tag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post8700428765167548150..comments2024-03-27T16:19:59.559+01:00Comments on zeitschnur : linea temporis : Der katholische Zombie (V) - Reflexionen zur Unfehlbarkeit des Papsteszeitschnurhttp://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comBlogger23125tag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-5472397574343866772018-09-17T14:26:02.720+02:002018-09-17T14:26:02.720+02:00Korrektur: Die Sedisprivationisten nehmen an, daß ...Korrektur: Die Sedisprivationisten nehmen an, daß der Papststuhl formal unbesetzt ist.Sapientianoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-41541154742004263902018-09-16T12:59:13.732+02:002018-09-16T12:59:13.732+02:00Liebe Zeitschnur,
ich kann Ihrer Logik nicht folg...Liebe Zeitschnur, <br />ich kann Ihrer Logik nicht folgen. <br />Entweder wir haben einen Papst oder wir haben keinen Papst. <br />Ein "Papst", der die Kirche zerstört, darf vom Priester nicht im Messkanon erwähnt werden, da der Priester nicht in Einheit mit ihm stehen darf. Erwähnt er ihn aber nicht, nimmt der Priester gleichzeitig die Sedisvakanz an, denn sonst würde er ihn ja erwähnen. Erwähnt der Priester den Papst aber nur deshalb nicht, weil er nicht in Einheit mit ihm steht, erkennt ihn aber als Nachfolger Petri an, handelt der Priester wie ein Protestant. Denn er verkennt die Worte Jesu, als dieser Petrus die Schlüsselgewalt übergeben hat. Es gibt demnach keinen Papst der die Kirche zerstört. Auch die Sedisprivationisten sprechen einem solchen "Papst" materiell das Amt ab. <br /> <br />Leo XIII schrieb: "Vollkommen muß dieser Gehorsam sein, da er vom Glauben selbst vorgeschrieben<br />ist; und dies hat er mit dem Glauben gemeinsam, daß er unteilbar ist; ja, wenn er nicht<br />ganz ohne Vorbehalt ist, mag er auch alle anderen guten Eigenschaften haben, so verliert<br />er die Natur des Gehorsams und ist ein Gehorsam nur dem Scheine nach."<br /><br />Lehnen wir die Worte dieses Papstes aus „Sapientiae Christianae" ab, dann verhalten wir uns wie die Altkatholiken und die Gallikaner, welche sogar das erste Vatikanum ablehnten. Sapientianoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-47821868724750163862016-04-01T11:13:19.388+02:002016-04-01T11:13:19.388+02:00Ja, was die mesnchlichen Hirten in der "Hiera...Ja, was die mesnchlichen Hirten in der "Hierarchie" betrifft, trifft alles, was Sie zitieren, auch auf uns zu, und all jenen, die meinten, sich über die "perfiden Juden" erheben zu dürfen, bekommen in unseren Tagen das Maul gestopft, weil auch unsere Hirten perfide sind. Während die Juden den Herrn noch nicht erkannt hatten, ist ihre Sünde gegen Christus kleiner als die unsere, die wir ihn bereits erkannt hatten und daher gegen den Hl. Geist sündigen. Aber auch das begreifen Tradis nicht - sie hetzen nach wie vor gegen die Juden und sehen nicht, dass nicht die Junden die Kirche zerstören, sondern Christen, und da besonders die Hirten.<br /><br />Für mich ist aber die große Osterfreude, dass dennoch trotz allem der Herr erschienen ist, dass er gestorben und auferstanden ist, dass er in den Himmel gefahren ist und zur Rechten Gottes sitzt und von dort auch wieder kommen wird. Er ist der gute Hirte, der niemals aufhört, unser Hirte zu sein, gleich wie sehr die irdischen Statthalter des ewigen Hirten versagen. Und sie haben schon immer versagt. Ich muss es wiederholen - die Reformation wäre nicht geschehen, wenn nicht die Hirten massivst versagt und die Gläubigen irre gemacht hätten. Es ist eine Tragik besonderer Art, dass Hadrian VI., der ein wirklich integrer Mann war, der ein Schuldbekenntnis für den Klerus abgelegt hatte und echte Reformen einleiten wollte, nach einem Jahr Pontifikat starb und von allen Seiten (!!!) verachtet und verlästert wurde.<br /><br />Es steht also unter der Zulassung Gottes, und wenn ich alleine an diese Tragödie 1522/23 denke, bei der nicht nur die bösen Rebellen (Reformatoren), sondern noch viel mehr die kirchliche "Elite" versagt hat und hre Sünden sich wie ein Turm gehäuft haben, dann verstehe ich immer besser, dass all das Gerichte waren und sind, und wir haben es nicht verstanden.<br /><br />Das ist auch Teil der traditionalistischen Verblendung, dass sie den gerichtscharakter in all den Umständen nicht erkennt, dass sie das Versagen der Hierarchie lange vor dem Vaticanum II um jeden Preis leugnet. Die Sedisvakantisten treiben dies teiwleise nich auf die Spitze. Pius X. hat m.E. genau den falschen Weg eingeschlagen. Er prügelte in einer beispiellosen Selbstgerechtigkeit auf "andere" ein, auf Forscher, auf "Modernisten" (wobei man immer noch nicht weiß, was er damit eigentlich so ganz genau gemeint hat), aber er vertuschte die Sünden der Hierarchie, deren massive Fehlentscheidungen, Fehlhandlungen, deren Widersprüchlichkeit und Ambivalenz, deren Machthunger und Unbarmherzigkeit.<br /><br />So entstand das Bild: "Von außen drangen böse Freimaurer ein und zerstörten alles" und die arme reine Kirche wurde zerstört.<br /><br />Das ist Blödsinn - auch nach der Schrift. Schon in den Johannesbriefen wird uns gesagt, dass der Antichrist nicht von außen in die Kirche eindringt, sondern aus und in ihr selbst entsteht. Zwar gehören diese Geister nicht wirklich in die Kirche, aber sie entstammen ihr doch direkt und kommen nicht von außen. Ein echter Antichrist kann auch nur der sein, der weiß, wer Christus ist und ihn leugnet.<br /><br />Es ist schlimmer als bei den Juden damals: Auch bei ihnen kamen die Antichristen direkt aus der Hierarchie (nicht von außen!), ja gerade aus der Hierarchie kamen sie! Aber sie kannten ihn noch nicht wirklich. Wir aber haben ihn gekannt.<br /><br />Der Herr ist unser Hirte, möge er sich erbarmen und uns helfen, nicht selbst in die Abgründe der geistlichen Selbstgerechtigkeit, der moralistischen Leichtfertigkeit (die Rom praktiziert und die sakramente verschleudert hat) und des katholisch-traditionalistischen Hochmuts zu verfallen.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-62705559115129400122016-04-01T09:02:53.467+02:002016-04-01T09:02:53.467+02:00vom GW:
Lieben Dank für Ihre Antwort - tja, es sie...vom GW:<br />Lieben Dank für Ihre Antwort - tja, es sieht nun mal leider so aus, wie es wirklich aussieht, es hilft nichts, die Augen davor zu verschließen, es nicht wahrhaben zu wollen, verzweifelt 'ausflüchten' zu wollen in diese oder jene Richtung, oder sich pseudo-"Lösungen" zurecht zu basteln... - es IST schier zum Verzweifeln! Ehrlich, gerade zu Gründonnerstag, als ich bei uns die Glocken zum Gloria läuten hörte, und vorher von den "neuesten Aktionen in Rom" hab lesen müssen, dazu noch die Gesamtlage (in) der Welt, in unserm Staat insbesondere... all das - das ist in einer Weise erschütternd, wie ich es in DER 'geballten Ladung' in meinem Leben noch nicht erlebt habe (erste Erinnerungen / in allerersten Ansätzen bewußtes Wahrnehmen des 'Weltgeschehens' bei mir vlt. so Ende der 70er, damals 'der Ayatollah', etwas später dann Helmut Schmidt, 'Kanzlersturz', vlt. so ab späte Grundschulzeit...). Also jedenfalls, fühlte mich so *richtig* mies in diesen Tagen, eine tiefe österliche Freude, muß ich offen gestehen, fiel mir nicht leicht. Oder, ich mußte diese ganz im Verstand generieren, mir bewußt klarmachen, Wer da wirklich endgültig gesiegt HAT. Aber es war, anders als früher, keine... ausgelassen-befreite, fröhliche 'emotionale Osterfreude' (mehr), eher eine sehr ernste, rationale (was natürlich grundsätzlich ganz richtig ist, denk' ich; Nüchternheit). - Nur eben so traurig, das alles... ich hätte nicht in unsere Pfarrkirche zum Abendmahlsamt gehen KOENNEN und dürfen, in die Kirche, in der ich doch getauft & gefirmt worden und zur Kommunion gegangen bin, wie schon meine Eltern; in der ich ministriert habe aus tiefer Überzeugung (also nicht NUR, "weil's Spaß macht und schön ist"); in die Kirche, mit der mich soviele so tiefe und schöne Erinnerungen verbinden ( & völlig klar, daß ich auch NICHT "Rom geguckt" hab, im Fernsehn)...<br />... was tun? Nur noch an Ihm festhalten mit einer Unbedingtheit... die wir vielleicht gerade nicht hätten, wenn 'alles in Ordnung' wäre!? So kann es TROTZDEM eine Zeit der Gnade sein. - Gerade mal nach Bibelstellen gesucht und gefunden, sehr interessant... bis erschütternd v.a. auch die AT-liche, find' ich:<br /> <br />"Eine verlorene Herde war mein Volk, ihre Hirten führten sie in die Irre, trieben sie ziellos in die Berge. Von Berg zu Hügel zogen sie weiter und vergaßen ihren Lagerplatz. 7 Wer auf sie stieß, fraß sie auf und ihre Feinde sagten: Wir begehen kein Unrecht; sie haben ja gegen den Herrn gesündigt, den Hort der Gerechtigkeit, die Hoffnung ihrer Väter." (Jer 50,6 EU)<br /> <br />[an die Hirten] "Ihr trinkt die Milch, nehmt die Wolle für eure Kleidung und schlachtet die fetten Tiere; aber die Herde führt ihr nicht auf die Weide. 4 Die schwachen Tiere stärkt ihr nicht, die kranken heilt ihr nicht, die verletzten verbindet ihr nicht, die verscheuchten holt ihr nicht zurück, die verirrten sucht ihr nicht und die starken misshandelt ihr. 5 Und weil sie keinen Hirten hatten, zerstreuten sich meine Schafe und wurden eine Beute der wilden Tiere. 6 Meine Herde irrte auf allen Bergen und Höhen umher und war über das ganze Land verstreut. Doch keiner kümmerte sich um sie; niemand suchte sie. 7 Darum ihr Hirten, hört das Wort des Herrn: 8 So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn: Weil meine Herde geraubt wurde und weil meine Schafe eine Beute der wilden Tiere wurden - denn sie hatten keinen Hirten - und weil meine Hirten nicht nach meiner Herde fragten, sondern nur sich selbst und nicht meine Herde weideten, 9 darum, ihr Hirten, hört das Wort des Herrn: 10 So spricht Gott, der Herr: Nun gehe ich gegen die Hirten vor und fordere meine Schafe von ihnen zurück. Ich setze sie ab, sie sollen nicht mehr die Hirten meiner Herde sein." (Hes 34,5 EU)<br /> <br />"Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselben; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben." (Mt 9,36 Luther)Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-53117873769976563672016-03-31T12:24:02.595+02:002016-03-31T12:24:02.595+02:00Die meisten Tadis argumentieren so, dass sie sagen...Die meisten Tadis argumentieren so, dass sie sagen: Ja, aber die haben doch die Liturgie nicht verstümmelt und die Lehre nicht verändert. das war also doch was anderes...<br />Das stimmt zwar, zumindest oberflächlich betrachtet, aber nicht ganz - Päpste waren in der früheren Zeit sehr oft von weltlichen Herren eingesetzt worden und funktionierten nach deren Geheiß, oder sie lehrten überhaupt nicht, ja viele Pontifikate waren alleine deswegen "vakant", weil der Papst nicht Hirte und Lehrer, sondern bloß weltlicher Monarch war. Dementsprechend erschütterten in immer neuen Wellen häretische innerkirchliche Bewegungen, Machtränkespiele der Bischöfe und Fürsten und schnöde Geldinteressen die Kirche und das Abendland. De vielgepriesene Monarchie war bis auf wenige Ausnahmen ein einziges Machtgerangel entweder zwischen papst und Kaiser oder zwischen Kaiser und Reichsfürsten inklusive zynischen Bruderkriegen und blutigen Verfolgungen.<br />Unsere Tradis wissen all das nicht oder wollen es nicht wissen. Auch die alberne Anhänglichkeit an den Wahn des Jean Raspail, aus irgendwelchen Löchern kröchen Borbonennachfahren hervor und setzten "die" Monarchie wieder instand, verkennt total, dass die Bourbonen gar nicht die Rechtsnachfolger des Hl. Röm. Reiches sind, sondern der österreichische Kaiser, die Habsburger. Die heutigen Bourbonen sind in Spanien und Luxemburg Monarchen - https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Bourbon - es gab aber zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiser stes massive Probleme und Machtkämpfe, und man kann Napoléons Selbstkrönung zum abendländischen Kaiser unter päpstlicher Assistenz (!), nachdem der Habsburger die Reichs-Krone abgelegt hatte, auch im Rahmen deser Konkurrenz verstehen. Das alles weiß ein Tradi nicht - er schwärmt eben von Supermonarchen, hat null Ahnung von der haarsträubenden Situation, die natürlich auch durch päpstliches Handeln genauso ist, wie sie ist (Pius VII.), und auf seine Weise vom idealen politischen vom Reich Gottes auf Erden, das uns doch nicht verheißen ist...<br /><br />Was heißt das alles?<br /><br />Es heißt, dass eine ernsthafte Rückbesinnung passieren müsste auf das, was die Kirche lehrt und das, was nur empirischer Verlauf der Geschichte war.<br /><br />Ich fürchte aber, dass niemand das leisten können wird. Die Verwirrung ist eine echte - nicht bloß eine von bösen Freimaurern erzeugte, die man leicht entwirren könnte. Es ist eine echte verwirrung, in der wir alle stecken.<br /><br />Das Papsttum ging mit dem Vat. I schleichend aufgrund seiner Idolisierung unter. Der Pontifikat Pius XII. muss überhaupt erst genauer untersucht werden - der Vatikan rückt bis heute die Archiv-Akten nicht heraus, was auch kein gutes Zeichen ist. Aber auch die Päpste davor haben entscheidenede Missgriffe getan und bleiben seltsam indifferent oder alarmierend still oder sogar verkehrt. Aber egal, ob es Pius X., benedikt XV. oder die Piusse danach waren: alle hatten den Wahn, sie könnten und müssten "das" Übel "mit der Wurzel ausreißen" - gerade das, was Jesus untersagt hatte, weil der gesunde Weizen gleich mit ausgerissen wird. Man hat das alos gründlich getan vor dem Vaticanum II, das Haus war verwahrlost und veriwrrt. Da kamen andere und besetzten das Haus "instand" - in diesem Sinne meine ich das ganz oben.<br /><br />Nein - es wurde nicht eine intakte Kirche "unterwandert" und dann usurpiert. Wäre sie intakt gewesen, hätte das auch gar nicht klappen können. Nein! Die "Hierarchen" sind abgefallen von Anfang an und es waren immer wieder auch gute und gläubige, wahrhaft demütige Hierarchen da. Die Zerstörung setzte aber von Anfang an an, und so überliefert es auch der hl. Paulus im Thessalonicherbrief. In der Zerstörung ließ Gott wie ein Wunder trotzdem die Kirche auch wachsen - eine ambivalente Sache, würden wir sagen.<br /><br />Übernatürlich gesehen aber ist es ein Geheimnis, die Kirche ist selbst ein Mysterium. Aber nicht wegen ihrer Päpste, sondern wegen ihres geliebten Herrn, nur wegen IHM!zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-71313018925256201232016-03-31T12:21:23.688+02:002016-03-31T12:21:23.688+02:00auch nicht die Kirchen- und Profangeschichte. Sein...auch nicht die Kirchen- und Profangeschichte. Sein Weltbild endet im postmodernen Nirgendwo. Er weiß nichts und idealisiert vor allem die Papstgeschichte, weil der Papst in seinem Bewusstsein - eben verursacht durch das Vaticanum I - ein immunes Idol, eine Art Halbgott ist, der nicht irren kann und dem nicht ein auf das Amt und seine Tätigkeit bezogener Beistand des hl. Geistes, sondern ein geradezu megapotenziertes Quantum an "Hl. Geist" qua Amt als Wesensmerkmal eingeprägt wird.<br /><br />Diese Sicht ist aber nach allem, was je gelehrt wurde, eine blasphemische Irrlehre - und gerade de Konservativen merken es nicht! Auch der Sedisvakantismus basiert bei vielen auf dieser Meinung, dass einer, der dieses Mega-Kriterium nicht erfüllt, dann eben nicht der Papst sein kann...<br />Eine solche Sedi-Begründung dürfte selbst häretisch sein!<br /><br />Der Hl. Geist lässt sich nach der Lehre der Kirche nicht vereinnahmen - von nichts und niemandem. Er weht wo er will. Und dass wir ihn verliehen bekommen durch Taufe, Firmung und manche durch Weihe heißt nicht, dass er für uns verfügbar würde. Die Kirche hat niemals eine spezielle Geistverleihung an den Papst gelehrt, sondern nur den Beistand im Amt und beim Definieren der Glaubenslehre. Dabei war sich die Kirche von Anfang an der Problematik bewusst, wie schnell der Mensch etwas als geistgegeben behauptet, was doch nur aus seiner eigenen Seele oder gar sogar von unten kommt. Man hat daher immer eine Scheu gehabt, das, was den Papst betrifft, zu definieren, weil man damit der Hölle die Tür öffnen würde. Der Papst hat kein systemisches Korrektiv - und daher wäre diese Definition, selbst wenn sie wahr wäre, eben der Todestoß für die Kirche.<br /><br />Ich habe viele Statements der Bischöfe vor dem Vat I. gelesen - und viele haben diese Problematik klar vor Augen gehabt, aber leider vergeblich gewarnt. Ohne die dogmatisch fundierte Idolisierung des Papstes wäre das Vat II. nie durchgegangen!<br /><br />Nun ist aber die Papstgeschichte zu nicht geringen Teilen eine Abfolge von menschlichen, politischen und immer wieder sogar lehrmäßigen Desastern! Man muss es als Wunder betrachten, dass die Kirche trotz dieser Horrorgestalten auf dem Stuhl Petri nicht unterging!<br />zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-80906701268399592662016-03-31T11:45:37.474+02:002016-03-31T11:45:37.474+02:00Lieber GW,
das, was seit Johannes XXIII. so massi...Lieber GW,<br /><br />das, was seit Johannes XXIII. so massiv eingeführt bzw. "reformiert" wurde, ist zum großen Teil (allerdings nicht in jedem Punkt - auch das muss man genau differenzieren) tatsächlich ein Bruch mit allem, was bisher gelehrt wurde.<br /><br />Daher neige ich genauso dazu, den Stuhl Petri zwar nicht als vakant, aber als fehlbesetzt, vielleicht sogar als "instandbesetzt" in genau dem Sinne anzusehen, den die "Hausbesetzer" des späten 20. Jh meinten.<br /><br />Mit dieser Sicht weiche ich allerdings von allen "Interpretationslagern", die wir derzeit haben, ab, was aber nicht gegen meine Sicht spricht.<br /><br />Die Narrative der FSSPX und vieler Sedisvakantisten (muss man aber im einzelnen genau untersuchen, Pauschalurteil ist hier nicht möglich!) haben allerdings die Tendenz, sich in den "jesuitischen", infallibilistischen und absolutistischen Strang der jüngeren Kirchen- und Papstgeschichte zu verbeißen, als sei das die einzige Wahrheit gewesen.<br />Das macht diese ganze Bewegung zu großen Teilen neben den berechtigten Anliegen zu einer großen, immer mächtigeren Sekte, die aufgrund des Niedergangs in der sichtbaren Kirche immer mehr Anhänger bekommt.<br /><br />Das Narrativ dieser Leute, die sich gemeinhin als "Tradition" oder als Bewahrer "der" Tradition selbst benennen, sind mental weitgehend identisch mit denen, die sich im 19. Jh selbst "Reaktionäre" nannten. Und dies war vor allem - das muss man klar aussprechen - eine politische Ideologie im Rahmen des katholischen Spektrums. Obwohl schon Thomas von Aquin, aber auch aktuell im 19. Jh Leo XIII, später selbst der ultra-infallibilistische und super-autoritäre Pius X. ausdrücklich geschrieben haben, dass die demokratie nicht prinzipiell abzulehnen und v.a. für das Wirken der Kirche unbedeutsam sei, lehren diese Leute bis heute den Royalismus. Ich habe derartiges Geschwätz gerade wieder über die Ostertage vernommen: man könne nur in einer Monarchie gottgewollt katholisch leben etc. pp. Man kann nahezu jede arianische Häresie in diesem Lager vernehmen, die zwar das Gottesbild unangetastet lässt, aber durch ihre Vergötzung des rein irdisch aufgefassten "Hierarchischen" letztendlich eben doch den Arianismus predigt. Man glaubt das Heil der Welt, ja, ein katholisches Paradies könne durch eine strikte Re-Hierarchisierung der Gesellschaft erreicht werden.<br />Diesen falschen Lehren hängen auch sehr häufig sedivakantistische Ex-Piuspriester in Europa, aber auch den USA an.<br /><br />Zunächst ist uns in der Schrift eindeutig KEIN solches Reich auf Erden verheißen. Ein solches Idealreich wird aber der Antichrist für sich beanspruchen... Das müsste eigentlich als Hauptkriterium genügen. Ich muss aber immer wieder erneut feststellen, dass der Durchschnittstradi die Schrift nicht kennt, dafür das Werk irgendwelcher "klassischer" Seher, Päpste und "Starpriester". Und viele schwingen sich zu selbsternannten Kirchenrechtsspezialisten auf, was ebenfalls - wenn Sie mich fragen - zur Vorsicht anregen sollte mit deren "Urteilen" über die derzeitige rechtliche Situation in der Kirche. <br /><br />Aber der Durchschnittstradi kennt nicht nur die Schrift nicht, sondern er kenntzeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-42250384095048845292016-03-31T10:22:58.898+02:002016-03-31T10:22:58.898+02:00vom GW:
Noch eine Ergänzung - eine sehr gute Übers...vom GW:<br />Noch eine Ergänzung - eine sehr gute Übersicht über die jüngeren Entwicklungen, Vaticanum II, die Rolle Wojtylas, die 'Allerlösungslehre' (dabei wurde doch schon des Origenes' 'Apokatastasis', also auch "nur" eine 'Allversöhnung am Ende' feierlich verworfen, mein' ich!?), und damit letztlich die Gründung einer völlig neuen, nicht Konfession, sondern vlt. wirklich schon neuen Religion, gibt 'zelozelavi' (einer der aus der FSSPX ausgetretenen Patres im deutschen Sprachraum, eben wegen der 'Papstfrage', jedoch nicht der von Ihnen genannte P. Weinzierl??) auf seinem Blog, Artikelsequenz beginnend am 18. Februar mit 'Die Kirche Christi und die Kirche von Assisi' - sehr logisch & stimmig, find' ich. Und diese 'Theologie' ist ja eine dermaßen grundlegende, fundamentale, nein, nicht bloß 'neue Akzentsetzung', sondern so tiefgreifende Änderung, daß demgegenüber solche mehr formalen Fragen nach den genauen Verbindlichkeitsgraden gar nicht mehr entscheidend sind. - Niemals, und m.E. auch schon ohne die 'harten' Kriterien von Vaticanum I, würde ein ('echter', legitimer, valider) Nachfolger Petri bzw. sogar eine ganze Sequenz von Nachfolgern (und in der Folge, die ganze Hierarchie...), die auch nur unter 'sanftestem' Beistand des Heiligen Geistes stehen, solches aus ihrem Amte heraus verkündigen können, ja nicht bloß in einzelnen Worten & Texten, sondern so dermaßen durchgängig und auf allen Ebenen (und in sich durchaus mit... fast "bewundernswerter" Konsequenz), mit Auswirkungen in allen Bereichen der Kirche, der 'Pastoral', der Verkündigung, des Religionsunterrichts, der Sakramente... - für mich persönlich: völlig unmöglich, mit meinem Glauben in keiner Weise mehr vereinbar. Geht NICHT. <br /> <br />[Anm.: Wie funktioniert das denn mit diesem Captcha?? Komisch... mußte da gerade gar keine '4-stellige Nr.' tippen oder sowas; akzeptiert 'das System' mein Schreiben trotzdem? Hoffe jedenfalls, es kommt tats. bei Ihnen an (wenn auch vermutlich über den "Umweg" NSA, BND und sonstiger "Dienste", etc. pp., natürlich "nur zu unser aller Sicherheit", grmpf...)!^^]Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-91005150696007386182016-03-31T09:08:36.263+02:002016-03-31T09:08:36.263+02:00vom GW:
Liebe Frau zeitschnur, erstmal vielen Dank...vom GW:<br />Liebe Frau zeitschnur, erstmal vielen Dank für Ihren - wieder mal^^ - äußerst inhaltsreichen und auch sehr *dichten* Text, den ich noch mehrmals sehr genau werde lesen müssen, um wirklich alle Aspekte und 'Gedankenverzweigungen' voll zu kapieren. - Möchte hier nur schon mal eine kleine Zwischenfrage stellen:<br /> <br />Wenn dies wirklich so war, sich so entwickelt in der Kirche - ja immerhin Seiner Kirche! -, wenn diese tatsächlich als solche (und nicht "bloß" in teilweise auch schweren Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen einzelner Amtsträger) so sehr... ja, vom Wege abgeirrt ist, und zwar eben schon lange vor dem Vaticanum II bzw. schon tief im 19. Jhd. - was ist dann aber mit der sicheren Zusage Christi (zitere aus dem Gedächtnis & sinngemäß, ich hoffe, zumindest *weitgehend* wörtlich^^):<br /> <br />"Ich werde bei euch sein ALLE TAGE bis zum Ende der Welt; Ich werde euch den Geist der Wahrheit senden, Er wird euch AN ALLES erinnern!" - und natürlich: "... und die Pforten der Hölle werden sie NICHT überwältigen!"<br /> <br />Dann müßte aber doch die tatsächliche Entwicklung Seine Worte völlig ad absurdum geführt haben...<br />... ich selbst habe (natürlich) def. KEINE 'Komplettlösung' für dieses mega-Desaster und noch sehr viele offene Fragen und 'offene Enden' sovieler einzelner 'Gedankenstränge', neige aber immer noch (zumindest schon mal) zu der Interpretation, daß eben die cathedra S. Petri frühestens seit dem Tode Papst Pius' XII., oder seit der 'Wahl' Giovanni Battista Montinis, oder aber allerspätestens seit dem 21. Nov. 1964, Unterzeichnung von 'Lumen gentium' (mit komplett neuer Ekklesiologie...), vakant sei. Den derzeitigen 'Beansprucher' KANN & DARF ich jedenfalls in keinerlei... 'ekklesiologisch-funktionalen Zusammenhang' sehen mit der Hl. Römischen Kirche, um es mal so zu formulieren...<br />... zu den 'jüngeren Ereignissen auf einem großen kath. Forum' kann (und will...) ich gar nichts zu sagen (denn, was will man dazu, als Christ, auch nur sagen? Außer daß diese ganze Welt immer schneller immer offensichtlicher, aber wirklich bald in *allen* Lebensbereichen, so dermaßen *abgeirrt* ist von DER WAHRHEIT, die Er und nur Er alleine wesensmäßig IST, daß man nur noch aus tiefster Seele das "Herr ERBARME Dich über uns alle... und über die ganze Welt!" rufen kann...); hatte das auch gar nicht mitbekommen, da nur selten noch mal 'vorbeigeguckt', und habe auch nicht (mehr) die Zeit und den hinreichend streßfrei-ausgeglichen-ruhigen Kopf (na, man kann's auch 'die Muße' nennen!?^^), zu kommentieren bzw. erstrecht nicht für einen tieferen theologischen Disput (kann ich auch jetzt nicht, aufgrund... familiär-gesundheitlicher Malaisen, *seufz*... - es sollte wirklich nur eine 'Zwischenfrage' sein, dieser Punkt / Einwand ist es halt, der mir spontan so... "einschießt ins Hirn"!^^). - Die anderen Kommentare hab ich noch gar nicht gelesen, gestern Abend nur Ihren Text 'Nr. V', und darauf mein spontaner Kommentar jetzt.<br />Viele österliche Grüße Ihnen & allen, Ihr GW (yep, "der Alte / Echte" bzw. "immer derselbe"!..:-))Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-81474650755696207352016-03-28T20:24:43.790+02:002016-03-28T20:24:43.790+02:00Abschließend möchte ich bemerken, dass das Verhäng... Abschließend möchte ich bemerken, dass das Verhängnis des 19. Jh in der Kirche war, dass man offenbar nicht nur aufseiten der Liberalen, sondern erst recht der Reaktionäre und Infallibilisten nicht mehr in der Lage war, etwas zwischen "Demokratie" und totalem "Absolutismus" zu denken. Es ist und bleibt dennoch eine Tatsache, dass die Kirche niemals "hierarchisch" im Sinne des Spätabsolutismus oder im Sinne spätrömischer Kaiser organisiert war. Das, was an ihr hierarchisch sein soll, sollte sich orientieren an dem, was die trinitarischen Dogmen verkündet haben: Auch wenn Gottvater Haupt Christi ist, ist doch Christus ihm nicht untergeordnet (was die arianischen Häresien behaupten). Auch wenn der Hl. Geist von Vater und Sohn ausgeht, ist er den beiden nicht untergeordnet. Ein Gläubiger ist daher – in der Diktion der Gottebenbildlichkeit des Menschen - niemals einem anderen Menschen, auch nicht dem geistlichen Hierarchen ontologisch untergeordnet. Genau das suggeriert aber die reaktionäre Interpretation des 19. Jh.<br />Absolut und ontologisch untergeordnet ist man nur dem Herrn selbst. Es muss eine Spanne geben, in der man der rechtmäßigen Autorität, entgegenstehen können muss, wenn sie ihre Autorität missbraucht. Weil es sich um Menschen handelt, kann dieser Missbrauch geschehen. Wer das leugnet, macht aus dem menschlichen Hierarchen einen Götzen!<br /><br />Man fragt sich bei all den Exzessen des 19. Jh auch, warum die Reaktionäre auf diese Schriftworte, die den Dienst des Hierarchen über dessen "Macht" stellen, so konsequent ignoriert haben. Schrieb nicht der hl. Petrus, dass die Hirten nicht "Beherrscher" der der Herde sein sollen, sondern deren vorbildliche Diener? (1. Petr. 5, 3)<br /><br />Es hat nichts mit Demokratie und Revolution zu tun, wenn man diese Schriftworte beherzigt hätte, denn nicht zuletzt hat Jesus am Gründonnerstag den Aposteln eingeschärft, dass der, der der Größte sein will, der Diener aller sein muss.<br /><br />Dass sich die Hierarchen in der Kirche zu großen Teilen im Laufe der Jahrhunderte ein Gehabe angewöhnt haben, das Gewaltsamkeit, Arroganz und Selbstherrlichkeit als "Dienstbereitschaft" ausgab, ist eine Tragik eigener Art. Tragikomisch auch, dass seit dem 12. Jh der freie Titel des "servus servorum Dei" nun als exklusiver Papsttitel beansprucht wurde. Man nennt sich Diener, um damit umso reißender die Macht im Sinne des irdischen Herrschers zu beanspruchen...<br /><br />Es gibt in der geistlichen Sphäre wesentlich mehr als nur die politischen Kategorien des Absolutismus und der Revolution. Aber dazu werden wohl weder die Liberalen noch ihre reaktionären Widerparte je noch einmal zurückfinden.<br /><br />Feststeht aber das Wort Jesu, dass das, was auf Erden groß ist, vor Gott möglicherweise klein ist. Die Gottesmutter sang es: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhebt die Niedrigen!“ <br />Ja – die Ersten werden die Letzten sein, sagte der Herr.<br />Und es hat nichts mit „Revolution“ zu tun, sondern damit, dass alle Fetischisierung des Hierarchischen nur ungesunde Früchte hervorgebracht und die Kirche am Ende ins Chaos gestürzt hat.<br /><br />Der Eigentümer jeder „potestas“ auf Erden ist und bleibt Gott selbst.<br />zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-25901080928052453952016-03-28T19:41:45.415+02:002016-03-28T19:41:45.415+02:00Er schreibt:
"Denn wenn es sich um jene Unte...Er schreibt:<br /><br />"Denn wenn es sich um jene Unterwerfung handelte, die durch den Akt göttlichenGlaubens zu leisten ist, wäre se dennoch nicht auf das zu beschränken, was durch Dekrete der ökumenischen Konzilien oder der Römischen Bischöfe und dieses Apostolischen Stuhles ausdrücklich festgelegt wurde, sondern wäre auch auf das auszudehnen, was durch das ordentliche Lehramt der ganzen über die Erde verstreuten Kirche als von Gott offenbart gelehrt und deshlab in allgemeiner und beständiger Übereinstimmung von den katholischen Theologen als zum Glauben gehörend festgehalten wird." (DH 2879)<br /><br />Und später:<br /><br />"Da es sich aber um jene Unterwerfung handelt, zu der (alle) Katholiken dem Gewissen nach verpflichtet sind (...), so müssen (sie) anerkennen, daß es (...) nicht genügt, die vorher genannten Lehrsätze der Kirche anzunehmen und zu achten, sondern daß es auch nötig ist, sich sowohl den Entscheidungen zu unterwerfen, die als zur Lehre gehörig von den Päpstlichen Kongregationen vorgelegt werden, als auch den Lehrkapiteln, die in gemeinsamer und beständiger Übereinstimmung der Katholiken als theologische Wahrheiten und derart sichere Schlussfolgerungen festgehalten werden, daß Meinungen, die diesen Lehrkapiteln entgegengesetzt sind, zwar nicht häretisch genannt werden können, jedoch eine andere theologische Zensur verdienen." (DH 2880)<br /><br />Insbesondere der letzte Satz ist hier verräterisch und offenbart die Gewaltsamkeit, die hier intendiert wird. Wenn etwas nicht häretisch ist (und das gibt Kleutgen ja zu!), dann kann man es es auch nicht so verfemen, als wäre es häretisch. Genau das spricht er aber aus und genau das hat er selbst auch in zahlreichen Hetzjagden gegen unbescholtene Kirchenmänner durchgezogen.<br />Er, der selbst vom Hl. Officium als formeller Häretiker verurteilt worden war und der von Pius IX. dennoch als Dogmenschreiber und Berater bevforzugt wurde.<br /><br />Auf einen aufmerksamen Heutigen wirkt das alles wie eine üble Schmierenkomödie, und wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir an diesem unwürdigen Vorgehen festhalten.<br /><br />Die Gewissheitsgrade für Aussagen des alltäglichen lehramtes sind nun einmal nicht in der Nähe der Unfehlbarkeit.<br /><br />Das, und nur das aber behauptet Heinrich - da gibt es nichts zu deuteln, man kann seine Aussage wirklich nicht anders verstehen, als er sie formuliert hat, und seine geistige Herkunft in der Neuscholastik ist ohnehin zweifelsfrei bekannt.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-63190223381324896862016-03-28T19:27:55.934+02:002016-03-28T19:27:55.934+02:00Beim "außerordentlichen Lehramt" ist im ...Beim "außerordentlichen Lehramt" ist im übrigen Feierlichkeit kein Merkmal der Verbindlichkeit, sondern alleine die Definition, die in einer bestimmten sprachlichen und argumentatorischen Form vorgenommen werden muss, um eben ihren Verbindlichkeitsgrad anzuzeigen. Sie kann feierlich, aber auch unfeierlich vorgenommen werden. Der Papst muss dabei ausdrücklich Bezug nehmen auf seine Autorität als Stellvertreter Christi und dann eine präzise Definition vornehmen. Bis zum Dogma von der Unbefleckten Empfängnis geschah dies nun mal nie ohne die Zustimmung der Bischöfe. Das ist ein kirchengeschichtliches Faktum, das man nicht mit fadenscheinigen Behauptungen einfach kurz marginalisieren kann. Man muss und kann fragen, wieso die Kirche niemals solche Alleingänge vorgenommen hat, fast 1900 Jahre lang nicht (!)? M.E. machen es sich beinharte Infallibilisten dabei erheblich zu einfach, wenn sie die Unfehlbarkeit der Kirche schwammig identifizieren mit der des Papstes. Das war auch bei den Schemata für das Vaticanum I gar nicht so vorgesehen - dort waren das sehr wohl zwei verschiedene Dinge!<br />Ihr Schlussargument ist daher eine typische Tautologie: Ob der Papst ohne Konzil definieren könne ist also deshalb wahr, weil er es, um zu beweisen, dass er es kann, einfach mal macht und anschließend deshalb, weil er es ein erstes Mal in der Geschichte gemacht hat, als unfehlbares Dogma definieren lässt?!?<br /><br />Für mich ist diese Sache argumentativ auch deshalb eine Nullnummer, weil der Papst, auch wenn er die Bischöfe in der Verkündigungsbulle zur Immaculata Conceptio nicht erwähnt, eben doch zuvor die Bischöfe angefragt hatte! Ob er wegen dieses Dogmas gleich ein Konzil einberuft, oder die Bischöfe formlos befragt, dürfte keine gewichtige Rolle spielen - Faktum ist: er hat sie gefragt (!), dann aber als Verkünder des Dogmas einfach ignoriert, als hätte er sie nie befragt. Sauber ist das nicht. Kardinal Hohenlohe-Schillingsfürst, der zur Zeit Pius IX. Kurienkardinal war, hat den bittern Satz gesagt, er habe keinen Menschen gekannt, der es mit der Wahrheit weniger genau nehme als Pius IX.. Ich würde solche Aussagen nicht einfach abschmettern. Alleine die Vorgehensweise beim Immaculata-Dogma ist irgendwie faul, wenn Sie mich fragen.<br />Wie faul das alles war, zeigt auch die Reaktion Kardinal Newmans, der in der Tatsache, dass Pius IX. nicht nur die Bischöfe angeschrieben hatte, sondern über sie auch erfahren hatte wollen, was das Kirchenvolk in der Immaculata-Frage glaube, das Vertrauen entwickelt hatte, dass der Papst nicht im Alleingang einfach irgendetwas verkünden könne oder würde. Er war über die Art, wie Pius IX. über das Immaculata-Dogma das von der Unfehlbarkeit einfädelte mehr als geschockt.<br /><br />Wenn also einer, obwohl er sich ein Dogma versteckt durch die Bischöfe vorher bestätigen lässt, dies als Beweis vorführt dafür, dass er auch ohne Bischöfe Dogmen verkünden könne, dann ist das mindestens tautologisch und im Prinzip nicht ehrlich.<br /><br />Der Überschritt von dem, was das Depositum Fidei eindeutig und ausdrücklich zu glauben verlangt und dem, was der Papst "ordentlich", also alltäglich und ohne direkte Bezugnahme auf seine Autorität lehrt, wird bei Kleutgen ebenfalls argumentativ unsauber eingeführt:<br /><br /><br />zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-45076380228607768402016-03-28T19:26:58.836+02:002016-03-28T19:26:58.836+02:00Ich hatte einen bestimmten Bezugspunkt, den ich vi...Ich hatte einen bestimmten Bezugspunkt, den ich vielleicht nicht klar genug herausgearbeitet habe:<br /><br />Meine Auffassung der Sätze Heinrichs bzw. der Kritik seines damaligen Bischofs (Ketteler) an dieser Sicht, stützt sich auf das, was Pius IX. durch Kleutgen im Breve "Tuas libenter" 1863 an Döllinger formulieren ließ (DH 2875). Demnach ist das "ordentliche Lehramt" all das, was der Hl. Stuhl in Dekreten und Lehrschreiben vorlegt und durch die Bischöfe verbreiten lässt (DH 2875) im Gegensatz zu außerordentlichen Definitionen, die einer bestimmten Form genügen müssen, um als solche zu gelten.<br />Kleutgen ging es um die Frage - und das ist bei aller Distanz zu ihm nachvollziehbar - was am päpstlichen Lehramt verbindlich sei und was nicht. Er wollte eindeutig darauf hinaus, den Gläubigen, auch den Gebildeten unter ihnen, möglichst alles aus Papstesmund als "unfehlbar" oder zumindest absolut gehorsamsverpflichtend in einem Sinne zu verkaufen, der bewusst den Unterschied zwischen Depositum fidei, etwa der Hl. Schrift, de fide-Sätzen und deren aktueller Auslegung vernebelt hat.<br />Sein Konstrukt vom "ordentlichen Lehramt" betrifft also nicht primär das, was die Bischöfe aufgrund der Vorgaben aus Rom umzusetzen haben in ihrem alltäglichen Lehramt, sondern das alltägliche Lehramt des Papstes selbst.<br />Mit "alltägliches Lehramt" ist nicht eine Ansprache an deutsche Rompilger am Mittwoch gemeint, sondern das, was die päpstlichen Kongregationen oder er selbst alltäglich an Schreiben verfassen, die an sich niedrigere Verbindlichkeitsgrade wenn überhaupt) haben. Das alles sollte plötzlich aufgewertet und in die Nähe des außerordentlichen Lehramtes gerückt werden.<br />Grund: Es stehe dem, was bereits unfehlbar gilt oder definiert wird, innerlich doch so nahe, dass es ebenfalls als unfehlbar gelten müsse. <br />Diese Schlussfolgerung zieht auch Heinrich, der ganz offenkundig ein Parteigänger der Neuscholastiker war. Das, was das ordentliche Lehramt als zu glauben vorlegt, etwa in Enzykliken, Breves, Schreiben oder Motu proprien etc., nimmt ja stets Bezug auf Dinge, die bereits im Depositum vorgeformt sind oder in bereits erfolgten Definitionen. Wenn das, worauf Bezug genommen wird, absolut wahr ist, muss es auch das sein, was der Papst daraus folgert. Das ist der Gedankengang - das und kein anderer!<br /><br />Wenn etwa, wie in "Tuas libenter" so argumentiert wird, dass die Autorität der Kirche in Frage gestellt werde, wenn einer Kritik an scholastischen Methoden übe, und dies nur, weil die Kirche jahrhundertelang erlaubt habe, dass man diese Methode anwende, dann stehen einem die Haare zu Berge: Welche Autorität soll das sein, die im Prinzip sagt: Ich muss mit Zähnen und Klauen Dinge verteidigen, die ich einmal gemacht habe, um mein Gesicht nicht zu verlieren, obwohl jeder halbwegs Kundige doch sieht, dass die Scholastik auch gerade durch ihre Fixierung auf die heidnische Antike Unannehmbares hervorgebracht hat (was auch Leo XIII. zugab). <br />Und wo steht überhaupt geschrieben, dass eine philosophische Methode unfehlbar geglaubt werden müsse - als Methode? Sie gehört weder zum Depositum noch ist sie offenbart!(vgl. Argumentation in DH 2876) Wir merken, dass der Boden schwankend wird, auf dem Pius IX. hier argumentieren ließ.<br /><br />In der Begrifflichkeit vom "ordentlichen" päpstlichen Lehramt im Unterschied zum "außerordentlichen" geht es also darum, zu begründen, warum er den Wissenschaftlern eine weitergehende "Unterwerfung" abverlangen könnte als es zuvor der Fall war. <br />zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-35177124920819833972016-03-23T20:40:56.441+01:002016-03-23T20:40:56.441+01:00Die Aussage von J.B. Heinrich: „Heinrich schreibt ...Die Aussage von J.B. Heinrich: „Heinrich schreibt in seiner Dogmatik (Bd. 2 S. 215), daß es zwei Arten von Akten des Magisteriums (Lehramtes) gibt: „gewöhnliche und ordentliche Akte des allgemeinen Magisteriums“ einerseits und „außerordentliche und förmliche Lehrentscheidungen oder Lehrdeklarationen“ andererseits. Er fährt fort: „Mag nun das kirchliche Lehramt in jener oder in dieser Weise eine Wahrheit als eine von Gott geoffenbarte und im kirchlichen Depositum enthaltene uns zu glauben vorstellen, in beiden Fällen ist es unfehlbar und sind wir zum Glauben verpflichtet.“[8]<br /><br />kommentieren Sie wie folgt:<br /><br />"Wenn gilt, dass der Papst bei den Entscheidungen, die er bezüglich des Glaubens und der Sitten unter Bezugnahme auf die höchste Autorität fällt, infallibel spricht, folgt daraus logisch nicht, dass er, wenn er wiederum in seiner alltäglichen Lehre Bezug auf diese Definition nimmt, ebenfalls unfehlbar spricht."<br /><br />Ihr Kommentar geht aber an der Aussage Heinrichs vorbei. Denn Heinrich sagt gar nicht, daß der Papst unfehlbar sei, wenn er "in seiner alltäglichen Lehre Bezug auf diese Definition nimmt".<br /><br />Erstens sind mit dem "ordentlichen Lehramt" der Kirche eben nicht die "alltägliche Bezugnahme" oder alle Äußerungen des Papstes gemeint, und zweitens geht es eben um jene Lehren, die uns als "von Gott geoffenbarte und im kirchlichen Depositum enthaltene" zu glauben vorgelegt werden. <br /><br />Und dies kann uns einerseits durch das "gewöhnliche" bzw. "ordentliche" Lehramt oder durch das "außerordentliche" Lehramt als zu glauben vorgelegt werden. Der Unterschied zwischen dem "ordentlichen" und "außerordentlichen" Lehramt der Kirche ist gar nicht die "alltägliche Bezugnahme" des Papstes, sondern ob die Bischöfe auf einem Konzil versammelt sind bzw. ob etwas feierlich verkündet wird. Das ist nämliche das Außerordentliche beim Lehramt der Kirche.<br /><br />In "ordentlicher Weise" lehren die Bischöfe, wenn sie einmütig eine Lehre "als von Gott geoffenbarte und im kirchlichen Depositum enthaltene" zu glauben vorlegen eben auch ohne ein extra einberufenes Konzil, eben verstreut über den Erdkreis in ihren Diözesen.<br /><br />Was hat es nun mit der Unfehlbarkeit des Papstes auf sich? Pastor Aeternus sagt es klar und deutlich: Der Papst hat, wenn er ex cathedra spricht, dieselbe Unfehlbarkeit inne, wie die Kirche als ganzes und seine endgütligen Entscheidungen in Fragen des Glaubens und der Sitten bedürfen nicht erst der Zustimmung der Kirche. Das bedeutet in der Praxis, daß der Papst auch ohne Einbrufung eines Konzils unfehlbare Entscheidungen treffen kann. <br /><br />Und darum ging es ja auch z.B. konkret im 19.Jh., nämlich um die Frage im Zuge der Dogmatisierung der Unbefleckten Empfängnis, die Pius IX. feierlich verkündete, ob der Papst so etwas ohne Konzil unfehlbar tun könne. Und das Vaticanum dogmatisierte daraufhin: Ja, er kann es.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-6039148942523775212016-03-20T12:33:10.910+01:002016-03-20T12:33:10.910+01:00Ich erinnere mich an dieses Telefonat gut, will ab...Ich erinnere mich an dieses Telefonat gut, will aber selbst nicht anrufen - mich rufen viele an, mir schreiben auch viele und immer wieder schicken mir Leute ihre Telefonnummer, damit ICH sie zurückrufe. Das tue ich allerdings aus Prinzip und grundsätzlich nicht - bitte verstehen Sie das. Ich schreibe allerdings gerne zurück, das können Ihnen einige bestätigen. Da ich nicht weiß, wie ich Sie sonst erreichen kann, geht es nur über diesen Kommentar. Ich möchte mich v.a. schriftlich austauschen, alles andere schaffe ich sonst kaum. Bitte schreiben Sie mir doch über meine Website www.zeitschnur.de - da kann ich Ihnen auch per Email privat antworten.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-57016303573921643912016-02-17T04:34:15.323+01:002016-02-17T04:34:15.323+01:00Sehr geehrte Zeitschnur, liebe Schwester in Christ...Sehr geehrte Zeitschnur, liebe Schwester in Christus,<br />vor einiger Zeit hatte ich Sie einmal angerufen und wir hatten ein langes Gespräch. Ich stamme aus einem Dorf im Eichsfeld,arbeite in München und pendele aber regelmäßig zwischen beiden hin und her. Aufmerksam auf Sie bin ich über Ihre Kommentare bei Katholisches.info geworden, weil ich in sehr vielem mit Ihnen übereinstimme. Ich würde mich weiter gern persönlich mit Ihnen austauschen, nicht über ein Internetforum (obwohl es mich manchmal juckte in die Diskussionen bei Katholisches.info einzusteigen). Es ist mir jederzeit möglich, nach Karlsruhe zu kommen zu einem geistlichen Gespräch, nicht um zu streiten, sondern um sich auszutauschen und so sich gegenseitig zu stärken wie vor langer Zeit Scholastika und Benedikt. Ich habe mir als Patron für die Zeit, die mir auf Erden noch bleibt, den heiligen Franz von Sales erwählt. Er möge seine Fürbitte für uns alle einlegen bei Jesus, die wir darum ringen, in dieser dunklen Zeit nicht vom Vater der Lüge verführt zu werden, sondern durch die Liebe des unbefleckten Herzens Mariä geschützt und angeleitet, die brennende Liebe des heiligsten Herzens Jesu mit der Liebe unseres Herzens beantworten. Sonst wäre all unser Ringen um Einsicht und Erkenntnis Vanitas. Meine Telefonnummer ist 089 74 38 93 95. Über einen Rückruf würde ich mich sehr freuen. <br />Laudetur Jesus Christus. Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-74021591409612090482016-01-15T02:31:10.432+01:002016-01-15T02:31:10.432+01:00http://www.clipfish.de/special/spielfilme/video/39...http://www.clipfish.de/special/spielfilme/video/3998932/hostage-entfuehrt-action-thriller-mit-bruce-willis/Kirchen-Katernoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-70952673004507684562016-01-06T22:55:52.676+01:002016-01-06T22:55:52.676+01:00Liebe Zeitschnur,
logisch und sorry, falls ich mi...Liebe Zeitschnur,<br /><br />logisch und sorry, falls ich mich missverständlich ausgedrückt haben sollte: es ist alles andere als gleichgültig, was ein Papst tut – egal ob privat oder in der Öffentlichkeit. Mir ging es lediglich um die Unterscheidung bzgl. der Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die päpstliche Unfehlbarkeit, die Bestandteil des Dogmas sind. Doch ich darf schnell noch meinen Tippfehler korrigieren, auch wenn den Meisten geläufig sein dürfte, dass es auch bei der Lösegewalt des Petrus heißen muss: "was du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein.".<br /><br />Sie haben völlig Recht, dass es Quatsch ist, sich über etwas auszutauschen, was einer der Beteiligten nicht gelesen hat. Das ist übrigens auch ein Punkt, der mich beim Hl. Thomas von Aquin fasziniert: seine Diskussionsmethode an der Universität. Die es, soweit mir erzählt worden ist, jedoch schon vor seiner Zeit gegeben und die er nur reaktiviert haben soll: jeder Gesprächspartner muss die Position des jeweils anderen zuerst mit eigenen Worten wiedergeben und erst, wenn der andere bestätigt, dass das damit Gesagte seine Position korrekt wiedergibt, begann die eigentliche Diskussion. Hat was, oder?!<br /><br />Aber eigentlich ist mir heute vor allem eines wichtig: Ihnen zu sagen, dass ich mich echt gefreut habe über Ihr klares Bekenntnis zur päpstlichen Unfehlbarkeit (gemäß der erforderlichen Rahmenbedingungen, klar)! Es freut mich einfach der Sache wegen. Ich glaube, dass das, von Ihnen selbst an dieser Stelle klar gestellt, sehr wichtig und wertvoll ist (und vielleicht nicht nur für Lesemuffel wie mich ...)!<br /><br />Vielen Dank für Ihre Antwort!<br /><br />Viele Grüße,<br /><br />Iris<br /><br />Irishttps://www.blogger.com/profile/08935414884316563417noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-89390547989125812442016-01-04T20:34:48.528+01:002016-01-04T20:34:48.528+01:00hallo Iris,
Erst mal vielen Dank für Ihren ausfü...hallo Iris, <br /><br />Erst mal vielen Dank für Ihren ausfürhlichen Kommentar! All Ihre Fragen habe ich eigentlich in meinem Text eingehend behandelt - vielleicht sollten Sie sich doch die Mühe machen, ihn vollständig zu lesen?! Die Sachlage ist nicht so einfach, wie es uns immer hingestellt wird und vor allem die Art und weise, wie entsprechende Interessenkreise in der Kirche dieses Thema ausgebeutet haben für ihre Zwecke.<br />Sie irren auch sicher in der Meinung, ein Papst könne ständig Irrtümer verzapfen, solange es nicht e.c. geschieht - das ist definitiv falsch.<br /><br />Aber bitte, lesen Sie doch meinen Text, dann wird vieles klarer.<br /><br />Nur als Korrektur: ich bezweifle nicht, dass der Papst, wenn er seine höchste Autorität in Anspruch nimmt und etwas definiert, unfehlbar ist! Darum geht es in dem Artikel auch nicht!<br /><br />Es wäre wirklich sehr wichtig, mich genauer zu lesen. Tut mir leid - aber sonst geht das ja alles aneinander vorbei, was wir uns schreiben.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-59839967621534201912016-01-03T13:34:52.330+01:002016-01-03T13:34:52.330+01:00Hervorragende Arbeit. Danke.Hervorragende Arbeit. Danke.MisterXnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-66011134012513655002016-01-02T11:53:25.511+01:002016-01-02T11:53:25.511+01:00(... Fortsetzung)
Kommen wir hier nicht an den Ke...(... Fortsetzung)<br /><br />Kommen wir hier nicht an den Kernpunkt dessen, was es heißt zu glauben? An einen sich offenbarenden Gott zu glauben? Dazu ist uns die Kirche geschenkt, dass sie uns – an allen Orten und zu allen Zeiten = für alle Menschen – den sicheren Glauben lehrt. Auch das glauben wir doch ausschließlich aufgrund dessen, dass wir an einen sich offenbarenden Gott glauben. Dass wir glauben, dass der Mensch diesen Gott erkennen kann und dass wir glauben, dass das alles durchaus sehr wohl vernünftig ist. Was uns Gott offenbart, glauben wir auf seine Autorität hin. Auch das ist nicht unvernünftig. Genauso wenig, wie viele der uns von Gott offenbarten Wahrheiten den menschlichen Verstand übersteigen, z.B. das Geheimnis der Dreifaltigkeit Gottes selbst. <br /><br />Es mag unter Umständen eine wertvolle Arbeit sein, menschliche Schwächen und Versagen nicht unter den Teppich zu kehren, genauso wenig wie Petrus je sein Versagen verleugnet hatte. Außerdem schrieb, ich meine, Paulus einmal, dass wir jedem Rede und Antwort stehen sollen über die Hoffnung, die uns erfüllt. Das setzt den Glauben natürlich voraus. Insofern ist es ein Zeugnis der Glaubwürdigkeit, menschliches Versagen, menschliche Schwäche, nicht vertuschen zu wollen.<br /><br />Wenn wir dabei jedoch stehen bleiben würden, wäre die Welt ein trostloser Platz und gäbe es keinen Grund zur Hoffnung. Hoffnung besteht doch nur dadurch, dass wir an einen Gott glauben, der sogar nachdem die Erbsünde auf der Menschheit lastet, sie nicht verloren gehen lassen will – und gerade deswegen zu unserer Erlösung Mensch geworden ist. Gerade darin offenbart sich doch Gottes Größe schlechthin, dass er auch trotz unserer Sünden alles zum Guten zu lenken vermag. <br /><br />Ein Gott, der seinem schwachen Werkzeug verspricht: alles, was Du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was Du auf Erden lösen wirst, wird auch auf Erden gelöst sein – ein solcher Gott kriegt nicht so schnell kalte Füße, wenn dieser sein Stellvertreter in dieser seiner Funktion eigentlich nichts anderes, sprich: nix Neues aussagt mit dem Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit. OK, zugegeben, das mag theologisch jetzt etwas verkürzt sein, aber ich komme wieder zurück auf die eine und, mir scheint, entscheidende Frage: <br /><br />Glauben wir – oder glauben wir nicht?<br /><br />Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!<br /><br />Er schenke uns allen ein gutes, reich gesegnetes und glaubensfrohes neues Jahr!<br /><br />Viele Grüße,<br /><br />Iris<br />Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-17476817225278674002016-01-02T11:45:01.873+01:002016-01-02T11:45:01.873+01:00Liebe Zeitschnur, lieber Jos,
nachdem ich mal wie...Liebe Zeitschnur, lieber Jos,<br /><br />nachdem ich mal wieder über einen Beitrag auf etnunc auf einen Artikel bei Zeitschnur aufmerksam geworden bin, bin ich so frei, meinen Kommentar dazu auf Euer beider Blogs hochzuladen. (Was wegen der 4.096-Zeichen-Obergrenze nicht auf einen Rutsch geht, sorry … ich versuch’s mal mit Stückelungen …).<br /><br />Allerdings will ich gleich die Karten offen auf den Tisch legen, dass ich angesichts der Länge des Artikels zum einen Respekt vor Michael zeige, der sich die Stunden aufmerksamen Lesens genommen hat, zum anderen aber bekenne, dass mir das schlicht unmöglich ist. Von einer fachgerechten Antwort auf die ungezählten Einzelpunkte und den zwischen ihnen hergestellten Beziehungen ganz zu schweigen: das übersteigt bei weitem meine Kompetenz und meine Möglichkeiten.<br /><br />Warum ich mir dennoch einen Kommentar erlaube? Weil mich die Zwischenüberschrift bei Jos, die mir wie eine Schlussfolgerung aus Zeitschnurs Artikel erschien, ehrlich gesagt, erschreckt hat aufhorchen lassen:<br /><br />„Offenbar ist nun die Zeit gekommen, zu erkennen, dass die „Unfehlbarkeit des Papstes“ zu absurden Situationen führt.“<br /><br />Was ist denn so eine offenbar absurde Situation? Ich gönne es mir ja, eine gesunde Nachrichtendiät zu pflegen, insofern mag noch nicht bis zu mir durchgedrungen sein, falls Papst Franziskus just heute Morgen eine ex cathedra Entscheidung verkündet haben sollte. Aber bis dahin ist mir dergleichen unter dem aktuellen Pontifikat nichts bekannt. Euch etwa?<br /><br />Worin besteht Eurer – bzw. müsste ich direkt Dich, Jos, ansprechen: Deiner Meinung nach, die Absurdität? Der Papst kann den lieben langen Tag, bei Bedarf gerne auch noch die Nacht dazu, erzählen, schreiben, erklären, dozieren was er will. Auch wenn er Papst ist, tangiert das nicht allein wegen seines Papstseins automatisch das, was mit der päpstlichen Unfehlbarkeit gemeint ist. Spannend würde es erst in dem Moment, wenn er als Papst in Glaubens- und Sittenfragen eine für die ganze Kirche verbindliche Entscheidung treffen und unter den erforderlichen Formvorschriften verkünden wollte. So ist mein Verständnis des Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit. <br /><br />Unter welch’ möglicher Weise abenteuerlichen Umständen, die im Artikel erwähnt werden, auch immer das Dogma zustande gekommen sein mag, hat es – und das scheint mir nun wiederum offenbar zu sein – den Rang eines gültigen Dogmas inne. Haben wir nicht bei unserer Taufe versprochen, alles für wahr zu halten, was uns die Kirche zu glauben, d.h. als für wahr zu halten vorlegt – und erneuern wir nicht auch jetzt als Erwachsene regelmäßig dieses Versprechen, das einst unsere Taufpaten für uns abgelegt haben (sofern wir die Taufe bereits als Kind empfangen durften)? <br /><br />Was ist denn, rein menschlich gedacht, unmöglicher für wahr zu halten: dass Gott für eine ganze Gemeinschaft über allein bis heute schon Jahrtausende hinweg sicherstellt, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden werden – oder dass er das hoffentlich und doch wenigstens nur für ein einziges kleines Menschlein, den jeweiligen Papst, schafft??<br /><br />Stellen wir jetzt erschreckt fest, dass wir das mit unserem Taufversprechen so genau und ganz so wörtlich dann ja vielleicht doch nicht gemeint haben, denn Jesus wandle ja nicht mehr unter uns und wer könne sich denn schon auf Menschen, sprich: die Kirche, verlassen? Aber: ist die Kirche eine menschliche oder eine göttliche Einrichtung? Eben: wäre die Kirche eine rein menschliche Einrichtung, wäre dieses unser Taufversprechen bereits die Absurdität schlechthin.<br /><br />(Fortsetzung folgt ...)Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-9765775030284067012015-12-31T17:36:44.344+01:002015-12-31T17:36:44.344+01:00Hallo, interessant zu lesen. Wie lange schreibt ma...Hallo, interessant zu lesen. Wie lange schreibt man an so einem Text? Ich habe ja schon mehre Stunden daran gelesen.<br /><br />Gruß Michael <br />PS Ein gutes neues JahrMichaelhttps://www.blogger.com/profile/01444655971022146998noreply@blogger.com