Mittwoch, 24. Dezember 2025

Geburt und Wiederkunft Christi - eine mühsam unterdrückte Wirklichkeit seitdem er geboren ward

Geburt und Wiederkunft Jesu Christi – eine mühsam unterdrückte Wirklichkeit seitdem er geboren ward


Weihnachtsbrief an meine Freunde und Leser am 24.12.2025


Was ist das Anstößige, Irritierende an der Gestalt Jesu Christi?

Aus meiner Sicht dies, dass er den Krieg nicht gewinnen musste, weder unbedingt, noch unmittelbar, nicht auf lange Sicht und nicht indirekt.

Er kam zur Welt, um in ihr zu verlieren.

Und er tat nicht nur so, er verlor wirklich. Er wurde ermordet von den Mächtigen dieser Welt, und damit hinderte er in keiner Weise den Gang der Machtspiele, er hielt keine politischen Reden, gründete keine Partei, scharte keine schlagkräftigen Getreuen um sich und griff auch dem Rad des Lebens, von dem der Buddha sprach, nicht in die Speichen, ganz im Gegenteil. Was durch Hass, Gier und Unwissenheit angetrieben wird, das Samsara-Rad, wie es der große Weise Asiens beschrieb, kann nicht angehalten werden. Wer es anhalten will, wird von der Sogkraft der Drehung unweigerlich angezogen und in den Abgrund dieses Urwirbels hineingezogen. Es dreht sich bis zum bitteren Ende, weil das, was es in seinem Zentrum antreibt, niemals überwunden wurde. Die Geschichte zeigt uns, dass es so ist, aber wollen wir das anerkennen? Wie kommt dieses Rad zum Stillstand? In jedem Fall dadurch, dass man nicht meint, es anhalten zu sollen. Aber das reicht nicht und tröstet kaum.

Maria wurde in der Erscheinung des Engels gesagt, er werde unerbittlich die Geister scheiden.

Das tut er in der Tat bis heute:

In die, die gewinnen wollen, und sei es in einem zukünftigen christlichen oder antichristlichen Triumph über das Böse, und die, von denen wir keine Kunde erhalten, die ungesehen, unbeachtet und bestenfalls verachtet dahinfahren und der damnatio memoriae überantwortet werden.

Jesus wurde diesem Vergessenszauber überanwortet, indem man eine Erinnerung an ihn aufgebaut hat, die seine echte Erscheinung vergessen gemacht und ersetzt hat durch eine weltsystemkompatible Figur, deren Endziel die Macht im Sinne dieses Weltsystems sein wird.

Was im Neuen Testament als „Welt“ übersetzt wird, ist in den Reden Jesu auf Griechisch der kosmos. Das meint nicht das „Weltall“, wie man es seit wenigen Jahrhunderten imaginiert, sondern das „System“ dieses Weltäons. Kosmos ist ein politischer Begriff: die Art, wie im bewohnten Erdkreis geherrscht wird und DASS überhaupt ein Mensch über den anderen herrscht und behauptet wird, das sei absolut notwendig, weil sonst Mord und Totschlag ausbreche – in der Tat herrscht in der bebeherrschten Welt Mord und Totschlag, Krieg und Krieggeschrei, Propaganda und Lüge, orchestriert durch die Herrscher und nachgeplappert von den Beherrschten. So wie es in den Endzeitreden Jesu überliefert wird.

Manche sagen, Jesus sei nicht am Kreuz gestorben, er habe nicht verloren, denn das sei bei einem Gottgesandten seiner Qualität unmöglich. Das behauptet der Koran so, aber es wird auch von modernen Neu-Wissern behauptet. Etwa von Joseph Atwill, der glaubt, man habe mit dieser defensiven Gestalt des Schmerzensmannes die Beherrschten zum Stillhalten und Sich-Unterwerfen verführt und vera...t. Ähnliche Töne hören wir heute aus neu-gnostischen Kreisen. Das Christentum, eine PsyOp der Mächtigen, um die Sklaven für immer willfährig zu machen, sie billig zu trösten mit albernen Kitschgeschichten vom Jesuskind, Sakramentenmagie, dem erwachenden Leben im Frühling und einer Wiederbelebung des Ermordeten, die sich dann für uns am Sankt-Nimmerleinstag auch ereignen soll.

Sicher sind diese Vorwürfe nicht einmal ganz falsch.

Das, was uns von Jesus überliefert ist, angereichert durch die Briefliteratur des Neuen Testaments, die sehr klar darauf abzielt, den einzelnen zu disziplinieren und in einem Kollektiv zu lähmen, und fundiert von martialischen Szenarien im Alten Testament und verstörenden, aber zu knapp erzählten Völkermordgeschichten, Fantastischem und Widersprüchlichem mag sehr wohl so zusammengestellt worden sein, um die Herden gefügig und kraftlos zu halten. Wenn da nicht diese irritierenden, so ganz anderen Gedanken und Funken immer wieder durchschlügen, die man einfach nicht ausgetreten bekam, auch nicht in für heilig erklärten Texten.

Oft fehlt uns der Zusammenhang. Wir haben keine Kunde über das, was in manchem biblischem Text mitschwingt. Und eine ausgefuchste fromme und kirchliche Auslegungskunst, die das Monopol auf Alleingültigkeit erhoben hat verhinderte bisher alle Versuche, hier tiefer zu tauchen oder aber eigenständig nachzudenken mit sozialer, psychischer und oft auch physischer Gewalt.

Dem offenen Geist aber treten die Zusammenhänge doch wie Ahnungen vor die Augen.
Jesus kam nicht, um zu siegen, sondern um zu verlieren in diesem System. Soviel steht fest.

Aber das Scheitern am und im System war offenbar notwendig und ist es nach wie vor. Daran hat sich nichts geändert.

Das, was Gott neu schaffen will, kann nicht vom Menschen ermessen werden. Auch soviel ist klar. Es erschöpft sich auch nicht in zyklischer oder linearer Auffassung der Zeit, es liegt in einem Horizont, den wir sehen und doch nicht sehen, klingt in einem Bewusstseinraum, den man uns systematisch in diesem System, auch dem frommen, verschlossen hat. Jesus warf genau das den selbsternannten Lehrern seiner Zeit vor: Ihr geht selbst nicht ein ins Reich Gottes und verschließt es für die, die hineingehen wollen. Das muss ein höchstkonkretes Phänomen meinen bis heute. Hier wirkt eine Kraft der Lüge, die tief in die Abgründe der christlichen und jüdischen Religion hinunterreicht und gerade diese israelitischen Religionen zu Instituten schlimmer Verblendung gemacht hat und doch die Funken des Geistes nicht zum Erlöschen gebracht hat.

Der echte Jesus wurde einer damnatio memoriae unterzogen von Anfang an: man erinnerte an ihn, wie er nicht war und wofür er nicht gekommen war und funktionierte ihn zu einem konstantinisch-globalen Herrschaftsmodell um, das heute seine megatechnische, „ägyptische“ Natur offenbart.

Wir leben wirklich in apokalyptischen Zeiten. Der Schleier fällt.

Der Sturz dieses Christentums steht unmittelbar bevor.

Die Wiederkunft Jesu bedeutet vielleicht auf einer fassbaren Ebene, dass diese damnatio memoriae durch den Sturz des Falschchristlichen, der Falschkirche, des Lügengebäudes, aufgehoben wird und wir uns wieder erinnern können, wer dieser Christus wirklich war und ist: der Menschensohn, der Gottgeliebte, der Mensch, der von Gott stammt und von Gott trotz allem geliebt und wieder geheilt wird. Irgendwer hat hier einen Kaufanspruch auf die Menschheit gehabt und verteidigt ihn noch. Der Christus hat den Preis für den Menschen bezahlt. Jeder könnte frei kommen. Könnte.

Vorausgesetzt, er will das.

Wer dieses Weltsystem jedoch nicht loslassen will, sich an seine Formen klammert, taugt dafür nicht. In diesem System und mit seinen Mitteln und Institutionen lässt sich dieses kommende Reich niemals errichten.

Nehmen wir also davon Abschied, wenn uns unser geistliches Leben lieb ist.

Es wird uns dieses System ohnehin niemals beleben können, auch nicht mit den besten Absichten.

Nicht zurücksehen, sagte Jesus.

Wir stehen am Abgrund eines riesigen Zusammenbruchs, wahrscheinlich des schlimmsten Krieges, den es je gab.

Und ich sehe eine taumelnde Menschheit, die dies nicht wahrhaben kann und will.

Die sich sicher wähnt, obwohl in den letzten 80 Jahren kaum soviel Unsicherheit aufgebaut worden ist wie jetzt.

Ich weiß nicht, ob wir die Geburt Jesu Christi ausgerechnet am Geburtstag des Sonnengottes Sol feiern müssen, zur Wintersonnenwende. Sicher nicht. Daraus ergaben sich wiederum mannigfache Verkehrungen der Gestalt Christi. Aber ganz unpassend ist es nicht: in der größten Dunkelheit taucht er auf.

Beim zweiten Kommen werde er dann siegen, sagen uns die ganz Frommen, mit Feuer und Schwert.

Lassen wir uns besser davon überraschen, wie es dann sein wird. Warum sollte er sein Wesen bis dahin diametral geändert haben?



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