieht. Immerhin heißt es in der Erzählung, der Mann sei bei der Frau gewesen[26], muss also alles mitbekommen haben.
Wie immer man es sehen mag - in jedem Fall kann man nicht berechtigt behaupten, dass der Mann in diese Feindschaft zwischen Satan und Frau „zwischengeschaltet“ worden wäre. Er hat ja keinen neutralen Standpunkt in der Geschichte.
So musste Maria Jungfrau sein, eine Frau, die nicht unter der Gewalt des Mannes stehen durfte, wie Mathias Scheeben so brillant und feinsinnig ausführte: „Die Mutter Gottes darf von der sinnlichen Lust auch nicht berührt werden; sie darf als solche nicht unter dem Willen des Mannes stehen.“[27]
Dieses Faktum bezeugt, dass die Lesart, der Mann habe die Aufgabe, durch seine „Dominanz“, die Frau zu beherrschen und vor dem Satan zu „schützen“, unsinnig und vermessen ist. Diese Vermessenheit kennzeichnet das Verhalten des Mannes unter Sünde und nur wenige haben dem abgesagt.
Die Konstellation ist für den Mann an einer ähnlichen, aber etwas verschobenen, Stelle wie bei der Frau, noch extremer vulnerabel:
Der Mann ist von Gott nicht in die Feindschaft zur Schlange gesetzt, sondern seinem eigenen Machttrieb ausgeliefert worden, der ihm doch nichts nützt und nur Tod und Staub und eine ewige Wiederholung eines Sisyphoskampfes hervorbringen wird. Um noch einmal Bischof Graber zu zitieren:
„Wie oft hat der Mann mit der ihm eigenen Aktivität versucht, die Schuld seines Ahnherrn Adam zu tilgen; hochragende Altäre und säulengegürtete Tempel baute er, Hekatomben von Opfertieren fielen unter seiner Hand, die Riesen der Urzeit und die Propheten wollten schier den Himmel stürmen, dass der Menschheit Erlösung würde; es hat nichts genützt. Das Ende ist Ohnmacht und Verstummen. Das Wort aber wird – unerhört Neues kündigt sich an – einer Frau erteilt (…) Denn ‚was die Welt schwach nennt, das hat Gott erwählt, um die Starken zuschanden zu machen’ (1. Kor 1, 27).“[28]
Der Mann wurde zuschanden, er erlebt seit Menschengedenken einen immer größeren Absturz von seinem hohen Ross und schwingt sich trotzig immer noch höher auf. Die Weisen der Welt sind Toren vor Gott. Und die Mächtigen stößt er vom Thron, singt Maria im Magnificat. Der christliche Glaube ist die größte narzisstische Kränkung für den Mann, und der Mann ist es, der das – welch ein Wunder! – dennoch in vielen Männern annahm, in vielen aber auch bekämpfte bis aufs Blut und den homo iniquitatis hervorbringen, der nach der Schrift nicht eine Frau, sondern ein Mann sein wird. Nichts geht dem sündhaften Mann mehr gegen den Strich als der Gekreuzigte! Der Islam musste diesen Mann am Holz verneinen – er kann nicht Gott sein, weil der Mann, der sich für Gott hält, nicht schwach sein und sich seiner Macht niemals hätte entäußern dürfen! Dabei war es nicht der Mann, der sich hier entäußerte, sondern Gott selbst anstelle des Mannes.
Seiner verzweifelten Lage entsprechend wurde dem Mann ein wahrhaft göttliches und unaussprechliches Wundergeschenk aus Gnade gegeben: er wurde aufgerufen zum Priestertum. Der Mann hat unverdient und trotz allem das Geschenk des Priestertums erhalten! Immer wieder ertönt in Traditionalistenkreisen die ehrsüchtige Meinung, der Mann sei substanziell alleine würdig, Priester zu sein, die Frau aber hätte einen ontologischen Defekt und könne deswegen nicht Priester sein. Aus solchen Meinungen wird erkennbar, wie der Mann das, was er erhalten hat, veruntreut hat! Er hat nicht verstanden, dass uns alles aus Gnaden geschenkt ist, das Geschenk der Mutterschaft ebenso wie das Priestertum – Gott baut auf uns wieder etwas auf, obwohl wir alle vor ihm einen „Defekt“ haben! Und zwar einen Defekt zum Tod!
Das katholische Priestertum ist dem Mann aber wohl noch aus einem anderen Grund kaum „ontologisch“ eingepflanzt – denn das Opferlamm steht für die die Selbstentäußerung Gottes anstelle des Menschen. Der Mann muss davor verstummen! Der Mann erhält an etwas Anteil, was sein Tod gewesen wäre – es kann ihm daher ontologisch kaum als ein „Mehr“ eingeboren sein … höchstens als Fluch der Sünde, von dem er doch verschont bleibt… Es ist etwas unerhört Neues, nicht wirklich Verstehbares, so wie auch die Tatsache, dass auf das Wort einer Frau hin dies alles geschehen konnte, etwas unerhört Neues ist und ein nicht Verstehbares bleibt.
Was bedeutet das Priestertum in dem Zusammenhang?
Männliche Existenz ist in viel dramatischerem Ausmaß eine Gratwanderung als die der Frau, die von Gott selbst nach der Genesis zur Feindschaft gegen den Satan sowohl befähigt als auch „beschützt“ ist. Dem Mann fehlt ein solcher „Schutz“. Indem der Mann darauf aus ist, die Frau zu unterwerfen und zu dominieren, macht er sich der Feindschaft der alten Schlange zur Frau und damit gegen sich selbst teilhaftig. Das ist seine Tragik und sein Drama: indem er die Frau verachtet, verachtet er sich selbst und den, durch den alle Dinge gemacht sind, Christus, und huldigt mit fliegenden Fahnen dem Bösen. Von da aus gesehen wird ebenfalls viel verständlicher, warum die Frau aufgerufen wird im NT, den Mann nun nicht nach der Erlösung und Befreiung durch Christus ihrerseits zu beherrschen. Nicht nur aus der voluntas viri, dem „Willen des Mannes“ wird nichts Gutes geboren, sondern überhaupt aus dem „Willen des Fleisches“, also auch nicht aus dem Willen der Frau. Dieses Faktum betont wiederum Scheeben hinsichtlich der Gottesmutter:
„Sie (die Zeugung Christi) ist 1) nicht aus dem Willen des Mannes, sondern unmittelbar aus dem Willen Gottes; 2) nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aufseiten der Mutter…[29]
In einer gewissen Weise „mehr“ als die Frau wäre der Mann aufgerufen, sich ganz und gar und radikal dem Herrn zu unterstellen, seine ganze Aktivität, den „Willen des Mannes“, dem der Johannes-Prolog so radikal absagt, bewusst und ohne Wenn und Aber ganz hinzugeben an Christus, ohne dem Impuls zu erliegen, diese Unterwerfung damit zu kompensieren, dass er dann wenigstens die Frau dominieren darf. In dem Augenblick, in dem er so denkt, ist er auf die Seite des Antichristen gerutscht. Seine Existenz gewinnt nur dann Würde und Sinn, wenn er sich seiner aus eigener Schuld verletzten Situation kompromisslos stellt. Erstens würde er dann, wie Christus sich zur Kirche verhält, die Frau über alles lieben und für sie sogar sterben. Zweitens würde er sich jeder Gewalt entäußern aus Scham darüber, dass der Sohn Gottes, dem doch – anders als dem stolzen Mann - alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, sich dieser Gewalt entäußert hat, um ihm zu zeigen, was echtes Mannsein in Wahrheit ist. Die Frau ist, was sie ist, in der besonderen Befähigung zur Braut- und Mutterschaft. Sie „vertritt“ niemanden, sondern sie ist mit Maria Mutter und Braut … oder sie ist nicht.
Die Frau ist mit Maria Königin oder sie ist nicht. Das ist ihr Drama.
Der Mann leiht als Priester Christus sein ganzes Sein und wird dessen Verweser … oder er ist der Antichrist.
Das – diese furchtbare Alternative – ist das Drama des Mannes.

5. Verweser versus starke Jammerlappen
Der Mann ist „Verweser“. Er vertritt Christus, aber er reibt sich daran, dass er „nur“ Verweser und nicht der König selbst ist. Die Frau ist Königin. Der Mann unterjocht die Königin, weil ihr kein Verweseramt auferlegt ist, und verfehlt darin sich selbst, denn nur über sie hat er Anteil daran, nicht „nur“ Verweser, sondern königlich zu sein – sie ist sein „adiutorium“ auf Christus hin. Es ist eine komplizierte und wunderbare Konstellation, die allerdings niemanden zu kurz kommen lässt.
„Nun beginnt der Siegeszug der anima. Im treuen schwesterlichen Bunde mit Agape gewinnt sie die Menschenherzen und baut trotz ihrer weiblichen Schwachheit (…) die civitas Dei (…) sie erobert die Reiche des Geistes und – etwas Unerhörtes – der stolze Geist, animus, beugt sich in demütiger Scheu vor dem, (…) was ihm in der anima entgegentritt; fortan ist sein höchstes Begehren, nichts anderes zu sein als ancilla, Magd; Dienerin der heiligen Gotteswissenschaft“[30]
Männliche Existenz ist immer hochgradig gefährdet, eine Gratwanderung, denn er ist mit der Frau entweder Königin, Braut, die dem Bräutigam entgegengeht, oder im Verbund mit dem Satan herablassend gegen sie und zugleich mit ihr Zielscheibe der teuflischen Angriffe:
„Ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.
Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen.
Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündigt, als wir verkündigt haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt.“[31]
Ich bin kein Mann und will mich nicht zur Beraterin des Mannes aufspielen. Das stünde mir gar nicht zu. Ich sehne mich nur nach echten Männern und sehe das Drama des (postmodernen) Mannes deutlich vor Augen – das ist alles.
Aber es erscheint mir wichtig, diese Worte gesagt zu haben und einen Kontrapunkt zu setzen zu den beiden falschen und oberflächlichen Spuren, denen man heute in der Kirche folgt. Die geistlose Vermischung des Mann- und Frauseins, die Aufhebung der Komplementarität wie es sich die Progressiven vorstellen, ist Wahnsinn und raubt der Kirche das weibliche Wesen vollends. Die heidnisch inspirierte, maskulin-herrschsüchtige Geschlechtertrennung, auf die die Traditionalisten setzen, ist demgegenüber nicht minder, wenn auch auf andere Weise … Raub der Braut Christi. Wir haben derzeit die Wahl zwischen Pest und Cholera…
Der Mann hat sich durch seinen Stolz und seinen Hochmut selbst den Blick verstellt für den, dessen Verweser er doch sein darf. Nie und nimmer ist das Sache der Frau. Es ist sinnlos, den Mann nun dadurch stärken zu wollen, dass man der Frau auch noch ins Muttersein pfuschen will, wie Kardinal Burke dies tut, der tatsächlich suggeriert, die Mutter erzeuge in ihren Kindern „exzessive Eigenliebe“ und der Vater müsse „sicherstellen“, dass das nicht geschehe und das Kind „sich selbst in passender Weise als eine Person in Beziehung mit anderen zu identifizieren“ [32] könne. Das ist nicht nur dumm und ungehörig, sondern auch erschreckend feindselig und destruktiv, so zu argumentieren.
Wenn der Vater sich erst dann finden kann, wenn er die Mutter zuvor angerempelt und schlechtgemacht hat – was soll das werden!?
Im Verweseramt des Mannes steckt soviel an Geheimnis, das er in seinem Glaubensleben erfahren könnte, wenn er bereit wäre, es zu ergreifen – ich sage es einmal provokativ: gleich, was die Frau macht! Wie Jesus es dem Petrus bezüglich des Johannes ins Gesicht sagte: „Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!“ [33]
Der Mann, der sich wegen der Frau selbst bemitleidet, der Mann, der seine Aufgaben erst dann glaubt tun zu können, wenn die Frau sich ihm unterwirft, ist ein Jammerlappen und nicht katholisch.
Ganz sicher beinhaltet die Aufgabe des Mannes nicht die Abwertung von Teilen der universalen Aufgabe der Mutter im Heilsgeschehen und in der Familie!

6. Erste und Letzte und das Projekt der Re-maskulinisierung
Die antifeministische Aufregung und Hysterie, der Drang zum Moralismus und der Hang zum militärischen Rangdenken (dem schon die Jünger verfielen und der von Jesus hart zurückgewiesen wurde), die im konservativ-traditionalistischen Lager angesichts der postmodernen Lage in Kirche und Welt ausgebrochen sind, werden keinerlei Früchte tragen, sondern nur neue Fronten aufreißen.
Jesus hat diesem Denken ein deutliches und mehrfaches Adieu gesagt:
„Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.“[34]
Das Heilsgeschehen ist voll von Zurückweisungen dessen, der glaubt, er habe den Vorrang:
Wieso muss trotz göttlichen Erstgeburtsrechtes der Erstgeborene dem Zweitgeborenen dienen (Jakob und Esau)? Warum stellt Gott die „Nachgeburt“, den hl. Paulus, in vieler Hinsicht denen voran, die er doch als Erste zu Aposteln berufen hat? Warum hat Er mit Johannes etwas vor, woran der Erste der Apostel, Petrus, keinen Anteil hat, nämlich zu „bleiben, bis Er kommt“? Und warum ist es eine Frau, die über allen Engeln und Heiligen steht, gleich nach Christus, und kein Mann, obwohl er zuerst geschaffen wurde?
Fragen über Fragen, Geheimnisse über Geheimnisse!
Und wehe dem, der bei Gott und Menschen einen Vorrang erzwingen will, den er sich selbst zumisst! Er kann seine Demütigung geradezu erwarten![35] Ob auch das hineinspielt in die Lage des Mannes? Leidet er nicht daran, dass er immerzu darum kämpfte, in der ersten Reihe zu sitzen, vor allem erst einmal seine Dominanz zu sichern?
„Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan; denn es könnte einer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann kommt der, der dich und ihn eingeladen hat, und sagt zu dir: Weiche diesem!, und du musst dann beschämt untenan sitzen. Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen.“
Wenn ein einziger Mann eines Tages den Mut haben würde, in der Kirche aufzustehen und zu sagen: „Herr, der Mann hat veruntreut, was ihm (nicht der Frau!) anvertraut war, mit leeren Händen stehen wir nun da!“
Dieser Tag ist ein Freudenfest und wird die Umkehr für alle ermöglichen.
Die Frau steht an einer anderen Position und wird eines Tages bedauern müssen, dass sie sich immer wieder aufs Neue so unbedarft und bitter hat verwirren und täuschen lassen und darüber in schwere Sünden fiel, obwohl ihr das gesamte Leben der Menschenkinder in die Hand gegeben wurde und sie es ist, die metaphysisches adiutorium des Mannes sein sollte!
Einstehen für das, was an einem selbst lag – das ist uns mehr und mehr verloren gegangen. Fromme Frauen sollten sich an diesem Punkt nicht dazu verleiten lassen, die Verfehlung des Mannes auf Biegen und Brechen der Frau anzulasten – auch das ist, wenn man genauer hinsieht, ein perfides Machtspiel im Rangeln um die Gunst des Mannes nach Gen. 3, 16..
Wir haben alle gesündigt, und es käme auf unsere persönliche Umkehr da an, wo wir in die Irre gelaufen sind. Keiner kann jedoch anstelle des anderen und von dessen Irrweg umkehren – auch das ist Vermessenheit. Vor allem kann man nicht mit der verlogenen Formel „Cherchez la femme“ à la Robert Mäder den Mann schmeichelnd retten. Vor Gott wird das wohl kaum zählen, hat doch Jesus bereits dieser hartgesottenen maskulinen Selbstgerechtigkeit scharf widerstanden. „Cherchez la femme“ sagten auch die Pharisäer und Schriftgelehrten und wollten die Ehebrecherin steinigen. Jesus drehte den Spruch um und machte in diesem Fall ein „Cherchez l’homme“ oder noch besser ein „Cherchez vous-même“ daraus: „Wer von euch ohne Sünde ist…“
Der Hang mancher frommer Frauen, den Mann nun in einer verfehlten, heidnisch angehauchten und „rächenden“ Re-maskulinisierung zu unterstützen, hat wohl kaum eine gute Zukunft. Diese Re-maskulinisierung feierte schon in diversen politischen Bewegungen ihre Urständ, insbesondere in allen Faschismen und aktuell im Islam und kommt für Christen nicht in Frage! Eng mit ihr verbunden ist die Stilisierung der Homoerotik, die dieselben Katholiken so lautstark beklagen. Rudolf Graber fiel diese Re-maskulinisierung bereits in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts äußerst unangenehm auf:
„Freilich darf (…) nicht übersehen werden, dass gerade heute ein neues Ideal im Aufbruch begriffen ist, das, wie z.B. in der Dichtung Stefan Georges, merkwürdigerweise (…) wieder die Leibesschönheit des Jünglings, des Maximin, verkündet, also zurückkehrt zu dem, was die christliche virgo einst siegreich überwunden hatte, ein mahnendes und warnendes Zeichen dafür, wie tief wir in den Abgrund der Verweltlichung und Entchristlichung sogar in dieser Sphäre abgeglitten sind.“[36]
Leider schafft die katholische Kritik an den postmodernen Zeitfragen keine vertieften Blicke mehr und beurteilt die Phänomene eher „bürgerlich“ und gesetzlich-normativ als geistlich. Sie versucht, durch Gesetzestreue, (pseudo-)wissenschaftliche Studien und Verurteilung der kirchenfernen Gesetzlosen die Einsicht in die Erlösung politisch und rhetorisch nach Art der jüdischen Schriftgelehrten und Pharisäer zu erpressen.
Damit wird jedoch keines Menschen Herz erreicht werden. Das geschah seit alters her nur durch den Gekreuzigten und den, der sich vor den Augen des Verirrten Christus vollkommen gleich gestalten ließ.

7. Das Gewand Christi müssen Mann und Frau gleichermaßen tragen…
Wir kommen wieder bei einem vorigen Gedankengang an: der Martyrer ist der Same, der ins Herz trifft. Der gekreuzigte Heiland. Das Richten müssen wir Ihm überlassen, wenn Er den Richterstuhl einnehmen wird. Der Martyrer ist aber nicht ein schweifender, selbstverliebter Bischof, der in einem warmen Bett schläft und zahllose bewundernde und dumme … und … magnetisierte …Frauen im Gefolge hat und vor weltlichen Gerichten politische Lügen ausficht, anstatt für seinen Herrn zu zeugen.
Denn am Ende steht das Wort des hl. Paulus, und das ist es, was uns in den Himmel weist:
„Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch verblendet? Ist euch Jesus Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor Augen gestellt worden? (…) Seid ihr so unvernünftig? Am Anfang habt ihr auf den Geist vertraut und jetzt erwartet ihr vom Fleisch die Vollendung. Habt ihr denn so Großes vergeblich erfahren? Sollte es wirklich vergeblich gewesen sein? (…) Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid «einer» in Christus Jesus.“[37]
Ich bin mir sicher: Vor Ihm müssen wir alle das gleiche Gewand tragen, es ist ein und dasselbe Kleidungsstück, das uns trotz aller Unterschiede überhaupt erst adelt – das Schmachgewand Christi, das sich in ein Königskleid aus Licht und Wahrheit wandeln wird. Die vollkommen überzogene Kleiderdebatte in Tradi-Kreisen, die im deutschspachigen Raum einer Art bayerisch-österreichischem Trachtenideal huldigt, verschiebt hier die Akzente (womit ich nichts gegen Trachtenkleider gesagt haben will!). Zuviel Klamottenbeobachtung kann eine enorme Bürgerlichkeit, Selbstgerechtigkeit und Heuchelei offenbaren: „Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher…“[38] Wir sollen nicht ehrbare Trachtenvereine bilden, sondern „Narren Christi“ sein.[39] Im Zweifelsfall ist das zerrissene Büßerkleid der Maria Magdalena würdiger als der bürgerlich-katholische Sonntagsstaat.
Die Frage, die wirklich wichtig wäre, ist die: Trage ich das Gewand Christi, diesen „heiligen Rock“ aus einem Stück, ja oder nein? Es ist ein geistiges – kein materielles – Gewand. Wer es nicht trägt, wird vom Bräutigam aus der Hochzeitsgesellschaft geworfen:
„Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.“[40]
Diese Frage bewegt mich oft sehr tief. Ich will nicht hinausgeworfen werden eines Tages! Immer wieder bestürzt mich die Wahrheit, dass wir uns in der derzeitigen Unruhe so sehr ablenken, verwirren und durcheinanderbringen lassen, dass wir vergessen, alles zu tun, um dieses Hochzeitsgewand zu erringen. Ich will nicht zu denen gehören, die gerufen, aber nicht erwählt sind! Vielleicht war die Verwirrung noch nie so groß – umso größer müsste unsere persönliche Mühe um den Rock Christi sein.
Man kann auch dem Mann nur zurufen:
Bruder, lass uns ringen um das Gewand Christi – alles andere bekommen wir doch gratis dazu…wie die Lilien auf dem Feld, wie die Spatzen auf dem Trottoir … schau, die Lilien sind gekleidet wie Könige, wie viel mehr auch du, wenn du mit Christus leidest…
Was bleibt mir, als in meiner Schwäche die Gottesmutter anzurufen um Hilfe?
Maria hilf mir .. hilf uns glauben!


[1] Kohelet 7, 9 f
[2] So äußerte sich jüngst Kardinal Pell folgendermaßen: „Wie laute das Rezept gegen die Destabilisierung der Gesellschaft, persönliche Unzufriedenheit, soziale Plagen und für Stabilität, Zufriedenheit, Harmonie und Glücklicksein? Kardinal Pell faßte die Antwort so zusammen: „Wenn ihr katholischer sein wollt, dann öffnet euch für eine kinderreihe Familie und empfehlt das auch euren Kindern“. Denn umgekehrt weisen weniger kinderreiche Familien, die vom Gesetz aufgezwungene Ein-Kind-Familie wie in China, eine Neigung zur Traurigkeit und zu einem immer größeren Egoismus auf, die zur sozialen Plage werden.“ http://www.katholisches.info/2015/05/11/lebensrechtler-aus-der-ganzen-welt-in-rom-das-rezept-sind-kinderreiche-familien/ (abgerufen 25.6.2015)
[3] So äußerte sich heuer Kardinal Burke: „Ich denke, es hat eine große Verwirrung gegeben hinsichtlich der besonderen Berufung der Männer in der Ehe und der Männer im Allgemeinen in der Kirche innerhalb der letzten ungefähr 50 Jahre. Dies liegt an einer Reihe von Faktoren, aber der radikale Feminismus, der die Kirche und die Gesellschaft seit den 1960er Jahren attackiert hat, ließ Männer sehr marginalisiert zurück.“ (…) Unglücklicherweise hat die radikale feministische Bewegung die Kirche so stark beeinflusst und sie dazu geführt, andauernd Frauenthemen anzusprechen, auf Kosten des Ansprechens von entscheidenden Themen, die für Männer wichtig sind.“  Interessant auch die Diskussion im Kommentarbereich. http://www.katholisches.info/2015/01/19/kardinal-burke-ueber-die-katholische-maennerkrise-teil-1/ (abgerufen am 25.5.2015)
[5] A.a.O.
[6] Gen. 2, 18
[7] Gen. 3, 16
[8] Jesus sagte dazu (Mt. 10, 34): 34 Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
35 Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
36 und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
39 Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.

[9] So erklärte Bischof Williamson2009 jugendlichen Zuhörern: „"Es kommt vielleicht zum Martyrium. Vielleicht wird sogar unser Blut notwendig sein, um die Reinigung der Kirche zu vervollkommnen. Es ist schon möglich, dass die bösen Mächte, die heute herrschen, einen Sündenbock suchen werden. Und die Traditionalisten, als 'Fundamentalisten' bezeichnet, werden dieser Sündenbock sein. Dann kommen wir alle ins Gefängnis." (http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/katholische-hardliner-wie-die-piusbrueder-gegen-juden-muslime-und-schwule-hetzen-a-605239.html  - abgerufen am 25.5.2015)
[10] „Alles Unheil und alles Heil in der Welt beginnt mit dem Weib. Mit Eva oder mit Maria. Jede Frau ist etwas von Eva oder etwas von Maria. Cherchez la femme! Suchet das Weib.“ In: Robert Mäder: Maria siegt. Basel 1935. Gefunden hier: http://immaculata.ch/verlag/maeder/maria_siegt_001.htm (abgerufen am 27.5.2015)
[11] So zum Beispiel auf dem kreuz.net-Nachfolge-„Notfallblog“ https://kreuznet.wordpress.com/ (abgerufen am 26.5.2015) oder auf „Wikimannia“ – einem antifeministischen, enzyklopädischen Blog http://de.wikimannia.org/Hauptseite , der sich zugleich politisch Propaganda für Russland betreibt
[12] Dieser Begriff tauchte anlässlich der kreuz.net-Affaire in der Presse auf – z.B. hier: http://www.pnn.de/titelseite/702730/
[13] Eine tüchtige Frau, wer findet sie? Sie übertrifft alle Perlen an Wert.4
11 Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie und es fehlt ihm nicht an Gewinn.
12 Sie tut ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens.
13 Sie sorgt für Wolle und Flachs und schafft mit emsigen Händen.
14 Sie gleicht den Schiffen des Kaufmanns: Aus der Ferne holt sie ihre Nahrung.
15 Noch bei Nacht steht sie auf, um ihrem Haus Speise zu geben [und den Mägden, was ihnen zusteht].
16 Sie überlegt es und kauft einen Acker, vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
17 Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft und macht ihre Arme stark.
18 Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.
19 Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel.
20 Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen und reicht ihre Hände dem Armen.
21 Ihr bangt nicht für ihr Haus vor dem Schnee; denn ihr ganzes Haus hat wollene Kleider.
22 Sie hat sich Decken gefertigt, Leinen und Purpur sind ihr Gewand.
23 Ihr Mann ist in den Torhallen geachtet, wenn er zu Rat sitzt mit den Ältesten des Landes.
24 Sie webt Tücher und verkauft sie, Gürtel liefert sie dem Händler.
25 Kraft und Würde sind ihr Gewand, sie spottet der drohenden Zukunft.
26 Öffnet sie ihren Mund, dann redet sie klug und gütige Lehre ist auf ihrer Zunge.
27 Sie achtet auf das, was vorgeht im Haus, und isst nicht träge ihr Brot.
28 Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, auch ihr Mann erhebt sich und rühmt sie:
29 Viele Frauen erwiesen sich tüchtig, doch du übertriffst sie alle.
30 Trügerisch ist Anmut, vergänglich die Schönheit, nur eine gottesfürchtige Frau verdient Lob.
31 Preist sie für den Ertrag ihrer Hände, ihre Werke soll man am Stadttor loben. (Sprichw. 31, 16 ff)

[14] Ich las eine solche Attacke im Pfarrblatt des FSSPX-Priorats von Rheinhausen, kann aber leider das entsprechende Heft nicht mehr finden.
[15] Immolata Wetter I.B.M.V.: Mary – Missverständnisse und Klärungen. Ab S. 18 hier http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/405 (abgerufen am 26.5.2015)
[16] So schreibt Papst Klemens beispielsweise: „Aus Eifersucht und Neid wurden sehr angesehene und gerechte Säulen der Kirche verfolgt, und sie kämpften bis zum Tod. Nehmen wir die heiligen Apostel, die vor unseren Augen starben (…) Zu diesen Männern, die heilig lebten, gesellten sich (…) auch Frauen (und) wurden wegen Eifersucht verfolgt. Wie die Danaiden und Dirken haben sie schreckliche und frevelhafte Misshandlungen erlitten. Sie sind umso bewundernswerter, als sie trotz ihrer körperlichen Schwäche die Krone des Sieges errangen.“ (1. Klemensbrief 5, 2 ff + 6, 1 ff). In: Das Neue Testament und frühchristliche Schriften. Übersetzt und kommentiert von Klaus Berger und Christiane Nord. Frankfurt 1999, S. 690/691
[17] Vgl. Mt. 19
[18] Das ergeben immer wieder Studien, jüngst hier: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/03/2015-03-20-equal-pay-day-schwesig.html (abgerufen am 27.5.2015)
[20] Rudolf Graber: Maria im Gottgeheimnis der Schöpfung. Regensburg 1949, S. 24 ff
[21] 1. Tim 2, 14: „Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.“
[22] Zum Beispiel hier: „Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht wie Adam durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten; Adam aber ist die Gestalt, die auf den Kommenden hinweist.“ Röm 5, 12
[23] Gen. 3, 12
[24] Gen. 3, 13
[25] Ich sah, dass das Tier die Frucht zeigte, aber nicht wagte, sie der Eva zu brechen. Als aber
Eva nach der Frucht gelüstete, brach das Tier die Frucht und reichte sie ihr. (…) Ich sah, dass Eva nun Adam mit der Frucht nahte und sie ihm gab, und dass ohne dessen Einwilligung die Sünde nicht geschehen sein würde.“ In: Anna Katharina Emmerich: Schöpfung und Heilsgeschichte. Geheimnisse des alten Bundes. Visionen. Entnommen aus den Aufzeichnungen des Clemens von Brentano. Herausgegeben von Josef Stocker, Wien 2013, PDF-Datei-Ausgabe: S. 16
[26] Gen. 3, 6
[27] Mathias Scheeben: Die bräutliche Gottesmutter, Freiburg 1936, S. 22
[28] Rudolf Graber, S. 16 f
[29] Scheeben, S. 21
[30] A.a.O. Graber, S. 87
[31] 2. Kor. 11, 2 ff
[32] Kardinal Burke, vgl. Anm.
[33] Joh 21, 22
[34] Mt. 20, 15+16, auch Mt 19, 30 und Parallelstellen in den anderen Evangelien
[35] Lk. 13, 8 ff
[36] A.a.O. Graber, S. 71
[37] Gal. 3, 1+3-4, 26-28
[38] Lk 20, 46
[39] 1. Kor. 4, 10
[40] Mt. 22, 12 ff

72 Kommentare:

  1. Das ist ein ganz starker Artikel, der weite Verbreitung verdiente. Danke!
    Ich habe mir erlaubt, ihn schon einmal zu verlinken.

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  2. Liebe Zeitschnur,

    ich bin gerade Jos' Link hierher gefolgt und fürchte, ich muss Sie - nicht böse meinend!! aber vielleicht unvermeidbar - etwas schockieren: weil ich nämlich eine Lanze für die FSSPX brechen möchte ... ;-)

    Denn als ich unter "2." den Abschnitt las "Vergessen sind die Heldinnen des Alten Testamentes, ... Vergessen die Tapferkeit und „emanzipierte“ Freiheit der Märtyrerinnen (denn sie starben durchweg, weil sie sich um Christi willen aus der Gewalt ihrer heidnischen Väter und Männer begeben hatten ...) ..." dachte ich nur: Nanu, das ist doch genau das, was ich letzten Oktober während der Exerzitien gehört hatte: das Hohelied der Frau. Gesungen auf Exerzitien der FSSPX.

    Gell, das klingt jetzt sicher etwas unglaubhaft ... ;-) "Gerichtstaugliches Beweismaterial" kann ich natürlich nicht anführen, aber den die Frau betreffenden sozusagen inhaltlichen roten Faden finden Sie in dem Buch von Regine Pérnoud, "Leben der Frauen im Hochmittelalter" (leider nur noch antiquarisch, z.B. Centaurus-Verlagsgesellschaft Pfaffenweiler 1991, ISBN 3-89085-265-3), das während der Exerzitien nicht nur als Tischlesung diente.

    Ich finde es gut, schön und wichtig, dass Sie versuchen, differenziert und mit breitem Horizont an das Thema heranzugehen - denn die Situation und deren Entstehungsgeschichte sind komplex. Grundsätzlich zu Recht prangern Sie vereinfachende Lösungen an. Die Neigung dazu ist jedoch nur allzu menschlich. Das, denke ich, sollten wir immer im Hinterkopf behalten, wenn wir uns gegenseitig betrachten. Wieviel Kraft allein der Versuch kostet, eine differenzierte und angemessene Position zu finden in diesem Spannungsfeld - mir scheint, das haben Sie selbst erfahren, erfahren es täglich noch.

    Ich bin nun seit fast 30 Jahren bei FSSPX und in den meisten Fällen würden Sie mir das nicht "ansehen" - bezugnehmend auf die auch mir natürlich bekannten Vorurteile gegenüber Katholiken, die zu FSSPX gehen. Ich meine das bzgl. meiner Wenigkeit völlig wertfrei - mir geht es nur darum: weder ich noch ein Bischof Williamson (der zwischenzeitlich aus der Bruderschaft ausgeschlossen worden ist) noch dieses oder jenes Gemeindeblatt repräsentieren die FSSPX. Im besten Fall zeigen sie einen Aspekt auf. Aber was ist denn "das große Ganze"?

    Die FSSPX ist kein Antimodernistenclub. Sie ist eine Gemeinschaft der römisch-katholischen Kirche (immer noch - bei allen kanonisch leider vorliegenden Schwierigkeiten), die sich - wie viele andere auch - in der verheerenden innerkirchlichen Situation nach besten Kräften und mit ehrlichem Willen darum bemüht, seelsorglich den Menschen das zu geben, was der Auftrag eines jeden Seelsorgers der Kirche ist.

    Die Krise des christlichen Menschenbildes in der Neuzeit ist bereits Jahrhunderte alt - und an ihr hängt auch die Krise männlicher und weiblicher Identität und ihrer Beziehung zueinander. Regine Pérnoud zeigt z.B. die damit verbundenen drastischen Auswirkungen auf die Stellung der Frau in der Ehe: ausgehend von stark vom römischen Recht beeinflussten Juristen des Ancien Régime, deren Verfügungen später vom Code Napoléon abgesegnet worden sind (ebd. S. 146 / 147).

    Das christliche Menschenbild muss nicht mehr erfunden werden - aber wir alle müssen es uns wohl erst wieder erarbeiten, der eine mehr, der andere weniger: in Theorie und Praxis, hier und heute, mit allen Konsequenzen, ob sie uns nun schmecken oder nicht. Ein Freund von mir sagt immer: "Jeder von uns versucht es eben, besser falsch zu machen als der andere." - was ich sehr sympathisch finde, weil es zeigt, dass eben keiner von uns perfekt ist. Unter diesem barmherzigen Blickwinkel bitte ich um eine kleine milde Gabe: zugunsten einer differenzierteren Betrachtung auch der FSSPX.

    Die vor uns allen liegende Aufgabe in Kirche und Gesellschaft ist gewaltig. Wir brauchen alle Kräfte - vereint. "Ein trefflicher Mann, eine starke Frau" - so der Titel der eingangs erwähnten Exerzitien - ja, wer wird sie finden?

    Ganz herzliche Grüße,

    Iris

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    1. Mich schockt wahrscheinlich so schnell nichts mehr :-) ...danke jedenfalls für Ihre Ausführungen... ich habe mehr oder weniger einen Quergalopp durch die "konservativen" katholischen Szenen gemacht, in denen sich allerdings diese merkwürdigen Auffassungen stereotyp widerfinden. Damit meinte ich nicht, dass jeder/jede das so sieht.
      Allerdings ist es schon beschämend, was teilweise von Männern kommt - in meinem Emailfach, darunter gut und gerne eben FSSPX-Herren, auch Priester, nein, es ist z.T. peinlich für den Mann, wie es nicht peinlicher sein kann, was ich da an Anmaßung anhören muss, leider, und sie können sich dort offenbar ganz gut halten, diese Typen, nur viel zu gut... auch wenn nicht alle ihnen folgen...

      Ich glaube auch nicht, dass das christliche Menschenbild neu erfunden werden muss - da stimmen wir überein.

      Eines aber sehe ich schon:
      So wie sich die Erkenntnis über die Heilsrolle Mariens erst langsam entfaltet hat, parallel übrigens zur Klärung des trinitarischen Gottesbildes, so klärt sich wohl auch erst nach und nach das Menschenbild so, dass unscharfe Konturen vielleicht doch "geschärfter", also deutlicher erkennbar werden.
      Gottesbild und Menschenbild hängen aufgrund der Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott eng zusammen.

      Ich habe einiges von Edith Stein zum Thema "Frau" gelesen und habe bei ihr - leider v.a. in Fußnoten - den Verweis auf die Rolle Mariens, bzw. der Frau als der ersten Feindin des Satans gelesen und von da aus gedacht ein Herausarbeiten der weiblichen Identität..

      An diesem Punkt dachte ich, muss weitergedacht werden - auch und besonders, damit sich die Frauen nicht durch einen Rückfall in Denkformen, die wirklich auch in der Kirche lange überholt sind, selbst verlieren. Edith Stein war mit Sicherheit stark durch die Beuroner Auffassung beeinflusst - man denke alleine an die künstlerische Ausgestaltung der Gnadenkappelle dort, aber auch an die Botschaft bzgl. der Frau im Gabriel-Psalter.

      Es geht also nicht um "Neuerfinden", sondern um ein Aufs-Neue-Ergreifen, einhergehend mit einer Schärfung der Konturen. Dieser "schubartige" Prozess zeichnet doch die ganze Heilsgeschichte, nicht wahr?

      Allem voran gehen muss aber eine echte Bußbewegung -

      Dass nicht alles, was die "großen" Väter entwickelt haben, der neueren (aber vorkonziliaren) lehramtlichen Enwticklung standhalten kann, wird gerade beim Mann/Frau/Kind-Thema deutlich. Auch ein Thomas hat sich gewaltig vergaloppiert, wenn er im Ernst noch an die Sukzessivbeseelung der Embryonen glaubte, ausgehend von einer falschen philosophischen Meinung, die jahrhundertelang kritiklos aus dem Heidentum übernommen wurde. Ich finde es revolutionär auch hinsichtlich der Frage der Frau, dass Pius IX. damit Schluss gemacht hat!

      Und so wäre vieles hier herauszuarbeiten...

      Das wollte ich sagen: wir latschen im Moment nur die alten Holzwege aus - lasst uns den richtigen Weg suchen und finden - mit Maria. Es ist jedoch ein schmaler und anspruchsvoller Weg, und ich würde die "breiten" Wege der Vereinfachungen nicht einfach bagatellisieren, wie Sie das tun, denn sie haben ja verheerende Folgen.
      Es gibt Themen, da meint jeder, er könne voraussetzungslos mitreden, mitschwadronieren - das sollte gerade bei diesem Thema aber nicht sein!

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    2. Liebe Zeitschnur,

      vielen Dank für Ihre lange Antwort! Und, ups, ich bin natürlich etwas erschrocken, denn: ich will diese "Vereinfachungen" ganz und gar nicht bagatellisieren! Gut, dass Sie erwähnt haben, dass das der bei Ihnen entstandene Eindruck ist!

      Ganz im Gegenteil und genau so war das gemeint von wegen, dass die vor uns liegende Aufgabe "gewaltig" ist: eben weil es alles andere als einfach sein wird, weil es ein sehr hartes Brot sein wird. Und damit meine ich auch nicht (was wiederum selbst "vereinfachend" wäre), dass es genügen würde, sich mit irgendwelchen "Hardlinern" (egal, welcher Richtung) auseinander zu setzen.

      "Und so wäre vieles hier herauszuarbeiten ... "

      In diesem Anliegen und Ringen vereint nochmals ganz liebe Grüße,

      Iris

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    3. Kürzlich übte ich, mich in diesen blog reimend einzumischen. Allerdings kann ich meinen Beitrag nicht wieder finden. Jetzt erscheint mir ein ungereimter Beitrag vom Dalai Lama bestens geeignet, speziell auf ZEIT in der 'Zeitschnur' einzugehen.

      Gruß
      Jürgen

      „Wenn ich manchmal alte Freunde treffe, wird mir bewusst, wie schnell die Zeit verstreicht. Und ich frage mich, ob wir unsre Zeit richtig nutzen. Es ist wirklich wichtig, unsere Zeit nicht zu vergeuden. Solange wir im Besitz dieses Körpers und speziell dieses erstaunlichen Menschenhirns sind, halte ich jede Minute für kostbar. Unser tägliches Leben ist von Hoffnung erfüllt, obgleich wir bezüglich der Zukunft keine Gewissheit haben können. Es gibt keine Garantie dafür, morgen um dieselbe Zeit noch am Leben zu sein. Dennoch arbeiten wir, allein auf diese Hoffnung gestützt, weiter. Deshalb sollen wir unsre Zeit sinnvoll nutzen, was meines Erachtens Folgendes bedeutet: So weit wie möglich sollten wir anderen Menschen und Lebewesen dienen. Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte zumindest davon Abstand nehmen, anderen zu schaden. Dies halte ich für die vollständige Grundlage meiner Philosophie.“

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    4. ...auch ich bin halt mal ein paar Tage nicht online - jetzt steht es drin.

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  3. Aber WARUM verachten und hassen die Traditionalisten "die Frau" ? Warum ertragen sie nicht, dass sie redet (Schwätzerin, Großmaul!) ? Warum dieser Ekel vor dem weiblichen Körper ? Nur die Gottesmutter respektieren sie, da sie in ihren Augen nur Mutter und leise ist.

    Warum bewundern und lieben sie nur Männer ?

    Mfg.

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    1. Also, wenn ich darauf jetzt tatsächlich eine Antwort hätte - das würde mit Sicherheit auch Sie überraschen ... ;-)

      Mir scheint nur, dass das eigentliche "Problem", das hinter so etwas stecken könnte, nicht nur auf religiöse Kreise beschränkt ist - sondern auch in unserer modernen Gesellschaft immernoch generell beobachtet werden kann. Wenn die sog. "Geschlechtergerechtigkeit" tatsächlich so selbstverständlich wäre: warum muss sie dann auch heute noch überall mit Gesetzen, Quotenprogrammen & Co. eingefordert, geschützt werden? (Meiner Meinung nach leider auch manchmal übertrieben bis hin zu kontraproduktiv - wenn ich nur als "Quotenfrau" reinkomme, würde ich mich dadurch auch nicht unbedingt gleich für "voll genommen" fühlen ...) Wie ist denn die Rolle und die Wahrnehmung der Frau in unserer Gesellschaft tatsächlich?

      Ich denke, wir haben immernoch ein generelles Problem, das sich eben in allen Kreisen auswirkt. Jeder "Kreis" hat darauf eine Antwort - oder auch nicht - eine gute, oder auch eine schlechte - und jeder Einzelne wiederum seine vielleicht ganz eigene, die mit seinem "Kreis" noch nicht einmal übereinstimmen muss - auch wenn er (sie aber genauso) diesen "Kreis" nach außenhin womöglich sogar repräsentiert.

      Vielleicht halten Sie mir nun entgegen, dass sich gesamtgesellschaftlich schon deutlich mehr getan hat, als in Tradi-Kreisen, dass diese vielleicht sogar ein regelrechtes Sammelbecken seien für jene, die woanders nicht mehr ihre wahre Meinung äußern dürften.

      Dem würde ich wirklich noch einmal widersprechen wollen, da das ganz und gar nicht meine Erfahrungen sind - in fast dreißig Jahren bei FSSPX - und ich gehe nicht blind durch die Welt. Ich will weder verharmlosen noch gutheißen, was schlecht ist. Aber es hilft auch uns nicht weiter, wenn wir nun selber in Pauschalurteile verfallen.

      Offensichtlich haben Sie nur äußerst schlechte Erfahrungen gemacht, das tut bitter weh. Ich bin nicht "das Sprachrohr" der FSSPX und habe täglich grad genug vor meiner eigenen Haustüre zu kehren ... Ich kann nur - dankbar - von meinen eigenen Erfahrungen berichten.


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    2. Es geht nicht um "Pauschalurteile", sondern um konkrete Aussagen - wenn die nicht nur von Msgr. Williamson kommen, der ja vor seinem Rauswurf aus der FSSPX keineswegs anders redete und dachte als dann, als es öffentlichkeitsauffällig wurde bei einem anderen Thema, dann ist das sehr wohl ein Kurs der gesamten Bruderschaft. Er (samt allen anderen, die dort solche Positionen ja immerhin öffentlich vertreten!) wurde nie innerhalb der Bruderschaft zurückgepfiffen! Es kann allenfalls sein, dass der einzelne Priester sich in dieser Frage zurückhält. Aber gegen Frauenstudium war auch schon von Msgr. Tissier de Mallerais zu hören, und wenn P. Schmidberger ebenfalls seine Bemerkungen macht und das schriftliche Vorliegen entsprechender Ansichten in Pfarrblättern ja immerhin ein handfester Beweis ist, dann ist das kein Pauschalurteil mehr. Wenn Prälaten der Vergangenheit, die teilweise haarsträubende Sachen geschrieben haben zum Thema Frau wie ein Robert Mäder innerhalb der FSSPX als Helden und Märtyrer gepriesen werden, obwohl sie eigentlich ein ganz sattes Leben gelebt hatten, dann ist das der Kurs und nicht die Scheu mancher vielleicht noch gesund empfindender Priester oder Gläubiger, die wissen, dass das unrecht ist und wegen ihrer Liebe zur Hl. Messe diese Umtriebe ignorieren oder halt hinnehmen nach dem Motto: "Es ist nirgends alles perfekt..."

      Ich habe mit Schrecken festgestellt, dass in diesen Kreisen nicht nur genau das, was Williamson hinsichtlich der Juden verbreitet, in sehr vielen Köpfen wie eine Selbstverständlichkeit schwärt, sondern auch diese Herablassung gegenüber Frauen. Nicht zuletzt durch entsprechende Unverschämtheiten, die einem von solchen Gesellen privat an den Kopf geworfen werfen - per Email.
      Mehrfach habe ich inzwischen erlebt, dass innerhalb der FSSPX ein unmöglicher Umgangsstil herrscht.

      Es tut mir leid - aber Ihr Standpunkt klingt ein wenig so, wie wenn Leute verzweifelt sagen: Ach, unser Parteikader war aber eigentlich offen für Privateigentum. Ergo kann man nicht pauschal sagen, dass die Kommunisten gegen privateigentum warn. Damit verkennt man die Gesamtlinie.

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    3. Noch an die Frage von "Anonym":

      Weil ich den begründeten Eindruck habe, dass sich im Sammelbecken der Traditionalisten Menschen sammeln, die mehr ein chauvinistisches Weltbild verwirklicht sehen als eine bestimmte Glaubenshaltung.

      Anders gesagt: Ihnen geht in der Hauptsache um ein überholtes Weltbild mit Betonung auf "Welt". Sie missverstehen bestimmte Kostümierungen der Vergangenheit als Wesensmerkmal des Glaubens.
      Der Glaube ist so - nicht anders als bei den Progressiven und Modernen - eine rein moralische Angelegenheit, für die es genau genommen gar keines Glaubens bedürfte.
      Auch bei den Tradis ist der Glaube eher eine Ausstaffierung rein innerweltlichen Verstehens und Denkens. Sie rechnen nicht mit der Heiligkeit Gottes und leiden nicht unter ihrer Sünde - die Regelhaltung ist, sich in einem politisch-moralischen Sinn über "Feinde" zu stellen.

      "Wir", sagte eine solche einfache Gläubige zu mir. "Sind umgeben von Feinden: Muslimen und Freimaurern". Und gegen diese Feinde muss man ätzen und wettern und bemerkt gar nicht mehr, dass man sich selbst nicht mehr prüft... Und solche Gespräche habe ich inzwischen tausendfach erlebt.

      Vielleicht so, wie es gestern Mister X unten noch mal kommentierte: die glauben in Wirklichkeit gar nicht, sondern ergeben sich religiösen Ritualen mit einer heidnischen Grundhaltung.

      Zur heidnischen Grundhaltung gehört an sich immer auch die Präferenz des Mannes - das ist, wie ich zeigte, nach der Schrift Folge des Sündenfalls, aber eine Eskalation der Schöpfungsordnung - so wie auch der Tod nicht Bestandteil der Schöpfungsordnung ist.
      Solche Katholiken machen die Sünde zum Maß.
      Aber sie merken es nicht.

      Immer wieder gerate ich in Tradi-Gespräche, die rein weltlich geführt werden. Es geht um pechschwarze bis braune Politik, aber nicht um Jesus Christus. Wobei die Deutschen da meistens noch relativ gemäßigt auftreten - der Abschuss sind Engländer, Österreicher, Schweizer und Franzosen. Ungeschminkt kotzen sie allzu oft ihren politischen Chauvinismus (z.T. als ehemalige Kolonialherren), ihre Sattheit und den Frust der Untertanen eines ehemalig großen Kaiserreiches aus.

      Ich kann mich damit beim besten Willen nicht arrangieren! Amalgamiert mit berechtigten Interessen werden einem da antichristliche Beimischungen untergejubelt, vor denen man fliehen muss, wenn man nicht die Seele verlieren will.

      Der Hochmut der Männer, den Sie beschreiben, ist die Haltung des gefallenen Adam, als er vor Gott steht.
      Allerdings wird das alles nichts nützen wie damals schon im Paradies.

      Diesem Hochmut zum Trotz hat sich Gott zur Erlösung der Menschheit erst gar nicht an einen Mann, sondern eine Frau gewandt und durch ihren verachteten Frauenleib den Weg in dieses Leben gewählt.

      Ambrosius sprach es aus:

      "Tu (...) non horruisti Virginis uterum..."

      (Du (...) hast den Uterus der Jungfrau nicht veabscheut...)

      Wehe dem, der das, was Gott erwählt hat, verachtet.

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    4. Sie sprechen einen wichtigen Punkt an: ich kann natürlich nicht beweisen, dass ich mir jeden Morgen als Erstes aus einem "Parteiprogramm" einen Joint drehe, um mir die Welt schön zu rauchen ;-)

      Sie dürfen mir aber glauben, dass ich - genauso wie Sie - versuche, mich an die Fakten zu halten. Die FSSPX ist eine religiöse Gemeinschaft der katholischen Kirche mit dem Ziel der Priesterausbildung. Ihre Katholizität wird kanonisch, vor allem aber aus theologischer Sicht bestritten - nachdem sie bestimmte Veränderungen nach dem letzten Konzil aus besagten theologischen Gründen nicht mitvollzogen hat. Darüber streiten sich nun also schon seit Jahrzehnten trefflich Fachleute wie Laien - vor allem unsere doch ach so nüchtern, sachlich und logisch denkenden Herren der Schöpfung - und das ist genau das, was mich persönlich eigentlich am meisten verwundert. Denn, ich gebe zu, mir scheint nach 2000 Jahren Kirchengeschichte eigentlich evident zu sein, was christliche Lehre ist und was nicht usw. usf. Und nie war der Zugang zu diesen Informationen so leicht wie heute ... von der Menge der Präzedenzfälle ganz zu schweigen.

      Aber es geht hier weder darum, ob ich nun die Weisheit mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel gefressen habe oder in Wolkenkuckucksheim lebe. Wer und was die FSSPX ist, ist klar definiert, daran haben sich alle Mitglieder zu halten. Tun sie das - absichtlich oder im Irrtum - nicht, auch wenn es viele sind, ändert das noch lange nichts daran, wer oder was die FSSPX ist - und, falls es eine Mehrheit ist, man fast schon geneigt wäre zu sagen: sein sollte. Das Selbstverständnis und die Konstitutionen der FSSPX sind kein Deckmäntelchen, damit man darunter falsche Machenschaften möglichst unbemerkt und ungestört treiben kann.

      Ich hoffe, der folgende Vergleich hinkt nicht allzu sehr. Denn die Kirche selbst kennt - von Anfang an - Kämpfe um die Lehre. Bihlmeyer - Tüchle schreiben z.B. in ihrem 1. Band der "Kirchengeschichte" aus der Zeit des Arianismus "Die Entscheidung des Konzils von Nicäa brachte nicht den erhofften Kirchenfrieden; im Gegenteil kam es noch zu langen, wechselvollen Kämpfen, bis sie allgemein anerkannt wurde." (S. 255/256; Verlag Ferdinand Schöningh / Paderborn / 1962 / 17. durchgesehene Auflage). Dieser Lehrstreit erschütterte nicht nur die Gelehrtenwelt, sondern Bischöfe, Regierung und "Sogar das christliche Volk des Orients wurde weithin von dem Streite ergriffen und gespalten." (S. 254 ebd.). Das änderte jedoch nichts daran, was die Kirche ist - und in der Praxis natürlich auch sein und verwirklichen sollte.

      Der Herr hat nur der Kirche die Zusage gegeben, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden werden, nicht einer FSSPX. Sollte sie den rechten Weg verlassen, werde ich es hoffentlich rechtzeitig merken. Bis dahin sollten wir jedoch auch ihr als Institution gegenüber Fairness walten lassen, gilt auch ihr gegenüber "im Zweifel für den Angeklagten", solange keine Schuld bewiesen ist. Ihr Selbstverständnis und die Ehrlichkeit ihrer kirchlichen Haltung - und ihr ehrliches Ringen um die jeweils angemessene Umsetzung in der konkreten heutigen Welt - sind für mich nachprüfbar glaubhaft.

      ... so, jetzt muss ich meinen Kommentar schnell mal zweiteilen, eildieweil da gerade eine 4.096-Zeichen-Grenze zuschlägt ... und mich mal wieder an die Herausforderung der Bildchenerkennung als Nicht-Computer wagen ... ;-)

      "Heute ist nicht alle Tage, ich komm' wieder, keine Frage" - oder: Fortsetzung folgt ...

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    5. ... so, hier die der Geschichte zweiter Teil ... übrigens: Respekt vor Ihrem Mut und Ihrer Fairness, insofern ich es überhaupt nicht selbstverständlich finde, dass Sie meine Kommentare bisher freigegeben haben! ... VLG, Iris


      Glauben Sie nicht, dass es mir egal ist, was Sie schreiben über das, was Sie erlebt haben - ganz und gar nicht. Wenn ich auch meine eigenen Wege gehe, weiß ich, wovon Sie sprechen. Und ich ringe wie Sie - an dem Platz, an dem ich hingestellt bin, zuweilen durchaus auch im Weg anderer Leute - darum, dass eben nicht eine "früher-war-alles-besser-Ghettomentalität" als Zerrbild des Katholizismus entsteht. Wie Sie sagen, ist vieles davon gesellschaftlich geprägt. Doch der Trugschluss geht dann sehr schnell so, dass, weil man etwas für eine christliche Gesellschaft hält, per definitionem alles, was in der Gesellschaft üblich war, auch automatisch christlich gewesen sei. Nein, nicht notwendiger Weise.

      Nicht jeder hat Ihren Kampfesgeist ;-) Und wenn Menschen im für uns alle oft harten Alltag wenigstens religiös gerne eine ruhige kleine Ecke hätten, ist das ein verständlicher Wunsch. "Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken." - in diesem Sinne dürfen und sollen wir Ruhe, Trost und Kraft beim Herrn suchen.

      Das entschuldigt natürlich keine menschenverachtende Haltung oder gar Politik. Wer oder was auch immer Ihnen in Tradi-Kreisen begegnet ist: auch das ist nicht die Haltung der FSSPX. Auch nicht die eines Bischof Williamson - auch nicht, als er noch Mitglied der Bruderschaft war. Ich kann und will nicht beurteilen, ob der Umgang mit einer derart schwierigen und belastenden Situation innerhalb der FSSPX nach allen "Regeln der Kunst" (wobei wir uns fragen sollten, ob es für solche Situationen überhaupt ein "Patentrezept" gibt) "gelungen" ist. Aber sollten wir nicht zumindest zugestehen, dass man einen Mitbruder nicht einfach fallen lässt, wie eine heiße Kartoffel? Ein Ringen darum, jemand von seinem falschen Weg zurückzuführen, legitim ist - sogar weit mehr als das, nämlich: Pflicht vor Gott?


      Nein, ich bin immer noch nicht das Sprachrohr der FSSPX. Sie müssen mir auch nicht glauben. Sie sollen nur den Fakten glauben. Was Sie erlebt haben, ist schlimm. Aber immer noch kein Beweis gegen die FSSPX als solche. Gerade weil wir doch sowieso schon innerkirchlich so zerrissen sind - müssen wir uns denn daher nicht umso mehr darum bemühen, zu unterscheiden? Auch wenn wir unserem Bruder, wie Paulus dem Petrus, ins Angesicht widerstehen müssen: er ist und bleibt unser Bruder. Auch wenn wir seine Fehler und Sünden nicht lieben sollen, ja sogar verurteilen müssten, sollen wir ihn, als die von Gott geliebte, einmalige und unverwechselbare Person lieben - wir, die wir sogar unsere Feinde lieben sollen.

      Würden wir nicht das Gleiche auch für uns erhoffen?

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    6. Das ist jetzt ein bisschen viel und viel Unterschiedliches.
      Lassen Sie uns das alles nicht auf der persönlichen Ebene abhandeln.
      ich habe jedenfalls schon bei einigen erlebt, dass die FSSPX sie hat fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Tut mir leid - aber das ist ein schlimmes Problem. Selbst wenn sie "abweichen" (von was eigentlich?), dann bestünde normalerweise zwischen Bischof und Priester ein Loyalitätsverhältnis. Der Bischof kann den Priester nicht mittellos auf die Straße setzen. Ist aber inzwischen zigmal passiert dort...
      Ich möchte mich aber nicht weiter über das alles auslassen: Die Spatzen pfeifen es von den Dächern...

      Dass einzelne Gläubige und liebe Priester damit überhaupt nix zu tun haben, glaube ich Ihnen gern...
      Aber es sind so viele Ungereimtheiten - die antijudaistische, teilweise kleikalfaschistische Linie findet man Schwarz auf weiß, nicht nur bei Williamson. lefebvre machte öffentliche wallfahrten ans Grab von pétain, und setzte noch eins drauf, indem er ihn, der weder selig- noch gar heiliggesprochen war, um Fürsprache bat und einen heldenhaften Widerstan in schwerer Zeit nannte. das st alles unmöglich! Erstens darf man keine öffentlichen Wallfahrten ans Grab nicht Seliggesprochener machen und sie rst recht nicht als Bischof um Fürsprache bitten, noch dazu in einem solchen fall, der v.a anderen ein politischen Signal war. Es gibt genügend andere Heilige, die man gefahrlos anrufen kann!
      Aber nein, es muss der zweifelhafte Pétain sein, der seine Landsleute den Nazis als Zwangsarbeiter und die Junden in den sicheren Tod ablieferte.

      So könnte man endlos weiterfahren, wenn man erst mal genauer hinsieht - der ganze Laden ist ungereimt von vorne bis hinten, nicht weniger als die konziliare Kirche.

      Und das, Frau Anonym, das kann es nicht sein!
      Ich dachte schon oft: Mit der alten Messe kann man die Leute ködern, und sie merken nicht, was ihnen da noch alles untergejubelt wird.

      Aber seien Sie beruhigt: Ich habe keinen Zweifel an der Gutwilligkeit vieler FSSPX-Anhänger. Sie suchen einen Platz, an dem sie einer echten hl. Messe beiwohnen können und wissen von den ganzen politischen Verstrickungen nichts.

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    7. Keine Sorge: es geht mir weder um mich noch um meinen Ruf oder sonst irgend etwas dergleichen - schon gar nicht, da ich mich schließlich höchst freiwillig und durchaus mit echtem Vornamen quasi in aller Öffentlichkeit hier zu einem heißen Eisen äußere. Und auch noch verrate, wann und wo ich letzten Herbst in FSSPX-Kreisen anzutreffen war - es hat mich nicht überrascht, spielt aber auch keine Rolle, dass ich bereits identifiziert worden bin ... ;-)

      Allerdings habe ich gerade festgestellt, dass ich mich mit dem Satz "Auch nicht die eines Bischof Williamson ..." versehentlich sprachlich doppeldeutig ausgedrückt habe. Wollte damit nur sagen, dass ich denke, dass FSSPX nicht seine Positionen teilt.

      Ich danke Ihnen jedenfalls wirklich, dass Sie sich nicht gescheut haben, meine Kommentare zu veröffentlichen.

      Iris

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    8. ... identifiziert worden bin... o Mann! Was ist das nur? Die Welt ist ein Dorf?
      Und warum sollte ich Ihre Kommentare nicht veröffentlichen?

      Wie auch immer, solcher Druck kann ncht richtig sein... wir müssen frei denken dürfen. Womit wir wieder ebim Thema sind - wie oft fand ich Botschaften an mich vor, die mir einfach nur den Mund verbieten wollten, von FSSPX-Herren bzw. wildgewordenen Weibern im Auftrag der Herren..!

      Argumente haben die nie - nur ein bemerkenswertes Autoritätsgehabe.

      Aber gut, ich sagte ja bereits, dass sicher nicht "alle" so sind, aber eben viele und vor allem die Führung.
      Es tut mir leid, aber ich verfolge auch auf französischen Websites diese Sachen, und es ist immer wieder das selbe Bild. Und ich habe so viele Details gehört, manche selbst erlebt.

      Nee - es ist nicht gut, was da läuft.

      Aber dennoch weiß ich um die vielen Gutmeinenden, die keine Ahnung haben und ehrlich denken, es gehe nur um den überlieferten Glauben...

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    9. Liebe Zeitschnur,

      das war genauso augenzwinkernd und wenig bierernst gemeint, wie der Smiley das zeigen sollte ... ;-)

      Gebe zu, dass mir unser Gespräch und Ihre Antwort vom 13. immer noch im Kopf herumgehen. Für was sollen die Leute denn geködert werden? Mir ist noch nie das Geld aus der Tasche gezogen worden - und noch viel weniger kann ich beobachten, dass ich für irgendwelche subversiven Machenschaften vereinnahmt werden soll. Ich habe dort weder Indoktrination noch Manipulation erlebt.

      Wenn ich mich hier äußere, kann ich das nur sehr persönlich tun auf Basis meiner eigenen Erfahrungen. Von 1986 - 1994 habe ich in der KJB, der Katholischen Jugendbewegung, die unter der geistlichen Leitung der FSSPX tätig ist, aktiv mitgearbeitet. Nach den ersten Jahren in der Heilbronner Gemeinde (die seither nach Kochendorf umgezogen ist), besuche ich die Hll. Messen in Stuttgart, wo der deutsche Distriktsitz ist.

      Ich habe Fehler, Irrtümer, missglückte Formulierungen u.a.m. selbst erlebt. Aber ich habe vor allem eines erlebt - auch wenn die Formulierung, die ich nun verwenden werde, möglicher Weise selbst etwas missglückt wirken könnte: Ich bin von Anfang an bei FSSPX dazu erzogen worden, ein selbständig denkender und für sich selbst verantwortlicher Katholik zu sein. Einer der Priester, bei dem ich einige Jahre regelmäßig gebeichtet hatte, sagte zu mir: "Sie dürfen niemandem blind glauben", und fügte ausdrücklich hinzu: "Auch mir nicht.". Und ich weiß noch wie heute, wie unsere KJB-Seelsorger uns ausdrücklich immer wieder kirchliches Denken, das sentire cum ecclesia, vermittelt haben. Kirchengeschichte findet nicht erst seit dem 2. Vatikanischen Konzil statt - und ist schon gar nicht auf die Hinterhöfe beschränkt, mit denen sich FSSPX oft genug begnügen muss, weil man ihr das Heimatrecht in der Kirche verweigert.

      Für mich ist es allein aus menschlich-psychologischer Sicht schon ganz erstaunlich, dass sie noch nicht ins Schisma, noch nicht in die Häresie abgerutscht ist - obwohl man sie inner- wie außerkirchlich in aller Öffentlichkeit beständig dort hineinstellt. Dieses Ringen der Bruderschaft um die Treue zur Kirche erlebe ich nun schon seit fast 30 Jahren selbst mit. Ein Ringen, das die Schar der Gläubigen, die sie sich schließlich auch nicht aussuchen, mit einschließt. (Oh ja, ich kenne auch die Fälle der selbsternannten "Propheten & Co.".)

      Was nicht bedeutet, dass wir jeden Sonntag mit kirchenpolitischen Parolen beschallt werden. Predigt und Seelsorge erlebe ich als das, was ich im positiven Sinne als völlig normal bezeichnen würde. Es geht um den Glauben - und sehr wohl darum, was das für unsere persönliche Haltung ganz konkret im Alltag bedeutet, gerade auch bezüglich der Nächstenliebe. Um das, was den Christ zum Christen macht. Es geht um den geistlichen Reichtum und die Freude eines Lebens mit Gott. Aber sehr wohl auch um die Notwendigkeit, um sein Heil ringen zu müssen. Und das führt ganz automatisch dahin, dass man anfängt, an der eigenen Sünde zu leiden.

      Ich sage nicht nur, dass, wer das finden möchte, es irgendwie und mit Zudrücken einschließlich sämtlicher Hühneraugen auch bei FSSPX finden kann. Ich behaupte, dass genau das ihr Daseinszweck ist - als ein Werk der Kirche - auch heute noch – in Theorie und Praxis.

      Daher "kämpfe" ich hier vielleicht so um eine differenziertere Betrachtung. Denn: ich habe als Katholik der FSSPX viel zu verdanken!

      Daher - einfach so, aber gerne - diesmal der volle "Karlotto" ;-)

      Iris Siebrands
      71634 Ludwigsburg

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    10. Liebe Frau Siebrandts, vielen Dank für Ihr Posting - ich kann mich nur wiederholen: Ich weiß, dass da viele wohlmeindende Leute sind, die einfach nur einen Ort suchen, an dem sie im überlieferten Glauben bleiben können.

      Vielleicht ist das, was ich meine, nicht ganz verständlich geworden: ja, man kann niemandem mehr glauben (konnte man es so einfach je?) Aber wenn das Lehramt häretisch lehrt und die Sakramente zerstört, dann haben wir ein Problem.
      Es ist ja nicht so, dass man im Falle des Ausfalls des Lehramtes einfach mal kurz auf die regula fidei remota zurgreifen könnte via "sentire cum ecclesia".

      Die Kirche kann nicht ohne Papst - das ist notwendige Erkenntnis. es mag 10 Jahre, 20 Jahre, 30 jahre mal ohne gehen. Schon vor dem Konstanzer Konzil war das dann mit fast 40 Jahren allerhöchste Zeit, um den Laden noch zu retten. Schon damals stand die Kirche vor dem Zusammenbruch nach so langer Zeit, wobei sie damals weniger mit Lehrstreit und Häresie als mit Machtkämpfen der Hierarchen rang, was die Lage leichter machte...

      Je länger die Zeit vergeht, desto unweigerlicher wird der Gläubige sich - ohne lebendiges Lehramt, ohne regula fidei proxima - erst mal schräg neigen und dann verirren, ähnlich wie man es im Protestantismus beobachten kann.

      Unsere Lage ist - nach menschlichem Ermessen - völlig, total ausweglos geworden!

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    11. DANKE Ihnen!! für unseren kleinen Austausch hier!

      Ich teile Ihre Sorgen. Ja, oft fühlt es sich an wie ein Hoffen wider alle Hoffnung.

      Und doch steht die Verheißung Jesu an Seine Kirche. Und jedem Einzelnen von uns gilt Sein Abschiedswort:

      "In der Welt habt ihr Drangsal, doch seid getrost: Ich habe die Welt überwunden." (Joh. 16, 33)

      Maranatha! Komm', Herr Jesus, komme bald - und wirke an Deiner Kirche, Deinem mystischen Leib, wieder und immer wieder das Wunder Deiner Auferstehung!

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  4. Genderwahrheit (für Männer):

    Die Frauen sind ganz geborgen in Maria, der Muttergottes.
    Die Männer sind entzweit und erzürnt, die Wahrheit des Herrn zu erkennen.

    Allein Josef, der Hirte der göttlichen Familie, vermag des Mannes Gewalt zu zähmen, ihm, dem Mann, Frieden wie Kraft, Erkenntnis wie Gehorsam zu geben. Er, Josef, ist unser Mann. Ihm vertrauen wir, wir Männer, keine Wirrnis führt uns ab vom rechten Weg. Und die, die irre gehen, führt Er zurück. Er horcht geduldig, wo wir unserem Verzagen Ausdruck verleihen; er weiß Rat, wo uns die Verzweiflung übermannt. Er liebt den Sohn der Frau, die Jesus Christus gebahr - und er liebt die Frau und tut ihr gut und recht. Er versteht ihn, den Sohn, nicht und weiß doch, was zu tun ist. Er, Josef, ist unser Mann. Er glaubt und handelt recht. Wir wollen sein wie er.
    Gelobt sei Jesus Christus.

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  5. Liebe Zeitschnur, liebe Iris,

    die Not, alles verbessern zu müssen, ist nicht notwendigerweise kongruent mit dem Wunsch, alles verbessern zu wollen. Eure Beiträge verführen mich, zum Wesen von Frau & Mann auf ein uraltes Bild zu verweisen. Nämlich : Gott schuf den Menschen sich zum Bilde und er schuf sie als Mann und als Frau.
    Diesen Sachverhalt brachte ich vor Jahren in Reimen unter. Ein Doppelreim geht so :

    Am DU erkennt der Mensch erst sich
    und sagt zu sich alsbald dann ICH.

    Weg später erkennt er flott
    sich selbst als Ebenbild von Gott.

    Nicht der Witz, sondern die Pointe daran ist, dass sich das DU - ICH -Verhältnis nicht erschöpft zwischen Frau und Mann. Die Gegenüberstellung MENSCH - GOTT ist genau so fruchtbar. So wohl für die Menschen als auch für Gott.

    Mehr Reime zum Bejubeln dieser Beziehung finden sich in den Gesangbüchern zur Genüge.

    Ich selbst kann zusätzlich welche beisteuern.

    Gruß
    Jürgen

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  6. Endlich ( END-LICH-T


    Wenn DIE WELT begreift, dass in
    ‚ES WERDE LICHT
    auch der Keim steckt für

    Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt . . .
    (Joh. 8,12) und
    Ihr seid das Licht der Welt . . . darum lasst euer Licht leuchten (Matth.5,14+16)

    dann hat
    Qualität aus Deutschland Zukunft.

    Die einzige wirkliche Hölle, die es für einen Menschen gibt, ist die, nicht an Gott zu glauben .

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  7. Der (wort)spielerische Umgang mit Buchstaben erlaubt zum Ur-Wort ES_WERDE_LICHT , dass wir L-ICH-T wahr-nehmen als absolut persönliches Merkmal eigener Identität. Wie neulich per Reim mitgeteilt, ergibt sich das ICH erst aus dem Gegenüber mit einem DU.

    Damit das aber nicht zu entfernt vom Thema "Männerkrise" (und Familiensynode) daherkommt, noch ein paar Reime "zur Sache".


    DAS GEGENÜBER GOTTES

    Die Frau als solche kam ins Leben,
    als sie dem Adam ward gegeben,
    damit die beiden mit gleichem Recht
    gründeten endlich das Menschengeschlecht.

    Der Mensch als solcher, nimmt man’s genau,
    ist weder nur Mann, noch ist er nur Frau.
    Und sieht man sich’s noch genauer an,
    so fehlt an der Frau bis zum Mensch - der Mann.

    Der Mann als solcher, das ist jetzt klar,
    von jeher ’ne halbe Portion nur war.
    Beide zusammen und keiner allein,
    das soll das EBENBILD_GOTTES sein.

    Gruß
    Jürgen

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  8. Es deut mich, diese Frage zu beantworten:
    "Schön und gut, aber warum kam dieser Aufschrei nicht, als es um Gott selbst ging?"
    Er kam nicht, weil sie nicht an Gott glauben.
    Diese Gonisten glauben, daß man Gott, vielmehr den Glauben an Ihn, benutzen kann. Mehr verstehen die nicht. Ihn selbst haben sie nicht kennengelernt, Seine Wirkmächtigkeit ist ihnen fremd, sie kennen sie nicht.
    Selbst ihr Erwachen werden sie fehlverstehen, fehlinterpretieren.
    Und dabei ist es so einfach.

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  9. Kapitel 4 schließt mit den ZEITSCHNUR- Alternativen 'entweder / oder'. Sehr dramatisch.
    Ich bin mehr für 'sowohl / als auch'. Aus der Gegensätzlichkeit ergeben sich im befruchtenden Miteinander ständig neue Produkte. Wie in der Musik.
    Gruß
    Jürgen

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    1. Es hat alles seinen Ort und seine Zeit - manches kann man tatsächlich "sowohl als auch" sehen - aber existentiell stehen wir vor dem Entweder-Oder.
      Das weisen wir rein theoretisch und im Spiel einer "Mögliche-Welten"-Logik ab, und aus der Trägheit heraus, die sich den Tod nicht vor Augen hält, der tatsächlich ein Entweder-Oder bedeutet: Entweder lebe ich oder ich bin tot. Es hilft alles nichts.

      Von diesem einfachen existentiellen Entweder-Oder her sollte man - m.E. - auch die Lage des Menschen vor Gott sehen.
      Auch das NT sagt es mehrfach: Wer glaubt, wird gerettet, wer nicht glaubt, verfällt dem Gericht. Punkt.
      Und mit "Glauben" ist die Nachfolge Christi gemeint, wie sie überliefert wird.

      Das Ausweichen ins "Sowohl als auch" in diesen existentiellen Fragen führt schnurgerade dazu, dass sich am Ende die Sünde ihre Rechte zurückholt.

      was den Vergleich zur Musik betrifft: Auch hier gibt es Entweder-Oder im existentiellen Sinn: wenn ich so spiele oder komponiere an der und der Stelle, habe ich eine Option getroffen, die den weiteren Weg vorzeichnet. Eine andere Option würde unweigerlich auf einen anderen Weg führen. Ich kann nicht sowohl den einen als auch den anderen musikalischen Weg gehen in einem Stück. Entweder-Oder.
      Weiche ich bleibend zurück vor einer solchen Entscheidung, werde ich niemals ein sinnvolles Stück (das in sich einen Sinn enthält, ein bestimmtes "Gesicht", einen bestimmten Charakter und eine bestimmte musikalische Gestalt) spielen können! ich werde planlose Töne absondern.
      Zur Musik werden abgesonderte Töne erst dann, wenn sie sich einer solchen Option unterordnen!

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    2. Einspruch, Euer Ehren !
      Denn NICHTS hat 'seinen Ort' und/oder 'seine Zeit'.
      Statt dessen hat ALLES 'seine' Ort- und Zeit-Koordinaten so, wie Menschen sie glaubten erkannt zu haben.
      Menschen aber -- und das, was sie zu wissen glauben -- unterliegt einem steten Wandel.

      Ich hoffe, mit nachfolgenden Reimen den Sachverhalt musikalisch-verdaulich erklingen zu lassen.

      Gruß
      Jürgen

      MEISTERMUSIK Altfassung 15.6.96
      J. Friedrich

      Musik wird störend oft empfunden,
      weil sie mit Geräusch verbunden.
      So tönte Wilhelm Busch vor Jahren,
      als Töne noch echt Töne waren.

      Heute hat die Wissenschaft
      Töne aber abgeschafft.
      Für Wissenschaftler ist Musik
      ein Sonderfall von Akustik.

      So zum Beispiel glauben sie
      an eine Physiologie
      von Krach und Klang und Harmonie,
      naturgesetzlich irgendwie.

      Was sie dabei gar nicht stört,
      ist das, was gar kein Hörer "hört",
      sondern aus sich selbst heraus
      hinzutut in das Klang-Gebraus.

      Denn persönliches Mit-Schwingen
      bringt erst 'Töne" zum Erklingen
      oder besser andersrum:
      Schallwellen allein - sind stumm!

      Nur Gegensätzlichkeiten bringen
      einen Klangkörper zum Schwingen,
      wobei es klar dann so abgeht,
      daß Raum-Klang über allen steht.

      Der Klang gilt allen eine Weile
      mehr als Summe nur der Teile.
      Konflikt nimmt man dabei in Kauf,
      und Gegensatz löst sich ganz auf.

      Klassisch ist ein solcher Fall
      zu betrachten überall,
      wo - gegensätzlich - Frau und Mann
      verbinden sich zum Mensch-Gespann.

      Der MENSCH, erhoben zum Idol,
      ist vergleichbar dem Dipol,
      welcher trotz Polarität
      wie Meistermusik vor uns steht.

      Weil dieses Klangbild keiner kennt
      und darum nie genau benennt,
      passt es wunderbar als Element
      zum Eben-Klang-Bild-Dirigent

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    3. Ich wär vorsichtig mit der Idolisierung des Menschen - uns ist ein Ende gesetzt auf Erden, und alles Anreden dagegen ändert doch nichts, dass wir am Ende im Grab liegen oder andere dorthin begleiten.

      Was die Musik betrifft, haben Sie mich nicht verstanden - in dem Augeblick, in dem ich den Ton x spiele und in der Folge Y, z und weiteres, habe ich eine Option ergriffen. Ich kann nur das gestalten und mit Sinn erfüllen, was ich ergriffen und "gesetzt" habe. Zuvor musste ich mich entscheiden oder dem Zufall zustimmen, dass es diese Folge ist und keine andere. Diese Klanggestalt steht nun im Raum. Das gilt auch dann, wenn sie sich noch entwickelt im weiteren Spiel. Dennoch ist sie spezifisch so und nicht anders.

      In diesem Sinn muss ein Mensch immer eine Option ergreifen.
      Ich weiß, dass das derzeit, d.h. seit Jahrzehnten verpönt ist. Man wähnt sich im unendlich freien Raum und nährt die Illusion, man könne alles, alles irgendwie miteinander kompatibel machen oder gewissermaßen "alchimistisch" transmutieren: Aus "Hänschen klein" wird "Ave Maria" und daraus das Summen meines Teekessels und daraus wieder der Tee, und wenn der schon entstanden ist, gibts auch gleich noch n Keks dazu.
      Es ist in Wahrheit der Hans im Glück, der mit einem Goldklumpen anfing, ihm nicht gerecht werden konnte und am Ende mit leeren Händen dasteht.
      Schön, schön - aber der Mensch ist antiquiert und will eben nach vor das Bestimmte als Bestimmtes wahrnehmen, um nicht wahnsinnig zu werden oder sich bereits vor seinem Ableben aufzulösen.

      Gerade weil ich Musikerin bin, auch zeitgenössische Improvisateurin, weiß ich nur zu gut, dass die Improvisation, so "frei" sie einerseits wirkt, dem Musiker in höchstem Maß abverlangt, jetzt und hier aus dem zufälligen oder bewusst erzeugten Klang eine Klanggestalt hörbar zu machen. Die mag gefallen oder nicht - es geht alleine darum, dass man auch hier vor dem Entweder - Oder steht. Spiele ich so weiter, kann ich nicht zugleich auch auf einem anderen Weg weiterspielen. Ja: Gestalt und eigenen Ton gewinne ich erst dann, wenn ich bereit bin, mich diesem Entweder-Oder zu stellen. Natürlich ist das - je "besser" ich das mache - ein Mikrokosmos mit unendlichen Vernetzungen. Das ändert aber nichts daran, dass es eben dieser Mikrokosmos ist und kein anderer.

      Angesichts des schöpferischen Werks ist es absurd und unmenschlich, darin keine Vollendung angestrebt zu haben.
      Der große und heilige Schöpfergott ruhte am 7. Tag von seinen Werken und sagte: Es ist gut so.
      Darin muss Ihn der Mensch nachahmen.
      Wer - wie der postmoderne Mensch - glaubt, den Schöpfer durch programmtische Unvollendung und die Verweigerung, zu einem Ende zu kommen, übertrumpfen will, ist wie einer, der Zutaten zu einem Teig formen will, die immer wieder auseinander fallen. So kann man sich auch selbst vermessen UND dabei maximal quälen.
      Ich weiß - ich rühre damit eine heilige Kuh der Postmoderne an.
      Aber ich habe gute Gründe, die man nicht schnell widerlegen kann.

      Auf der Ebene von Mann und Frau ist man in derselben Fehlhaltung angelangt: Irgendwie ist Mannsein oder Frausein eine Illusion, etwas unendlich Offenes. Aber es ist viel eher eine Illusion, das anzunehmen, denn schaue ich an mir herab, kann ich es drehen wie ich will: Ich bin eine Frau, und das ist gut so. Definitiv - die Biologie ist eindeutig und hatte eindeutige Folgen, denn ich bin Mutter. Nein, ich kann nicht auch irgendwie ein Mann sein!
      Wenn ich aber nun mal eine Frau bin, dann will ich es auch richtig sein und mich weder von erzreaktionären Vollidioten noch von Genderern darin irremachen lassen.
      Mein Frausein (und meine spezifische genetische Ausstattung) ist Grundlage für das Weiterspielen der einmal ergriffenen Option. Und nur so werde ich mich vervollkommnen können mit Gottes Hilfe. Alles andere führt dazu, dass man auf der Stelle tritt und sich davon ablenkt, dass man sich auflöst.

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  10. Wenn gesagt wurde, die Konservativkatholiken hätten durchgehends eine Abneigung gegen die Frau, dann scheint mir das nicht überzuegend.
    ~~
    Immerhin bekennen sich doch die meisten aus der dieser Gruppe zu jeder Erscheinung der Frau aller Frauen. Man lese doch einmal das Zeugnis des ehrwürdigen Marienbegnadeten Salvatore Caputa:
    ~~
    http://leonharder.blogspot.de/2014/04/marienerscheinung-am-26-april-in-bad-st.html
    ~~
    Weniger freundlich eine andere Botschaft aus dem Himmel:
    ~~
    http://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/stilling/downloads/nachtod_theo_jst/reiner_glaube.pdf
    ~~
    Dort wird in Anmerkung 13 auf eine heute vergessene Botschaft der Himmelskönigin verwiesen.

    ~~

    AntwortenLöschen
  11. Das Beharren auf dem zweidimensionalen Entweder-Oder der Zeitschnur-Ebene ähnelt dem Gegenüber von Gott und Teufel, als seien diese beiden Gegner. Doch der Teufel ist nicht "Gegenspieler" Gottes, sondern Gegenspieler des Menschen. Klarer Fall, dass diese unterschiedliche Zuordnung beim Betrachter zu unterschiedlichen Reaktionen führt. Ähnlich wie die plakative Beschreibung von -- Zitat -- Revolution: das Feuer, an dem die einen verbrennen und die anderen ihre Suppe kochen (John Carrick) -- Zitat Ende.

    Nun zielt dieser blog aber mit "Familiensynode und Männerkrise" (auch) unter die Gürtellinie. Darum noch ein anderes Zitat. Dieses Mal von Mark Twain, nämlich "Ein Kuss ist eine Sache, für die man zwei Hände braucht." -- Was mag er da wohl küssen wollen ? Keine Ahnung ! Weg von 'entweder-oder' und hin zu 'sowohl-als auch' kann ich mich aber arrangieren und mein Gegenüber küssen, unter der stillschweigenden Annahme, dass Mark Twain zusätzlich auch zwei Lippenpaare meinte (und brauchte).

    O d e r : Hatte er vielleicht nicht alle Tassen im Schrank ??? Er hat nämlich auch das folgende Zitat hinterlassen :

    "Nichts ist wirklich, alles ist Traum: Gott, der Mensch, die Welt, Sonne, Mond und die Unendlichkeit der Sterne - ein Traum und ohne Wirklichkeit. Nichts ist wirklich, außer der Leere des Raumes - und dir. Doch auch du bist nicht du selbst. Du bist nur ein Gedanke, nicht mehr. Auch ich bin nicht wirklich, sondern nur Traum, dein Traum, Geschöpf deiner Einbildungskraft. Du wirst es bald begreifen, und dann wirst du mich aus deinen Träumen verbannen. Ich werde zurück gleiten in das Nichts, aus dem du mich erschufest. Schon vergehe ich, löse mich auf, schwinde dahin. Bald wirst du allein sein, allein in der Leere des Raumes, dessen grenzenlose Ödnis du durchwandern wirst ohne Freund und Begleiter, denn ein Gedanke wirst du bleiben, der einzige wirkliche Gedanke, deiner Art nach unzerstörbar und unverlierbar. Ich, dein bescheidener Diener, habe dir nur die Erkenntnis deiner selbst gegeben . . . und die Freiheit. Träum andere Träume, bessere...." (Zitat Ende; der Text geht weiter.)

    Mir persönlich ergeht es "so" nur mit Musik. Und ich fühle mich sehr wohl dabei, getragen von dem Bewusstsein, dass Musik das Schlüsselerlebnis ist zum Begreifen der Viel-Dimensionalität Gottes -- weit über die Dreifaltigkeit hinaus.

    Gruß
    Jürgen

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    1. Sie haben den Boden anständigen Debattierens verlassen. Sie ertragen offenbar nicht, dass ein anderer sich erlaubt, auf Überzeugungen zu "beharren", die er auch noch begründet, die Ihnen aber nicht passen. Das ist nicht "unter der Gürtellinie", wie Sie so unverschämt schreiben, sondern ein Recht: die Gedanken sind frei. Sie müssen sich ja nicht auf meinem Blog herumtreiben und versuchen, mir Meinungen aufzuzwingen, die nicht nicht vereinbar sind mit dem katholischen Glauben. Für Sie gibt es sicher bessere Foren. Was soll das also?

      Über Glauben lässt sich "von außen" oder "neutral" nicht streiten - nur innerhalb eines Glaubens.
      Die hl. Dreifaltigkeit ist nicht nur Dogma, sondern auch notwendige Voraussetzung des gesamten christlichen Denkens.
      Und noch ein Hinweis: Nicht jede Form des religiösen Denkens ist christlich. Es ist banal, das zu sagen, hier aber offenbar notwendig.
      Da Sie zentrale Dogmen des christlichen Glaubens leugnen, sind Sie schlicht kein Christ - das sollten Sie dann auch mutig aushalten.

      Niemand MUSS andererseits christlich glauben - und die Konsequenz ist: dann ist er auch kein Christ.
      Was stört Sie dran?
      Und noch ein letzter Impuls: Wer die Hölle leugnet, muss andererseits den Schneid haben, in sie zu gehen, falls er sich geirrt hat.

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    2. "Sie haben den Boden anständigen Debattierens verlassen." Auch das. Ich mische mich hier einmal ein.

      Herr Friedrich, das "Beharren auf dem zweidimensionalen Entweder-Oder der Zeitschnur-Ebene" verstehen Sie gar nicht. Es ist dem denknotwendig gegebenem Umstand geschuldet, daß eine Sache nicht gleichzeitig sie selbst und nicht sie selbst sein kann. Das hat nichts mit Dichotomie, einem Gegenüber oder gar Antagonismus zu tun und schon gar nichts mit Gott und dem Teufel. Sie sehen hier ein Analogon, weil eben schon ihr Denken falsch ist. Und dieses falsche Denken erinnert mich an Primitive und deren Welterklärung. Ein Niveau, auf das der Modernismus leider wieder herunterführt. Nehmen Sie sich da in acht. Sich vor diesem Zeitgeist zu retten ist ungeheuer schwer. Konkret hier: Die Kunst der Unterscheidung schlägt die relativistische Vorstellung eines "Wandels" um Längen.

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    3. "Er schliff immer an sich und wurde am Ende stumpf, ehe er scharf war." -- Diese Zitat von Georg Christoph Lichtenberg umschreibt ähnlich nebulöse Gedanken wie der / die mysteriöse MisterX .
      Lustig ist trotzdem der "konkrete" Anspruch im letzten Satz. Ich kann absolut nichts Konkretes entdecken.
      Andererseits entdeckte ich denk-würdige Parallelen in der Ausdrucksweise von MisterX und Zeitschnur . . . nicht nur im Beharren auf der Schwarz-Weiß-Logik von entweder-oder.
      Es steht jedem frei, die Welt in Grautönen zu sehen statt in farbig. Beides erlaubt sowohl-als-auch "richtige Bilder", die dennoch unvollständig bleiben, weil viele Bestandteile der Gegenwart sich nicht opitsch darstellen lassen. Zum Beispiel die Musik, die Temperatur, die Schwerkraft, die Zusammensetzung der Atemluft, die Anreicherung mit Schadstoffen usw.

      An dieser Stelle auf der Schmalspur eines Entweder-Oder zu beharren ist für mich teuflisch engstirinig.

      Ich wünsche allen Lesern einen Guten Morgen !
      Jürgen

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    4. Herr Friedrich, Sie haben das, was Sie da so unscharf propagieren, niemals klar zu Ende gedacht. Das Sowohl-als-auch führt in die Grautöne, um in Ihrer Metaphorik zu bleiben!

      Außerdem sagte ich bereits ganz oben, dass es unterschiedliche Sachverhalte gibt. Bei manchen kann logisch ein Sowohl-als-auch gelten, bei anderen dagegen ist ein Entweder-Oder notwendig.

      Es ist wirklich erbärmlich, dass Sie nicht einmal diesen elementaren Unterschied zu erfassen vermögen.

      Beispiel: Wenn Sie im Orchester spielen, dann wird Ihnen eine Kleiderordnung auferlegt: Sie müssen sich schwarz kleiden und sollten keine Jeansstoffe tragen, sondern glatte, feine Stoffe. Wenn Sie dann mit einem roten Hemd und einer grünen Hose kommen, schmeißt der Dirigent Sie raus. Hier gilt ein eindeutiges Entweder-Oder.

      Wenn in Ihrem Pass steht, dass Sie braune Augen haben, haben Sie keine blauen. Hier gilt das Entweder-Oder.

      Wenn die Ampel rot ist, dürfen Sie nicht fahren. Wenn sie grün ist, sollen sie fahren. Entweder-Oder.

      Wenn Sie dagegen nach A fahren wollen, können Sie den Weg B oder C wählen. Hier gilt ein Sowohl-als-auch.

      Ihr Denkproblem ist das der Weigerung, eine Vorgabe anzuerkennen. Sie würden mit den Behörden einen Endlosstreit darüber anfangen, ob man nicht auch umgekehrt bei Rot gehen und bei Grün stehen könnte etc. etc. Damit wäre der Sinn einer solchen regel völlig verfehlt, denndas Entweder-Oder würde dann nur umgekehrt. Okay - Sie würden dann drüber debattieren, ob man überhaupt solche Regeln braucht und ob man nicht jeden nach seiner Fasson fahren lassen könnte.

      Und bingo: Mit der Methode käme in ienr Stadt keiner mehr an seinem Ziel an bzw. mit einer eklatanten Verspätung.

      Die Natur setzt jedoch auf einer prinzipiellen Ebene sehr viele Entweder-Oder alleine schon durch ihre Ausdifferenzierung der Phänomene. Was rot ist, ist nicht blau. Eine Katze ist kein Hund. Der Mensch kann nur auf den Füßen stabil gehen - nicht auf den Händen. Über uns der Himmel, zu unseren Füßen die Erde.
      Und: Das Leben beginnt mit der Zeugung und endet im Tod - so die natürliche Verfassung. Entweder dies oder das. Entweder ich esse das Brot oder ich esse es nicht. Entweder ich stehe morgens auf oder nicht.

      Die Welt ist voll von "Entweder-Oder" - tut mir leid, Sie sehen das völlig absurd.

      Und wenn Gott ist, dann ist ER der Unrgrund der Differenzierung. ER selbst ist "einfach", aber uns hat ER durch die Ausdifferenzierung Schönheit und Gestalt verliehen. Wer dagegen opponiert, muss sterben - wie eben die Genesis es sagt.

      Sie bewegen sich daher existenziell auf sehr dünnem Eis.

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    5. Zum Wohlwollen geselle sich Strenge. (MisterX)

      Was hat der Fritjof Capra nur in den Köpfen von so vielen angerichtet! Und die halten, meist selbstverliebt, oft längst altersstarrsinnig, an ihren vermeintlich "neuen Erkenntnissen" fest. Da glaubt man, mit der "Überwindung" des cartesianianischen Weltbildes, eine neue Welt zu entdecken - und landet doch nur wieder in vorchristlichem Aberglauben.

      Sie werden sich in obiger Darlegung wiederfinden, Herr Friedrich - und es wird und kann Ihnen nicht gefallen. Und wenn jemand bei einer Konkretisierung infolge einer abstrakten Abhandlung an einen vermeintlichen Anspruch denkt, so sagt dies viel über diese Person aus und nichts über die Sache. Sie liegen wie ein offenes Buch vor mir, während Sie noch nicht einmal mein Geschlecht identifizieren vermögen, obschon mein Name es bereits besagt. Das Nebülöse, welches Sie bei mir ausmachen, finden Sie in sich selbst. Und dies ist auch kein Wunder: Wer selbst bloße Betrachtung zu etwas willkürlich Deontologischem* macht (man soll farbig sehen) muß im Wahn enden. Der sieht auch Ansprüche, wo keine sind. Ich sage: Wenn etwas grau ist, soll man es grau sehen - und genau hinsehen, präzise sein und den Grauton präzisieren, nach Helligkeit, Struktur, eventueller Meliertheit und vielem mehr. Um mit Thomas von Aquin zu sprechen: Man soll das Wesen erfassen. (Und Descartes steht für eine objektive, jedenfalls intersubjektive Beschreibung, gerade weil Betrachtung subjektiv ist. Wer kann denn dahinter zurück wollen?) Es gibt keine Deontologie, keine Pflicht des Farbigsehens, das ist einfach Unfug. Es gibt einen Nutzen, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Es macht Sinn, ihr Wesentliches zu erfassen und zu formulieren, wozu Sprache ja dient. Und auch die Musik - als Kunst - kennt eine Wahrheit, sie ist mehr Wirklichkeit als Geschmack.

      Wer differenziert - und dazu gehört das "Entweder-Oder" -, gerade der gerät eben nicht in das Fahrwasser von Dichotomien, die Sie nur überwunden zu haben wähnen, weil Sie selbst an diese glauben. Eine Fata Morgana braucht man aber nicht zu "überwinden". Sie, Herr Friedrich, sehen und fürchten Gespenster. Hören Sie auf, Andere überzeugen zu wollen. Überzeugen Sie erst einmal sich selbst. Ihr ängstliches Geträllere mag sich für sie froh und befreiend anhören - und ist doch nur Tünche, nur Sehenwollen und Deutenwollen. Gehen Sie in den Keller, in Ihren Keller, einmal leise und ganz still und dafür mit Gottvertrauen. Wenn Sie wieder heil hervorkommen - und das werden Sie - werden Sie Farbiges farbig sehen und Graues grau sehen können. Sie werden aufhören, Andere davon zu überzeugen, daß man farbig sehen muß und sie werden wissen, weil Sie es erfahren haben, daß Angst überwunden werden kann und Dunkelheit nicht bleibt.

      Diese persönlichen Worte mögen hier etwas übergriffig erscheinen, doch hoffe ich, daß mein Wohlwollen erkennbar ist. Es ist auch für Sie noch nicht zu spät, Ihre "frohe Botschaft" durch echte Sicherheit zu ersetzen. Und es geht so vielen so, gerade in der kleinen Herde der Nochaktiven, daß ich um derer wegen, die oft ganz ähnlich zugange sind, diese Zeilen hier stehen lassen möchte. Diese ganze Frohbotschafterei, das krampfhafte Positivsehen (und gar Farbigsehensollen) bis hin zur Allerlösungsträllerei entspringen ja einer Angst, die die persönliche Fürsorge des Herrn für mein ganz konkretes Leben, mein Dasein, die Ihn für mich, Seine Liebe für meine Person nicht kennengelernt hat. Nicht wirklich.
      Die Lösung ist aber nicht bloß ein protestantisches Fallenlassen in die Gnade Gottes. Der Katholik kann etwas tun, er weiß sich geborgen im Glauben, er hat die Kirche und er hat ein Lehramt, er kann am Handlauf in den Keller gehen.

      (Fortsetzung folgt)
      _________________________

      *Ein Umstand, der ebenso genau der modernistischen demokratischen Willkür entspricht wie der des modernistischen Subjektivismus.

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    6. Fortsetzung:

      Nach zwei furchtbaren Weltkriegen und schlimmsten Verirrungen gab und gibt es eine kollektive Verunsicherung. Es ist menschlich, dessen angesichtig, ein fröhliches Lied gegen die Finsternis - auch der menschlichen Möglichkeiten -anzustimmen. So menschlich es ist, es ist nicht genug, es hilft, doch heilt es nicht. Jetzt ist die Zeit gekommen, reif zu werden. Nicht noch kindischer, noch bunter, noch lauter trällernd wollen wir mit unserer Angst umgehen, sondern selber reifen, mit Ihm Kontakt aufnehmen, der auch uns Männern Haupt ist. Wir wollen verständig sein, die Gabe der Unterscheidung nutzen, unseren Pantheismus aufgeben und Ihn wirklich sehen, nicht in allem, sondern Gottes Person, Ihn, den Dreieinen, den Gottfüruns. Er hat sich nicht esoterisch verflüchtigt, sondern hingegeben. Er hat seinen eigenen Sohn geopfert um unseretwillen. Er hat das größte Opfer dargebracht; kein Liedchen, nichts Buntes, nichts Positives, nein: ein Opfer.
      Kein Keller kann uns mehr erschrecken, wir brauchen die Finsternis nicht mehr zu übertünchen. Sie ist besiegt in Jesus Christus. Nehmen wir Ihn ganz an. Entweder oder. Legen wir unsere Halbherzigkeit ab, benutzen wir unseren ganzen Verstand, dann glauben wir, ja, wir wissen uns sicher. Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.
      https://www.youtube.com/watch?v=wC0s8guRaoU

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    7. Die Wörter 'leben' und 'sterben'
      sind -- anders wie Leben und Tod --
      zunächst einfache Verben
      zu künden von Freude und Not.

      Doch Leben, nun als Substantiv,
      ist ein anderes Wort.
      Ich frage, wer es ins Leben rief,
      wozu und an welchem Ort ?

      Denn Tot-sein ist Normalzustand
      im ganzen Universum.
      Dass Leben überhaupt entstand,
      reizt mich zu fragen WARUM ?

      ...okay, MisterX. Wenn auch nur wieder 'trällernd' und 'kindisch', lasse ich Sie diese Verse gerne mitlesen. Ich fügte sie heute vormittag zusammen.
      Die Antwort aufs WARUM habe ich früher schon gereimt. Sie muss weder verstanden noch geglaubt werden von irgendwelchen Dritten. Schon gar nicht von Leuten, die den dreieinigen Gott "so benutzen" wie Sie.
      Ähnlich, wie der ursprüngliche Totzustand des Weltalls um die Existenz von Lebewesen erweitert wurde, erweiterte sich die Trinität zur Tetratät. Sie (und ich) sind geheiligt durch den Bund Gottes mit den Menschen in Jesus. Er wurde natürlich nicht "geopfert". Das ist verdammenswürdiges katholisches Kirchenlatein, wie die österliche Auferstehung zeigt.

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    8. ...dass Jesus sich geopfert hat, um unsere Sünde zu tilgen ist "verdammungswürdiges Kirchenlatein"?

      Herr Friedrich, das geht zu weit! Sie lästern damit tatsächlich das Opfer - im Hl. Messopfer (warum heißt das so?) wird es immerzu unblutig erneuert...

      Wer sind Sie, dass Sie so daherreden können?

      Ich jedenfalls danke Gott, dass Er Seinen Sohn gesandt hat und dieser Sohn sich für mich geopfert hat. Wenn ich die Heiligkeit Gottes erkenne, immer ein Stückchen mehr - manchmal mit Bestürzung erkennen darf, bin ich so unendlich froh, dass ich einen Bräutigam habe, der sich vor mich stellen will und mich dem vater vorstellen will.

      Sehen Sie - Ihre Haltung, das ist die Haltung des Mannes unter Sünde - das hat er nicht nötig, das will er nicht, er lehnt den wahren und einzigen echten Mann. Wer aber leugnet, dass Christus ins Fleisch gekommen ist, um für uns zu sterben, der ist der Antichirst - das ist Schriftwort.

      Das meinte ich in meinem Artikel - Ihr Männer geht am Abgrund entlang und merkt es nicht, viele jedenfalls merken es nicht.

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    9. Vers 2 aus dem Lied "Liebster Jesu, wir sind hier, . . . " lautet

      "Unser Wissen und Verstand / ist von Finsternis verhüllet, /
      wo nicht deines Geistes Hand / uns mit hellem Licht erfüllet. /
      Gutes Denken, Tun und Dichten / musst du selbst in uns verreichten."

      Dieses vorweg als Antwort auf die Zeitschnur-Frage, wie "ich so daherreden könne". Egal, ob Dichtung oder Tun oder Denken, "gut" wird es erst dank höherem Segen. Den fühle ich und nehme ihn dankbar wahr, während die Kommentare von MisterX und Zeitschnur eher wie 'Kreuzige ihn' klingen....abgesehen davon, dass es erfreulicherweise in meiner derzeitigen Buch-Lektüre von Hans Küng ("Was ich glaube") -- und aus der Summe früherer Erfahrungen -- genügend Rückhalt gibt für die praktische Nutzung von dem, was ganz oben über diesem "Männerkrise"-blog steht, nämlich

      Lass dich nicht aufregen,
      sodass du dich ärgerst,
      denn Ärger steckt in den Ungebildeten. -
      Doch frag nicht:
      Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als unsere?
      Denn deine Frage zeugt nicht von Wissen.


      Hans Küng beantwortete mal die Frage "Glaubst du an die Evolution ?" mit "Nein, denn sie ist wissenschaftlich erwiesen".

      Darum ist es auch so unsäglich kurzsichtig zu behaupten, Christus sei für uns gestorben und PUNKT. Die Geschichte ging weiter. Er ist für uns wieder-auferstanden. Wobei die Betonung auf 'wieder-' zu liegen hat. Denn 'auferstanden' ist jeder von uns, jedes Lebewesen. Aus toten Atomen nämlich. Das ist 'wissenschaftlich erwiesen'.

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    10. Fortsetzung


      Von Hans Küng noch ein längeres Zitat aus seinem erwähnten Buche:

      Seite 126 + 127 -- PIPER-Buch von Hans Küng „Was ich glaube“

      Hat Gottesglaube Zukunft?

      Wir kommen nun auf unserer Bergtour zu einer Steilwand, die es zu übersteigen, zu »transzendieren« gilt. Manche werden vielleicht zurückscheuen, manche wissen aber, dass man anders kaum zum Gipfel gelangen kann. Ich werde deshalb versuchen, wenigstens einige Haken einzuschlagen.
      Blicken wir zurück: Religion hat eine große Vergangenheit, zweifellos. Die kulturhistorische Forschung hat gezeigt: Bisher wurde in der ganzen Geschichte der Menschheit kein Volk oder Stamm gefunden ohne irgendwelche Merkmale von Religion, auch wenn man sie oft von Magie nicht unterscheiden kann. Religion ist allgegenwärtig, sowohl historisch wie geographisch. Doch wenn ich vorausschaue: Darf man aus der Vergangenheit folgern, dass es auch in Zukunft Religion geben wird? Nicht unbedingt. Religionen können sterben: die ägyptische, babylonische, römische, germanische Ob allerdings das Menschheitsphänomen Religion sterben kann? Vermutlich so wenig wie die Menschheitsphänomene Kunst oder Musik.

      West- und Nordeuropa haben freilich in der Moderne eine Sonderentwicklung durchgemacht, mit weltweiten Auswirkungen. Von der Aufklärung war bereits die Rede. Im 17./18. Jahrhundert wurden in einem Prozess der »Verweltlichung« oder »Säkularisierung« grundlegende gesellschaftliche Bereiche aus dem religiösen Kontext herausgelöst: Philosophie, Naturwissenschaft, Medizin, Recht, Staat, Kunst und Kultur. Sie wurden verweltlicht, »säkular«, also selbständig, autonom, eigengesetzlich. Die faktische Säkularisierung zielte zunächst nur auf »Säkularität«, auf Weltlichkeit, Autonomie, Selbständigkeit gegenüber religiös-kirchlicher Dominanz, ohne die Religion zu unterdrücken. Sie meinte keineswegs notwendigerweise einen ideologischen »Säkularismus«, meinte keine Gottlosigkeit, theoretisch verfochten oder auch nur praktisch gelebt. Doch stellt sich bei dieser Entwicklung die Frage immer deutlicher, nicht zuletzt an unseren Universitäten:
      Hat der Gottesglaube überhaupt noch Zukunft?
      Mit meiner Rede am Universitätsjubiläum wollte ich meiner Universität, aber auch der »Sache mit Gott«, die Gegenstand der »Theo-logie« ist, der »Rede von Gott«, einen Dienst erweisen. Ich fühlte mich gut vorbereitet; meine über vierjährige Arbeit an einer »Antwort auf die Gottesfrage der Moderne« unter dem Titel »Existiert Gott?« stand vor dem Abschluss.
      So halte ich denn am 8. Oktober 1977 - nach einem langen kritisch-sympathischen »Grußwort« von Bundespräsident Walter Scheel zur Studentenbewegung - meine Rede »Heute noch an Gott glauben?«; beide Reden wurden kurz danach zusammen publiziert.

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    11. Fortsetzung Küng-Zitat


      Was ich dort vertreten habe, bleibt meine Überzeugung: Wenn man heutzutage mit vernünftigen Gründen für eine Zukunft des Gottesglaubens eintreten will, muss man die Argumente kennen und ernst nehmen, die gegen den Gottesglauben sprechen. Es ist unbestreitbar: Oft war man gegen Religion, weil man gegen institutionalisierte Religion war, war man gegen Gott, weil man gegen die Kirche war. Durch ihr eigenes Versagen haben Theologen und Kirchenrepräsentanten wesentlich dazu beigetragen, dass ein wissenschaftlicher und ein politischer Atheismus sich verbreiten konnten: im 18. Jahrhundert bei einzelnen intellektuellen Vorläufern, im 19. Jahrhundert bei zahlreichen Gebildeten, im 20. Jahrhundert schließlich bei großen Massen von Spanien bis Russland. Die Zukunft des Gottesglaubens bleibt im 21. Jahrhundert gefährdet. Dies auch deshalb, weil die alte Frontstellung des Gottesglaubens gegen die moderne Wissenschaft und Demokratie noch nicht überall überwunden ist. -- Zitat Ende

      Aus der Quer-Summe von 'Zeitvertreib' und 'Spaß an der Freude' reime ich besserwisserische Reime, die mehr zielen aufs Eingemachte als auf den Ehrgeiz, einen Bestseller nach dem anderen zu produzieren. Hier noch was zum Nachtisch :

      LEBEN, denkt der Mensch beschränkt,
      das Leben sei ihm doch geschenkt. –
      Dieser Irrtum wird verziehen,
      wenn wir einseh’n : NUR GELIEHEN !

      STERBEN heißt darum am Ende,
      nur so begreift der Mensch die Wende,
      dass nämlich wir dank Geistes Gaben
      Anteil am EWIGEN LEBEN haben.

      LEBEN heißt für den, der glaubt,
      WIR die Glieder, ER das Haupt.
      Wobei ER, der Jesus Christ,
      das EWIGE LEBEN persönlich ich.

      STERBEN gleicht Musik und Klang,
      schönen Tönen und Gesang,
      die allesamt im Ohr vergehen,
      dass neue Klänge auferstehen.

      LEBEN heißt nachträglich noch,
      es bleibt Glaubenssache doch:
      Ein Fingerhut voll Liebe
      wiegt mehr als alle Triebe.

      Dabei leitete mich ein bisschen der Reim aus Schillers Glocke

      Und wie der Klang im Ohr vergehet, der mächtig tönend ihr entschallt,
      so lehre sie, dass nichts bestehet, dass alles Irdische verhallt.

      Gruß
      Jürgen Friedrich

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    12. Hier noch ein Nachschlag


      TOD ließ erst sich buchstabieren,
      als LEBEN schon entstanden war.
      WARUM ? Es galt zu jubilieren
      dem, der Schöpfung machte wahr.

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    13. Was soll der Friedrich-Spam?
      Und was soll der narzißtische und politikgeile Küng hier, der von Religionen im Plural schwafelt?
      Was den "Gottesglauben" angeht, so hat dieser kaum eine Chance - verdient.
      Man glaubt nicht an Gott.
      Hat man Ihn erfahren, weiß man, daß es Ihn gibt - und Ungläubige werden allenfalls belächelt.
      Gebraucht man die Vernunft, so versteht man, daß es Ihn gibt.
      Wir sind hier nicht bei Grimms Märchen,
      oder bei Aktienspekulationen.
      Wir ehren Gott, weil es Ihn gibt.

      Und natürlich war das Leben vor dem Tod da, welche Banalität. Daß der Tod nicht das letzte Wort (sic!) behielt, darauf kommt es an.

      Herr Friedrich, kommen Sie zur Be-Sinnung!


      @Zeitschnur:
      Männer: Am Abgrund vorbei ..., sie sagen es.
      Auch das hat seine Bedeutung.
      Vielleicht wollen Sie sich nun einmal dem spezifisch fraulichem Versagen widmen? Ich sage dies nicht als Mann*, sondern meine dies als Mentor, wenn ich dies an dieser Stelle sein darf. Wie schaut das mit Eva aus, was braucht es, die Verheißung einzulösen? Was hindert die Evas heute?
      Sie sind da mit der Betrachtung des Wesens und der Schuld des Mannes (Adams) inzwischen selber auf der Kippe - und das war gut!

      _________________________

      *Da will ich das gar nicht sehen. Soll doch, angesichts des eigenen Versagens, wenigstens die Frau bestehen. Daß man ihr das zutraut, dies zeigt meines Erachtens auf ihre Bestimmung als Zertreterin.

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    14. Männer - Frauen - Musik
      Woanders
      https://www.youtube.com/watch?v=5mvuQe3g-20
      https://youtu.be/wSZGwiOVY_M

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    15. Die Geisterstunde war fruchtbar. Sogar MisterX trällert bzw. lässt trällern.

      Dazu passt das heutige Zitat des Tages

      Zitat des Tages vom Zitate Service
      "Egoisten sind wir alle; der eine mehr, der andere weniger! Der eine lässt seinen Egoismus nackend laufen, der andere hängt ihm ein Mäntelchen um." (August von Kotzebue)

      Mir beschrte 'meine Muse' neue Reime :

      Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust,
      zu welcher ICH gehöre, hätt ich gern gewusst.
      Sie liegen ständig mit mir und sich in Streit
      zum Sinn von ZEIT und SEIN und EWIGKEIT.

      Der Reiz an diesem Streit ist ungeheuer,
      gibt er doch meinem Leben richtig Feuer.
      Die Flame dieses Feuerscheins
      machen helles Licht wie sonst keins.

      Sie zeigen Dinge, die - einfach ausgedrückt -
      klingen zunächst wie ganz ver-rückt,
      zum Beispiel den Unterschied von Trinität
      und dem Erkenntnisstand zu Tetratät. . . .

      So weit, so gut. Eingedenk Matthäus 7, Vers 6 verabschiede ich mich hiermit.

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    16. @ Mister X

      Glaube ich nicht, so jedenfalls nicht - auch Maria musste begnadet werden. Natürlich ist es auffallend, dass eine Frau "begnadbar" war und sie ganz offenkundig mit einem Vorrang versehen wurde. Aber man kann daraus nicht auf logischer Ebene schließen, weil sich das Heilsgeschehen in einer anderen Sphäre verortet als in unserer Vernunft...

      Insofern also haben wir Menschen uns nichts voraus - jeder bedarf der Erlösung.

      Die Abgründe der Frau nach dem Sündenfall sind hier schon ein paarmal angedeutet worden.
      Passen Sie auf - der Artikel dazu sollte auch noch kommen...

      Was den "Friedrich-Spam" betrifft, finde ich ihn sehr anschaulich für das, was ich sagen wollte - dieses Ringen um den Vorrang, das selbst vor der Leugnung des Heiligen Opfers Jesu Christi nicht haltmacht bzw. noch mal die eigene Duftmarkierung draufsetzen will. Auch die Küngzitate veranschaulichen, was ich meinte, so hervorragend, wie ich es selbst nicht besser hätte sagen können. Auch die Tatsache, dass nur sehr wenige Frauen auf dieser Ebene so auftrumpfen würden. Aber sie verschanzen sich hinter solchen "Hirschen" - und das ist ein anderes Problem.

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  12. Danke Frau Zeitschnur für Ihre Antwort (10. Juni 2015 um 08:18)

    "Ich kann mich damit beim besten Willen nicht arrangieren! Amalgamiert mit berechtigten Interessen werden einem da antichristliche Beimischungen untergejubelt, vor denen man fliehen muss, wenn man nicht die Seele verlieren will."

    Ja, ich auch nicht. Bin also geflohen (aber nicht nur die FSSPX ist schuldig, auch die ach so coolen "“tradismatischen” Katholiken und die "nur"- Erzkonservative können sehr antichristlich, giftig und gefährlich sein - für die weiblichen Seelen)

    Ja, meine Seele wollte ich nicht verloren - aber jetzt habe ich Gewissensbisse.

    Ist es nicht egoistisch ?
    Die Seelen dieser Menschen - insbesondere der Priester ... Wie können wir sie einfach vergessen, sind wir nicht dafür verantwortlich ... ? Wir Frauen sind in diesem Fall so... machtlos.

    Mfg.

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    1. Darauf kann ich nicht antworten, weil ich nicht weiß, was Sie genau meinen... tut mir leid. Aber weggehen überhaupt aus der Kirche - das kann nicht richtig sein.
      Manchmal muss man von einem ort an einen andern gehen, von einem Priester weg zu einem anderen.
      Und manchmal muss man hart kämpfen.
      Frauen kämpfen nicht, sind harmoniesüchtig.
      Ob das immer richtig ist?

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  13. Natürlich ist es nicht immer richtig, dass "Frauen nicht kämpfen". Und schon gar nicht sind Frauen "immer harmoniesüchtig".

    Der Link http://www.ilsesixt.de/ bringt Infos von und über Ilse Sixt. Sie kämpft seit Jahren gegen das Pflicht-Zölibat. Als Leseprobe kopiere ich hier die zwei ersten Absätze vom Link :

    Der Zölibat als „Pflicht“!

    1000 Jahre nach Christus haben viele Priester mit ihren Familien und der Gemeinde Eucharistie gefeiert. Christus war mitten unter ihnen. Im Gebet vereint, trugen sie auch Verantwortung füreinander, weil ihnen Christus in jedem Menschen begegnete.

    Erst im Jahr 1139 wurde der „Pflicht“- Zölibat eingeführt, unter anderem des Geldes wegen, damit die Einkünfte der Priester und ihr gesamtes Eigentum bei deren Tod an die Institution Kirche zurückfällt und nicht an die eigene Familie vererbt werden kann. (...)

    Gruß
    Jürgen

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    1. Es gab schon im frühen 19. Jh "Antizölibatsvereinigungen" - dass Frauen nach einer inzwischen so langen Vorbereitung und v.a. weil sie teilweise das Tabu gebrochen haben und mit einem Zölbatär in ungeordneten Verhältnissen leben, begünstigt durch den Zeitgeist und im Windschatten männlicher Antizölibatsvorkämpferschaft soche Aktionen machen, bestätigt nur meine These.

      Niemals wäre zuerst von einer Frau der Kampf gegen den Priesterzölibat gekommen!
      Erst mussten Männer das Tabu verbal (und sexuell) brechen - dann wagte auch die Frau zu reden.

      Im übrigen ist es irrelevant, ob immer schon Zölibat herrschte und aus welchen Gründen jetzt nicht mehr - ein Priester verpflichtet sich bis heute ausdrücklich darauf!
      Es ist charakterlos, das, was man versprochen hat, zu brechen und ein Doppelleben zu führen.
      Immerhin ist es keinesfalls unrechtmäßig, vom Priester den Zölibat zu fordern. Die Kirche hat das Recht solche Normen aufzustellen, zumal sie begünstigt werden durch mehrere Schriftstellen und nachweisliche Traditionen.

      Sie wissen es vielleicht nicht - aber die Forderung nach einem strengen und allgemeinen Zölibat kam vor c.a 900 Jahren massiv auch aus der Laienschaft - nicht wegen des Geldes! Sondern im Rahmen der gemachten Erfahrungen mit Vetternwirtschaft (Nepotismus) und der Verflachung des geistlichen Lebens. Es waren Reformbewegungen, die ausdrücklich den Priesterzölibat forderten.

      Nachlesen können Sie dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenreformen_des_11._Jahrhunderts#Z.C3.B6libat_vs._Konkubinat_und_Priesterehe

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  14. Es gibt auch einfach Frauen, die gegen den Pflichtzölibat "kämpfen", weil sie psychisch gesunde, reife Männer als Seelsorger (Beichtväter) möchten und keine (hoch)würdigen Ästheten, die lasziv in einer bizarren, narzisstischen Männerwelt herumzappeln - und fürchten oder verachten, sogar hassen reale Frauen.
    (keine Allgemeinheit, natürlich).

    Mfg.

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    1. Da ist sicherlich vieles entgleist!
      Ich bezweifle aber, dass dieses abstoßende Jammerbild, das viele Mäner abgeben, sich wesentlich verbessert dadurch, dass sie Frauen haben.
      Es ist und bleibt eine Frage der persönlichen Bereitschaft, zu reifen und sich führen zu lassen.
      Es ist aber ein großes Männerproblem, sich nicht führen lassen zu wollen.

      Ich finde diesbezgl. die Antwort Gottes an Adam ganz aufschlussreich:

      Adam will Gott weismachen, er sei von der Frau dirigiert worden ("Sie hat mir gegeben..."). Gott aber sagt ihm: "Weil du auf sie gehört hast...ob wohl ich dir etwas anderes gesagt hatte...

      Es ist der Kern des Problems zwischen den Geschlechtern auf der Männerseite: Sie machen, was sie wollen, und da kann es auch sein, dass das Fehlverhalten der Frau ihnen gerade zupass kommt. In der Paradiesgeschichte weist Gott den Mann aber alleine auf seinen Ungehorsam, seinen eigenen, NUR seinen eigenen.

      Insofern kann es sogar kontraproduktiv sein, wenn ein Priester auch noch eine Frau hat...

      Die Kompensation der fehlenden Frau mit der Gottesmutter, die, weil sie v.a. in schweigenden, etwas kitschigen Statuen präsent scheint, zugleich fast omnipräsent und mit den Zügen einer Übermutter - auch das ist beschämend und blasphemisch.

      Sie wird zur "Gegenfigur" zur Frau, wie sie gedacht und geschaffen ist, mithilfe derer alles verneint wird, was eine normale Frau sonst real und erlebbar ist.

      Fazit: "Gesunde, reife Männer" sind selten - so oder so.

      Es ist aber für mich eine Frage, wie gesund und reif eigentlich eine Frau ist, die mit solchen Sehnsüchten an einen Mann herantritt...

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    2. Nur sehr lückenhaft kann ich ahnen, dass "Musik" und "Dichtung" für den römisch-katholischen Kirchenglauben eine Rolle spielen (sollen). Darum erbitte ich eine korrekte Übersetzung von

      Horologium musicum et poeticum pro fide ecclesiae romanae catholicae. Aliquando Dominus parietes temporum in aeternum verrerit .

      Diese Bitte ist "meine Antwort" auf den Zeitschnur-Doppelsatz im Beitrag von 08:35

      "Es ist und bleibt eine Frage der persönlichen Bereitschaft, zu reifen und sich führen zu lassen.
      Es ist aber ein großes Männerproblem, sich nicht führen lassen zu wollen."

      ...denn selbstverständlich gehöre ich nicht zu jenen Problem-Männern, die "sich nicht führen lassen wollen". Allerdings nur mit der Einschränkung "Prüfet alles . . . !" (Nur das Gute übernehmet.)

      Im übrigen verweise ich bezüglich der Zeitschnur-Diskrepanz zum Männer-Frauen-Bild auf meine dazu korrigierende und am 9.Juni um 08:09 veröffentlichten Ansage, wonach die Leser "nicht gezwungen" werden, eine andere Ansicht zu übernehmen. Statt dessen werden sie dazu eingeladen...


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    3. Das muss andersherum gedacht werden: Ich als professionelle Künstlerin stelle das, was ich an Gaben habe, zur Vefügung. Das ist aber nicht im Umkehrschluss so zu verstehen, dass Musik und Dichtung unerlässlich für den Glauben wären.

      Den Namen "zeitschnur" hatte ich schon lange, bevor ich mich mit katholischen Themen beschäftigte und habe ihn nun eingeordnet in diese "neue" Richtung.
      Hier die Übersetzung für meine persönliche Losung:
      "Die musikalische und poetische Spieluhr für den römisch-katholischen Glauben.
      Eines Tages wird der Herr die Zeitkulissen für immer zusammenschieben."

      Mit dem Satz Männer ließen sich nicht gerne führen, meinte ich natürlich. Von Gott führen (nicht von anderen Männern oder der Frau!)

      Frauen lassen sich zwar gerne führen, agieren immer im Windschatten anderer, entweder irgendwelcher "Weibercliquen" oder eben der Männer. Das große Problem der Frau ist, dass sie nicht wagt, nicht die Kühnheit aufbringt, einen eigenständige Weg vor Gott zu gehen.

      Ich möchte aber hinzufügen, dass es die Heiligen gibt: Männer und Frauen, die aus diesen Fesseln der Sünde gelöst wurden und für uns alle Vorbild sind.

      Leider geschieht aber kaum Orientierung an diesen Vorbildern!

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    4. Sehr schön. Vielen Dank für die erhellende Übersetzung. Zu beiden Sätzen weiter beleuchtende Anmerkungen. Ganz im Sinne von ES_WERDE_LICHT.

      1. "Die musikalische und poetische Spieluhr für den römisch-katholischen Glauben."
      Römisch-katholischer Glaube "hängt sich auf" in/an der Behauptung, die einzig-wahre Kirche zu sein. Jesus hingegen ist weder katholisch, noch Christ. Er reformierte einige Juden. Sie wurden ausgegrenzt, vermehrten sich aber weltweit in verschiedenste Fakultäten, immer garniert mit Alleinvertretungsanspruch. Gott ließ es zu. Auch, dass vor rund 500 Jahren ein gewisser Martin Luther in Erscheinung trat. Auch er ein Reformator ! Heute macht ein anderer Berufs-Christ namens Hans Küng von sich reden, aber auch ich, der ich weder Berufs-Christ, noch Erwerbs-Theologe bin :

      Geistig sind wir alle "reformierte Juden" und kommunizieren per Gebet voller Überzeugung mit ihrem Gott. Nicht per Einbahnstraße, sondern (auch) Musik, Dichtung und andere Künste sind "Kommunikation rückwärts". Gar nicht zu schweigen von Trost und Gelassenheit, die ich als Beter oft erfahre.

      2. "Eines Tages wird der Herr die Zeitkulissen für immer zusammenschieben."

      Das ist in der Tat längst geschehen in folgenden Reimen :

      G R E N Z W E R T I G


      Kontinuum aus Zeit+Raum
      heißt Albert Einsteins Welt
      und sie sei, man glaubt es kaum,
      von Schwerkraft eingedellt.

      Vielen taugt dies Denkmodell
      als Inbegriff der Welt,
      doch wird Dunkelheit erst hell,
      wenn es dem Geist gefällt.

      Noch besser stimmt es umgekehrt,
      indem es also heißt,
      dass jeder Raum- und Zeitenwert
      hervorgeht nur aus Geist.

      Konkret bedeutet dieser Schritt
      noch ein bisschen mehr,
      bringt er doch die Einsicht mit:
      Aus Geist kommt alles her.

      Das macht in letzter Konsequenz
      die Wahrheit wirklich wahr,
      dass Geist allein statt Transzendenz
      der Ort vom Urknall war.

      Weil geistiger Gedächtnis-Brei
      für diese Reime Pate stand,
      offenbart sich zweifelsfrei:
      Ein Urknall hier stattfand.

      Es ur-knallt weiter lustig fort,
      „spielt auf“ zum Weltgericht,
      weil alles folgt dem Mittel-Wort
      aus ES_W E R D E_LICHT.

      Und klingt es auch wie Baby-Lallen,
      gepaart mit leichter Pflicht,
      es gilt zu singen nun mit allen,
      die da wollen LICHT.

      Dieses Urknall-Dauerknallen
      hält uns im Gleichgewicht
      zwischen Wohlgefallen
      und ES_WERDE_LICHT.

      12.7.2014


      Gruß
      Jürgen Friedrich

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    5. Ob Zufall oder Fügung, egal. Soeben erhielt ich einen "Ökumenischen Leitfaden". Seine 56 Seiten bringen weit mehr als mein bescheidener Beitrag, zielen aber indieselbe Richtung. Alles kann man sich herunterladen unter

      http://www.2017gemeinsam.de/fileadmin/Redaktion/Newsletter/Leitfaden_Internet.pdf

      Das Nachwort lautet :

      Immer wieder machen wir die beglückende Erfahrung, dass ökumenisches
      Tun unsere Kirchen bereichert. Es bringt uns einander und damit Jesus
      Christus, dem Herrn der Kirche, näher. Ausdruck dafür ist dieser „Leitfaden
      für das ökumenische Miteinander im Bistum Speyer und in der Evangeli-
      schen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)". Er ist ein deutsch-
      landweit einmaliges Projekt, das beflügeln will, mehr Ökumene zu wagen.
      Darauf sind wir stolz. Hinter dem Leitfaden steht die Absicht, dass alles, was
      in unseren Kirchengemeinden und Pfarreien geschieht, vom Geist der
      Ökumene durchdrungen sein soll. Wir sind überzeugt: Der Weg unserer
      Kirchen in die Zukunft muss durch und durch ökumenisch geprägt sein. Nur
      so können wir als Christen in unserer Welt glaubwürdig bleiben. Dazu wollen
      wir mit diesem Leitfaden beitragen.
      (Aus dem Vorwort von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und
      Kirchenpräsident Christian Schad)

      Gruß
      Jürgen Friedrich

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  15. Ein Ehemann, ein Familienvater ist normalerweise - per se - ein reifer Mann, dass heißt kein Muttersöhnchen.

    Eine reife Frau ist eine Frau, die keinen Muttersöhnchen als Beichtvater will.

    MfG.

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    1. Den Schlusssatz bestätige ich mit einer Einschränkung (s.u.), den Anfangssatz nicht - ein Ehemann ist nicht per se ein reifer Mann! Er kann dazu werden, muss aber nicht zwingend. Andernfalls müssen Sie mir erklären, warum so viele Ehen auch und auffallend schwerwiegend an der Unreife der Männer scheitern.

      Vielleicht ist die von Ihnen kundgetane Meinung der Grund dafür, dass Frauen nicht genau genug hinsehen, weil sie sich einbilden, dass einer, der sie heiratet, wohl zwangsläufig auch "reif" sein müsse. das ist nichst weiter als jämmerlicher weiblicher Narzissmus!

      Ich habe hier nicht von den Abgründen der Frau geredet, weil es sie nicht gäbe, sondern weil es in dem Aufsatz darum nicht geht.

      Aber Sie verweisen hier förmlich auf die tiefe Problematik auf der Frauenseite.

      Noch zu Ihrem Anfangssatz - den Wunsch nach einem reifen Beichtvater hat sicher jeder, nicht nur Frauen, sondern auch Männer.

      Aber die Beichte ist ja doch in erster Linie ein objektiver Akt: Ich bekennen Sünden und der Priester hat die Vollmacht zu verzeihen und eine Buße aufzuerlegen. Dazu MUSS er nicht unbedingt reif sein. Man muss auch Anfängern eine Chance geben und kann von der Frische und Hingabe eines gnaz jungen Mannes sehr woh profitieren - auch wenn er vielleicht noch unreif ist. Hier kann man ihm als Älterer selbst dienen.

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  16. Ja, deshalb habe ich geschrieben : "Normalerweise..." Ein Ehemann, der noch ein Muttersöhnchen ist, das ist nicht normal.

    Aber ein Priester ist und bleibt de facto ein Muttersöhnchen. Nicht nur eine Übermutter braucht er, sondern auch sogenannte "Priestermütter"... Infantile Mystik.

    Jedoch haben Sie Recht : Ja, ein Priester, der nicht reif ist, hat trotzdem "die Vollmacht zu verzeihen und eine Buße aufzuerlegen".

    Also jetzt schreibe ich :

    Eine reife Frau ist eine Frau, die kein Muttersöhnchen als Seelsorger will.

    Und : "von einem Ort an einen andern gehen, von einem Priester weg zu einem anderen". Das ist nicht gut für die Seele, das zerstört
    etwas, das Vertrauen auf den Klerus u.a...

    Ach, egal ! Priester sind nur Wächter singt mir die Sulamith , die vielleicht eine jammernde, narzisstische Frau war :-)

    (Danke für Ihre Antworten, auf jeden Fall

    MfG).



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    1. Sie machen mich darauf aufmerksam, dass ich mich nicht genau genug ausgedrückt hatte oben irgendwo:

      Mit dem "Weggehen" meinte ich nicht, dass man endlos wandern geht.
      Ich meinte, dass maneine Kirche, die solche Krücken hervorbringt und gewähren lässt, nicht die wahre Kirche ist.
      Manche gehen deshalb zur FSSPX - sie wiegen sich in der Illusion, sie seine da irgendwo noch in der Kirche, aber bei den "Richtigen".
      Ich habe für mich die Lösung gefunden, nur noch dahin zu gehen, wo die Gemeinschaft mit den häretischen Hierarche nicht bekannt wird, denn in der stehe ich nicht, kann ich nicht stehen.

      Sie werden sagen: Ja, aber dort ist die Gefahr der Spinner doch noch viel größer.
      Ich gebe Ihnen das zu: ja, sie ist noch größer.
      Aber wenigstens sind die Hl. Messen erst mal nicht sakrilegisch.

      Den Rest erledigt für uns die Gottesmutter und schenkt uns dann auch einen Priester oder sogar mehrere. Und wenn nicht, wird sie, die unablässig für uns bittet, anders zu versorgen wissen als gute Mutter.

      Was das ganze Übermutter und Priestermutter-Gedöhns betrifft muss man aber solchen "Muttersöhnchen" zugestehen, dass der Vatikan selbst diesen Blödsinn in die Welt gesetzt hat. Alleine schon dieses Kloster im Vatikan, wo jetzt Ratzinger lebt, ist daraufhin durch JPII installiert worden: Papstmütter, die für denselben beten.

      Das ist alles auf einer einfachen Ebene sicher nicht falsch, aber es ist im Konglomerat mit den Lehrirrtümern, Assisi und der Allversöhnugnsnummer einfach nur ein verdrehtes, blödsinniges Zeug, dass wahrscheinlich noch den gutwilligsten Konzilskirchenpriester zum Irren macht.

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  17. Von Dogmen und Sakramenten
    Zum Stichwort "Kämpfende Frauen" hatte ich vor Tagen von IlseSixt berichtet und deren webseite mitgeteilt, weil sie seit Jahren einen Kampf gegen den Zwangszölibat für/von Priestern führt. Die Zeitschnur-Erklärung versuchte, den Zölibat zu begründen. Das ist einerseits ihr gutes Recht, andererseits aber ein völliges Mißverständnis der Tatsache, dass mein Hinweis weder pro noch contra Zölibat gerichtet war, sondern einzig der Tatsache von 'auch heute nocht kämpfenden Frauen' gewidmet war.

    Natürlich ist auch dieser ZEITSCHNUR-blog ein Indiz dafür. -- Von Ilse Sixt nachfolgend ein relativ frischer Leserbrief.



    Zur Debatte um die katholische Kirche

    Leserbrief – OVB – 13.6.2015

    Papst Franziskus steht, trotz guter Absichten, wie seit 1000 Jahren in der Tradition der weitgehend kopfgesteuerten, zölibatär lebenden Männerdomäne. Es geht in erster Linie nicht um die Pflicht zum Zölibat.

    Es ist eine raffinierte Irreführung, um den wahren Grund des Niedergangs nicht zu sehen und erkennen zu können. Der Knackpunkt:
    Die Frau ist nach Lehre der katholischen Kirche kein gleichwertiges Geschöpf Gottes. Sie "existiert" nicht mehr! Da liegt für mich der Urgrund der verblendeten, unmenschlichen und machtbesessenen Hierarchie der katholischen Kirche. Zum Mann - als Kopf der Schöpfung - muss die Frau - als Herz dazu - wieder ins Leben gerufen werden, um die Männerdomäne vor dem drohenden und fatalen Untergang zu bewahren. Schlimmer als blind sein, ist, nicht sehen wollen! "Die Wahrheit geht zwar unter, aber sie ertrinkt nicht."
    Ilse Sixt, Oberpframmern

    Reaktionen: Liebe Frau Sixt, ja, die Redakteure haben Mut bewiesen, - aber noch mehr Sie!! Herzliche Grüße, Ihr O.Z. (Theologe).

    Super! Gratulation! Martha

    Gruß
    Jürgen Friedrich

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  18. Das Problem von Frauen wie Frau Sixt und der vielen verhornten Männer ist, dass sie etwas zur Lehre der Kirche erklären, was niemals Lehre der Kirche war.

    Es besteht ein Unterschied zwischen der Lehre der Kirche und falschen oder auch richtigen Meinungen der Gläubigen.

    Durch die progressiv aufgeschäumte Idee vom "sensus fidelium", der angeblich die Lehre begründe, hat man sich ja erst den dogmatischen Wirrwarr ins Boot geholt und muss zwangsläufig der Meinung erliegen, das,was die Mehrheit der Gläubigen scheinbar oder anscheinend (?) für recht hält, sei die "Lehre der Kirche".

    Hier sehen Sie wieder ein schönes Beispiel dafür, dass Ihre Sowohl-als-auch-Ideologie überhaupt erst den Irrtum krönt.

    Wer sich die Lehre der Kirche anhand ihrer Definitionen und Katechismen ansieht, wird nirgends eine Abwertung der Frau finden - eher das glatte Gegenteil. Eine Kirche, die lehrt, dass Gott selbst Mann werden musste, um uns zu retten, der natürliche Mann unter Sünde also wirklich vollkommen ungeeignet war, anders aber dieses Werk mit einer natürlichen Frau (Maria), die er selbst begnadet, durchführt, hat ja die von allen zu glaubende Definition hervorgebracht, dass eine Frau alleine über allen Engels, Aposteln und Heiligen steht.

    Die verbiesterten Progressiven bräuchten also nur den von ihnen selbst erzeugten Wirrwarr aufgeben und zurückkehren zur Lehre der Kirche und sie hätten, was sie suchen.

    Nicht verschweigen darf man allerdings, dass auch erzkonservative Knochen tatsächlich eine Abwertung der Frau betreiben und behaupten, das sei Gottes Wille - sie sind nicht weit entfernt von den Progressiven, denn wie letztere wollen sie unter dem Deckmantel des Glaubens ihre Hartherzigkeit und ihren geisltiche Ungehorsam durchsetzen.

    Mit beiden will ich ich nichts zu tun haben!

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    1. Die Zeitschnur-Ansage zum "Problem von Frau Sixt und der vielen verhornten Männer" (ungleich "der vielen gehörnten" Männer!) kann hervorragend verstärkt und erweitert werden dahingehend, dass die "Lehre der Kirche" in wesentlichen Teilen nicht identisch ist mit der "Lehre der Bibel", geschweige denn mit der Lehre von Jesus.

      All das ist seit jeher Futter für Reformer.

      Meine eigenen Beiträge gaben diesem Blog hin + wieder einen gereimten Reformer-touch, weit über röm.kath.theologisches Kirchen-klein-klein hinaus. Insofern wundert es nicht, dass unter der Prämisse des "erz-röm.-kath. Horizontes" wesentliche Bibel-Aussagen ignoriert werden.

      Hier habe ich noch mal einen Prosa-Beitrag von Hans Küng. Er bringt (auch) was Nettes zum Bild Gottes als Frau ins Gespräch. Sowohl biblisch als auch unbiblisch. Seine Aussagen halte ich für sehr förderlich auch für diesen blog mit "Männerkrise" im Titel. Sie ist schließlich ebenso eine Frauenkrise . . .

      (Fortsetzung folgt)

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    2. 1. Fortsetzung mit Hans Küng

      Zitat :

      Der eine Gott und die vielen Götter

      [Auszug aus PIPER - Buch von HANS KÜNG "Was ich glaube", Seite 181 bis 183]

      Für mich ist die Bibel nicht nur literarisches Weltkulturerbe, nicht nur ein Teil des abendländischen Bildungskanons, sondern ein einzigartiges Zeugnis gläubiger Gotteserfahrungen durch die Jahrhunderte.
      Wer wie ich in die monotheistische Tradition hineingeboren ist, nimmt es als selbstverständlich, was sowohl die Hebräische Bibel wie das Neue Testament und der Koran künden: Es gibt nur einen Gott! Der Gott der Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, aber auch Ismaels, der Gott auch der Mütter, Saras und Hagars, Rebekkas und Rachels, der Gott des Volkes Israel: Dies ist auch der Gott der Christen und auch der Gott der Muslime. Es ist derselbe eine und einzige Gott. Ein solcher Monotheismus war keineswegs von Anfang an selbstverständlich, im Gegenteil. Es hat in Israel viele Jahrhunderte gebraucht, bis man realisierte: Neben dem einen Gott gibt es nicht nur keine höheren Götter (etwa »das Schicksal«), keine gleich hohen (etwa vergöttlichte Menschen) oder niedereren (Stammes- und Fruchtbarkeitsgötter). Nein, es gibt überhaupt keine anderen Götter. Er ist nicht nur der Höchste, sondern der Einzige und Unvergleichliche.
      Es geht hier um jahrtausendealte Gotteserzählungen. Aufgrund der mindestens dreitausendjährigen patriarchalischen Herrschaftsform wird Gott vor allem als »Herr«, »König« und »Vater« dargestellt und angeredet. Dies bereitet im Zeitalter der Geschlechtergleichheit und des demokratischen Prinzips insbesondere vielen Frauen erhebliche Schwierigkeiten. Schlimme Erfahrungen mit dem irdischen Vater werden ja leicht auf den himmlischen Vater und »Herrn« übertragen, und umgekehrt die Autorität des himmlischen Vaters in Anspruch genommen, um die Autorität des Man-nes gegenüber Frau und Kindern zu stärken.
      Genügt es da, darauf hinzuweisen, dass sich schon in der Hebräischen Bibel eine weibliche Seite Gottes zeigt: mütterliches Mitfühlen und Erbarmen? Nein, es muss vielmehr bis in die Liturgie hinein ernst genommen werden, dass auch »Vater« und »Herr« nicht Bezeichnungen für Gott als Mann bedeuten. Sie sind vielmehr Symbole und Chiffren für eine unsichtbare Wirklichkeit, die Männlichkeit und Weiblichkeit übersteigt. Wann immer ich deshalb in einem Gottesdienst das »Vaterunser« einzuleiten habe, sage ich »Lasset uns beten zum unsagbaren Geheimnis in unserem Leben, das uns Vater und Mutter in einem ist ... « Und dann kann ich, in einer »zweiten Naivität« (Paul Ricceur), schlicht beten »Vater unser im Himmel«. Ich brauche nicht zu betonen, dass ich es strikt ablehne, aus einem männlichen Gottesverständnis nach römischer Weise auch noch die Unmöglichkeit oder Unangemessenheit der für mich schrift- und zeitgemäßen Ordination der Frau zu begründen.
      Juden, Christen und Muslime sind Monotheisten - die anderen Polytheisten? Doch wann immer ich mit gebildeten Indern spreche, merke ich, wie wenig diese es schätzen, wenn wir sie simpel als Polytheisten, als Viele-Götter-Gläubige bezeichnen. Denn auch in Indien gibt es monotheistische Religionen. So sind für viele Inder Vishnu und Shiva der Gott schlechthin. Und andere sehen hinter all den verschiedenen Göttern Indiens die eine und einzige Gottheit, die sie Brahman nennen und die jeder Menschenseele (»atman«) einwohnt. Denn dieser Gott ist für sie das Allesumgreifende und Allesdurchdringende. Die einzelnen Götter gelten als Aspekte oder Manifestationen des einen Urprinzips, die für einzelne Bereiche zuständig sind: ein Gott für die Fruchtbarkeit des Ackers, ein Gott für das Glück im Krieg, ein Gott für die Launen des Schicksals, eine Göttin für die Gefahren der Liebe ... Der Polytheismus, gerade auch der der Ägypter und Griechen, hat seinen unbestreitbaren ästhetischen und poetischen Reiz, aber auch seine gedanklichen Schwierigkeiten, die zum Sieg des Monotheismus geführt haben.

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    3. 2. Fortsetgzung

      Umgekehrt machte ich die Beobachtung: Das Christentum erscheint vielen indischen Besuchern etwa barocker katholischer Kirchen keineswegs als monotheistische, sondern durchaus als polytheistische Religion. Nur dass Katholiken all die Zwischenwesen zwischen Gott und den Menschen nicht als Götter, sondern als Engel und Heilige ansprechen und um Hilfe anflehen. Und die Trinitätsspekulation der Kirchenväter und Theologen, die den Menschen Jesus von Nazaret schlicht auf dieselbe Stufe mit dem im Neuen Testament stets exklusiv »ho theos - der Gott«, genannten Vater setzen, dessen »Sohn« Jesus ist, stellt nicht nur für Juden und Muslime die Einheit Gottes in Frage.
      Auch die heutigen »Milieu-Theologien« - Theologie der Hoffnung, der Befreiung, der Revolution; feministische, schwarze, indigene-native 'Theologie - werden oft kritisiert, sie würden Gott ihren eigenen Zwecken dienstbar machen und so privatisieren. Doch das hängt von ihrer religionspolitischen Ausrichtung und Ausgestaltung ab. Sie möchten jedenfalls dem Glauben, dass Gott einer ist, nicht bewusst zuwiderlaufen.
      Zitat Ende
      Gruß
      Jürgen Friedrich

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  19. Sehr geehrte Frau Zeitschnur,
    ich nütze hier die Gelegenheit um ihnen zu schreiben, da ich im katholisch.info gesperrt bin und daher keine Kommentare abgeben kann. Ich bin zwar vom Glauben her oft anderer Meinung als sie, aber trotzdem gefallen mir ihre Kommentare dort manchmal sehr gut.
    So auch der Kommentar zum Thema: Kardinal Kasper und seine unrealistische „realistische Theologie der Ehe“

    Hier hat mir ihr Kommentar vom 27. Juni 2015 um 14:38 sehr gut gefallen.
    Der mit dem Wortlaut begann:
    „Alter Fuchs“, „zwanghaft“, „krankhaft“?
    Was ist das für ein Debattenstil?
    Geht es auch sachlich und fair?

    Ich hoffe und wünsche ihnen, dass ihnen auch einmal ein Licht aufgehen wird und die Sinnlosigkeit erkennen mit den Leuten dort zu debattieren. Für mich sind das vorwiegend Ewig-gestrige die es in aller Ewigkeit nicht kapieren werden, was Jesus wirklich von den Menschen wollte. Sie haben es mit den Einleitungsworten schon gesagt! „zwanghaft“, „krankhaft“ Ich weiß dass dies nicht ihre Worte sind, aber sie treffen voll und ganz auf diese Menschen zu.

    Wenn ich den Diskussionsstil von diesem Blog und katholisch.info vergleiche, liegen da Welten dazwischen. Daher wäre es besser wenn sie sich dem mehr widmen würden. Ich glaube, es schaut dabei mehr heraus. Da das Forum eigentlich nicht von vielen Menschen frequentiert wird.

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  20. katholisches.info wird ja wohl den Geist aufgeben, die Spenden reichen offensichtlich nicht aus.
    Auch Kommentaranmeldungungen werden seit langem nicht bearbeitet, der entsprechende Wordpress-Account ist faktisch tot.
    Was ich Sie nun, ganz profan, fragen wollte, als ein Mann, der Ihre Kommentar dort außerordentlich schätzt:
    Was wird aus den InnenInnen?

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    1. ...dazu kann ich nichts sagen, denn ich bin keine InnenInnin. Sie wissen da offenbar mehr als ich!

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  21. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  22. Das war nicht nur verstümmelt, sondern auch unvollständig. Darum nochmaliger Versuch.


    WAHRHEIT durch DICHTUNG

    Zukunft plus Vergangenheit
    addieren sich zur ganzen Zeit.

    Zwischen ihnen, man glaubt es kaum,
    steckt unser aller Lebensraum.

    Im HIER und JETZT (für Raum und Zeit)
    steckt die ganze Wirklichkeit.

    In ihr allein keimen Gedanken,
    in ihr allein Ideen ranken...

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