Der Heilige Erzengel Gabriel bei Maria (Bild urheberrechtlich geschützt) |
Gabriel, "Gott ist meine Kraft", einer der Erzengel, ist der Bote Gottes.
Wo immer er zu Menschen geschickt wird, sagt er ihnen das an: Gott ist meine Kraft, deine Kraft.
Seine berühmtesten Worte beten wir täglich: "Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum..." (Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir....)
Er fährt fort:
"....virtus Altissimi obumbrabit tibi: ideoque et quod nascetur sanctum, vocabitur Filius Dei." (Die Kraft des Allerhöchsten wird dich "überschatten": deswegen wird das Heilige, das geboren wird, "Sohn Gottes" genannt werden.)
Obumbrabit...das heißt eigentlich "verdunkeln", "total verschatten", "verfinstern".
Die Kraft des Allerhöchsten wird Maria zuteil, indem es sie selbst total verdunkelt. Und dies macht sie "gratia plena", voll der Gnade.
Auf vielen Bildern in der abendländischen Künst, die die Verkündigungsszene darstellen, fällt Gabriel deshalb vor Maria auf die Knie. Und oft fällt sie ebenfalls auf die Knie vor Gott angesichts der hohen Berufung und dessen, der von Gott selbst gewürdigt ist, sie ihr anzusagen.
Der mächtige Engel und die kommende Königin des ganzen Himmels, die über allen Engeln und Aposteln steht, neigen sich voreinander, weil jeder im andern den Träger der Kraft des Allerhöchsten erkennt und IHN anbetet, der hier wirkt.
Das wäre unser Vorbild: "Subiecti invicem in timore Christi." (Neigt euch voreinander in der Ehrfurcht vor Christus.) (Eph. 5, 21)
Ja, die beiden größten Heiligen neigten sich voreinander in der Ehrfurcht vor dem kommenden Christus...
Und wir?
Was in uns stark und wahrhaft gut ist, ist der Herr selbst. Wer darauf herabsieht, wer sich dessen bemächtigen will, lästert Gott.
Was aber alleine aus dem Menschen kommt - es sollte ganz und gar verfinstert werden angesichts Gottes!
Darf ich fragen: welche Bedeutung haben bei Gabriels Schwingen Farben und Musterung?
AntwortenLöschenVermuten Sie denn etwas Bestimmtes?
LöschenZunächst habe ich das spontan so gezeichnet, und zwar auf die Beschreibung im Danielbuch hin:
"Und ich erhob meine Augen, und sah: und siehe, da war ein Mann, in Leinen gekleidet, und seine Hüften waren umgürtet mit Gold von Ufas. Und sein Leib war wie ein Türkis und sein Gesicht wie das Aussehen eines Blitzes. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln und seine Arme waren wie der Anblick von glatter Bronze. Und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer Volksmenge. Aber nur ich, Daniel, allein sah die Erscheinung."
Also eine Feuerfackel, ein Lichtblitz, in dem alle Farben schweben. Eigentlich ist alles, was ocker wirkt, golden gemalt. Das kam beim Scannen nicht richtig raus. Die geometrischen Splitter sollen diesen Effekt darstellen, dass im Blitz oder sehr hellen Licht alles mögliche "herausfunkelt - eben solche kleinen Splitter.
Die Schwingens elbst haben daher die Form einer Feuerfackel.
Aber wie gesagt, das waren spontane Assoziationen zu der Beschreibung. Ich habe überdies auch nur Pflanzenfarben benutzt, um diesen Eindruck des Lichtes zu verstärken. Anilinfarben sind ja immer reduziert auf einen speziellen Farbton. In den Pflanzenfarben überwiegt ein Ton, aber alle anderen Farben des Lichtes schwingen mit und sind auch physikalisch mitenthalten.
Und wenn man dann erst mal beim Zeichnen ist, führt sich das Bild von selbst zu Ende.
Vergelts Gott! Jetzt verstehe ich besser.
LöschenVerneigen wir uns vor Ihm!