Hörbuch: Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923) - V
Lesung
Kapitel V:
Deutschland um 1840
Ricarda Huch Bakunin V
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel V skizziert sie, auf welche Situation Bakunin 1840 in Deutschland traf.
Horologium musicum et poeticum. Aliquando Dominus parietes temporum in aeternum verrerit .
Donnerstag, 16. April 2020
Freitag, 10. April 2020
Fake Heavens IX: Über die Umkehrung von Himmel und Hölle
Fake Heavens IX: Über
die Umkehrung von Himmel und Hölle
In der
kopernikanisch „bereinigten“ Kosmologie, deren denkwürdige Wende wir bis heute
unkritisch feiern, hat eine unerkannte Verkehrung von Himmeln und Unterwelten
stattgefunden.
Am heutigen
Karfreitag will ich dies ein wenig reflektieren.
Der uralte
Geistesmensch in uns, sofern er noch nicht erstickt wurde, weiß mit Jakob, der
eine Leiter gestellt sah zwischen Himmel und Erde, auf dem die Engel auf- und
abstiegen, mit Kant, der trotz aller Skepsis das Sittengesetz in sich doch nur
in Korrespondenz zu einem bestirnten Himmel über ihm geborgen sehen konnte und mit all diesen Nachtwesen, die
den klaren Sternenhimmel wie ein Zelt über sich gespannt sehen und nicht anders
können, als hinter ihm den Schöpfer zu loben, der dort oben seinen Sitz hat und
unsere Behausung hier auf Erden immer noch zusammenhält, sie aber eines Tages
abbauen wird und diesen Himmel zusammenrollen wird wie eine Zeltbahn, dass die
Himmel über uns sind und das, was unter der Erde ist, ein ebenso unermesslicher
Abgrund des Chaos.
Dieser tiefste
Menschengeist weiß untrüglich darum, dass der Himmel oben ist, ja: dass die Himmel oben sind, und die Sprache
zeugt unerbittlich davon, dass „von unten“ nichts Gutes, nichts Geordnetes
kommt. Unten ist der Leviathan in den Meerestiefen, und dieses Tier musste den
Jona nach drei Tagen wieder hergeben, ebenso wie den Christus. Wir wissen es
alle, das gesunde Empfinden hat uns zögern lassen vor dem Hinabstieg in die
Tiefen, hat uns weniger fasziniert als der Aufschwung in die Lüfte. Während das
Meer weitgehend unerforscht ist bis heute, während wir nicht tiefer als wenige
Kilometer hinab in die Erde kamen, schwingen wir uns Hunderte von Kilometern
hinauf in die Höhe.
Der Druck, je
tiefer wir hinabkommen, lastet alleine schon physikalisch immer schwerer auf
uns, es ist nicht auszuhalten im tiefen Ozean, und das Leben der
Grubenarbeiter, die ihr halbes Leben „unter Tage“ verbringen, wollten wir nie
wirklich verstehen. Es graust uns, dahin allzu genau zu denken, über den Wolken
aber vermuten wir grenzenlose Freiheit. Unten verlieren wir Horizont und
Überblick, der Blick engt sich ebenso ein wie die Brust, oben weiten sich beide
ins Unermessliche.
Im Urmodell
der Welt ist der Blick zum Himmel stets der Blick zur Freiheit gewesen, zum
ewigen Leben, zu aller Hoffnung und zu Gott. Die Hirten sahen an Weihnachten
Himmel und Erde seltsam verschmolzen, voller Engel, deren Lobpreis lautete:
„Ehre sei Gott in der Höhe“. In der Höhe.
Genauso hatte es Zacharias gesagt, nachdem Johannes der Täufers geboren war,
als er Gott pries mit den Worten, die barmherzige Liebe Gottes werde uns
besuchen durch „ein aufstrahlendes Licht aus der Höhe“ (Benedictus). Ex hypsous, aus der Höhe. Nicht von
unten, nicht von außen, sondern aus der Höhe, also von oben her. Der Christus
wurde auferweckt und stieg hinauf ins Leben und wurde schließlich nach 40 Tagen
in den Himmel aufgenommen, indem er vor den Augen der staunenden Jünger
tatsächlich nach oben wegfuhr, wie
es auch einst von Elia berichtet wurde. Jesus Christus fuhr nach oben und wurde
von einer Wolke umfasst. Ebenso wird er wiederkommen, wurde den Jüngern von
zwei Engeln im selben Augenblick gesagt. Das heißt: Jesus wird vom Himmel herab
kommen. Oder anders gesagt: Das Zeichen des Menschensohns wird am Himmel
erscheinen als ein Zeichen von oben her. Die Menschen, die ihm nicht geglaubt
hatten und ihr Menschsein nicht auf ihn gegründet haben, werden sich in diesem
Moment wünschen, von den Bergen und Hügeln bedeckt zu werden. Ihr Fluchtweg
geht nach unten, hinab ins Reich des Todes. Welch eine furchtbare Situation.
Mit der
kopernikanischen Idee, man sähe alles verkehrt herum, erläge einer beständigen
Sinnestäuschung, wurden die die tiefen Überzeugungen des archaischen Menschen
in uns schwer erschüttert.
Wer heute in
den Himmel hoch sieht, glaubt, es gäbe da kein wirkliches „Oben“, auch wenn wir
das fälschlicherweise so annehmen, sondern ein „Draußen“, das schauerliche,
finstere und unendlich weite, luftleere „All“, das „Universum“, aus dem Aliens
einbrechen können ebenso wie Meteoriten und uns niedermachen oder schwer
treffen können.
Es gibt nur
Drinnen und Draußen: innerhalb der Erdatmosphäre und außerhalb, dazu den radial
und erstickend auf einen Punkt zulaufenden innersten Kern, den niemand gesehen
hat, niemand erforscht und niemand erkannt hat, eine Fiktion der Nichtigkeit,
der Zentralisation im Chaos der unendlichen finsteren Weiten auf einem
mathematisch gedachten Punkt, zusammengehalten durch eine ominöse
„Gravitation“, Anziehung von „Massen“, die auch noch keiner gesehen, geschweige
denn in ihren Prämissen je bewiesen hätte, von der aber jedermann fachsimpelt,
unfähig zu begreifen, dass (elektro-)magnetische Wellen immer auch aus völlig
anderen Gründen vorhanden sein könnten. Man ist erstarrt in einer bizarren
Fiktion, in der man sich gefiel, alles auf den Kopf zu stellen.
Das „Draußen“,
das man eigentlich als „Oben“ wahrnimmt, ist in Wahrheit als Hölle gestaltet,
als „Unten“, in Korrespondenz zum erstickenden Zentralpunkt des „Erdinneren“,
das ein einziger quälender Punkt sein soll: ein endloses Vakuum, leer,
erstickend, tödlich, übersichtlich bestückt von leuchtenden oder
reflektierenden Gesteinsbrocken, die herumirren, zusammengehalten durch die
Macht ihrer bloßen materiellen Massen. Das Draußen ist totale Geistlosigkeit. Der
Himmel, das Oben wurde zur Hölle gemacht und mit SciFi-Leben bestückt, den
Fantastereien überhitzter Gehirne, die sich der Erde gegenüber ebenso
verweigern wie dem, der über ihr thront und alles hält, der Katechon. Die Engel wurden so entsorgt
oder in den Machtbereich des Außen bzw Unten verrückt. Man unterscheidet nicht
mehr Dämonen von guten Engeln oder von Aliens. Alles ist ins eins geschmolzen,
und was immer es ist: es ist nicht und darf nicht „von oben“ sein.
Und alle
machen sie das mit, alle: die Großen und Kleinen, die Agnostiker und Atheisten,
die Wissenschaftler und die Ungebildeten, ebenso wie alle Kirchen. Sogar
fundamentalistische Christen springen so oft dem Zweifler an dieser
vollkommenen Umkehrung aller Dinge, dem, der sie erinnert daran, wo Gott ist,
und von woher der Christus wiederkommen wird, mit dem nackten Hintern ins
Gesicht und machen ihn nieder nach allen Regeln der Kunst.
Diese
Verkehrung der eigentlichen Ordnungen, des eigentlichen Himmelsgefüges,
innerhalb dessen „die Erde fest gegründet
ist“, wie uns das Alte Testament einst sagte, ist ein wahrhaftiges
Karfreitagsgeschehen. In dieser Verkehrung der Ordnungen wurde der Katechon
beiseite gedrängt, der, der alles zusammenhält und auf dessen hin Wort alles bestand
hat. Er wurde beiseite gedrängt, nun kann der Leviathan aus dem Meer, aus der
unermesslichen Tiefe des „Unten“ hervorkommen, das „Tier“, von dem uns die
Offenbarung berichtet, angerufen und heraufbeschworen durch den Menschen der
„anomia“, der Unordnung, der Gesetzlosigkeit, der nun den Platz dessen
einnehmen soll, durch den alles Bestand hat.
Es wird nicht
gelingen, aber der „homo iniquitatis“, der Chaosmensch, wird nicht davon
ablassen, aus dem Chaos mithilfe des Leviathan eine neue Ordnung schaffen zu
wollen, bis die „Säulen der Erde“ wirklich wanken werden..
Man kann sich
von einem Standpunkt des tiefen Glaubens aus gewiss sein, dass tatsächlich die
„Kräfte des Himmels“, wie Jesus sagte, durch dieses unermüdlich verkehrte Bild
der Dinge in den Herzen „erschüttert werden“, die Gestirne „ihren Schein
verlieren werden“ und Sterne vom Himmel herabfallen werden — wie sollten sie
das übrigens tun können, wenn sie da draußen in riesenhaften Entfernungen zur
Erde herumeiern, wie man uns erzählt? Ihre Masse müsste nach gängiger Theorie
mit einem Male ins Riesenhafte wachsen — oder die der Erde, und wer vermag
einen solchen intern gedachten Unsinn zu glauben? Es wird uns nicht gesagt,
woraus sie bestehen, die Sterne, und was dann materiell herabfallen wird, aber
es wird herabfallen — nicht
„einfallen“.
Christen sei
daher zugerufen, darüber nachzudenken, sich zu besinnen, aufzuwachen aus dem
Schlaf einer Verkehrung ihres Bewusstseins, sich zu erheben aus der Narkose
einer Vorstellung, die nicht nur wissenschaftlich auf tönernen Füßen steht und
immer irrsinnigere, fiktionale Züge annimmt, sondern auch — ohne vernünftige
Not — wesentliche Grundfesten des Glaubens auf den Kopf gestellt und
unverständlich gemacht hat. Nicht zuletzt gehört gewiss eine angemessene
Kosmologie mit zu dem Öl, das die klugen Jungfrauen im Gleichnis Jesu
mitgenommen haben. Wenn wir uns wichtige Teile unseres Zu-Gott-Seins haben
nehmen lassen und glaubten, darauf auch gerne verzichten zu können, könnte uns
genau dieses Element fehlen, um die kommende Finsternis durchzustehen. Jeder
lasse sich anregen, darüber ganz für sich nachzudenken, ob etwas dran sein
könnte an dem, was ich schreibe.
Donnerstag, 9. April 2020
Hörbuch: Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923) - IV
Hörbuch: Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923) - IV
Lesung
Kapitel IV:
Russische Einflüsse auf Bakunin
Ricarda Huch Bakunin IV
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel IV beschreibt sie, welche Gemeinschaftsformen und Staatsideale in Russland zu Bakunins Zeit lebendig und in der Diskussion waren.
Lesung
Kapitel IV:
Russische Einflüsse auf Bakunin
Ricarda Huch Bakunin IV
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel IV beschreibt sie, welche Gemeinschaftsformen und Staatsideale in Russland zu Bakunins Zeit lebendig und in der Diskussion waren.
Hörbuch: Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923) - III
Hörbuch: Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923) - III
Lesung
Kapitel III:
Der Einfluss deutscher Romantik auf Bakunin
Ricarda Huch Bakunin III
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel III beschreibt sie v.a. Alexander Herzen, sein Denken und seine Beziehung zu Bakunin.
Lesung
Kapitel III:
Der Einfluss deutscher Romantik auf Bakunin
Ricarda Huch Bakunin III
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel III beschreibt sie v.a. Alexander Herzen, sein Denken und seine Beziehung zu Bakunin.
Dienstag, 7. April 2020
Hörbuch: Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923) - II
Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923)
Lesung
Kapitel II:
Michael Bakunins Vaterhaus und Jugend
Hörbuch Ricarda Huch Bakunin II
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel II beschreibt sie die Familie und das Land, aus denen Bakunin stammte.
Lesung
Kapitel II:
Michael Bakunins Vaterhaus und Jugend
Hörbuch Ricarda Huch Bakunin II
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel II beschreibt sie die Familie und das Land, aus denen Bakunin stammte.
Hörbuch: Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923) - I
Ricarda Huch, Michael Bakunin und die Anarchie (1923)
Lesung
Kapitel I:
Russlands Beziehungen zur europäischen Geschichte
Hörbuch Ricarda Huch Bakunin I
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel I beschreibt sie die historische Situation, in die der russische Anarchist Bakunin hineingeboren wurde.
Lesung
Kapitel I:
Russlands Beziehungen zur europäischen Geschichte
Hörbuch Ricarda Huch Bakunin I
Zeit für Literatur, Zeit für eine Beschäftigung mit historischen, politischen Entwürfen.
Die promovierte Historikerin, Schriftstellerin und Philosophin Ricarda Huch (1864-1947) ist zu Unrecht weitgehend vergessen.
Sie wird im weitesten Sinn der "Konservativen Revolution" der 1. Hälfte des 20. Jh zugerechnet und war eine der wenigen, die sich deutlich und ausdrücklich von den Praktiken des NS-Staates distanzierte.
Ihr Interesse am Konzept der "Anarchie" ist nur scheinbar ein Widerspruch zu ihrer grundsätzlich eher konservativen Tendenz.
"Anarchie" ist nicht "Chaos", wie durch den Sprachgebrauch suggeriert wird, sondern die Idee, dass das, was alle angeht, von allen in einem Geflecht freier und privatrechtlicher Beziehungen begriffen und gestaltet wird.
Im Kapitel I beschreibt sie die historische Situation, in die der russische Anarchist Bakunin hineingeboren wurde.
Montag, 23. März 2020
Neuerscheinung im Zeitschnur Verlag - Ein Genuss für Lyrik- und Tibetfreunde
Neuerscheinung im Zeitschnur Verlag
Ein Genuss für Lyrik- und Tibetfreunde
Nach Amdo
Am Rande Tibets
von Rudolf Häfele
Zeitschnur Verlag Karlsruhe
mit zahlreichen farbigen Zeichnungen des Autors
73 Seiten, 130g
Format 20,5 x 13,5cm
ISBN 978-3-940764-24-9
Ladenpreis 14,00 €
von Rudolf Häfele
Zeitschnur Verlag Karlsruhe
mit zahlreichen farbigen Zeichnungen des Autors
73 Seiten, 130g
Format 20,5 x 13,5cm
ISBN 978-3-940764-24-9
Ladenpreis 14,00 €
Dies ist die zweite Auflage des zauberhaften Lyrikbandes "Nach Amdo", der 2010 erschienen ist und nun in einer gründlich überarbeiteten und erweiterten Neuauflage vorgelegt wird. Ein Genuss für alle Freunde Tibets.
Aus dem Bändchen als Leseprobe:
Nachwort zur 2. Auflage
Als ob man in einen Mondstein hineinsähe
Der Zeitschnur Verlag hat nun, zehn Jahre nach dem ersten Erscheinen, die Gedicht-Sammlung „Nach Amdo“ von Rudolf Häfele noch einmal aufgelegt. Der alte Bestand wurde teilweise erweitert, teilweise reduziert. Wie die Erstveröffentlichung ist auch die zweite ein poetischer Reisebericht. Bereits der Band von 2010 enthielt Tuschzeichnungen vom Autor. Wir haben davon einige weggenommen und neue Bildmotive integriert, die auf inzwischen entstandenen Aquarellen und Linoldrucken Häfeles beruhen. Aus der alten Sammlung nahmen wir das Kapitel „Palästina“ heraus und setzten dem Kapitel „Nach Amdo“ noch weitere Texte hinzu. Der Reiseweg führt nun von zuhause nach Peking (China), dann nach Amdo (Westtibet), schließlich hoch in den Himalaya, verweilt dort einige Zeit, geht weiter nach Kaschmir (Indien) und zurück in die Heimat.
Die im Nachwort von 2010 bereits formulierten Gedanken gelten heute nach wie vor, auch wenn der Dalai Lama sich aus seinen politischen Ämtern zurückgezogen hat, die politische Lage in China sich verändert hat und nun auch die höchste Weltregion inzwischen — bei Bestand der alten Probleme — vermehrt unter dem Bann des enthemmten Globalismus steht und die Solidarität mit diesem Land sich seither in Luft aufgelöst hat.
Der Blick des Autors in die Welt erinnert an den Blick in einen transparenten Mondstein. Es liegt ein Glanz über den Dingen, der von weither kommt. Rudolf Häfele taucht tief ein in Räume hinter, unter, über oder „ in“ den Landschaften. Man weiß nicht: Kommen sie aus seinem Bewusstsein oder formen sie es erst? Er bringt sie in Sprache und trägt sie auf seinem Weg mit sich wie ein inneres Amulett. Alles manifestiert sich in gebrochenem Licht, in leuchtenden Farben und dann wieder völliger Transparenz. Finsternis, die ohne Zweifel wirken und herrschen will, wird in der kolorierenden Reflexion aufgelöst.
Es bleibt zu erwähnen, dass Rudolf Häfele mit seiner Poetikgruppe „WortRose“ seit 2010 zwei weitere Bändchen im Scribo Verlag in Steinenbronn veröffentlichen konnte. Es handelt sich um die Lyrik-anthologien „Europa: Bilder | Gedichte“ von 2012, herausgegeben von Götz Gußmann, und „Die Elemente. Gedichte“ von 2018. Beide Büchlein erschienen in der lyrischen „Kleinen Reihe“ des Verlags als Band 13 und Band 55.
Hanna Jüngling
Karlsruhe, im März 2020
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