tag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post2783945280713748275..comments2024-03-27T16:19:59.559+01:00Comments on zeitschnur : linea temporis : Reflexionen über die Eucharistiezeitschnurhttp://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comBlogger13125tag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-3949587352748921212018-02-03T08:15:56.920+01:002018-02-03T08:15:56.920+01:00Liebe Zeitschnur, darf ich aus diesem Beitrag schl...Liebe Zeitschnur, darf ich aus diesem Beitrag schließen, dass Sie Ihre Beschäftigung mit O. Casel begonnen haben?Christoph Hagenhttps://www.blogger.com/profile/03315076974922361846noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-51732363797700816782017-12-23T15:03:56.210+01:002017-12-23T15:03:56.210+01:00Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen, mir di...Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen, mir die Audiodateien weiter anzuhören, aber das kommt noch.<br /><br />Zu Ihrer Frage zu Hull:<br /><br />Ich habe das Buch vor einigen Monaten auf Ihre (?) Anregung hin gekauft. Ich hatte angefangen, es zu lesen, stellte aber bald fest, dass es wirklich ausgesprochen gelehrt ist. Ich konnte das so schnell nicht "durchlesen", noch dazu in einer Sprache, die ja nicht meine Muttersprache ist, auch wenn ich sie ganz gut verstehe und spreche. Aber so gehaltvolle und informationsreiche Texte, die noch dazu sehr komplex in ihrer Argumentation sind, kann ich auch auf Deutsch nicht schnell lesen.<br /><br />Was tat ich also?<br /><br />Ich las selektiv, einzelne Kapitel, die mich besonders interessierten, "unsystematisch".<br />Besonders interessierte mich natürlich das Kapitel "The primacy of Peter", das die Problematik auf den Punkt bringt, dass es das Dogma von 1870 ist, das letztendlich die westliche Kirche in den Ruin getrieben hat, den wir erleben und ein alternatives, wahrhaft tradionelles Bild des römischen Bischofsamtes entwickelt: einen Primat unter den an sich gleichberechtigten Kirchenbezirken und nicht über diese anderen Kirchen. Ein Primat, der die anderen Bezirke nicht als "Teilkirchen" auffasst, sondern als eben dieselbe Kirche. Dass dies die wahre Tradition gewesen wäre, weist er anhand von frühen Zitaten römischer bischöflicher Texte nach, die ausgesprochen respektvoll mit den anderen umgingen und nicht in dieser despotischen Weise, wie wir das seit Gregor VII. zunehmend ertragen müssen.<br /><br />Auch andere Aspekte, die "Tradition" als die jeweilige Interpretation des Glaubensgutes und der Liturgie durch den aktuellen Papst ansehen, denen etwa Pius IX. massiv frönte ("Die Tradition, das bin ich" - ein häretischer Satz!), kommen zur Sprache und werden kritisch beleuchtet. Es ist diese unselige (jesuitische) Theologie, die den Gläubigen zwingen will, diesem jeweiligen Despotismus seitens des Papstes, auch dann, wenn er alles umwirft, was bisher galt, immer als der "regula fidei proxima" auch gegen das Gewissen rechtzugeben und sich andernfalls als höllenreif anzusehen, die die Kirche des Westens zerstört hat. Paradox ist dabei allerdings das Verhalten nicht nur der FSSPX, sondern auch eingier Sedisvakantisten, die fanatische Papalisten sind und deshalb die neueren Päpste nach dem Vaticanum II ja nicht anerkennen - diese Haltung halte ich für absurd in einem logischen Sinn.<br /><br />In jedem Fall ist es ein äußerst interessantes Buch. An manchen Stellen war ich allerdings nicht ganz überzeugt, und im übrigen habe ich es noch nicht ganz mit der Kreuzundquertechnik "durch".zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-53034887646432988592017-12-14T17:28:51.606+01:002017-12-14T17:28:51.606+01:00Lassen Sie sich dabei ruhig Zeit! Ich habe den Gro...Lassen Sie sich dabei ruhig Zeit! Ich habe den Großteil der Folgen im Auto auf dem Weg zur Arbeit gehört. Die speziellen östlichen Themen kann man m.E. zunächst auch mal weglassen. Mich hat gerade der Zeitraum 11.-13. Jhd. und der Einfluss von Augustinus auf das Menschenbild interessiert. <br /><br />Je länger ich mich damit beschäftige, desto mehr muss man in der Tat einräumen, dass es immer die katholische Westkirche war, die die Neuerungen eingeführt hat.<br /><br />Eine kleine Arabesque am Rande: Kardinal Humbert hat 1054 dem Osten vorgeworfen, das "Filioque" aus dem Glaubensbekenntnis entfernt zu haben ...<br /><br />PS: Hatten Sie schon Gelegenheit in Hulls Buch "Banished Heart" hereinzuschauen?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-68045942714797003742017-12-14T09:27:57.471+01:002017-12-14T09:27:57.471+01:00Hallo "Anonym",
habe angefangen, in die...Hallo "Anonym",<br /><br />habe angefangen, in die verlinkte Vortragsreihe hineinzuhören. Das ist ja viel Stoff, den ich so schnell nicht "abarbeiten" werde, so viele Vorträge sind das.<br />Es ist in jedem wertvoll, die Kirchengeschichte aus östlicher Sicht anzusehen. Unser Problem istja, dass wir uns geradezu hermetisch abgeriegelt haben und daher auch kaum realisieren, dass sich zwischen dem 11. und 13. Jh ein Bruch vollzogen hat - nicht primär zur Ostkirche, sondern zur Alten Kirche, und dass ihn theologisch nicht der Osten, sondern wir vollzogen haben.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-4701191812303516362017-12-13T15:57:00.596+01:002017-12-13T15:57:00.596+01:00Die eucharistische Anbetung ist sicherlich eine na...Die eucharistische Anbetung ist sicherlich eine nachbiblische Entwicklung und auch nicht bei Paulus zu finden. Wenn sie aber quasi einer Verlängerung der Messe ist, sehe ich das persönlich als unproblematisch. Es ist dann eine Art geistliche Kommunion im intensiven Gebet vor dem Herrn. Das finde ich völlig legitim. Voraussetzung ist aber, dass das von Ihnen aufgeworfene Eucharistieverständnis nicht in eine Schaufrömmigkeit übergeht und die eigentliche Kommunion unterbleibt. Das war ja in der Vergangenheit ein großes Problem. Mittlerweile wird ja allen die Kommunion gereicht, die nicht bei "Drei" auf den Bäumen sind. Auch irgendwie nicht gut.<br /><br />Im Hinblick auf die Kelchkommunion bin ich völlig bei Ihnen. Mir ist die Praxis unverständlich, da auch ich sowohl das Wort des Herrn, also auch Paulus für völlig eindeutig halte. Mein Eindruck ist aber auch, dass es dem gewöhnlichen Katholiken völlig egal ist. Hauptsache es geht schnell und die Messe dauert nicht mehr als 50 Minuten.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-17872060321945743122017-12-13T13:49:51.166+01:002017-12-13T13:49:51.166+01:00Ihren Link werde ich später anhören und mich dazu ...Ihren Link werde ich später anhören und mich dazu äußern.<br />Ich habe gerade noch mal gelesen, was Paulus in 1. Kor 11 zu einer rechten Feier des Herrenmahls sagt.<br />Es sind zwei Dinge, die hier aufstoßen:<br />1. Es ist ein Mahl, das in seinem Vollzug lebendig ist und nicht davor und nicht danach. Die Perspektive, das gewandelte Brot (und nur das Brot!) später "anzubeten", kann beim besten Willen aus der Beschreibung des Paulus nicht erkannt werden. Er kündigt allerdings in V 34 an, er werde noch mündliche Anordnungen zur rechten Feier liefern. Die wüsste man nun natürlich gern... Aber es ging dabei auch um die rechte Feier selbst und nicht ein späteres "Anbeten" der Hostien.<br />2. Er wiederholt das, was er selbst "empfangen hat". Er berichtet, wie Christus das Brot brach und sagte, dies sei sein Leib, und das solle zu seinem Gedächtnis getan werden. Es ist also wesentlich hier das Brechen des Brotes, das zu seinem gedächtnis geschieht. Nach dem Essen des Brotes, schreibt Paulus, habe Christus genommen und gesagt: "Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis (V 25) Erst also beim Kelchwort wird der Neue Bund vollzogen. Es kann einem schon Bauchschmerzen bereiten, dass ausgerechnet diese Gabe den Laien vorenthalten wird und auch nicht angebetet wird. Die tridentinische Setzung, es sei in den beiden gestalten jeweils dasselbe enthalten, kann ich aufgrund der Schrift nicht verstehen, zumal jeder einzelnen Gestalt durch den Herrn ja ein bestimmtes und besonderes Wort zugeordnet wird. Klar ist aber, dass Paulus selbstverständlich davon ausgeht (!), das alle aus dem Kelch trinken.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-76505751909700553462017-12-13T09:07:11.374+01:002017-12-13T09:07:11.374+01:00Nun, wenn ich eine Ikone verehren kann (die bei ob...Nun, wenn ich eine Ikone verehren kann (die bei oberflächlicher Sicht der Dinge dem 1. Gebot geradezu ins Gesicht springt ...), dann kann ich erst recht Christus in der Eucharistie anbeten. Man betet ja nicht ein Stück Brot an, sondern IHN! Das wir Gott in "Geist und Wahrheit" anbeten sollen, deute ich nicht spirituell, sondern trinitarisch. Gott (Vater) wird im Geist (Heiliger Geist) und in der Wahrheit (Christus: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben) angebetet. Dies wird im übrigen durch die Gebete in der Messe ("das bitten wir dich durch Christus, der in der Einheit etc.") deutlich, die übrigens eine ältere Tradition als die der Ostkirche abbilden (die i.d.R. die Dreieinigkeit als Ganzes anrufen). <br /><br />Die Anbetung ist nicht mehr nur auf einen Ort (Tempel) beschränkt, sondern überall möglich.<br /><br />Sehr erhellend fand ich eine Vortragsreihe von Father Strickland, einem orthodoxen Priester, auf "Ancient Faith Radio" zum Thema "Paradise and Utopia". Insbesondere die Entwicklung eines eher pessimistischen Menschenbildes (beginnend mit Augustinus), des Papsttums und auch der Orden war sehr erhellend. Natürlich hat er eine orthodoxe Perspektive, aber an gewissen Fakten -die er schön herausarbeitet- kommt man nicht vorbei.<br />http://www.ancientfaith.com/podcasts/paradiseutopiaAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-61392274136973781582017-12-12T21:52:19.384+01:002017-12-12T21:52:19.384+01:00Zu Ihrem ersten Abschnitt könnte man sehr viel sag...Zu Ihrem ersten Abschnitt könnte man sehr viel sagen. Da ist manches objektiv mehr als zweifelhaft (z.B die Immaculatalehre von 1854 oder auch die Papstdogmen), weil es schlicht und einfach so nie geglaubt wurde. es gab nur im Lauf des 2. Jahrtausends jeweils eine starke Lobby, die noch dazu mit unlauteren mitteln arbeitete.<br />Es ist ohnehin die Frage, ob es ein neutrales "Development of Doctrine" geben kann. Dieses Development ist auch immer eine Kampf- und Siegergeschichte. Aber wer die besseren tricks hatte und besser zuschlagen konnte, hat ja nicht automatisch die Wahrheit auf seiner Seite: er maßt sie sich nur an. Der Sieger schreibt nicht nur Geschichte, sondern auch die Dogmen. An diesem Punkt kann man sich nur selbst auf eine größtmögliche Aufrichtigkeit verpflichten und redlich prüfen, ob gewisse Lehren objektiv aus dem abzuleiten sind, was wir aus der Alten Kirche einigermaßen sicher wissen. Und da beginnt der römische Boden plötzlich gewaltig zu schwanken. <br />dass man seitens Roms durch Drohungen (Exkommunikation und Anatheme, Morddrohung und Verfolgung), Indizierungen und Denkverbote den "Glauben" erpresste, macht die Sache nicht unbedingt leichter.<br /><br />Ich sehe die eucharistische Anbetung an sich nicht negativ, habe aber Zweifel an der Art und Weise wie sie geschieht. Und da sehe ich eher nicht die Ähnlichkeit zur Ikonenverehrung, sondern tatsächlich zum Götzendienst. Die Ikone ist ja nur ein fenster zum Heiligen, selbst aber "nichts". Die Hostie aber ist selbst etwas. Das ist schwerlich zu bestreiten, aber ich kann dem NT an keiner Stelle entnehmen, dass wir sie anbeten sollen. Wir sollen sie essen!!!<br />Anbeten sollen wir dagegen, wie Jesus sagte "im Geist und in der Wahrheit" - und das ist etwas wesentlich anderes.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-84661948719159101352017-12-12T17:22:40.969+01:002017-12-12T17:22:40.969+01:00Es ist in der Tat so, dass es meistens Rom war, we...Es ist in der Tat so, dass es meistens Rom war, welches die Neuerungen eingeführt hat. Die Hardcore-Tradis übersehen bei ihrer Kritik am Vat. II oft, dass ihr eigener Glaube eine absolute Neuerung zum Glauben der Alten Kirche ist. Es ist die Frage, ob in in welchem Umfang ein "Development of Doctrine" vorliegt, wie Newman rausgearbeitet hat. Ob eine Glaubensentwicklung oder eine Wucherung vorliegt, finde ich nicht immer klar.<br /><br />Ich würde die eucharistische Anbetung nicht so negativ sehen. Es ist doch wie eine Art Ikonenverehrung, nur nicht mit Bild, sondern mit Hostie. Wenn es dazu dient -was ja offensichtlich der Fall ist- mit Christus in Gespräch zu kommen, warum sollte man es nicht machen?<br /><br />Die Orthodoxen sind wahrscheinlich im Ergebnis auch nicht besser, haben aber den Glauben der Alten Kirche m.E. deutlicher bewahrt als wir. Hätte die Westkirche das auch, wäre uns wahrscheinlich viel (z.B. Reformation) erspart geblieben. Aber wer weiß das schon?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-36008235126709898642017-12-12T12:43:11.199+01:002017-12-12T12:43:11.199+01:00Ich meinte nicht, dass "Seelenspeise" fa...Ich meinte nicht, dass "Seelenspeise" falsch ist, sondern in der Reduktion der Eucharistie alleine darauf falsch ist. <br />Korrektur: Ignatius von A. meinte "Medizin zur Unsterblichkeit".<br />Mit "Götzenbild" meinte ich, dass man sich über die Hostie ein Götzenbild geschaffen hat, das man anbetet, während man sonst dazu neigt, alles, was man frühkirchlich an Jesus selbst gewandt hätte im Gebet, nun der Gottesmutter anzutragen und von ihr das zu erwarten, was man eigentlich von Jesus erwartet. Man "sammelt" gewissermaßen Rückstände von der Eucharistiefeier im Tabernakel und stellt sie aus wie ein Götzenbild.<br />Was ist ein Tabernakel altkirchlich gesehen?<br />Die Frage ist, ob das so, wie es sich in der RKK entwickelt hat, überhaupt Sinn der Sache ist. Es ist bezeichnend, dass in der orthodoxen Kirche der Tabernakel als ein "Grab" verstanden wird. Orte, an denen Hostienpartikel aufbewahrt werden (etwa für Kranke), sind so etwas wie "heilige Gräber". Er wird ausgestattet wie ein Grab oder eine kleine Grabkapelle. Das war auch bei uns ähnlich bis zum Tridentinum. Unsere "Sakramentshäuschen" waren bis ins 16. Jh ebenfalls Kapellen oder kleine Gräber. Und man betete dann gewissermaßen nicht an einem "Bild" Christi, sondern an einem Bild seines Grabes. Danach begann man, Monstranzen als "Sonnenauge" zu gestalten und Christus wie einen Sonnengott anzubeten. Das Symbol findet sich auch im Logo der SJ. Es ist ein völliger Deutungswandel durchgeführt worden, der aber den meisten Ultramontanen nicht bewusst ist. Was Bruch mit der Tradition war, halten sie für die "wahre" Tradition - so kann es kommen! Sie begreifen nicht, dass das eine totale Neuerung der frühen Neuzeit war!<br />Natürlich stimme ich Ihnen zu, dass der Protestantismus keine Alternative ist - wie auch: man weiß ja nicht, wohin in diesem Feld. Tausend zersplitterte Denominationen, die sich wegen tausend einzelner Fragen voneinander getrennt haben und teilweise heftig gegenseitig verteufeln. Das sind auch Früchte der katholischen Entwicklung: Zerrüttung, Spaltung, Chaos und verbissene Versuche, Mysterien zu erklären und über die Erklärungsversuche zu bestimmen und gleich noch jeden selbstherrlich vom Himmelreich auszuschließen, der einem selbst nicht gegen das eigene Gewissen zustimmt - anders ticken auch viele Protestanten nicht, die sind ja nicht alle "liberal"... <br />Diese autoritäre Bande hat nie begriffen, dass Paulus, als er sein "anathema sit" schrieb, sich selbst mit einschloss in eine mögliche Verdammung. Und außerdem war er nicht in dem Wahn, er könne "definieren", was zu glauben ist, sondern er sprach von der unbedingten Verpflichtung gegenüber dem "Evangelium, das ihr empfangen habt": Er fordert uns Gläubige (!) dazu auf, denen Widerstand zu leisten, die als "Apostel" daherkommen und uns ein "anderes Evangelium" verkünden wollen als das, das wir empfangen haben. Er sieht sich und uns als passive Empfänger, nicht als eine Hierarchie von Wahrheitsdefinitoren und unterjochten Empfängern dessen, was die hohen Herren unfehlbar definiert haben und behaupten, das habe Gott offenbart, nur weil sie es sagen. Und auf Rückfragen geben sie grundsätzlich keine Antwort: sie sind schließlich die Chefs und niemandem Rechenschaft schuldig. Wir aber werden, wenn es hart kommt, bis heute vom Hl. Offizium ("Glaubenskongregation") schikaniert, und müssen Rede und Antwort stehen. Die Kirche hat diesen Satz wirklich pervertiert, und zwar nach jeder Logik. Sie hat sich in Konfrontation zu den Gläubigen gestellt, und die Legitimität, das Evangelium zu prüfen, alleine auf sich konzentriert inklusive Recht, Leute zu verdammen und in früheren Zeiten auch zu ermorden.<br />Ob die Orthodoxie an diesem Punkt sehr viel besser ist, weiß ich nicht... aber immerhin hat sie das Mysterium nicht verklausuliert und ist insofern reicher geblieben.<br />zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-39786568807301825732017-12-12T11:37:26.683+01:002017-12-12T11:37:26.683+01:00Die "Seelenspeise" ist ja nicht falsch, ...Die "Seelenspeise" ist ja nicht falsch, darf aber kein Alleinstellungsmerkmal besitzen. Schon Ignatius von Antiochien schreibt um 110 n. Chr. über die Eucharistie als "Medizin gegen die Unsterblichkeit". Ein "Götzenbild" sehe ich darin nicht. Schon Augustinus schreibt, dass keiner die Eucharistie empfängt, der nicht zuvor angebetet hat. Da habe ich eher meine Zweifel, ob das heute die meisten Katholiken noch tun ... <br /><br />Das sich die Westkirche in mancherlei Hinsicht verrannt hat, sehe ich ähnlich. Man hat immer mehr versucht zu erklären, zu dogmatisieren ... Heutzutage wäre eine Dogmatisierung wie 1870 oder 1950 m.E. völlig unmöglich (bei Franziskus weiß man allerdings nie ...). Jetzt hat man den Salat. Obwohl: Die Entwicklungen nach dem Vat. II empfinde ich auch irgendwie dogmatischer Art (nur halt von liberaler Seite).<br /><br />Das Gegenmittel zur katholischen Virusinfektion ist nicht der Protestantismus. Der ist nur ein mutierter Virus desselben Stamms. ;-) Das Gegenmittel ist m.E. die Orthodoxie und der Glaube der ungeteilten Alten Kirche. Ich empfehle daher ein gerütteltes Maß an "Orthodoxing" für jeden Katholiken. <br /><br />Meinen Glauben hat das ungemein bereichert.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-44433063813705140652017-12-12T11:14:15.643+01:002017-12-12T11:14:15.643+01:00Ihre letzten beiden Sätzen wären die Bestätigung m...Ihre letzten beiden Sätzen wären die Bestätigung meiner vorläufigen Gedankenerlebnisse - ich hoffe, dass das zum Ausdruck kam. Ich würde sagen: Geben wir doch dem Mysterium wieder mehr Raum!<br /><br />Nun haben wir aber das "Herumrationalisieren", und ich beschreibe es ja als einen historische Ballast, der in Trient v.a. durch die Entstehung und das Wirken des Jesuitenordens noch verstärkt wurde. Hier wurde auch diese Vereinseitigung auf die persönliche "Seelenspeise" verfestigt. Der mystische Communio-Aspekt wurde vollständig abgeblasst. Sie können das sehr gut etwa an dem einfach Hymnus "O esca viatorum" sehen https://de.wikipedia.org/wiki/O_esca_viatorum, das aus dem theologischen Umfeld stammen könnte:<br />Die Eucharistie ist da eben dominant persönliche "Seelenspeise" (Wegzehrung des einzelnen), und eine Art "Götzenbild", in dem wir dann in der Kirche auch wieder entweder einsam oder auch gemeinsam Christus anbeten, weil wir glauben, er "sei da drin". Ist das wirklich das, wovon Jesus selbst sprach? Gibt diese "Tradition" das wieder, wovon Paulus schrieb? Ich habe ehrlich gesagt Zweifel. So, in dieser Zuspitzung passt es nicht mehr zu dem, was im NT steht. <br />Der Aspekt, den Sie nennen, ist in der Hymne "O esca viatorum" völlig unterschlagen. Gemeinschaft haben wir nur insofern, als wir alle, dominiert von der Hierarchie, eben diese "Seelenspeise" zu uns nehmen bzw verabreicht bekommen von Männern, die darüber die Herrschaft an sich gerissen haben und wiederum in einem gigantischen quasi-rabbinischen Werk bestimmen, das sie nach ihrem Wollen und Meinen umbauen können, wer teilnehemn darf und wer nicht. Rechenschaft sind sie dabei aber keinem derer schuldig, über die sie herrschen. Und das hat sich leider bis heute, wenn man vom Bischofsrang an aufwärts sieht, nicht im geringsten geändert - auch und v.a. nun unter F. nicht, der sich im Gewande des Barmherzigen und bei manchem theologisch ja auch Richtigen dennoch ganz so herrisch aufführt, wie man das aus alten Zeiten kennt.<br /><br />Das ist alsor etwas anderes als das, was Sie zitieren und was man - natürlich wussten die intelligenteren Theologen des Vaticanum II genau, dass die Kirche sich hoffnungslos verrannt hatte mit ihren theologischen Zuspitzungen! - ja völlig berechtigt versuchte, wieder zurechtzurücken.<br /><br />Ich fürchte, dass wir ohne eine bewusste Distanzierung von der "Rationalisierung" und "Versinnlichung" der vergangenen Jahrhunderte das Mysterium nicht mehr erreichen werden, sondern erneut verfehlen in neuen Rationalisierungen, denn auf Rationalisierung sind wir getrimmt worden. Man kann nun auch den Communio-Aspekt versinnlichen und rationalisieren, und genau das ist geschehen.zeitschnurhttps://www.blogger.com/profile/15968402135619994674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1160506500442270002.post-27954325812401132562017-12-12T09:07:57.704+01:002017-12-12T09:07:57.704+01:00Ich sehe das nicht so, dass die Eucharistie auf ei...Ich sehe das nicht so, dass die Eucharistie auf eine reine "Seelenspeise" reduziert ist. M.E. haben sich hier orthodoxe und katholische Theologie ziemlich angenähert. So heißt es in dem von Ihnen aufgeführten orthodoxen Link:<br /><br />"Die Eucharistie ist das Sakrament der Kirche par excellence, das Sakrament, welches die Kirche konstituiert. Die Kirche, also die Gemeinschaft der Gläubigen, feiert die Eucharistie, und die Eucharistie verwandelt die Gläubigen in die Kirche, den Leib Christi. Durch den Empfang der Heiligen Sakramente werden die Gläubigen eins mit Christus und eins untereinander. Die ersten Christen haben dies sehr gut verstanden und waren deshalb „beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen (Eucharistie) und im Gebet“. „Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele“ (Apostelgeschichte 2,42; 4,32). Zwischen der Kirche und der Eucharistie besteht also eine innere Verbindung der Identität."<br /><br />Im Katholischen Katechismus heißt es wie folgt:<br /><br />1325 „Die Teilnahme am göttlichen Leben und die Einheit des Volkes Gottes machen die Kirche zur Kirche; beide werden durch die Eucharistie sinnvoll bezeichnet und wunderbar bewirkt. In ihr gipfelt das Handeln, durch das Gott die Welt in Christus heiligt, wie auch die Verehrung, welche die Menschen Christus und mit ihm dem Vater im Heiligen Geist erweisen" (Kongregation für den Gottesdienst, Instr. „Eucharisticum mysterium" 6).<br /><br />1326 Durch die Eucharistiefeier vereinen wir uns schon jetzt mit der Liturgie des Himmels und nehmen das ewige Leben vorweg, in dem Gott alles in allen sein wird [Vgl. 1 Kor 15,28].<br /><br />1327 Die Eucharistie ist also der Inbegriff und die Summe unseres Glaubens: „Unsere Denkweise stimmt mit der Eucharistie überein, und die Eucharistie wiederum bestätigt unsere Denkweise" (Irenäus, hæer. 4,18,5).<br /><br />Dies sog. "eucharistische Ekklesiologie" halte ich für einen guten Ansatzpunkt.<br /><br />Die ganzen Erklärungen halte ich für den persönlichen Glauben irrelevant, da niemand der Kirchgänger jemals diese Art von Philosophie verstanden hat. Wir empfangen den Leib und das Blut Christi. Wie das geschieht? Keine Ahnung! Die Transsubstantionslehre erklärt auch nicht wirklich etwas. Was wir als Katholiken aber wissen: Es ist der Herr! Es ist die Speise auf dem Exodus in das himmlische Jerusalem. Wie die alten Juden benötigen auch wir in der Wüste dieser Pilgerschaft Nahrung. Diese gibt uns der Herr. Seien wir dankbar dafür und hören auf rumrationalisieren.<br /><br /><br />Anonymousnoreply@blogger.com